Forum: HF, Funk und Felder VHF TV Modulator UM1285 von Pollin oä.


von Tom K. (xpac)


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Halloo liebe HF-ler,

Ich hab hier ein paar UM-1285 VHF TV Modulatoren von Pollin zu liegen.

Einen hab ich jetzt in Betrieb genommen.

Funktioniert so lala. Bild ist mässig. Ton viel zu leise.

Hat jemand anders auch Erfahrungen mit diesem Teil?

Das Innenleben scheint recht aufwendig zu sein   (8 Transistoren, 4 
L-Kreise,
keine ICs).
Man könnte sagen "gute alte Transistor HF-technik".

Das Ding könnte man evtl. etwas modifizieren.

von Funker (Gast)


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Tom K. schrieb:
> Funktioniert so lala. Bild ist mässig. Ton viel zu leise.

IMHO "Steinzeit-Technik" einfachster Art aus den 80er-Jahren. Mehr 
Qualität kann man da nicht erwarten. Passte halt zu den Video-Recordern 
dieser Zeit. Eine Modifikation zur Qualitätsverbesserung ist kaum 
möglich.
In den besseren Modulatoren sind speziell für diesen Zweck entwickelte 
ICs verbaut.

Spitzentechnik für den professionellen Einsatzbereich liefert natürlich 
erstklassige Ergenbisse und kostet im drei-bis 
vierstelligen-Eurobereich.

von Michael_ (Gast)


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>Funktioniert so lala. Bild ist mässig. Ton viel zu leise.
Mußt eben vorher den Ton etwas verstärken!

von Osche R. (Gast)


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Tom K. schrieb:

> Das Ding könnte man evtl. etwas modifizieren.

oder für ZX Spectrum et al. nehmen, da gehört diese Modulatorgeneration 
hin. Der ZX81 hatte den kleinen Bruder ohne Ton.

von Tom K. (xpac)


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Funker schrieb:
> IMHO "Steinzeit-Technik" einfachster Art aus den 80er-Jahren

Was heisst eigentlich "IMHO"?

Nunja, Steinzeittechnik würd ich das nicht nennen.

Ich kenne viele "alte " modulatoren die sehr gut funktionieren, ohne 
ICs.

Habe mir mal die Mühe gemacht und die Schaltung zu Papier gebracht.

Wird noch mit Fehlern behaftet sein.

Vielleicht kann ein HF Spezi da mal drüberschauen und etwas mehr 
erklärung reinbringen.

Im Grundsatz möcht ich daraus einen TV Kleinsender bauen. Reichweite ca. 
20 Meter.(zum Gartenhaus)

Also müsste am Ende noch ein kleiner Booster Transistor dran, und eine 
VHF Mini Antenne.

Aber zunächst mal wär es schön diese wunderbare Schaltung in ihrer 
Gesamtheit zu verstehen. ;-)

von Stefan02 (Gast)


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Warum verwendest du nicht die handelsüblichen 2,4 oder 5,8 Ghz 
Funksysteme, die hätten im Gegensatz zu deinem kleinst Sender eine 
Zulassung. Das Signal verstärken dürfte schwierig sein, denn der 
nachgeschaltete Verstärker sollte recht linear sein. Du könntest mal bei 
ELV schauen dort gibts einen HF Verstärker der bis zu 100mW 
Ausgangsleistung liefert, auch auf deinem gewünschten Frequenzbereich. 
Der Bausatz heist RFA-403.

von kn (Gast)


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von U. B. (Gast)


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> Was heisst eigentlich "IMHO"?

>> http://de.wikipedia.org/wiki/Liste_von_Abk%C3%BCrzungen_(Netzjargon

Nix full ack  ( wurde gelöscht ... )

von rainer (Gast)


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von Tom K. (xpac)


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IMHO = „In My Humble/Honest Opinion“

achwas

von Tom K. (xpac)


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Ich seh schon, HF Experten sind rar gesäht.

So richtig klar ist mir die Schaltung nicht.(hoffe sie richtig zu papier 
gebracht zu haben)

Wo wird zB die Trägerfrequenz erzeugt?

Dieses vestigial sideband filter...hmm auch nicht ganz klar.

Dieser Transistor mit kurzgeschlossener basis?

von Stefan02 (Gast)


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Hi,

Ich finde die Schaltung auch recht verwirrend. Ich würde dir, wenn du 
ernsthaft soeinen Sender bauen willst eher raten, einen nachzubauen, 
anstatt zu versuchen das Modulatorsignal zu verstärken. Du könntest z.B. 
den TV6C von ramsey nachbauen, Pläne dazu findest du im Internet unter 
Bildersuche. Der Sender hat eine Reichweite von 300ft was in etwa 100m 
entspricht, das sollte für deine Bedürftnise reichen. Der Tonträger 
Oszillator könnte ggf. schwer nachbaubar sein (Trafo? eventuell kannst 
du den aus deinem Modulator verwenden oder selber was zusammenbasteln). 
Tv Sender sind relativ rare, mittlerweile gibts welche auf dem Markt auf 
für Normalkunden, allerdings, nicht in Deutschland sondern eher Richtung 
USA da hat man die große Auswahl. Wenn du in der Lage bist aus soeiner 
Schaltung den Plan rauszulesen solltest du auch in der Lage sein, selber 
einen Sender nach Plan aufzubauen (oder?). Wie erwähnt, google 
Bildersuche hilft da man kann schon einfachst-Sender mit nur 2 
Transistoren bauen, da die Tv´s idr. sehr tollerant auf FM-Anteil sind. 
Dort ist dann oft nur 1 Transistor als Oszillator, der im Emmiter 
moduliert wird, und der Tonträger wird an Basis dazugemischt... Suche 
wie erwähnt mal nach TV6C oder auch "UT66". Ich würde eher den weg gehen 
selber was zu bauen, als Verstärken, ich habe mich mal mit dem RFA 403 
gespielt, und bei meinem Versuch wars so, das alles nur wild schwang, 
obwohl ich dem Verstärker direckt "dicht" an den Modulatorstecker 
gelötet habe (stecker an Stecker rund abgeschlossen) es brachte zwar 
eine Reichweitensteigerung, aber nicht auf den gewünschten lvl 
(eventuell 10m statt 2m) + wild schwingen. Verstärken geht sicher, aber 
da ist der Aufwand sehr hoch...

von Tom K. (xpac)


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Mit diesem Modulator hat man ohne viel zu basteln die Hauptaufgabe schon 
gelöst, nämlich aus Composite Video und Audio ein HF Sendesignal zu 
erzeugen.

Träger und AudioCarrier lassen sich gut einstellen.

Damit kann man es direkt ins Coax-Hausnetz einspeisen.

Da er auf VHF (ca 65Mhz) sendet, hat man wenig Verluste.
Auch drahtlos wäre der Frequenzbereich günstig zum durchdringen von 
Hauswänden.

Beim UM1285 muss man das Audio um Faktor 10 verstärken.
Die Videoankopplung geht mit wenig Aufwand.
Man kann noch einen 78L05 spendieren sodass er unter 30mA verbraucht.
(siehe Schaltplan)

Um drahtlos zu senden muss das Ausgangssignal verstärkt werden.
Das ginge zB. mit einem MMIC oder einer Transistorverstärker.
Eine kurze Wendelantenne liesse sich auch bauen.

von drake (Gast)


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@ "Whats this": Das ist ein als Kapazitätsdiode verwendeter Transistor. 
Warum dafür ein Transistortyp verwendet wurde, der sonst nicht in der 
Schaltung vorkommt, kann ich dir nicht sagen. Normalerweise hat man das 
nämlich getan, um die Bauteilkosten zu drücken.

von Günter (Gast)


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Richtig, Q1 wird als Varicap benutzt, moduliert die Frequenz des 
Tonträger-Oszillators mit Q3. Was da alles als Bildträgeroszillaor 
fungiert, kann man schlecht raten. Meist schwingt ja alles außer dem 
Oszillator... wenn man es selber baut. Ich vermute, beim Aufnehmen des 
Stromlaufs sind da ein paar Fehler mit reingerutscht. Q5 und Q6 sind 
wohl ein Gegentaktmodulator, wobei Tr1 die Hauptinduktivität des 
Bildoszillators sein könnte.

Mal kurz und vereinfacht: Ein analoges Fernsehsignal sieht so aus, dass 
die Bildinformation in AM auf den 'Bildträger' ( f ist 
kanalzahlabhängig) moduliert wird, der Ton in FM auf den Tonträger, der 
in Europa meist 5,5 MHz höher liegt. Weitere Normen gibt es wie Sand 
am Meer...(Bei Stereo ist 5,5 MHz R+L und 200 kHz höher R-L, dieser 
Modulator kann also keinen Stereoton erzeugen).

Dazu kommen noch die Synchron- und Austastpegel, der 
Farbhilfsträgerburst und die Trabantenimpulse, nich tzu vergessen den 
Teletext-Kram. Einfach mal nach 'FBAS-Signal' suchen...

Um Platz im Spektrum zu sparen, wird von den beiden Seitenbändern nur 
das obere gesendet, vom unteren nur der Träger und ein Restseitenband; 
diese Aufgabe übernimmt hier das 'vestigial filter' (wobei mir unklar 
ist, wie es das für zwei verschiedene Kanäle machen kann).

Einiges in dem aufgenommenen Stromlauf ist für den HFler allerdings 
'spanisch', vielleicht hat da Kollege Murphy mitgewirkt.

Was den Booster-Verstärker betrifft, da wird es wohl schwierig sein, von 
der BNA einen Standortbescheinigung zu erhalten ;-)))

Juristisch bist du auf jeden Fall mit so einer einfachen 2,5-GHz-Technik 
besser dran, es sei denn, du willst an diesem Beispiel viele Lerneffekte 
erleben. Da in diesen Frequenzbereichen aber kein DVBT gesendet wird, 
könnte das auch relativ gut gehen.

von Ralph B. (rberres)


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Q3 in der Mitte ist der 5,5MHz Oszillator für den Ton. Q4 ist der 
Oszillator für den Bildträger.
Q7 Q8 ist ein Gegentaktmischer, welches den 5,5MHz Tonträger, mit dem 
Bildträger, welches über C11 eingekoppelt wird zur Endfrequenz mischt.
( Bildträger+5,5MHz )
Diese wird über TR3 auf den Ausgangsbandpass gegeben.
Q5 Q6 ist ein Gegetnaktmischer für den Bildträger. Er bekommt den 
Bildträger von Q4 über den Trafo TR1. Das Videosignal an den beiden 
Emitter. TR4 koppelt das gemischte Signal auf den Ausgangsbandpass.
Durch R9 wird wohl der Restträger realisiert, welches notwendig ist, 
damit die Fernseher welches nach dem Carrierverfahren arbeiten, kein 
Brummen im Ton bekommen.

Das Restseidenbandfilter sieht recht merkwürdig aus. Mir ist auch 
schleierhaft, wie das für beide Kanäle funktionieren soll.

Einen wirklich normgerechten TV-Sender zu bauen ist sehr aufwendig, aber 
machbar. In den UKW Berichten ist 1972 eine Bauanleitung von DJ4LB 
erschienen, welches immer wieder bis in den 90ger Jahren verbessert 
worden ist. Er arbeitet n´mit Tonträger ( 33,4MHz ) und Bildträger ( 
38,9MHz ) welches dann anschliesend mit einen 11poligen Cauerfilter auf 
die notwendige bandbreite begrenzt wurde, ( Restseitenbandfilter ). 
Anschließend wurde umgesetzt auf die Endfrequenz im 70cm Band oder 23cm 
Band. Die nachfolgende Endstufe muss hochlinear sein, welches nur im 
reinen A-Betrieb zu verwirklichen war. ( Intermodulationsabstand besser 
50db ). Dieses Konzept kam einer wirklich normgerechter Aufbereitung 
schon recht nahe. Es konnte sogar stereotauglich erweitert werden, durch 
einen zweiten Tonträger.
Messtechnik wie einen Wobbler , Fernsehmessdemodulator, 
Spektrumanalyzer, usw waren dazu unbedingt notwendig.




Ralph Berres

von Günter R. (guenter-dl7la) Benutzerseite


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...da hast du dir ja richtig Mühe gemacht bei der Analyse, da war ich 
schlicht zu faul. Das Kistchen geht ja eh dann nur auf einer Frequenz 
richtig, wenn man berücksichtigt, dass der Tonträger unterhalb des 
Bildträgers auch mit unterdückt werden muss vom Restseitenbandfilter, 
bei dem sie auch noch die Spulengüten durch die Parallelwiderstände R15 
und R16 'nach unten korrigieren'. Der Wicklungskurzschluss 2-3 am Tr1 
ist wohl auch nicht so echt und C2 = 1 nF in der Kanalumschaltung kommt 
mir für 65 MHz auch etwas sehr groß gewählt vor. Aber egal, das wird 
schon funktionieren, denn oft hat ja die realisierte Schaltung wenig mit 
dem zu tun, was als Stromlauf veröffentlicht wird.

Ansonsten gebe ich dir völlig recht; der Aufwand an Gerätepark und HF-
Wissen lohnt hier den Schweiß nicht (es sei denn, Lerneffekte werden 
gesucht und das Lehrgeld stört nicht ;-))

von Günther N. (guenti)


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Da ab 30.4.2012 die analoge Übertragung sämtlicher deutschen 
Fernsehprogramme über Sat komplett eingestellt wird werden in vielen 
kleineren und grösseren örlichen Kabelnetzen grössere Mengen analoger 
Modulatoren (VHF und UHF) überflüssig und landen vermutlich im 
"Edelschrott"(im Wertstoffhof).Die allermeisten dieser Geräte sind 
"nachbarkanaltauglich",geben also ein normgerechtes FS-Signal aus.In 
unserem örtlichen Kabelnetz wird die analoge Übertragung von bisher 26 
analogen FS-Programmen auf 8 reduziert(sogenannte 
Grundversorgung).Ansonsten werden nur noch Dig.Programme per Kabel 
geliefert.

von Osche R. (Gast)


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Gibts jetzt schon regelmässig bei Singer in der Last-Minute-Ecke. Nette 
Rohde&Schwarz-Kisten in 19"-Baugruppenträgern.

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