Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Grundlagen Linearnetzteil


von Astro39 (Gast)


Lesenswert?

Hallo zusammen

ich habe vor kurzem hier im Forum schon mal die Frage gestellt welchen 
Unterschied es zwischen Linear- und Schaltnetzteilen gibt. Hintergrund 
war es eines von beiden irgendwann mal zu bauen. Irgendwann ist 
schneller gekommen als erwartet.

ich suche schon zwei Tage das Forum hier rauf und runter. Ich suche auch 
in anderen Foren und mit google. Bis jetzt habe ich immer nach Projekten 
gesucht die man einfach mit bescheidenem Grundwissen nachbauen kann. Das 
Problem ist dabei immer das selbe. Mir erschließt sich die Schaltung 
nicht. Und das ist schwierig für mich weil ich nicht blind etwas 
Nachbauen will was ich nicht verstehe. Wenn dann Fehler auftreten weiß 
ich, und auch kein anderer, wo ich danach suchen soll.

Am meisten angesprochen hat mich übrigens das Projekt aus dem Forum hier 
von uuu bbb (hansdampf2) 
(Beitrag "Präzisions Labornetzteil 2x30V 3A, Eigenbau").
 Nur sind mir da zu viele Spielereien dran. 2x 0...30V, 3A reicht mir 
vollkommen aus. Und da wird es für mich schwer zu erkennen was ich weg 
lassen kann, wie ich die Schaltung anpassen kann.

Lange Rede kurzer Sinn. Das Ziel das ich jetzt verfolge ist deutlich 
weiter entfernt dafür umso nachhaltiger, wie ich hoffe. Ich möchte mir 
das Wissen aneignen so ein Netzteil selber zu entwerfen, oder zumindest 
soviel zu verstehen um die oben genannte Schaltung zu verstehen und für 
meine Bedürfnisse anzupassen.


Ich hoffe ihr könnt mir Literaturhinweise liefern.


Desweiteren hoffe ich es hat überhaupt jemand bis zum Schluss gelesen.



All denjenigen schon mal vielen Dank fürs lesen und im Voraus vielen 
Dank für eure Antworten.


Gruß Astro

von Andrew T. (marsufant)


Lesenswert?

Astro39 schrieb:
> Lange Rede kurzer Sinn. Das Ziel das ich jetzt verfolge ist deutlich
> weiter entfernt dafür umso nachhaltiger, wie ich hoffe. Ich möchte mir
> das Wissen aneignen so ein Netzteil selber zu entwerfen, oder zumindest
> soviel zu verstehen um die oben genannte Schaltung zu verstehen und für
> meine Bedürfnisse anzupassen.

Lies und arbeite dies ab:

Beitrag "Nachbausicheres Klein Labornetzgeraet"

von Harald W. (wilhelms)


Lesenswert?

Astro39 schrieb:

> Mir erschließt sich die Schaltung nicht.

Die Grundschaltung von einfachen Netzteilen ist (fast) immer eine
Kollektorschaltung = Emitterfolger. Näheres dazu bei Wikipedia.

von Pandur S. (jetztnicht)


Lesenswert?

Ich kann den Tietze-Schenk empfehlen.

von MaWin (Gast)


Lesenswert?

Astro39 schrieb:
> Am meisten angesprochen hat mich übrigens das Projekt aus dem Forum hier
> von uuu bbb (hansdampf2)

Astro39 schrieb:
> Mir erschließt sich die Schaltung nicht.

Mir auch nicht, die privaten Seite ist schon längst offline. Da frage 
ich mich, von was du dich angesprochen fühlst. Dem ungelenken m ?

http://www.dse-faq.elektronik-kompendium.de/dse-faq.htm#F.9.1

von Astro39 (Gast)


Lesenswert?

MaWin schrieb:
> Mir auch nicht, die privaten Seite ist schon längst offline. Da frage
> ich mich, von was du dich angesprochen fühlst. Dem ungelenken m ?

Also ich kann immer noch oben das .pdf mit dem Projekt herunterladen und 
da steht viel drin. Schaltpläne sind umfangreich und sogar 
Platinenätzpläne sind vorhanden. Wenn ich mehr Ahnung von der Materie 
hätte würde mir das sicher reichen.

von Andrew T. (marsufant)


Lesenswert?

Astro39 schrieb:
> MaWin schrieb:
>> Mir auch nicht, die privaten Seite ist schon längst offline. Da frage
>> ich mich, von was du dich angesprochen fühlst. Dem ungelenken m ?
>
> Also ich kann immer noch oben das .pdf mit dem Projekt herunterladen und
> da steht viel drin. Schaltpläne sind umfangreich und sogar
> Platinenätzpläne sind vorhanden. Wenn ich mehr Ahnung von der Materie
> hätte würde mir das sicher reichen.

Lies, lerne und arbeite dies ab:

Beitrag "Nachbausicheres Klein Labornetzgeraet"

Alles ist dort erklärt.

von Olaf B. (omb)


Lesenswert?

Für die Grundlagen kannst du dir auch ein Probekapitel aus dem Buch "Art 
of Electronics" herunterladen und das mal durchlesen.

Den Link dazu findest du in diesem Beitrag:
Beitrag "Art of Electronics: Review und (legales) Probekapitel"

von Michael K. (Gast)


Lesenswert?

Naja, der Tietze Schenk ist toll aber eher nichts für den blutigen 
Anfänger.
http://www.elektronik-kompendium.de/

Das Prinzip des Linearnetzteiles ist ja ganz simpel.
Alles was ich an Energie nicht brauche muß ich verheizen.
Da sich Eingangsspannung und Last verändern kann ich das nicht mit einem 
Festwiderstand machen um auf eine konstante Ausgangsspannung zu kommen 
sondern muß diesen 'Heizwiderstand' regeln.

Das macht im allgemeinen ein Längstransistor.
Der ganze Rest an Bauteilen drum herum bildet die Regelschleife.
Je primitiver um so mehr Temperaturdrift und Abweichungen.

Das ganze soll noch kurzschussfest sein und dieses oder jenes Feature 
bieten, z.B. bei zu hoher Abwärme abschalten statt zu sterben.
Da kleine Ausgangsspannungen bei großen Strömen zu absurder 
Verlustleitung führen schaltet man die Trafo Wicklungen noch spaßig hin 
und her um auf eine kleinere ungeregelte Eingangsspannung des 
Längsreglers zu kommen.

So summieren sich viele kleine Grundschaltungen die man alle separat 
betrachten und verstehen kann.

Um das wirklich zu verstehen mußt Du die Grundschaltungen des 
Transistors und des Operationsverstärkers lernen und auch deren reales 
Verhalten.
Dazu den P,I und D Regler und dann erkennst Du auch wo in der Schaltung 
was gemacht wird.

von Blinky (Gast)


Lesenswert?

Da wir nicht wissen was Dein Wissensstand ist fang doch ganz einfach an 
und arbeite Dich langsam vor.

- Wie schütze ich mich davor mich mit den 230V umzubringen
- Wie funktioniert ein Trafo und welche Leistung brauche ich
  (oder wie mache ich aus 230V was ungefährlicheres)
- Was macht ein Gleichrichter / Brückengleichrichter
- Wie glätte ich die wellige Gleichspannung nach dem Gleichrichter
- Wie sorge ich dafür das die Spannung einstellbar ist
- Wie sorge ich dafür das die Spannung auch so hoch bleibt wenn ich eine
  Last an das Netzteil anlege
- Wie schütze ich mein Netzteil bei einem Fehler z.B. Kurzschluss
- Wie schütze ich die angeschlossene Schaltung vor zu hohem Strom

von voltwide (Gast)


Lesenswert?

Ich kann Dir das kostenlose Simulationsprogramm LTSpice empfehlen.
Da kannst Du Deine Schaltung völlig gefahrlos von klein auf entwickeln.
Spannungen und Ströme messen, ohne eigenen Gerätepark.
Und dabei die Details verstehen lernen.
Und auf dem Internet findest Du auch fertige Projekte zum herum spielen.

von Udo S. (urschmitt)


Lesenswert?

Ich kann für einen Einstieg auch den von MaWin genannten Link empfehlen, 
und zwar schon das Kapitel vorher, das sich erst mal mit Grundlagen des 
Netzteils beschäftigt:
http://www.dse-faq.elektronik-kompendium.de/dse-faq.htm#F.9

von Dieter W. (dds5)


Lesenswert?

Michael Knoelke schrieb:
> Das ganze soll noch kurzschussfest ...

Ist das die wörtliche Übersetzung von "bullet proof"?
;-))

von Harald W. (wilhelms)


Lesenswert?

Dieter Werner schrieb:

> Ist das die wörtliche Übersetzung von "bullet proof"?

Ist "bullet" die Abkürzung von "Der Bulle von Tölz"?

von Donald (Gast)


Lesenswert?

Dave Jones zeigt in mehreren Videos wie er ein Labornetzteil entwickelt, 
baut und testet. Man muss allerdings etwas Zeit mitbringen um sich das 
reinzuziehn und Australisch können.

https://www.youtube.com/playlist?list=PLBF35875F73B5C9B5

von Michael K. (Gast)


Lesenswert?

Dieter Werner schrieb:
>> Das ganze soll noch kurzschussfest ...
>
> Ist das die wörtliche Übersetzung von "bullet proof"?

Beschusssicher aus kurzer Entfernung mit kleinkalibrigen 
Handfeuerwaffen.
Ich dachte das wäre geläufig im Zusammenhang mit Labornetzteilen.

voltwide schrieb:
> Ich kann Dir das kostenlose Simulationsprogramm LTSpice empfehlen.
Sehr zu empfehlen aber nur zu irgendwas nütze wenn man die Simulationen 
richtig aufsetzt, erhellende Testfälle konstruiert und aus den 
Ergebnissen Maßnahmen ableiten kann.
Ansonsten kann man sich die Mühe sparen weil die Ergebnisse einfach 
bunte Linien ohne Praxisbezug sind.
Das führt dann zu diesen vielen Threads:
'Ich versteh das garnicht, bei LTspice lief das alles ...'

Donald schrieb:
> Davy Jones
http://img4.wikia.nocookie.net/__cb20131231001420/disney/images/2/2d/Davy_Jones_Headshot.jpg

> Australisch
Englisch ?

Sicherlich tolle Linear Technologies Werbung, aber der Typ ist mir zu 
hektisch und viel integrierter als ein OP sollte das vieleicht nicht 
sein wenn man was lernen will.
Das beste an dem ganzen ist noch das er zeigt das Zettel, Stift und eine 
halbwegs saubere Handschrift ein mächtiges Enwicklungswerkzeug sein 
können.

von Harald W. (wilhelms)


Lesenswert?

Michael Knoelke schrieb:

>> Australisch
> Englisch ?

Der Unterschied dürfte ähnlich gross wie der zwischen "Ösisch"
und "Piefkisch" sein. :-)

von Donald (Gast)


Lesenswert?

Michael Knoelke schrieb:
>> Australisch
> Englisch ?

Oxford-Englisch ist das jedenfalls nicht. Ausserdem piepst und kreischt 
er immer so wenn er sich freut. Das macht der Engländer auch nicht.

von Michael K. (Gast)


Lesenswert?

Donald schrieb:
> Oxford-Englisch ist das jedenfalls nicht
Und in unserer Hauptstadt wird kein Hochdeutsch gesprochen.

Donald schrieb:
> Das macht der Engländer auch nicht.

Google sagt:
53,01 Millionen (2011)
England, Bevölkerung

Da piepsen und kreischen bestimmt auch ein paar von.

von SparKraft (Gast)


Lesenswert?

Andrew T. schrieb:
> Lies und arbeite dies ab:
>
> Beitrag "Nachbausicheres Klein Labornetzgeraet"

Das Beispiel ist für Anfänger ungefähr so geeignet wie inhomogene 
Differntialgleichungen für Grundschüler.

Eigentlich ist ein Trafonetzteil ein sehr schöner Einstieg in die 
Elektronik und die zu Grunde liegende Physik.
Wenn man ein entsprechend ausgestattetes Labor hat. Denn wie bereits von 
anderen erwähnt, ist plötzlicher Tod durch Stromschlag dem Hobby mehr 
als abträglich.

- Wechselspannung 0,5 A, 12 - 18 V
- Steckbrett
- kleines Bauteilsortiment
- Oszi
- 2 Multimeter

Dann die Grundschaltungen aufbauen. Angefangen mit einer Diode im 
Stromkreis und schauen was die Messgeräte anzeigen.
Simulation ist keine wirkliche Alternative. Praxis beim Aufbau einer 
Schaltung und Messen ist durch nichts zu ersetzen.

von M. K. (sylaina)


Lesenswert?

SparKraft schrieb:
> Das Beispiel ist für Anfänger ungefähr so geeignet wie inhomogene
> Differntialgleichungen für Grundschüler.
> …

Nach jetzt ca. 9 Monaten wollen wir doch mal hoffen dass sich hier schon 
was getan hat und man nicht nur auf deinen Post gewartet hat ;)
Aber deinem Beitrag stimme ich dennoch gerne zu ;)

von Herbert.Spanien (Gast)


Lesenswert?

> Das Beispiel ist für Anfänger ungefähr so geeignet wie inhomogene
> Differntialgleichungen für Grundschüler.
> …
Dem stimme ich auch zu.



Und hoffe, das der Autor: Astro39 nicht an der Primären Spannung des 
Transformators erblichen ist.

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.