Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Immernoch zu wenig Mint-Studenten


von Rolf (Gast)


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von Mark B. (markbrandis)


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Die Quintessenz des Artikels ist korrekt:

-Es gibt zu wenig technischen Unterricht an den Schulen
-Der Mathe-/Physikunterricht hat wenig Bezug zu den realen Anwendungen
-Die Berufsorientierung an den Schulen (insbesondere Gym) ist schlecht

: Bearbeitet durch User
von lalala (Gast)


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Zitat 'Was beispielsweise ein Zerspaner macht, konnte sich niemand 
vorstellen.'

Zitat 'befürchten viele Schülerinnen und Schüler, dass es bei der Arbeit 
in technischen Berufen laut und kalt sei, dass die Aufgaben monoton 
[...] und man leicht körperlichen Schaden nehme.'

Dann wissen die doch was ein Zerspaner macht....

von Jo S. (Gast)


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Mark B. schrieb:
> Die Quintessenz des Artikels ist korrekt:
>
> -Es gibt zu wenig technischen Unterricht an den Schulen
> -Der Mathe-/Physikunterricht hat wenig Bezug zu den realen Anwendungen
> -Die Berufsorientierung an den Schulen (insbesondere Gym) ist schlecht

Zu allen drei Punkten volle Zustimmung.

von Clemens N. (cleemens)


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Und wenn man jetzt auch richtig liest dann steht da auch was von Azubis. 
Der Artikel spricht also über alle MINT Berufe (nicht nur universitäre).

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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Clemens N. schrieb:
> Und wenn man jetzt auch richtig liest dann steht da auch was von Azubis.
> Der Artikel spricht also über alle MINT Berufe (nicht nur universitäre).

Und es geht weiter:

"So viel verdienen Auszubildende in den einzelnen Branchen pro Monat.."



Die letzte Sau die wieder durchs Dorf getreiben wurde war:

"Hilfe es findet eine Überakademisierung statt!"

Und deshalb wird in jedem Käseblättchen ein Kampanebericht lanciert!

Wer`s noch nicht kapiert hat:

Propaganda von Morgens`s bis Abens`s!
Das ist Mediendeutschland!

von Vancouver (Gast)


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Mark B. schrieb:
> -Es gibt zu wenig technischen Unterricht an den Schulen
> -Der Mathe-/Physikunterricht hat wenig Bezug zu den realen Anwendungen
> -Die Berufsorientierung an den Schulen (insbesondere Gym) ist schlecht

Es ist ein bisschen zu einfach, den Schulen alles anzulasten. Das 
Problem fängt schon viel früher an.  Eine Gesellschaft, in der Anwälte, 
Ärzte, Politiker, Banker und Profifußballer deutlich höher angesehen als 
Techniker, Ingenieure und Wissenschaftler wundert es nicht, wenn 
MINT-begeisterte Kinder eher in der Unterzahl sind. Zudem sind viele 
Eltern geradezu stolz darauf, keinen Plan von Mathematik und Physik zu 
haben und in der Schule zu den Schlechtesten gehört zu haben. Wen 
wundert es da, dass ein auf diese Weise vorprogrammiertes Kind einen 
Bogen um die MINT-Fächer macht?

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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Vancouver schrieb:
> Wen
> wundert es da, dass ein auf diese Weise vorprogrammiertes Kind einen
> Bogen um die MINT-Fächer macht?

Die Kidies`s sind ned blöd!
Die sehen doch wo man einen sicheren Job hat, wo man ned als 
"Entwickler" für lau auf einen Schleudersitz den Arsch hinhalten soll.
Und Eltern die das wohl ihrer Kinder im Auge haben, wissen auch wie sie 
die am besten positioniern.
Die werden ihre Kinder ned sehenden Auges in eine unsichere Zukuft 
ziehen lassen!

von Jötze (Gast)


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Cha-woma M. schrieb:
> Propaganda von Morgens`s bis Abens`s!
> Das ist Mediendeutschland!

Das ist nicht Mediendeutschland, das ist Deppendeutschland.
Deppenapostrophdeutschland, um genau zu sein.

www.deppenapostroph.info

von uxxluxxl (Gast)


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>Deppenapostroph
hihihi :)

von Foristi (Gast)


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Mark B. schrieb:
> Die Quintessenz des Artikels ist korrekt:
>
> -Es gibt zu wenig technischen Unterricht an den Schulen
> -Der Mathe-/Physikunterricht hat wenig Bezug zu den realen Anwendungen
> -Die Berufsorientierung an den Schulen (insbesondere Gym) ist schlecht

Mark, lies bitte nochmal was Du da kritisierst!

a) es gibt immer zu Wenig von irgendwas, egal, worauf man sich 
spezifiziert. Man könnte genauso sagen, wir haben zu wenig Fremdsprachen

b) Mathematik und Physik sind Grundlagenwissenschaften und die haben 
immer einen begrenzten Bezug zur Realität, weil sie mit MOdellen 
arbeiten. Genau DAS ist der Wert dieser Wissenschaften. Mithin stimme 
ich nicht überein, dass da Bezug fehlt. Die, mit mangelnden Fähigkeiten 
sehen ihn nur nicht.

c) Das Gymnasium hat nicht die Aufgabe, für Berufe auszubilden! Dies 
schon deshalb nicht, weil es auf das Studium vorbereiten soll.

Da kann ich auch sagen, wir deklarieren immer mehr Schwimmbäder in 
Solarien um und wundern uns dann, dass die Solarien zu wenig Wasser 
haben, bzw die Schwimmbäder zu wenig Sonne! Das istMurks!!!!!

Für welchen Beruf soll denn eine Schule ausbilden? Schrnsteinfeger oder 
Tierpfleger oder Projektleiter? Das macht man in den  Firmen eben zu 
Beginn seines Arbeitlebens!  Und die einen machen es eben nach dem 
Studum und die anderen direkt nach der Hauptschule. Wer direkt Arbeiten 
lernen will, soll eben nicht auf weiterführende Schulen gehen sondern 
Azubi werden!

von Fpgakuechle K. (Gast)


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Foristi schrieb:
> Mark B. schrieb:
>> Die Quintessenz des Artikels ist korrekt:

> Mark, lies bitte nochmal was Du da kritisierst!

Nein der Mark kritisiert das nicht, er gibt nur den Inhalt des Artikels 
wieder. Dein Beitrag ist an den falschen adressiert.

MfG,

von Mark B. (markbrandis)


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Foristi schrieb:
> a) es gibt immer zu Wenig von irgendwas, egal, worauf man sich
> spezifiziert. Man könnte genauso sagen, wir haben zu wenig Fremdsprachen

Ich hatte am Gymnasium zwei Fremdsprachen und exakt null 
Technikunterricht. Andere hatten drei Fremdsprachen und noch weniger 
Technikunterricht ;-)

Da sehe ich schon ein gewisses Ungleichgewicht.

> b) Mathematik und Physik sind Grundlagenwissenschaften und die haben
> immer einen begrenzten Bezug zur Realität, weil sie mit MOdellen
> arbeiten. Genau DAS ist der Wert dieser Wissenschaften. Mithin stimme
> ich nicht überein, dass da Bezug fehlt.

Es gibt aber auch Angewandte Mathematik und Angewandte Physik.

Ich hab ja nichts dagegen, wenn man zuerst mal die Theorie lernt. Aber 
dann sollten bitte schön auch praktische Beispiele folgen. Theorie, die 
im luftleeren Raum vor sich hin existiert, darf man gerne an der 
Universität machen. Aber selbst da ist dies nur begrenzt sinnvoll, da 
die meisten Uni-Absolventen eben keine wissenschaftliche Karriere 
einschlagen.

Das Problem ist Meinung nach die Ausbildung der Lehrer: Die meisten von 
ihnen sind vom Gymnasium direkt an die Uni, um dort Lehramt zu 
studieren. Und dann von der Uni direkt an die Schulen. Das heißt, sie 
haben nie eine Firma von innen gesehen, haben nie an einem 
Industrieprojekt mitgearbeitet.

Völlig klar, dass so jemand den Schülern nichts über praktische 
Anwendung beibringen kann. Er hat diese ja selbst nie kennengelernt.

> c) Das Gymnasium hat nicht die Aufgabe, für Berufe auszubilden! Dies
> schon deshalb nicht, weil es auf das Studium vorbereiten soll.

Im Prinzip ist das richtig: Die Aufgabe des Gymnasiums ist es an für 
sich, die Hochschulreife zu erwerben.

In der Realität gingen aber schon zu meiner Zeit viele aufs Gymnasium, 
die dort eigentlich nicht hingehören. Und seitdem ist es nicht besser 
geworden, sondern eher schlechter.

Eine vernünftige Berufsorientierung darf man auch am Gymnasium anbieten. 
Und die können nicht allein die Lehrer durchführen, da die von einem 
Großteil der Berufe sowieso keine Ahnung haben.

von Mark B. (markbrandis)


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ich schrieb im Beitrag #4376313:
> Auch werden im technischen Bereich immer mehr Stellen abgebaut. Siemens
> baut seit mindestens 20 Jahren nur noch Personal ab. Klar werden auch
> manchmal Leute durch Beziehungen eingestellt. Aber das kompensiert nicht
> die Anzahl der abgebauten Stellen.

Das ist verzerrte Wahrnehmung.

Jedesmal, wenn irgendwo ein Standort geschlossen wird, wird in den 
Medien riesengroß darüber berichtet. Wenn irgendwo neue Stellen 
entstehen, ist das allenfalls eine kleine Randnotiz. Somit entsteht der 
Eindruck, es würden ständig weniger Stellen. Das entspricht aber nicht 
der Realität.

Die Aussage, dass die Mitarbeiterzahl bei Siemens seit zwanzig Jahren 
nur schrumpft, ist jedenfalls Quatsch und sehr leicht zu widerlegen.

http://de.statista.com/statistik/daten/studie/70613/umfrage/anzahl-der-mitarbeiter-von-siemens/

von Jötze (Gast)


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Hä?
Und für welche Berufe soll das Gymnasium jetzt ausbilden.
Bildung ist nicht Ausbildung.
Irgendwelche Frameworks kommen und gehen und man lernt sie früh genug im 
Berufsleben.
Bildung ist ein hohes Gut - das merkt man besonders dann, wenn Menschen 
über wenig davon verfügen ...

von Mark B. (markbrandis)


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Jötze schrieb:
> Hä?
> Und für welche Berufe soll das Gymnasium jetzt ausbilden.

Für gar keine, das hat niemand gefordert.

Du weißt schon, was Berufsorientierung ist? Nein? Dann erkläre ich es 
Dir: Es geht darum, den jungen Menschen aufzuzeigen

-welche Berufe es gibt
-wie man zu welchem Beruf gelangen kann
-wie man seine eigenen Talente in eine passende Berufswahl umsetzt.

Ein Studium kann dabei ein Weg sein - muss aber nicht.

von Lutz H. (luhe)


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Er werden von den Arbeitnehmern und Arbeitgebern über eine Versicherung 
entsprechende Informationsangebote finanziert.
https://www.arbeitsagentur.de/web/content/DE/BuergerinnenUndBuerger/ArbeitundBeruf/Berufswahl/Berufsinformationszentren/index.htm

von Mark B. (markbrandis)


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Lutz H. schrieb:
> Er werden von den Arbeitnehmern und Arbeitgebern über eine Versicherung
> entsprechende Informationsangebote finanziert.
> 
https://www.arbeitsagentur.de/web/content/DE/BuergerinnenUndBuerger/ArbeitundBeruf/Berufswahl/Berufsinformationszentren/index.htm

Mit eher begrenztem Erfolg, wie mir scheint.

von Jötze (Gast)


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Mark B. schrieb:
> Du weißt schon, was Berufsorientierung ist? Nein? Dann erkläre ich es
> Dir: Es geht darum, den jungen Menschen aufzuzeigen
>
> -welche Berufe es gibt
> -wie man zu welchem Beruf gelangen kann
> -wie man seine eigenen Talente in eine passende Berufswahl umsetzt.

DAS soll also das Gymnasium leisten?
Wie kommst Du auf dieses dünne Brett?
Es ist gerade der Anspruch des Gymnasiums, keine Berufsoerientierung zu 
geben. Welche Berufsorientierung soll Dir denn deutsche Dramentheorie 
oder das Wissen über die Gründe des 1. Weltkrieges geben? Hm? Latein? 
Religionsunterricht?

Natürlich gibt es Schulen, die berufsorientierter sind. Warum nicht die 
wählen, wenn es einem so wichtig ist?

Du vergisst bei der ganzen Berufsorientierung, die die Schule leisten 
soll, etwas ganz Wichtiges: das Leben jenseits der Schule. Freies Spiel, 
Anleitung durch zugewandte Menschen und vielleicht eine andere Umgebung 
als die durchschnittliche, reizarme Vorhölle (nichts außer Computer, 
Konsole und Mikrowelle).
Dann wird es auch später etwas mit dem passenden Beruf.

von Jay (Gast)


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Der Artikel wirft fröhlich Ausbildung und Studium durcheinander und 
trennt kaum, um dann gegen Ende doch einmal ein bisschen auf das Studium 
einzuschlagen. Eigentlich ist das egal, denn es geht nur darum, eine 
Erkenntnis zu vermitteln:

Fachkräftemangel - ganz schlimme Sache das

von aBuuadi (Gast)


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In letzter Zeit nimmt die Anzahl der Mint Artikeln immer grössere 
Ausmasse an. Auffälligerweise geht es dann nicht mehr um reine 
Ingenieure, sondern verstärkt um Azubis.

Hat jemand Infos, warum die Zahl der Mint Azubi Artikeln gerade jetzt so 
gross ist?

Hat es so gut mit den Ingenieuren funktioniert und mann will das jetzt 
auch mit den Facharbeitern machen ?

von MaWin (Gast)


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Mark B. schrieb:

> -Es gibt zu wenig technischen Unterricht an den Schulen

Es gibt zu wenig Sportunterricht an den Schulen.

Und warum sollten wir an den Schulen mehr technischen Unterricht 
brauchen und was soll dieser überhaupt beinhalten?

> -Der Mathe-/Physikunterricht hat wenig Bezug zu den realen Anwendungen

Und welche realen Anwendungen sollen das sein?

> -Die Berufsorientierung an den Schulen (insbesondere Gym) ist schlecht

Ich dachte für so etwas gibt es Berufsschulen. In der Regel besucht man 
das Gymnasium oder die Gesamtschule um die allgemeine Hochschulreife zu 
erlangen.

von Mark B. (markbrandis)


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MaWin schrieb:
> Ich dachte für so etwas gibt es Berufsschulen. In der Regel besucht man
> das Gymnasium oder die Gesamtschule um die allgemeine Hochschulreife zu
> erlangen.

Das Argument ist unsinnig, weil die Wahl der besuchten Schulart in aller 
Regel nicht von derjenigen Person selbst getroffen wird.

Oder hast Du schon mal eine Zehnjährige gesehen, die verkündet: "Nach 
sorgfältiger Überlegung bin ich zu dem Entschluss gelangt, dass die 
Realschule und anschließend Berufsschule für mich am besten geeignet 
ist, da dies zu meinen beruflichen Zielen passt"?

Die Familie hat da extrem großen Einfluss. Aber Eltern sind nicht immer 
die besten Ratgeber. Manchmal sogar ziemlich schlechter.

Ich habe mal einen Uni-Absolventen der Informatik getroffen, der zuerst 
mal einen Hauptschulabschluss (!) gemacht hatte. Da muss was 
fürchterlich schief gelaufen sein, denn ganz offensichtlich war das die 
falsche Schulart für ihn. Seine Eltern waren beide einfache Arbeiter und 
das dürfte wohl eine entscheidende Rolle gespielt haben.

Und die Anzahl der Leute, die ans Gymnasium gehen aber dort nicht 
hingehören, ist Legion.

: Bearbeitet durch User
von Mark B. (markbrandis)


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Jötze schrieb:
> Mark B. schrieb:
>> Du weißt schon, was Berufsorientierung ist? Nein? Dann erkläre ich es
>> Dir: Es geht darum, den jungen Menschen aufzuzeigen
>>
>> -welche Berufe es gibt
>> -wie man zu welchem Beruf gelangen kann
>> -wie man seine eigenen Talente in eine passende Berufswahl umsetzt.
>
> DAS soll also das Gymnasium leisten?

Das soll jede Schule (aus dem sekundären Bildungsbereich) leisten.

> Wie kommst Du auf dieses dünne Brett?
> Es ist gerade der Anspruch des Gymnasiums, keine Berufsoerientierung zu
> geben.

Dann ist der Anspruch eben falsch.

> Welche Berufsorientierung soll Dir denn deutsche Dramentheorie
> oder das Wissen über die Gründe des 1. Weltkrieges geben? Hm? Latein?
> Religionsunterricht?

Niemand hat gesagt, dass jedes einzelne Unterrichtsfach der beruflichen 
Orientierung dienen soll. Dass es aber generell berufliche Orientierung 
geben muss, und zwar bevor man die Wahl trifft wie es nach der Schule 
weitergeht, wird doch wohl hoffentlich niemand in Abrede stellen.

Die Wahl des passenden Berufs ist eine der wichtigsten Entscheidungen im 
Leben überhaupt. Von daher ist es richtig schlimm, dass so viele junge 
Menschen in dieser Hinsicht völlig plan- und hilflos sind. Das kann man 
aber nicht alleine ihnen anlasten. Woher soll sich ein 15jähriger schon 
so gut in allem auskennen, dass er hier von alleine auf den richtigen 
Trichter kommt?

Falls Dich kein anderes Argument überzeugt, dann eben Geld:
Du und ich und alle anderen Steuerzahler zahlen jedes Jahr viel Geld, 
das zum Teil für abgebrochene Studiengänge und abgebrochene Ausbildungen 
sinnlos vergeudet wird. Zumindest das kannst Du doch nicht ernsthaft gut 
finden.

> Natürlich gibt es Schulen, die berufsorientierter sind. Warum nicht die
> wählen, wenn es einem so wichtig ist?

Die Wahl der Schulart obliegt in aller Regel nicht dem Schüler selbst. 
Es ist doch kompletter Quatsch anzunehmen, dass Hans auf der Realschule 
ist und Lisa auf dem Gymnasium, weil die beiden das selbst so gewählt 
hätten.

: Bearbeitet durch User
von Exschüler (Gast)


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Hallo

auch wenn die Frage sich nicht direkt an mich wendet möchte ich sie doch 
beantworten.

"-Der Mathe-/Physikunterricht hat wenig Bezug zu den realen Anwendungen"

"Und welche realen Anwendungen sollen das sein?"

Ganz einfach Beispielen aus der praktischen Amwendung der Mathematik, 
wie es auch zumindest in den unteren Jahrgängen der weiterführenden 
Schulen auch gemacht wird (Textaufgaben mit Bezug zu realen Nutzen der 
Mathematik).

Warum wird die Formelumstellung so abstrakt gelehrt und nicht z.B. 
kombiniert mit den Physikunterricht?
P=U*I und R=U/I und mit diesen Formeln können durch geschicktes 
Umstellen und kombinieren jede Menge in der Praxis immer wieder 
benötigte Werte erechnet werden.
Mann lernt (hoffentlich) die Formelumstellung, erfährt im besten Fall 
was Strom, Spannung, Widerstand und Leistung ist - und ganz wichtig man 
erkennt Fehler selbstständig viel leichter, denn wenn bei 12V und einen 
Widerstand von 100Ohm mehrere 1000 A fließen sollen oder am Widerstand 
auf einmal 1MW Verlustleistung abfällt kann irgendwas nicht stimmen.
Auch außerhalb der E-Technik gäbe es sehr viel praktische Anwendung und 
vor allem wird der Sinn der ganzen mathematischen Übungen auf einmal 
klar.

Diese "Wofür brauche ich eigentlich den ganzen Schei.. später 
eigentlich?" Frage würde sich erübrigen .

Und erst nach der praktischen Anwendung sollte man auf die mehr 
abstrakte Lehrweise und Aufgaben zugehen.

Das setzt natürlich entsprechend ausgebildete Lehrer voraus die 
wenigsten mal einige wenige Monate in der "normalen" Arbeitswelt 
verbracht haben -
Es klingt zwar wie ein Vorurteil - aber es ist nach meinen eigenen 
Erfahrungen tatsächlich fast immer so:
Lehrer(innen) erkennt man meist sofort, oft kann mann sogar ungefähr die 
Fächer erkennen die sie lehren ohne das sie erzählt haben das sie 
Lehrer(innen) sind.
Wie das bei den Professoren ist kann ich nicht beurteilen (keinerlei 
persönliche Erfahrungen), zumindest scheinen aber die welche manchmal in 
den Medien auftauchen mehr im "echten" Leben zu stehen und man sieht 
ihnen den Professor nicht sofort an.

Exschüler

von g. k. (jlagreen)


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Mark B. schrieb:
> Jötze schrieb:
>> Hä?
>> Und für welche Berufe soll das Gymnasium jetzt ausbilden.
>
> Für gar keine, das hat niemand gefordert.
>
> Du weißt schon, was Berufsorientierung ist? Nein? Dann erkläre ich es
> Dir: Es geht darum, den jungen Menschen aufzuzeigen
>
> -welche Berufe es gibt
> -wie man zu welchem Beruf gelangen kann
> -wie man seine eigenen Talente in eine passende Berufswahl umsetzt.
>
> Ein Studium kann dabei ein Weg sein - muss aber nicht.

Das ist genau das, was den Schulen fehlt!!!

Ich habe dual an einer Berufsakademie Mechatronik studiert. Aber diese 
Option zu finden, war bei mir reiner Zufall.

Ich weiß noch gut, wie absolut planlos ich in der 11ten Klasse war was 
meine beruflichen Möglichkeiten angeht. Und noch schlimmer war, dass man 
sich damals noch weniger informieren konnte als heute (Internet noch in 
den Kinderschuhen). Klar war für mich natürlich etwas mit Technik. Also 
bin ich ins BiZ und das war ein Fehler, denn die Inkompetenz der 
Angestellten war hoch. Ist auch klar, wie soll mir eine Sachbearbeiterin 
aus der Verwaltung erklären welche technischen Berufe es gibt und wie 
die aussehen? Dazu war das Datenmaterial fürchterlicher veraltet. 
Immerhin konnte ich dort erfahren, dass es bzgl. Technik Studium den 
Maschinenbau und die E-Technik gibt. Wow!

Zum Glück bot mir meine Schule an einem "Hochschul-Tag" teilzunehmen. Da 
wurde an einer Uni diverse Studiengänge vorgestellt. Die Idee war gut, 
aber die Umsetzung grauenhaft. Die "Werbung" für ein E-Technik Studium 
war eine Vorlesung aus TET I und das mit einem Prof., der längst hätte 
in Rente sein müssen, sprich es war eine Gastvorlesung. Ich wette, dass 
fast keiner bei der Veranstaltung sich für ein ET Studium an der Uni 
eingeschrieben hat. Und auf meine Frage dann, was ein ET-Ingenieur 
später so macht, kam zurück: "Passen Sie jetzt auf, dann werden Sie es 
wissen." WTF?!

Die Frage nach der Hochschulart entschied mein Nachbar für mich. Er 
erzählte mir nämlich von der Option mit dem dualen Studium. Er wusste 
davon, weil er bei IBM arbeitete und das dort praktiziert wurde. 
Andernfalls hätte ich das wohl nie erfahren und hätte vermutlich an 
einer FH studiert.

Blieb nur noch die Frage, was ich studieren sollte. Denn ET war doch 
irgendwie für mich am Interessantesten. Allerdings interessierte ich 
mich ebenso für Maschinenbau etwas und für IT, da es großes Hobby von 
mir war. Zwischen den Fächer konnte ich mich nicht entscheiden bis ein 
Flyer von Daimler im Briefkasten auftauchte. Dieser bewarb den 
Studiengang "Mechatronik" an der Berufsakademie und damit war meine 
Entscheidung gefallen. Bei Daimler selbst bin ich zwar nicht 
untergekommen, aber meine Entscheidung bereue ich bisher nicht.

Dennoch muss ich auch sagen, dass eine Berufsorientierung in den letzten 
Schuljahren wirklich sehr gut gewesen wäre. So habe ich erst viel später 
nach dem Berufseinstieg erfahren, dass es z.B. IT-Beratungen gibt. Hätte 
mir das jemand in der 11ten Klasse gezeigt, wäre meine Entscheidung ggf. 
anders ausgefallen.

Dazu könnte eine Veranstaltung zur Berufsorientierung in der Schule vor 
allem die Studentenanzahl bei Geistes- und Sozialwissenschaften 
reduzieren. Jeder zweite BWLer, den ich im Studium getroffen habe, hatte 
keine Ahnung was er später machen wird, aber alle wussten, dass "BWL 
etwas mit viel Geld verdienen" zu tun hat :P.

von Mark B. (markbrandis)


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g. k. schrieb:
> Zum Glück bot mir meine Schule an einem "Hochschul-Tag" teilzunehmen. Da
> wurde an einer Uni diverse Studiengänge vorgestellt. Die Idee war gut,
> aber die Umsetzung grauenhaft. Die "Werbung" für ein E-Technik Studium
> war eine Vorlesung aus TET I und das mit einem Prof., der längst hätte
> in Rente sein müssen, sprich es war eine Gastvorlesung. Ich wette, dass
> fast keiner bei der Veranstaltung sich für ein ET Studium an der Uni
> eingeschrieben hat. Und auf meine Frage dann, was ein ET-Ingenieur
> später so macht, kam zurück: "Passen Sie jetzt auf, dann werden Sie es
> wissen." WTF?!

Ähnliches habe ich mal an der Uni Heidelberg erlebt. Da war eine 
Info-Veranstaltung zum Studiengang Physik. Man hat uns herumgeführt und 
"erklärt" was dort so an Forschung betrieben wird, aber auf eine Art und 
Weise die völlig abschreckend war. Der Dozent war sogar noch recht jung, 
war ein Doktorand wenn ich mich recht erinnere. Aber Interesse am 
Studium konnte oder wollte er bei seinen Zuhörern nicht wecken.

Ich weiß bis heute nicht, ob das Absicht oder Inkompetenz war.

von Jötze (Gast)


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Und das soll dann alles besser werden, wenn das Gymnasium das macht.
Von Leuten, die die Berufsbilder genausowenig kennen, wie die Schüler.

Es ist doch einsehbar, dass es auch Aufgaben bei der Kindererziehung 
gibt, die die Schule NICHT leisten muss. Es gibt Eltern (mit Berufen), 
Eltern von Freunden, ältere Geschwister und es gibt nicht zuletzt das 
Eigeninteresse. Wer in seiner freien Zeit sich für Technik interessiert 
und bastelt, der wird schon mal an eine Fachzeitschrift, ein Fachbuch 
oder an relevante Information im Internet kommen. Sich immer auf andere 
zu verlassen und sich mit der ersten Antwort zufrieden zu geben kann es 
ja nicht sein.

Aber selbstverständlich sind alle dafür, dass man dem Gymnasium auch 
noch Kurse über Finanzen abverlangt, gesunde Ernährung oder vielleicht 
auch Schuhezubinden. Klaro - wie sollen das die armen Kinder sonst 
lernen ...

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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Mark B. schrieb:
> Ich weiß bis heute nicht, ob das Absicht oder Inkompetenz war.

Absicht und Inkompetenz!
Absicht, weil sein ganzen Verhalten auch gegen die Studenten sein wird.
Er, der Herr Doktorant erwaret halt von den Seminaristen und Diplomanten 
Höchstleistungen, die in wissenschaftliche Publikationen und seine 
eigene Doktorarbeit einfließen kann. Doktorant ist ja auch oft der 
einzige Platz wo solche Persönlichkeiten ihre ganze Macht ausspielen 
können bei der "Betreuung" der Arbeiten von Studenten.
Aber wie vieles im Leben zahlt des Leben solchen Leuten ihre Taten heim.
Und Inkompetenz, weil sie einfach nicht ihre eigene Beschränktheit 
erkennen wollen. Die zeigen ganz deutlich ihre Arroganz die sie mit den 
Doktortitel krönnen wollen.

von Mark B. (markbrandis)


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Jötze schrieb:
> Und das soll dann alles besser werden, wenn das Gymnasium das macht.

Es muss an den Schulen stattfinden, weil dort die Leute sind, die diese 
Beratung brauchen.

> Von Leuten, die die Berufsbilder genausowenig kennen, wie die Schüler.

Natürlich von Leuten die Ahnung haben. Also auch und gerade Leute aus 
der beruflichen Praxis.

> Es ist doch einsehbar, dass es auch Aufgaben bei der Kindererziehung
> gibt, die die Schule NICHT leisten muss. Es gibt Eltern (mit Berufen),

Vergiss es. Die traditionelle Methode war über Jahrhunderte "der Vater 
ist Arzt oder Anwalt, dann wird der Sohn auch Arzt oder Anwalt".

Eltern haben oft wenig Ahnung von den beruflichen Möglichkeiten, die es 
heutzutage so gibt.

> Eltern von Freunden, ältere Geschwister

Nicht wenige sind heute Einzelkinder. Das bringt eine sinkende 
Geburtenrate eben mit sich.

> und es gibt nicht zuletzt das Eigeninteresse.

So gesehen müsste es heute besser laufen denn je, dank Internet. Tut es 
aber nicht. Zum Teil liegt es sicher daran, dass die Anzahl an 
Studiengängen und Ausbildungsberufen so verdammt groß ist. Kein 
einzelner Mensch hat da den vollen Überblick über alles, was es gibt.

: Bearbeitet durch User
von Thomas1 (Gast)


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In der DDR lernten Schüler mehr Mathe und Naturwissenschaften. Für die 
Praxis gab es polytechnischen Unterricht. Warum wurde das nicht 
übernommen?



In England lernen Schüler mit Raspberry Pi.
http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/netzwirtschaft/raspberry-pi-ein-kleiner-computer-den-jeder-kennen-sollte-13934361.html

von Hannes J. (Firma: _⌨_) (pnuebergang)


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aBuuadi schrieb:
> Hat jemand Infos, warum die Zahl der Mint Azubi Artikeln gerade jetzt so
> gross ist?

Die Antwort ist doch offensichtlich. Weil entsprechende Lobbyisten dafür 
momentan Kohle raushauen und es mit dem deutschen Qualitätsjournalismus 
nicht weit her ist.

Das sieht man schön an dem Artikel. Ein generischer Artikel zum 
MINT-Fachkräftemangel, der vermutlich so ähnlich bereits in der 
Schublade lag. "Angeregt" durch eine acatech-Studie auf die Schnelle, 
daher nicht sonderlich stringent, mit ein paar Ergebnissen aus der 
Studie aufgepimpt Am Ende noch ein Absatz Studium-Bashing 
drangekleistert. Fertig.

Eine kurze Tour über die Webseite von acatech, Z.B. die Liste der 
"Senatoren" 
http://www.acatech.de/de/ueber-uns/organisation/mitglieder-des-senats.html 
verrät ziemlich schnell, aus welcher Ecke der Wind weht.

Dazu die Körber-Stiftung. Hier 
http://www.koerber-stiftung.de/stiftung/bereiche-projekte.html kannst du 
sehen, wo die sich mit ihrer Kohle alles einmischen. Zum Beispiel in 
der, wie sie es nennen "Fachkräftesicherung" im MINT-Bereich 
http://www.koerber-stiftung.de/wissenschaft/nationales-mint-forum.html

Mit Geld kauft man sich Politiker, Journalisten, Meinungen.

> Hat es so gut mit den Ingenieuren funktioniert und mann will das jetzt
> auch mit den Facharbeitern machen ?

Ich vermute eher, dass denen wirklich die halbwegs brauchbaren 
Auszubildenden ausgehen. Dank Bachelor und dem politischen Willen jedem 
einen Abschluss nachzuwerfen, ist das Studium einfach geworden. Warum 
Ausbildung wenn man studieren kann?

von Henry G. (gtem-zelle)


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Thomas1 schrieb:
> In der DDR lernten Schüler mehr Mathe und Naturwissenschaften. Für
> die
> Praxis gab es polytechnischen Unterricht. Warum wurde das nicht
> übernommen?
>
> In England lernen Schüler mit Raspberry Pi.
> http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/netzwirtscha...

Weil DDR = böse. Man hätte das den westdeutschen Schülern auch nicht 
einfach überbügeln können, da die durch das westdeutsche Schulsystem vom 
Niveau viel zu weit zurücklagen bzw. schon zu stark verblödet worden 
sind. Dafür mussten die sich im Westen nicht jeden Tag 
propagandistischen Vollstuss anhören müssen, jedenfalls nicht in diesem 
Ausmaß, wie es an DDR-Schulen üblich war. Man hätte die beiden 
Schulsysteme zusammenführen können, aber DDR = böse...

von genervt (Gast)


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Henry G. schrieb:
> da die durch das westdeutsche Schulsystem vom
> Niveau viel zu weit zurücklagen bzw. schon zu stark verblödet worden
> sind.

Aha, warum hat man denn von diesem "besseren" Schulsystem nichts 
bemerkt?

von Henry G. (gtem-zelle)


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genervt schrieb:
> Henry G. schrieb:
>> da die durch das westdeutsche Schulsystem vom
>> Niveau viel zu weit zurücklagen bzw. schon zu stark verblödet worden
>> sind.
>
> Aha, warum hat man denn von diesem "besseren" Schulsystem nichts
> bemerkt?

Wer? Du? ;-)

von Paul B. (paul_baumann)


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genervt schrieb:
> Aha, warum hat man denn von diesem "besseren" Schulsystem nichts
> bemerkt?

Weil man schon damals zu blöde dazu war?
;-)
(Der mußte jetzt sein)

MfG Paul

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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Hannes J. schrieb:
> Ich vermute eher, dass denen wirklich die halbwegs brauchbaren
> Auszubildenden ausgehen.
Denen gehen die Spitzen-Azubis aus.
Mittelmaß geht überhaupt ned!
> Dank Bachelor und dem politischen Willen jedem
> einen Abschluss nachzuwerfen, ist das Studium einfach geworden.
Ja, aber der Bac. ist ja auch eine Form der Ausbildung, genaugenommen!
> Warum
> Ausbildung wenn man studieren kann?
Allgemin gab es früher Vor 1970 auch nicht immer eine
Ausbildung nach der Volksschule.
Erst mit den Fachkräftemangel der 60`er (ja ihr lieben Kleinen wir 
hatten einen echten Fachkräftemangel) wurde die Duale Ausbildung 
forciert. Die Volksschule reformiert und in Real und Hauptschule 
gespalten.
Das Berufsgrundschuljahr für alle verpflichtend eingeführt.

http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-14020721.html

Dann kamen auch neue Hochschulformen zum Zuge.

https://de.wikipedia.org/wiki/Hochschulreform



Mann ist das lang her.

von genervt (Gast)


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Henry G. schrieb:
> genervt schrieb:
>> Henry G. schrieb:
>>> da die durch das westdeutsche Schulsystem vom
>>> Niveau viel zu weit zurücklagen bzw. schon zu stark verblödet worden
>>> sind.
>>
>> Aha, warum hat man denn von diesem "besseren" Schulsystem nichts
>> bemerkt?
>
> Wer? Du? ;-)

Na die Profitgierigen Arbeitgeber natürlich, die es versäumt haben im 
Osten Arbeitsplätze zu schaffen, um dort billig an hochwertiges 
Humankapital zu kommen.

Blühende Landschaften und so...

von Leiterplatte (Gast)


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Hannes J. schrieb:
> Die Antwort ist doch offensichtlich. Weil entsprechende Lobbyisten dafür
> momentan Kohle raushauen und es mit dem deutschen Qualitätsjournalismus
> nicht weit her ist.

Nur ist das Problem doch nicht der Journalismus, sondern die harten 
Fakten in ganz anderen Bereichen. Lies dazu mal den aktuellen Artikel in 
der Zeit.

"Wößmann: Das heißt, dass zwei Drittel der Schüler in Syrien nur sehr 
eingeschränkt lesen und schreiben können, dass sie nur einfachste 
Rechenaufgaben lösen können. Und das bedeutet, dass diese Schüler in 
Deutschland, selbst wenn sie Deutsch gelernt haben, kaum dem 
Unterrichtsgeschehen folgen können."

"Wößmann: Das ist die große Frage: Den zwei Dritteln der jungen Syrer, 
die nach internationalen Bildungsstandards als funktionale Analphabeten 
gelten müssen, wird zumeist die nötige Ausbildungsreife für die hiesigen 
Betriebe fehlen."

"Wößmann: Wir müssen uns darauf einstellen, dass die Mehrheit der jungen 
Flüchtlinge an einer drei Jahre langen Vollausbildung mit hohem 
Theorieanteil scheitern würde. Laut Handelskammer München und Oberbayern 
haben 70 Prozent der Azubis aus Syrien, Afghanistan und dem Irak, die 
vor zwei Jahren eine Lehre begonnen haben, diese bereits wieder 
abgebrochen."

Den Rest darfst du selber lesen. Das Fachkräfteproblem (so es denn 
überhaupt eines gibt) wird sich durch die Zuwanderungsflut nicht lösen 
lassen. Eher das Gegenteil. Da kommen noch gewaltige Probleme auf uns 
zu. Die BDA will deswegen schon eigene Statistiken einführen, damit es 
die Arbeitslosenstatistik nicht verhagelt. Es wird also noch mehr 
geschummelt werden als bisher. Darauf müssen wir uns einstellen. Wer die 
Zeche für all das zahlt ist auch noch lange nicht raus.

von Tom (Gast)


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Aber es wurde uns doch versichert dass die Einwanderer zum großen Teil 
top ausgebildet sind.

von Henry G. (gtem-zelle)


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genervt schrieb:

>
> Na die Profitgierigen Arbeitgeber natürlich, die es versäumt haben im
> Osten Arbeitsplätze zu schaffen, um dort billig an hochwertiges
> Humankapital zu kommen.
>
> Blühende Landschaften und so...

Das hat null Zusammenhang, und du weißt das. Btw, die hat man rüber 
geholt, damit sich da im Dödelosten bloß keine Konkurrenz entwickelt.

von Thomas1 (Gast)


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Tom schrieb:
> Aber es wurde uns doch versichert dass die Einwanderer zum großen Teil
> top ausgebildet sind.


Merkel hat angeblich Physik studiert und sie versagte bei der 
Energiewende total.

von Justus M. (Firma: ./.) (justus18)


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Thomas1 schrieb:
> Merkel hat angeblich Physik studiert und sie versagte bei der
> Energiewende total.

So planlos, wie die Zonewachtel agiert, geht kein Naturwissenschaftler 
an Probleme heran. Das hat seine Ursachen in ihrer Vergangenheit zu 
DDR-Zeiten und ihre Verstrickungen zu dem damaligen Regime. Sowohl ihr 
Physiker-Zeugnis als auch der Doktor-Titel war ein Produkt einer ihrer 
Erpressungsversuche. Da das in einem tech. wissenschaftlichen Forum 
nichts zu suchen hat, möge jeder selbst recherchieren.

von observer (Gast)


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> Erst mit den Fachkräftemangel der 60`er (ja ihr lieben Kleinen wir
> hatten einen echten Fachkräftemangel) wurde die Duale Ausbildung
> forciert. Die Volksschule reformiert und in Real und Hauptschule
> gespalten.

Die alte Volksschule teilte man auf in die Grundschule und die sich
daran anschliessende Hauptschule. Mit der Realschule (der früheren 
Mittelschule) hat das nicht das geringste zu tun.

In den 60er-Jahren herschte übrigens in Deutschland weniger ein
Fachkräftemangel, sondern es wurden händeringend vor allem Arbeitskräfte
für einfache anspruchslose Tätigkeiten gesucht. Aus ebendiesem Grund
rekrutierte man massenhaft ganz gezielt Gastarbeiter aus Südeuropa und
dem asiatischen Teil der Türkei.

> Mann ist das lang her.

Mann, was wird da heute wieder eine Scheisse gepostet!
"Keine Ahnung – aber ganz viel davon."

von Keser (Gast)


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Justus M. schrieb:
> Thomas1 schrieb:
>> Merkel hat angeblich Physik studiert und sie versagte bei der
>> Energiewende total.
>
> So planlos, wie die Zonewachtel agiert, geht kein Naturwissenschaftler
> an Probleme heran. Das hat seine Ursachen in ihrer Vergangenheit zu
> DDR-Zeiten und ihre Verstrickungen zu dem damaligen Regime. Sowohl ihr
> Physiker-Zeugnis als auch der Doktor-Titel war ein Produkt einer ihrer
> Erpressungsversuche. Da das in einem tech. wissenschaftlichen Forum
> nichts zu suchen hat, möge jeder selbst recherchieren.

von genervt (Gast)


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Henry G. schrieb:
>> Na die Profitgierigen Arbeitgeber natürlich, die es versäumt haben im
>> Osten Arbeitsplätze zu schaffen, um dort billig an hochwertiges
>> Humankapital zu kommen.
>>
>> Blühende Landschaften und so...
>
> Das hat null Zusammenhang, und du weißt das. Btw, die hat man rüber
> geholt, damit sich da im Dödelosten bloß keine Konkurrenz entwickelt.

Ich verweise da nur auf die legendären DDR-Fachschulingenieur die die 
"Überlegenheit" des DDR-Bildungssystems eindrucksvoll gezeigt haben.

Und btw. mit deiner Sichtweise "geholt" offenbarst du einen ganz schön 
beschränkten Horizont.

von Henry G. (gtem-zelle)


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genervt schrieb:
> Henry G. schrieb:
>>> Na die Profitgierigen Arbeitgeber natürlich, die es versäumt haben im
>>> Osten Arbeitsplätze zu schaffen, um dort billig an hochwertiges
>>> Humankapital zu kommen.
>>>
>>> Blühende Landschaften und so...
>>
>> Das hat null Zusammenhang, und du weißt das. Btw, die hat man rüber
>> geholt, damit sich da im Dödelosten bloß keine Konkurrenz entwickelt.
>
> Ich verweise da nur auf die legendären DDR-Fachschulingenieur die die
> "Überlegenheit" des DDR-Bildungssystems eindrucksvoll gezeigt haben.
>
> Und btw. mit deiner Sichtweise "geholt" offenbarst du einen ganz schön
> beschränkten Horizont.

Bitte hör' auf, ich komme aus dem Fremdschämen gar nicht mehr raus.

von Henry G. (gtem-zelle)


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von genervt (Gast)


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Alter Realitätsverweigerer.

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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Leiterplatte schrieb:
> Wer die
> Zeche für all das zahlt ist auch noch lange nicht raus.

Schon!

Du zahlst!

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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genervt schrieb:
> Ich verweise da nur auf die legendären DDR-Fachschulingenieur die die
> "Überlegenheit" des DDR-Bildungssystems eindrucksvoll gezeigt haben.

Die wird dann dannk Helmut Kohle auch noch den Dipl.Ing.(FH) kurz vor 
der Wahl 1994 in den Hintern geschoben bekammen!

von Henry G. (gtem-zelle)


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genervt schrieb:
> Alter Realitätsverweigerer.

Sieh dir mal die von mir gepostete Phoenix-Doku dazu an.

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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observer schrieb:
> Aus ebendiesem Grund
> rekrutierte man massenhaft ganz gezielt Gastarbeiter aus Südeuropa und
> dem asiatischen Teil der Türkei.

Die haben sie deshalb geholt, damit die einheimische Bevölkerung für die 
Ausbildungsberufe zur Verfügung stand.

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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Tom schrieb:
> Aber es wurde uns doch versichert dass die Einwanderer zum großen Teil
> top ausgebildet sind.

In Kopfabschneiden!

von genervt (Gast)


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Henry G. schrieb:
> genervt schrieb:
>> Alter Realitätsverweigerer.
>
> Sieh dir mal die von mir gepostete Phoenix-Doku dazu an.

Spar dir deine Nebelkerzen.

von Henry G. (gtem-zelle)


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genervt schrieb:
> Henry G. schrieb:
>> genervt schrieb:
>>> Alter Realitätsverweigerer.
>>
>> Sieh dir mal die von mir gepostete Phoenix-Doku dazu an.
>
> Spar dir deine Nebelkerzen.

Tja, die Wahrheit tut weh, #Realitätsverweigerer.

von Belmut Pohl (Gast)


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Tom schrieb:
> Aber es wurde uns doch versichert dass die Einwanderer zum großen
> Teil
> top ausgebildet sind.

Das ist für uns eine R_I_E_S_I_G_E CHANCE !!
Man wundert sich nur, warum sich die restlichen Länder nicht um diese 
neue Mitbürger reißen. Die wissen nicht, was gut ist.

von genervt (Gast)


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Henry G. schrieb:
> genervt schrieb:
> Henry G. schrieb:
> genervt schrieb:
> Alter Realitätsverweigerer.
>
> Sieh dir mal die von mir gepostete Phoenix-Doku dazu an.
>
> Spar dir deine Nebelkerzen.
>
> Tja, die Wahrheit tut weh, #Realitätsverweigerer.

Tja, stell dir vor, die DDR hatte das bessere Bildungssystem...

Das ist wie mit dem berühmten Zitat vom Rene: Intelligenz ist das einzig 
gerecht verteilte Gut, jeder meint genug davon zu besitzen!

von Fpgakuechle K. (Gast)


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Belmut Pohl schrieb:
> Tom schrieb:
>> Aber es wurde uns doch versichert dass die Einwanderer zum großen
>> Teil
>> top ausgebildet sind.
>
> Das ist für uns eine R_I_E_S_I_G_E CHANCE !!
> Man wundert sich nur, warum sich die restlichen Länder nicht um diese
> neue Mitbürger reißen. Die wissen nicht, was gut ist.

Du verwechselst da was. Mit den Zuwandern sind nicht die Flüchtlinge 
2015 gemeint, sondern die 15,7 Millionen aus einer Zuwanderefamilie 
(Zahl von 2010); zum größten Teil aus der Türkei:

http://www.spiegel.de/unispiegel/studium/einwanderer-besser-ausgebildet-als-deutsche-laut-studie-des-iw-koeln-a-841887.html

Die bessere Ausbildung zeigt sich an dem Anteil der Hochschulabsolventen 
25+% gegen 18% in der Gesamtbevölkerung.

MfG,

von Fpgakuechle K. (Gast)


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genervt schrieb:
> Henry G. schrieb:
>> genervt schrieb:
>> Henry G. schrieb:
>> genervt schrieb:
>> Alter Realitätsverweigerer.
>>
>> Sieh dir mal die von mir gepostete Phoenix-Doku dazu an.
>>
>> Spar dir deine Nebelkerzen.
>>
>> Tja, die Wahrheit tut weh, #Realitätsverweigerer.
>
> Tja, stell dir vor, die DDR hatte das bessere Bildungssystem...

Ja denn da stand "wissenschaftlicher Kommunismus" und die Klassiker des 
Marxismus auf dem Lehrplan. Ebenso wurden die DDR-Schüler breitbandig in 
Wehr- und Staatsbürgerkunde ausgebildet. Nicht zu vergessen der 
Humanismus wie er im Geschichts- und Russischunterricht vermittelt 
wurde. Aber gegen die Möglichkeiten Computertechnik sich selbst als 
Schüler mit einem Homecomputer ins Heim zu holen konnte das alles wenig 
ausrichten. Oder die Möglichkeit Englisch mit den GI's zu lernen. Oder 
am CalTech zu studieren.

MfG,

von General West MoreLand (Gast)


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genervt schrieb:
> Tja, stell dir vor, die DDR hatte das bessere Bildungssystem...

Uahhahahaha, DER war gut!

Deswegen ist so auch so "erfolgreich" gewesen, und alle wollten raus :-)

Sorry Kollege, aber ohne die UDSSR wäre die DDR von Anfang an 
wirtschaftlich am Boden gewesen, was sie am Ende ja auch war.

Und von HiTech wollen wir dort wohl gar nicht erst sprechen.


Immer wieder schön, wenn einem heute Ostdeutsche so einen Scheiss 
verzapfen wollen, wenn sie 1989 alle raus wollten, weil ihnen der Laden 
verständlicherweise stank.

;-)

von Thomas1 (Gast)


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General West MoreLand schrieb:
> Sorry Kollege, aber ohne die UDSSR wäre die DDR von Anfang an
> wirtschaftlich am Boden gewesen, was sie am Ende ja auch war.


Durch die UdSSR ging es der DDR von Anfang an schlecht. Da wurden als 
Reparationen Werke, Bahnschienen und anderes abgebaut. Auch die Wismut 
AG gehörte den Russen. Gezahlt werden mußte von der DDR noch viel mehr.

von Henry G. (gtem-zelle)


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General West MoreLand schrieb:

> Deswegen ist so auch so "erfolgreich" gewesen, und alle wollten raus :-)
>
> Sorry Kollege, aber ohne die UDSSR wäre die DDR von Anfang an
> wirtschaftlich am Boden gewesen, was sie am Ende ja auch war.
>
> Und von HiTech wollen wir dort wohl gar nicht erst sprechen.
>
> Immer wieder schön, wenn einem heute Ostdeutsche so einen Scheiss
> verzapfen wollen, wenn sie 1989 alle raus wollten, weil ihnen der Laden
> verständlicherweise stank.
>
> ;-)

Und dein Wissen beziehst du aus Galileio TV und welt.de ? Weil anders 
kann man deinen kapitalen Unfug nicht erklären.

von Leiterplatte (Gast)


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>> Das ist für uns eine R_I_E_S_I_G_E CHANCE !!

Eher eine R_I_E_S_I_G_E Pleite!!

> http://www.spiegel.de/unispiegel/studium/einwander...

Was die Studie nicht nennt, Deutschland hat auch andere Möglichkeiten 
außer der eines Studiums sich zu verwirklichen, indem man eine 
Berufsausbildung macht und das in ganz hervorragender Qualität. Welches 
dieser sog. Herkunftsländer kann das nochmals gleich bieten? Keines! 
Warum kommen alle zu uns? Weil WIR diese Leute brauchen? Nö, weil die 
Leute UNS brauchen! Weil deren Heimatländer diesbezüglich VOLLVERSAGER 
sind und selber in Sachen Wirtschaft nix auf die Reihe bekommen. Nicht 
die Zuwanderer helfen uns, WIR helfen den Zuwanderern!!

Und noch ein Wort zum Thema Jugend(wahn). Was zählt ist nicht allein 
Jugendlichkeit, auch wenn die Wirtschaft das immer meint, sondern das 
gesamte Leben. Die Lebenserwartung in einem stabilen System guter 
Gesundheitsversorgung wie dem unseren ist nun mal höher als in 
Gesellschaften, in denen sich die Leute vorher gegenseitig 
niedergemetzelt, in die Luft gesprengt oder mit billigem Wodka Fusel ans 
Frühableben bringen, weil fehlende Infrastruktur (Freizeitkultur) 
Tristes und Lethargie befördern oder religiösen Übereifer, der 
missioniert und in Aggression mündet.

So ein System, wie das unsere, hat hohe Ansprüche an seine Bevölkerung, 
dem längst nicht jeder Zuwanderer gerecht wird. Deshalb kann und darf 
auch nicht jeder der das gerne möchte hierzulande aufgenommen werden. 
Sonst wird das System schnell überfordert. Sogar namhafte Repräsentanten 
der dt. Wirtschaft warnen längst davor die Integrationsfähigkeit 
hierzulande nicht zu überschätzen. Es gibt nicht ausreichend Arbeit für 
alle in einem hochentwickelten Industrieland. Die Zeiten von 
Massenbeschäftigung in einfachen Tätigkeiten wie Kohlegruben und an 
Hochöfen der dt. Stahlindustrie sind lange vorbei. In modernen Fabriken 
schraubt, schweißt und lackiert der 'Kollege Industrieroboter' und nicht 
mehr der Mensch. Für Millionen Neubürger neue Beschäftigungen suchen, 
die angemessene Löhne generieren, wird misslingen und ohne angemessenen 
Lohn kann man sich das Leben in einer typisch dt. Großstadt kaum 
leisten. Großer Mangel an bezahlbaren Wohnraum kommt noch hinzu.

Es gibt die großen Wohnbauprogramme, die einst in den 60er Jahren 
gestartet wurden, um die Zuwanderungswelle zu bewältigen nicht. Hinzu 
kommt, es wird immer schwieriger überhaupt Flächen in Stadtnähe für 
Neubau zu erschließen. Zwischen Planung und Fertigstellung eines 
Neubaugebietes liegen nicht selten JAHRZEHNTE!! Beispiel Frankfurter 
Riedberg: Planung Anfang der 1990er Jahre, erste Baumaßnahmen 2001, 
Fertigstellung 2020!! Es ist nicht möglich in wenigen Jahren für 
Millionen neue Wohnungen zu bauen. Woanders mag das möglich sein, aber 
nicht hierzulande, wo Bürokratismus, Vorschriften und Einspruchswahn nur 
so blüht.

Es genügt nicht immer mehr Masse an Studenten zu erzeugen, die dann 
nachher keine Anschlussverwendung finden und in Jobs strömen (müssen), 
die der betrieblichen Berufsausbildung angedacht waren. Das erzeugt nur 
mehr Verdrängungswettbewerb, bei dem am Ende die einfachen Jobs mit 
immer mehr fehlgeleiteten Absolventen geflutet werden. Haupt- und 
Realschüler bleiben dann auf der Strecke, schieben Frust und erzeugen 
den sozialen Sprengstoff von Morgen.

von MaWin (Gast)


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Leiterplatte schrieb:

> Weil deren Heimatländer diesbezüglich VOLLVERSAGER
> sind und selber in Sachen Wirtschaft nix auf die Reihe bekommen. Nicht
> die Zuwanderer helfen uns, WIR helfen den Zuwanderern!!

Das Problem ist, dass die Misere dieser Länder oft ein Spätfolge 
europäischer Einflussnahme ist.

- Man schaue sich die mit dem Lineal gezogenen Grenzen in Afrika an und 
überlege sich man würde sowas an den Deutschen Grenzen zu Polen und 
Tschechien machen. Würde mich mal interessieren, welche ethnischen 
Spannungen sich ergeben, wenn ein Teil der Bayern plötlich tschechisch 
ist und ein Teil der Tschechen bayrisch? -

Von daher ist dieses Gelaber von wegen "Wir können doch nichts dafür, 
dass die nicht auf die Reihe kriegen." sehr engstirning.

Besonders schön kann man das bei den Briten beobachten. Über 
Jahrhunderte buchstäblich die Halbe Welt unterjocht und ausgebeutet und 
jetzt beschweren sie sich darüber, wenn die Leute aus ihren ehemaligen 
Kolonien auch weiterhin Briten sein wollen.

von mastermind (Gast)


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Man könnte gerade annehmen, man sei hier im offiziellen Pegida-Forum 
gelandet. Jetzt sind die Flüchtlinge auch noch schuld daran, dass der 
VDI die deutsche Bevölkerung (vor allem junge Leute) jahrelang für dumm 
verkauft hat. Macht auch Sinn, denn irgendeiner muss ja an allem schuld 
sein. Früher waren es eben die Juden. Der neue Sündenbock ist damit also 
gefunden.

von Fpgakuechle K. (Gast)


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MaWin schrieb:

>  Würde mich mal interessieren, welche ethnischen
> Spannungen sich ergeben, wenn ein Teil der Bayern plötlich tschechisch
> ist und ein Teil der Tschechen bayrisch? -

Dann studier mal die Nachkriegsgeschichte Bayerns, damals ist genau das 
passiert. Durch die enorme Anzahl von Vertriebenen (1950 2.1 Mio nach 
Bayern) aus den deutschen Siedlungsgebiiteten östlich von Oder und Neiße 
wurden viele Gebiete bayerns zu klein Tschechien:

https://de.wikipedia.org/wiki/Vertriebenenstadt
http://www.stmas.bayern.de/vertriebene/

Ab da sich schon das Königreich Bayern als Staat dreier Stämme sah 
(Franken, Baiern, Schwaben) hatte Franz Joseph kein Problem die 
Sudetendeutschen als vierten Stamm zu integrieren:
https://de.wikipedia.org/wiki/Bayern#.E2.80.9EVier_St.C3.A4mme_Bayerns.E2.80.9C

Kriege/Spannungen sind eben nicht durch die Geschichte vorprogrammiert 
und unauschweilich sondern immer Folge der aktuellen Politik und 
"Volksstimmung".

MfG,

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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mastermind schrieb:
> Früher waren es eben die Juden. Der neue Sündenbock ist damit also
> gefunden.

Der VDI?

von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


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Hallo Mark.

Mark B. schrieb:

> -Es gibt zu wenig technischen Unterricht an den Schulen

Richtig. Und nicht nur zu wenig. Die Lehrer, die das bisschen machen, 
sind oft selber vom Stoff total überfordert, und gehen, 
Angstschweissperlen auf der Stirn, mit Ach und Krach das Lehrbuch 
buchstabengetreu durch. Und wenn dann ein Schüler eine Frage stellt, ist 
es aus. Solchen Unterricht kann man eigentlich komplett lassen.

> -Der Mathe-/Physikunterricht hat wenig Bezug zu den realen Anwendungen

Richtig. Textaufgaben sind ja bei Schülern verhasst, obwohl sie das 
eigentlich spannende sind, und aus denen kommt ja auch die Praxis.

Das Problem ist dabei auch, dass in dem fraglichen Alter die Schüler ja 
auch eher mit dem Pubertieren beschäftigt sind als mit dem Unterricht.

> -Die Berufsorientierung an den Schulen (insbesondere Gym) ist schlecht

Auch das ist aber eher ein gesamtgesellschaftliches Systemproblem. Eine 
Gesellschaft, in der Firmen und Handwerk in Gewerbegebiete verbannt 
wird, wo man kaum noch etwas davon sieht, und wo die Kinder den Eltern 
nicht den Henkelmann zur Arbeit bringen, wie soll die Kindern 
Berufspraxis vermitteln?

Ich hatte als Kind die Möglichkeit, meinen Eltern bei der Arbeit 
zuzusehen, da ich in der Schlosserei meines Vaters aufgewachsen bin. Das 
hatte kaum jemand, und heute noch weniger, weil es unüblich geworden 
ist, in bzw. neben der Firma selber zu wohnen.

Auf der anderen Seite: Beruf und Umfeld verändern sich so rapide, dass 
ich mit dem in der Jugend gelernten heute nicht mehr viel anfangen kann. 
Erfahrung ist dann auch eher ein Klotz am Bein. Wenn sie denn überhaubt 
in der Erinnerung erhalten geblieben ist. Eine Ausnahme mag da 
Sozialkompetenz sein, aber die ist sowieso mein großer Schwachpunkt.

Aber Schulen, und speziell Gymnasien, sollen in erster Linie 
Allgemeinbildung und kein berufsspezifisches Wissen vermitteln. 
Allerdings ist es oft pädagogisch sinnvoll, Allgemeinbildung über ein 
konkretes spezielles Praxisbeispiel zu vermitteln.....Womit sich wieder 
der Kreis zur oben genannten Textaufgabe schliesst.

Die mangelnde Berufsorientierung an den Gymnasien könnte auch ein Effekt 
davon sein, dass sehr viele Abiturienten in Lehrberufe gehen, was 
wiederum ein Effekt davon ist, dass sehr viele eben an Gymnasien, statt 
an klassische Realschulen gehen, die eher auf eine dazu passende 
Berufsorientierung ausgelegt sind.

Wenn man jetzt versucht, die Berufsorientierung an Gymnasien zu 
verbessern, könnte das Problem entstehen, das die Hochschuleignung von 
Abiturienten sinkt.
Eine Schule ist damit überfordert, in diese zwei Richtungen gleichzeitig 
zu optimieren. Zumindest dann, wenn alle in der gleichen Klasse sitzen.

Meine Gedanken dabei sind leider auch: Was soll man denen beibringen, 
wenn es eh zuviele von allen gibt, und sie doch keine Arbeit finden?

Es gibt letztlich keinen Fachkräftemangel. Was ich gerne glaube, ist, 
das viele Firmen Probleme haben persönlich geeignetes und
belastbares Personal zu finden. Aber das ist was anderes und sollte 
nicht "Fachkräftemangel" genannt werden. Abgesehen davon, das diese 
Qualitäten bei weiterführenden Schulen sowieso nicht ausgebildet werden 
können, sofern das überhaupt ausbildbar ist, was ich bezweifle.

Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic
http://www.l02.de

: Bearbeitet durch User
von MaWin (Gast)


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mastermind schrieb:

> Man könnte gerade annehmen, man sei hier im offiziellen Pegida-Forum
> gelandet.

Das heißt doch "mikrocontroller.net" wegen den Sonden, die die uns in 
Gehirn einpflanzen oder?

von General West MoreLand (Gast)


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Thomas1 schrieb:
> Durch die UdSSR ging es der DDR von Anfang an schlecht. Da wurden als
> Reparationen Werke, Bahnschienen und anderes abgebaut. Auch die Wismut
> AG gehörte den Russen. Gezahlt werden mußte von der DDR noch viel mehr.

Dreh es wie du willst, das System war von Anfang an künstlich und eine 
Illusion.

Wollten die Westdeutschen rein oder die Ostdeutschen raus? DAS ist hier 
die Frage, die wohl eine eindeutige Antwort ergibt. Und das ist gut so.

von General West MoreLand (Gast)


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Henry G. schrieb:
> Und dein Wissen beziehst du aus Galileio TV und welt.de ? Weil anders
> kann man deinen kapitalen Unfug nicht erklären.

Schaue kein PRO7 und lese keine Welt.

Mit dem kapitalen "Unfug" bin ich seit meiner Geburt in den 70ern gut 
gefahren, und hatte nie das Bedürfnis, mein Land zu verlassen, um mich 
dann 26 Jahre später danach zurückzusehnen und in Foren über den Status 
Quo zu schimpfen.

Aber wenn's dir hier nicht gefällt, bitte, wander doch nach Kuba aus. Da 
findest du ähnliche Verhältnisse wie in der DDR, nur bei schönerem 
Wetter ;-)

Es zwingt dich niemand hier zu bleiben und zu jammern.

von Fpgakuechle K. (Gast)


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General West MoreLand schrieb:
> Thomas1 schrieb:
>> Durch die UdSSR ging es der DDR von Anfang an schlecht. Da wurden als
>> Reparationen Werke, Bahnschienen und anderes abgebaut. Auch die Wismut
>> AG gehörte den Russen. Gezahlt werden mußte von der DDR noch viel mehr.

Naja schlecht ging es ost und west gleichermassen und nicht wegen der 
UdSSR allein sondern wegen Krieg und Kriegsfolgen. Repeartionen und 
Kriegsfolgen haben beide teile Deutschlands geschultert:
-Aufnahme von Vertriebenen
-zerbombte Industrie und Infrastruktur
-Auflagen der Besatzungsmächte
-Arbeitsleistung der Kriegsgefangenen 
(https://de.wikipedia.org/wiki/Deutsche_Zwangsarbeiter_nach_1945)

Und Reparationen kann man auch so gestaltet das es das Land nicht 
auszehrt:
Die Amis haben ihre Stützpunkte quasi umsonst bekommen, die Russen das 
Uran für Tschernobyl und Bomben. Und Stützpunkte im Westen wie auch die 
Wismut AG im Osten waren für die jeweiligen Landesteile starke 
Wirtschaftsfaktoren.

MfG,

von (prx) A. K. (prx)


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Mark B. schrieb:
> Das Argument ist unsinnig, weil die Wahl der besuchten Schulart in aller
> Regel nicht von derjenigen Person selbst getroffen wird.

Wenn es richtig läuft, dann wird die betroffene Person in die 
Entscheidungsfindung mit eingebunden. Spätestens dann, wenn sich die 
ursprüngliche Wahl als problematisch erwiesen hat.

Das kann dann auch so laufen, dass jemand als Resultat allseitigen 
Missvergnügens nach 2 Jahren einvernehmlich und letztlich sehr 
erfolgreich vom Gymnasium zur Realschule wechselt. Wo sie nach weiteren 
2 Jahren feststellt, dass sie anschliessend die Hochschulreife nachholen 
will.

> Oder hast Du schon mal eine Zehnjährige gesehen, die verkündet: "Nach
> sorgfältiger Überlegung bin ich zu dem Entschluss gelangt, dass die
> Realschule und anschließend Berufsschule für mich am besten geeignet
> ist, da dies zu meinen beruflichen Zielen passt"?

Hast du schon mal eine 15- oder auch 18-jährige gesehen, die bereits so 
verdorben ist, eine solche Sprache zu verwenden? ;-)

: Bearbeitet durch User
von Matroska (Gast)


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> Es zwingt dich niemand hier zu bleiben und zu jammern.
1. machen das die Firmen ja auch.
2. geht um Verbesserung und nicht um Stillstand, da ist Kritik 
("jammern") durchaus angesagt; insbesondere dann, wenn es einem selbst 
nicht so gut geht.
Ganz dumm also wenn sich der Staat Bildungspräkariat heranzüchtet und 
nachher nicht mit Jobs bedienen kann.
3. hat dieses System nichts mehr mit Kapitalismus zu tun, sondern ist 
eher ein Oligarchie - da darf man sich nicht wundern, wenn gejammert 
wird; denn Leistung zählt ja nicht mehr in diesem System.
4. brauchst Du genügend Geld um wegzuziehen - andere Länder nehmen nur 
Leute auf, die ausreichend Geld mitbringen!
Dein Wegzieh-Argument ist also voll für den A.

von (prx) A. K. (prx)


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Matroska schrieb:
> 2. geht um Verbesserung und nicht um Stillstand, da ist Kritik
> ("jammern") durchaus angesagt; insbesondere dann, wenn es einem selbst
> nicht so gut geht.

Korrekt. Und genauso darf man dann jene kritisieren, die man eigentlich 
immer nur jammern hört. Insbesondere dann, wenn es welche sind, denen es 
eigentlich recht kommod geht. Die also auf hohem Niveau jammern, weil 
sie befürchten, vielleicht irgendwann mal Grund zum Jammern zu haben.

> Ganz dumm also wenn sich der Staat Bildungspräkariat heranzüchtet und
> nachher nicht mit Jobs bedienen kann.

Es ist nicht die originäre Aufgabe eines Staates westlicher Prägung, die 
Bürger zu bemuttern und zu bedienen. Solch ein Staat schafft nicht die 
Jobs, sondern definiert Bedingungen, unter denen sie entstehen können.

> 3. hat dieses System nichts mehr mit Kapitalismus zu tun, sondern ist
> eher ein Oligarchie - da darf man sich nicht wundern, wenn gejammert
> wird; denn Leistung zählt ja nicht mehr in diesem System.

Solche Kategorisierungen beschreiben Ideale. Reale Situationen werden 
selten den Ideal entsprechen. Kapitalismus ist auch kein Synonym für 
Leistungsgesellschaft, Gleichberechtigung oder Demokratie.

Abgesehen davon ist das universelle Schmiermittel von Politik und 
Gesellschaft das Kapital. Und das soll dann kein Kapitalismus sein? ;-)

: Bearbeitet durch User
von General West MoreLand (Gast)


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Matroska schrieb:
> 2. geht um Verbesserung und nicht um Stillstand, da ist Kritik
> ("jammern") durchaus angesagt; insbesondere dann, wenn es einem selbst
> nicht so gut geht.

Und? Dann organisiert euch endlich und bewegt euren Hintern mal wieder 
friedlich auf die Straße, statt hier ewig rumzujammern, wo es eh keinen 
Politiker und Journalisten interessiert, geschweige denn, dass es einer 
mitbekommt.

Matroska schrieb:
> 3. hat dieses System nichts mehr mit Kapitalismus zu tun, sondern ist
> eher ein Oligarchie - da darf man sich nicht wundern, wenn gejammert
> wird; denn Leistung zählt ja nicht mehr in diesem System.

Das war aber bis Anfang der 90er noch anders.

Matroska schrieb:
> 4. brauchst Du genügend Geld um wegzuziehen - andere Länder nehmen nur
> Leute auf, die ausreichend Geld mitbringen!
> Dein Wegzieh-Argument ist also voll für den A.

Ach du liebe Güte! Mein Onkel ist nach dem Krieg nach Kanada 
ausgewandert und bis zum Lebensende dort geblieben. DIE Bedingungen 
waren so schlecht, da wirst du doch heute wohl noch ein paar Euro durch 
Hilfsarbeiterjobs verdienen können, um woanders bei 0 anfangen zu 
können.

DAS ist genau das Problem dieser verwöhnten Wohlstandsgesellschaft. 
Weltmeister im Jammern, immer nach dem Staat schreien und bequem zu 
Hause vor'm Rechner abheulen, statt mal das Heft in die Hand zu nehmen 
und mal nach Alternativen zu suchen.

Genaus DESHALB macht man es der Politik ja so leicht, euch zu verarschen 
und euch auszunehmen. Am Ende ist immer der Kapitalismus schuld, die 
Politik, die Unternehmen, aber nie Leute wie du selbst.

Ich will ja nicht behaupten, dass die Lage sich seit der Wende und der 
Agenda 2010 nicht verschlechtert hätte, heute noch fair behandelt zu 
werden, aber daran ist die heutige Generation auch mächtig selbst 
schuld.

Wie heißt es doch so schön: das Volk bekommt die Politiker, die es 
verdient.

Auswandern kannst du immer, dazu braucht es auch Risikobereitschaft und 
einen Plan, wie's weitergehen soll. Aber wahrscheinlich ist H4 bequemer 
als sich zu bewegen.

In Deutschland ist vieles nicht in Ordnung, aber es wehrt sich auch 
keiner mit den friedlichen Mitteln, die einem die Demokratie zur 
Verfügung stellt. Und genau deshalb wird's von der anderen Seite 
ausgenutzt.

"Wer kämpft, kann verlieren. Wer nicht kämpft, hat bereits verloren!"

Amen.

von Henry G. (gtem-zelle)


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General West MoreLand schrieb:


> Mit dem kapitalen "Unfug" bin ich seit meiner Geburt in den 70ern gut
> gefahren, und hatte nie das Bedürfnis, mein Land zu verlassen, um mich
> dann 26 Jahre später danach zurückzusehnen und in Foren über den Status
> Quo zu schimpfen.

Yo, das sagen Neonazis auch, trotzdem labern sie zusammenhangslosen 
propagandistischen Vollstuss. Und über den Status Qou habe ich auch 
nicht geschimpft. Du kommst mit deinem Populismus nicht weiter, also 
unterstellst du indirekt noch mehr Unfug. Werde doch mal konkret oder 
lasse es sein.

> Aber wenn's dir hier nicht gefällt, bitte, wander doch nach Kuba aus. Da
> findest du ähnliche Verhältnisse wie in der DDR, nur bei schönerem
> Wetter ;-)
> Es zwingt dich niemand hier zu bleiben und zu jammern.

War ja klar, dass du Unfug mit noch mehr Unfug konterst. Das erinnert 
mich etwas an das Gerede von Donald Trump. "Ich habe mir alles selbst 
erarbeitet und die anderen sind alle zu doof".

von Paul B. (paul_baumann)


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General West MoreLand schwafelte:
>> Aber wenn's dir hier nicht gefällt, bitte, wander doch nach Kuba aus. Da
>> findest du ähnliche Verhältnisse wie in der DDR, nur bei schönerem
>> Wetter ;-)

Du kannst nicht nach Kuba einwandern, wie es Dir gefällt. Das ist nicht 
Deutschland!

In Kuba gibt es nur Visa für Leute in Berufen, die im Land benötigt 
werden.
Im Zuge der Entwicklung hier haben Verwandte von mir diesbezüglich 
Erkundigungen eingezogen.

MfG Paul

von (prx) A. K. (prx)


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Paul B. schrieb:
> Du kannst nicht nach Kuba einwandern, wie es Dir gefällt. Das ist nicht
> Deutschland!

Angesichts eines Monatseinkommen von umgerechnet $10-$20 ist das für 
Leute, die hiesige Verhältnisse gewohnt sind, eher was für Idealisten:
http://www.havanna.diplo.de/Vertretung/havanna/de/04/Leben__und__Arbeiten/Leben__und__Arbeiten.html

: Bearbeitet durch User
von Fpgakuechle K. (Gast)


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Paul B. schrieb:
> General West MoreLand schwafelte:
>>> Aber wenn's dir hier nicht gefällt, bitte, wander doch nach Kuba aus. Da
>>> findest du ähnliche Verhältnisse wie in der DDR, nur bei schönerem
>>> Wetter ;-)
>
> Du kannst nicht nach Kuba einwandern, wie es Dir gefällt. Das ist nicht
> Deutschland!

Dann Chile, das haben sich die Honeckers auch gesagt:
http://www.wohin-auswandern.de/chile-auswandern

Kuba ist tatsächlich etwas versperrt:
http://www.havanna.diplo.de/Vertretung/havanna/de/04/Leben__und__Arbeiten/Leben__und__Arbeiten.html

Interessanterweise wird Skandinavien und insbes. Schweden vorgeschlagen 
wenn man in den Sozialismus auswandern will:

http://www.gutefrage.net/frage/gutes-sozialistisches-land-zum-auswandern

Wahrscheinlich eine Verwechslung zwischen Sozialismus und 
Wohlfahrtsstaat.


In Weissrussland sollen sich noch viele Elemente der Sowjetunion wieder 
finden lassen.

Wenn du es wärmer wünscht, wie wäre es mit einen Kibbuz in Israel - die 
gelten aus sozialistische Musterbeispiele:

http://www.zeit.de/politik/ausland/2010-10/israel-100-jahre-kibbuz

Für den Israelischen Pass muss Du nur 36 Monate dort gewohnt haben, 
Kibbuz ist ein möglicher Einstieg: 
http://www.auswandern-arbeiten.de/38-0-Auswandern-nach-Israel.html

MfG,

von (prx) A. K. (prx)


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Fpga K. schrieb:
> In Weissrussland sollen sich noch viele Elemente der Sowjetunion wieder
> finden lassen.

Und Nordkorea erst! Laut Auskunft der dort ansässigen Bevölkerung soll 
es geradezu vorbildlich zugehen. Und die müssen es ja wissen. Allerdings 
ist uns entgegen allerlei Sympathieäusserungen Uhu bislang erhalten 
geblieben.

: Bearbeitet durch User
von Paul B. (paul_baumann)


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Fpga K. schrieb:
> Dann Chile,...
Ja, Chile, Costa Rica, Paraguay, evtl. auch Venezuela (abhängig vom 
Wahlergebnis)

Es geht mir (besser gesagt uns) nicht darum, den Sozialismus 
wiederzufinden.
Es geht darum ein Land zu finden, das:
a) Deutsche als Einwanderer haben möchte
b) Die Qualifikationen der Einwandernden brauchen kann
c) in dem (in absehbarer Zeit) keine explosiven Zustände herrschen 
werden
d) ein funktionierendes Gesundheitssystem hat.

Darüber hinaus ist es wichtig, eine Sprache erlernen zu müssen, die man 
realistisch für auch in absehbarer Zeit erlernbar hält. (Hier:Spanisch)

MfG Paul

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Was haben diese allwöchentlichen Politjammereien hier im Thread 
eigentlich mit "Ausbildung und Beruf" zu tun?

von Fpgakuechle K. (Gast)


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Lothar M. schrieb:
> Was haben diese allwöchentlichen Politjammereien hier im Thread
> eigentlich mit "Ausbildung und Beruf" zu tun?

... Spielverderber  ...
http://image.spreadshirtmedia.net/image-server/v1/designs/5089788,width=178,height=178,version=1385819961/Spielverderber.png

;-)

BTW:

Ich finde so wie sich der thread entwickelt hat ist noch das beste aus 
dem trollig Thema geworden.

von Matroska (Gast)


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> Korrekt. Und genauso darf man dann jene kritisieren, die man eigentlich
> immer nur jammern hört. Insbesondere dann, wenn es welche sind, denen es
> eigentlich recht kommod geht. Die also auf hohem Niveau jammern, weil
> sie befürchten, vielleicht irgendwann mal Grund zum Jammern zu haben.
Der Grund ist doch schon da und Hartz4 oder die Aussicht auf eine 
Grundrente bzw. knapp darüber ist doch kein hohes Niveau ?!
In anderen europäischen Ländern ist das Privatvermögen in der Summe der 
Verteilung weitaus höher als in Deutschland und das hat ja Gründe.

> Es ist nicht die originäre Aufgabe eines Staates westlicher Prägung, die
> Bürger zu bemuttern und zu bedienen.
aber genau das macht doch unser Staat und im Sozialstaatsprinzip ist das 
sogar festgeschrieben - selbst ein Obdachloser hat Anrecht auf Hartz4; 
nur die meisten scheinen das nicht zu wissen und natürlich haben die 
Jobcenterbürokraten auch noch was zu sagen.
Ich habe auch die Möglichkeit hier überhaupt nicht zu arbeiten, wenn ich 
die entsprechenden Ärzte finde, usw. - wer will das denn?
Nur die Leute, die Stasi, Überwachung und natürlich Betrug lieben.
Und wer sich ein besseres Leben wünscht ist Willkommen und bekommt 
Stütze für die nächsten Jahre.
Also volle Bemutterung und Bedienung für jedermann auf Kosten der hier 
lebenden Steuerzahler.

> Solch ein Staat schafft nicht die
> Jobs, sondern definiert Bedingungen, unter denen sie entstehen können.
er schafft gute Bedingungen für Dienstleister aller Art.
schlechtere Bedingungen als z.B. in Frankreich - da werden die 
Mitarbeiter des Dienstleisters auch entsprechend entlohnt ... und hier 
ist das die schlechtere Variante von Hire and Fire, weiter nichts!
Er schafft unnötige Jobs zu Lasten der Allgemeinheit, neben Steuern dann 
noch Gebühren, freiwillige Abgaben, neue Verordnungen.

> Abgesehen davon ist das universelle Schmiermittel von Politik und
> Gesellschaft das Kapital. Und das soll dann kein Kapitalismus sein? ;-)
das Ganze nennt sich hier soziale Marktwirtschaft, wobei die Betonung 
auf sozial liegt - einerseits okay, aber die Bedingungen haben sich 
insgesamt geändert und da setzt die Kritik an, die natürlich ganz oben 
nicht existiert (so wie in der DDR) - da ist alles supi.

> Und? Dann organisiert euch endlich und bewegt euren Hintern mal wieder
> friedlich auf die Straße, statt hier ewig rumzujammern, wo es eh keinen
> Politiker und Journalisten interessiert, geschweige denn, dass es einer
> mitbekommt.
auf der Straße Demo machen ist witzlos und absolute Zeitverschwendung 
und wie Du richtig schreibst, es interessiert auch keinen.
Es geht nur noch darum zu sparen, um hier abhauen zu können - anderswo 
bist Du allerdings nicht so Willkommen, siehe z.B. Ungarn und Polen.

> Ach du liebe Güte! Mein Onkel ist nach dem Krieg nach Kanada
> ausgewandert und bis zum Lebensende dort geblieben. DIE Bedingungen
> waren so schlecht, da wirst du doch heute wohl noch ein paar Euro durch
> Hilfsarbeiterjobs verdienen können, um woanders bei 0 anfangen zu
> können.
Ach ja, früher und heute! Heute könnte Dein Onkel dort höchstens illegal 
leben - das kann sogar gut gehen, aber Du bist eben illegal, Abschiebung 
jederzeit möglich.
Er würde heute gar nicht nach Kanada kommen oder wieder ausgeflogen 
werden - früher gab es fast keine Bedingungen, heute (2015) schon.
Die Show kannst Du noch innerhalb der Eu bringen wegen 
Niederlassungsfreiheit, aber ansonsten schreiben wir das Jahr 2015 und 
in keinem Land gibt es eine unkontrollierte Einwanderung außer in 
Deutschland und ggf. noch Schweden, aber auch die haben mittlerweile 
dicht gemacht.

> Auswandern kannst du immer, dazu braucht es auch Risikobereitschaft und
> einen Plan, wie's weitergehen soll. Aber wahrscheinlich ist H4 bequemer
> als sich zu bewegen.
Kannst Du nicht mehr so wie früher! Mach Dich mal endlich kundig anstatt 
von "früher" zu reden.
Du kannst natürlich die Illegalität wählen!
USA hat eine Greencard-Lotterie, Gastarbeiter aus dem Ausland haben ein 
befristestes Visum, mit Bewerbungsunterlagen darfst Du erst gar nicht 
einfliegen, etc.
Australien hat ein Punktesystem und selbst in Südamerika wollen sie cash 
sehen. Polen erlaubt Dir als Deutschen kein Erwerb von Grundbesitz, 
usw., ... okay, bleibt Dir noch das ein oder andere Land in Europa für 
eine Auswanderung wegen Niederlassungsfreiheit innerhalb der EU.
Die Bedingungen haben sich insgesamt geändert und Du redest hier was von 
früher.

> In Deutschland ist vieles nicht in Ordnung, aber es wehrt sich auch
> keiner mit den friedlichen Mitteln, die einem die Demokratie zur
> Verfügung stellt. Und genau deshalb wird's von der anderen Seite
> ausgenutzt.
das sind leider Sandkastenspiele, weil das Ganze hier nur noch wenig mit 
Demokratie zu tun hat und aufgrund falscher politischer Entscheidungen 
die soziale Marktwirtschaft ausgehebelt wurde.
Deshalb gibt es Heuschrecken-Firmen, Outsourcing, Grundrenten mit 
Aufstockung trotz Erwerbstätigkeit, usw. - das sind die aktuellen 
Trends.
Demokratie wäre gegeben wenn wichtige Fragen mittels Volksabstimmung 
beschlossen würden so wie in der Schweiz.

von Matroska (Gast)


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> Was haben diese allwöchentlichen Politjammereien hier im Thread
> eigentlich mit "Ausbildung und Beruf" zu tun?
das hat mit Ausbildung&Beruf insofern was zu tun, weil es um berufliche 
Abschottung geht - d.h. einmal Hilfsarbeiter, immer Hilfsarbeiter, 
einmal Projektleiter immer Projektleister.
D.h. eine Seilschaft bleibt eine Seilschaft, Änderung per Gesetz 
verordnet,  fertig.

von Matroska (Gast)


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> Ich finde so wie sich der thread entwickelt hat ist noch das beste aus
> dem trollig Thema geworden.
MINT ist eben out und das hat neben politischen auch gesellschaftliche 
Gründe.
Dann schon besser Medizin studieren ;-)

von Paul B. (paul_baumann)


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von Fpgakuechle K. (Gast)


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Matroska schrieb:

> MINT ist eben out und das hat neben politischen auch gesellschaftliche
> Gründe.

"MINT ist aus politischen Gründen out"  - selten so ein Schmarrn gehört.

Da lohnt sich nicht mal die höfliche Nachfrage um nähere Erläuterungen 
zu dieser isolierten Meinung.

MfG,

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Matroska schrieb:
> D.h. eine Seilschaft bleibt eine Seilschaft,
> Änderung per Gesetz verordnet,  fertig.
Was meinst du jetzt?
Gemeinschaftsschule, dass Kappen und Käpsele die "gleichen Chancen" 
haben?
Dann, so sehen wir es heute, trifft man sich auf dem kleinsten 
gemeinsamen Nenner im Super-Soft-Weichspülschulprogramm.
Es ist und wird nun einmal nicht jeder ein Bohr oder ein Sauerbruch oder 
ein Pauling...

> einmal Projektleiter immer Projektleister.
Vertippt oder gewollt?

von (prx) A. K. (prx)


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Man darf wohl davon ausgehen, dass der Anteil Hochbegabter an der 
Bevölkerung näherungsweise konstant ist. Staatlich kann man das in 
jungen Jahren nur insoweit beeinflussen, dass man sie auch erkennt und 
fördert. Man kann aber nur das rausholen, was überhaupt da ist.

Jenseits der Bildungsphase kann man ein Bildungs- und Intelligenzdefizit 
durch Import ausgleichen. Was mancherorts recht verbreitet ist. So etwa, 
wenn öffentliche Kultur und Bildungsstätten aus verschiedenerlei Gründen 
mehr auf Muckis als auf Hirn setzen und eine Zehntelsekunde im Sprint 
einen grösseren Stellenwert hat als wissenschaftliches Verständnis. 
Solchen Import muss man sich aber leisten können.

Die Arbeitsplätze in den Industriestaaten sind in den Jahrzehnten immer 
anspruchsvoller geworden. Nicht alle natürlich. Anspruchslose Arbeit 
wird aber exportiert oder grenzwertig bezahlt, ohne dass die Personen 
diesen Strömen folgen können. Daraus ergibt sich der wahrnehmbare Druck, 
die durchschnittliche Qualifizierung zu erhöhen. Das ist auch durchaus 
sinnvoll.

Ohne Veränderung der Bildungswege und Abschlüsse ergibt daraus aber 
zwangsläufig eine nachlassende durchschnittliche Qualifikation 
bestehender Abschlüsse. Entweder man differenziert dann stärker in 
Bildungswegen und Abschlüssen, um eine darin enthaltene Einschätzung des 
individuellen Niveaus zu erhalten, oder deren Bedeutung nimmt ab. Ein 
deutscher Ansatz dazu ist die Differenzierung der Hochschulabschlüsse 
mit Uni, FH und DH (und eine Anpassung der Lehrberufe an neue 
Anforderungen). Wenn man das nicht zu sehr verwässert.

: Bearbeitet durch User
von Matroska (Gast)


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> Vertippt oder gewollt?
vertippt

> Was meinst du jetzt?
> Gemeinschaftsschule, dass Kappen und Käpsele die "gleichen Chancen"
> haben?
nein, es kann und sollte durchaus unterschiedliche Schulformen je nach 
Leistung geben.
Nur die Chancen werden ja nicht nur in der Schule vergeben, sondern auch 
später - und genau da sind die Chancen quasi auf Null reduziert.
D.h. beruflicher Wechsel, Arbeitslosigkeit, Fremdarbeit, sind 
ausschlaggebende Negativ-Kriterien.
Anders als z.B. ein Mediziner, der jederzeit aus- und wieder einsteigen 
kann, geht das bei MINT hierzulande definitiv nicht.
In USA hast Du die Chance auf- aber auch abzusteigen, zu wechseln, Pause 
zu machen, etc. - nur straffällig darfst Du da nie werden.
Hier ist das eben anders, berufliche Pause besser nicht, dann lieber 
krank feiern und andere Betrügereien.
Usw., Usw.,
Ich kenne viele Vorgesetzte, die haben aufgrund Ihrer Leistung da eher 
wenig zu suchen, bleiben aber auf Ihren Posten. Je höher die Hierachie 
desto sicherer der Job - eigentlich müßte es aufgrund der Entlohnung 
umgekehrt sein.
Diesbezüglich haben wir auch wirtschaftliche Vorbilder. Es gibt etliche 
Manager (Ackermann ist diesbezüglich eine Ausnahme gewesen), die sind 
trotz Mismanagement auch noch befördert worden, aber keiner von denen 
nagt am Existenzminimun - in USA ist das ein wenig anders.
Dann gibt es noch viele staatlich inizierte Jobs, die im Grunde genommen 
überflüssig sind, aber aufgrund der Angst vor der Arbeitslosenstatistik 
einfach existieren.
Aus meiner heutigen Retrospektive würde ich nur noch Mint studieren, 
wenn ich über genügend Vitamin B verfügen würde und die Stellung nach 
dem Studium zu 100% sicher ist - am besten komplette Finanzierung des 
Studiums über die zukünftige Firma ... das gilt im Prinzip für jedes 
Studium.

> Dann, so sehen wir es heute, trifft man sich auf dem kleinsten
> gemeinsamen Nenner im Super-Soft-Weichspülschulprogramm.
das haben wir ja mit Einführung des Bachelor und ist im Prinzip auch 
richtig - nur geht das zu Lasten der Vorgänger des 
Bachelor/Mastersystems, die jetzt dumm dastehen.

> Es ist und wird nun einmal nicht jeder ein Bohr oder ein Sauerbruch oder
> ein Pauling...
dazu gab es mal einen interessanten Film/Doku:
Der HIV Virus hätte in seiner Entstehungszeit in der 
Ausbreitungsgeschwindigkeit wirksam verhindert werden können, aber das 
Ego der auf diesem Gebiet arbeitenden Genies hat es komplett verhindert, 
weil es ja um den eigenen Ruhm und die Ehre ging, also um das Ego - 
jeder wollte der Held sein.
Auch Genies sind fehlbare Menschen und mitunter sehr fragwürdige 
Zeitgenossen.


> "MINT ist aus politischen Gründen out"  - selten so ein Schmarrn gehört.
>
> Da lohnt sich nicht mal die höfliche Nachfrage um nähere Erläuterungen
> zu dieser isolierten Meinung.
ein Politker und auch andere Berufsgruppe verdienen nun einmal mehr Geld 
(aufgrund von Spesen, usw.) - nachweisbar.
Du kannst nicht davon ausgehen, daß wenn 20% der Mint Leute sehr gut 
verdienen und Du selbst zu dieser Gruppe gehörst es den restlichen 80% 
genauso prima geht.
Du könntest Dich auch in einer anderen Situation befinden.
Diese Denkweise scheint Dir völlig fremd zu sein ?!
Wegen des Überangebots von MINT wird Dich Deine Berufsgruppe im Stich 
lassen, weil die auch nichts zu sagen haben bzw. keinerlei Procura haben 
oder gar mögliche Konkurrenz, Tuscheleien, etc. fürchten.
Außerdem fühlen sie sich ja wohl in der Rolle des Fachidioten.
Deshalb auch das schlechte Image.
Du kannst maximal Deinen Sohn/Tochter einschleusen in eine entsprechende 
Karriereposition, je nach Firma auch nur bedingt.

> Da lohnt sich nicht mal die höfliche Nachfrage um nähere Erläuterungen
> zu dieser isolierten Meinung.
hast Du eigentlich ein Parteibuch?
... die denken nämlich genauso.

von General West MoreLand (Gast)


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Paul B. schrieb:
> Es geht mir (besser gesagt uns) nicht darum, den Sozialismus
> wiederzufinden.
> Es geht darum ein Land zu finden, das:
> a) Deutsche als Einwanderer haben möchte
> b) Die Qualifikationen der Einwandernden brauchen kann
> c) in dem (in absehbarer Zeit) keine explosiven Zustände herrschen
> werden
> d) ein funktionierendes Gesundheitssystem hat.
>
> Darüber hinaus ist es wichtig, eine Sprache erlernen zu müssen, die man
> realistisch für auch in absehbarer Zeit erlernbar hält. (Hier:Spanisch)

Und welches Land ist das deiner Meinung nach? Gibt es so ein Land? Nein?
Dann sei froh, wenn du in Deutschland lebst.

von General West MoreLand (Gast)


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Matroska schrieb:
>> "MINT ist aus politischen Gründen out"  - selten so ein Schmarrn gehört.
>>
>> Da lohnt sich nicht mal die höfliche Nachfrage um nähere Erläuterungen
>> zu dieser isolierten Meinung.
> ein Politker und auch andere Berufsgruppe verdienen nun einmal mehr Geld
> (aufgrund von Spesen, usw.) - nachweisbar.

Schwachsinn. Dumme Pauschalisierung. Sollte man sich gut mit auskennen, 
bevor man solche von Unwissenheit untermauerten Pauschalsprüche 
raushaut. Gibt genau so gut verdienende Ingenieure, wo andere mit mehr 
Streß weniger bekommen. Du gehörst wahrscheinlich nicht dazu, was wohl 
kaum verwundert.

von Paul B. (paul_baumann)


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General West MoreLand schrieb:
> Und welches Land ist das deiner Meinung nach?
Such Dir Eines von den oben Genannten aus.
>Gibt es so ein Land? Nein?
Siehe oben
> Dann sei froh, wenn du in Deutschland lebst.

Das ist nicht mehr das Land, das ich kannte. Die Gründe führe ich nicht 
auf, weil ich darauf hoffe, daß Deine Intelligenz ausreicht, die 
Veränderungen selbst zu erkennen.

-Paul-

von Fpgakuechle K. (Gast)


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Matroska schrieb:
>> "MINT ist aus politischen Gründen out"  - selten so ein Schmarrn gehört.
>>
>> Da lohnt sich nicht mal die höfliche Nachfrage um nähere Erläuterungen
>> zu dieser isolierten Meinung.
> ein Politker und auch andere Berufsgruppe verdienen nun einmal mehr Geld
> (aufgrund von Spesen, usw.) - nachweisbar.

Spitzenpolitiker verdienen vielleicht mehr als Durchschnitts-Ingenieure 
- was nun nicht heisst das jeder Politiker mehr als ein Ing. verdient. 
Frag mal was ein Kommunalpolitiker in die Tasche bekommt:

http://www.derwesten.de/nrz/staedte/duesseldorf/was-kommunalpolitiker-verdienen-id157988.html

Von den MINT-Millionären mit abgebrochenen Studium mal ganz zu schweigen

> Du kannst nicht davon ausgehen, daß wenn 20% der Mint Leute sehr gut
> verdienen und Du selbst zu dieser Gruppe gehörst es den restlichen 80%
> genauso prima geht.
> Du könntest Dich auch in einer anderen Situation befinden.
> Diese Denkweise scheint Dir völlig fremd zu sein ?!

Nö, ich kann mir gut vorstellen das es 85% der MINT-Beschäftigten 
möglich ist einen guten Lebenstandard zu halten . Und bei den 15% bei 
denen es grad hapert eine Mischung aus Schweinezyklus und Schwächen in 
der Personlichkeit dafür ursächlich ist - umgangssprachlich "Selbst 
Schuld" und "vorübergehende Flaute". Einen Politischen Einfluß kann man 
da schwerlich erkennen.

> Wegen des Überangebots von MINT wird Dich Deine Berufsgruppe im Stich
> lassen, weil die auch nichts zu sagen haben bzw. keinerlei Procura haben
> oder gar mögliche Konkurrenz, Tuscheleien, etc. fürchten.

Dir mangelt es an Urvertrauen:
http://www.lebenshilfe-abc.de/urvertrauen.html

Deshalb ist deine "Gesellschaftliche Analyse" reine Schwarzmalerei eines 
Emotional Enttäuschten.


MfG,

von (prx) A. K. (prx)


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Paul B. schrieb:
> Das ist nicht mehr das Land, das ich kannte.

Das kriegst du durch Auswandern aber auch nicht zurück. Zumal du dann 
den dortigen Einwohnern möglicherweise genauso auf den Senkel gehst, wie 
deren Pendants dir heute. Auswandern aus Angst vor Auswanderern ist 
schon eine recht interessante Strategie. ;-)

: Bearbeitet durch User
von Matroska (Gast)


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> Schwachsinn. Dumme Pauschalisierung. Sollte man sich gut mit auskennen,
> bevor man solche von Unwissenheit untermauerten Pauschalsprüche
> raushaut.
ich kann das belegen:
"Die Abgeordnetenentschädigung für Mitglieder des Landtags von 
Baden-Württemberg ist im Abgeordnetengesetz Baden-Württemberg 
geregelt.[30] Danach erhalten die Abgeordneten seit dem 1. Juli 2013 
eine Entschädigung von monatlich 7.199 Euro."
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Abgeordnetenentsch%C3%A4digung

Das ist Baden-Württemberg, Landtag wohlgemerkt und dann kommt noch eine 
Kostenpauschale hinzu:
"Zusätzlich erhalten die Abgeordneten eine Kostenpauschale von monatlich 
1.507 Euro (seit 1. Juli 2013)"
Die erste Liga, Bundestag muß ich Dir wohl nicht vorrechnen, oder?
Es gibt auch noch andere Berufsgruppen, die sehr gut verdienen gemessen 
am Aufwand.
Lehramt ist wegen Protektionismus sicherlich auch interessant.
Ich würde aus der heutigen Sicht anders entscheiden und meine 
Lebenserfahrungen bestätigen das leider auch immer wieder.
Mint ist eben nicht in, daran wirst Du auch nichts ändern können.
Man kann das auch als reines Hobby betreiben - Beruf ist immer eine 
andere Story, leider. Da entscheidet nicht primär die Leistung, sondern 
auch andere über Dich - noch ein Grund mehr sich das mit Mint genau zu 
überlegen.


> Gibt genau so gut verdienende Ingenieure, wo andere mit mehr
> Streß weniger bekommen.
ja klar, Märchenstunde - wenn Du über 80k als Ing. verdienen willst, 
mußt Du extrem gut sein und ich glaub nicht, daß der Job dann noch 
stressfrei ist.

> Du gehörst wahrscheinlich nicht dazu, was wohl kaum verwundert.
genau; deshalb entscheiden die jungen Leute (immer noch zu wenig 
Mint-Studenten) instinktiv richtig :-)
Sowas spricht sich nämlich rum, wenn Mintler Probleme haben.
Und das freut mich umso mehr, damit solche Dienstleister/Personalertypen 
wie Du leer ausgehen. Das ist dann nämlich das was sie verdienen.

> Die Gründe führe ich nicht auf, weil ich darauf hoffe, daß Deine
> Intelligenz ausreicht, die Veränderungen selbst zu erkennen.
der kämpft um blauäugigen Nachwuchs und hat Angst um seinen eigenen Job.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Matroska schrieb:
> Mint ist eben nicht in, daran wirst Du auch nichts ändern können.
> Man kann das auch als reines Hobby betreiben
Du solltest mal die fertig studierten Musiker drauf ansprechen...

Es ist ausgemachter Unsinn, ein paar hundert relativ hoch dotierter und 
nur in sehr beschränkter Anzahl vorhandener "Politikerarbeitsplätze" als 
Maß für die ganze Branche herzunehmen.
Und die dann mit "durchschnittlichen" Ingenieuren zu vergleichen.
Oder andersrum: garantiert verdienen mindestens genausoviele Ingenieure 
genauso viel.
Und es verdienen genauso sicher viele Politiker weniger als diese 
"Spitzengruppe"...

Und es ist einfach so: manch einer kann nur auf der Baustelle 
Schubkarren schieben. Manch einer kann nur Schaltungen entwickeln. Manch 
einer kann nur Maschinen verkaufen. Und manch einer kann gut reden und 
Beziehungen knüpfen.
Ein guter Ingenieur muss noch lange kein guter Politiker sein.

Und manch einem sind 7 Stunden tagsüber einfach genug. Das passt nicht 
zu einem Politiker, wo es abends erst mal losgeht und das Wochenende 
"durchgearbeitet" wird. Oder meinst du, euer Bürgermeister möchte 
wirklich unbedingt am Sonntagmittag zum Blockflötenspiel im 
Seniorenstift?

: Bearbeitet durch Moderator
von Thomas1 (Gast)


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Deutschland ist Technik- und Leistungsfeindlich. Darum sind eher 
Laberfächer gefragt. Das fängt schon in der Schule an. Kunst usw. finden 
Schüler wichtiger als Physik.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Thomas1 schrieb:
> Kunst usw. finden Schüler wichtiger als Physik.
Quelle?

von Matroska (Gast)


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> Du solltest mal die fertig studierten Musiker drauf ansprechen...
auch die werden sicherlich irgendwo unterkommen in Ihrem Bereich, denn 
Musik studiert nun wirklich nicht jeder, das studiert man aus 
Leidenschaft - ansonsten sollte man besser nicht studieren.

> Es ist ausgemachter Unsinn, ein paar hundert relativ hoch dotierter und
> nur in sehr beschränkter Anzahl vorhandener "Politikerarbeitsplätze" als
> Maß für die ganze Branche herzunehmen.
richtig, das ist eher ein Exotenberuf - aber gibt den "Berufspolitiker" 
- irrsinnigerweise.
Die meisten davon haben ja vorher Jura studiert und hoffentlich in 
diesem Beruf aktiv gearbeitet.
> Und es verdienen genauso sicher viele Politiker weniger als diese
> "Spitzengruppe"...
kaum; außerdem wäre dann der Vergleich falsch, weil es ja auch noch eine 
Verdienst-Spitzengruppe von Politikern gibt ... lassen wir das lieber, 
das sind Exoten.
Ich hätte noch ein paar andere Branchen nennen können und die sind nicht 
schlechter bezahlt als ein "durchschnittlicher Ing." - die entscheidende 
Frage ist aber ob ich jederzeit als "durchschnittlicher Ing." wieder 
einsteigen kann, was ja desöfteren behauptet wird - ganz klares Nein 
nach meinen Erfahrungen, weil die Firmen ja genug Nachwuchs haben und 
notfalls dann eben warten - die haben Zeit und lassen es mangeln.
Also bist Du nichts weiter als ein 2.Liga Fußballspieler, der dann 
irgendwann altersbedingt fremdarbeiten muß ... und dieses Schicksal 
trifft immer mehr, auch in anderen Berufszweigen - also nichts mit Mint 
ist besser und sicherer.
Wenn Ausland eine Option ist am besten Medizin studieren, ansonsten 
Beamter werden oder wenn vorhanden entsprechend Vitamin B handeln. 
Ansonsten Pech gehabt, wird dann kein Zucker schlecken.

von Matroska (Gast)


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> Deutschland ist Technik- und Leistungsfeindlich. Darum sind eher
> Laberfächer gefragt. Das fängt schon in der Schule an.
kann man so sagen, Insbesondere wird Technik als eine 
Selbstverständlichkeit empfunden, die möglichst gratis vom Himmel fällt 
und natürlich immer funktionieren muß.
Wenn der Techniker, etc. dann nicht sofort da ist, geht das Geschrei los 
- der darf nichts kosten.
Für andere Dinge wird aber gerne gezahlt, dafür ist dann genug Geld da.
Eine technikfeindliche Gesellschaft bekommt das was sie verdient.

von Hennes (Gast)


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Hallo

Volltrffer, versenkt.

Ist aber nichts neues:
"Wenn ihr den Rundfunk höret, so denkt auch daran, wie die Menschen in 
den Besitz dieses wunderbaren Werkzeuges der Mitteilung gekommen sind. 
Der Urquell aller technischen Errungenschaften ist die göttliche Neugier 
und der Spieltrieb des bastelnden und grübelnden Forschers und nicht 
minder die konstruktive Phantasie des technischen Erfinders. [...] 
Sollen sich auch alle schämen, die gedankenlos sich der Wunder der 
Wissenschaft und Technik bedienen, und nicht mehr davon geistig erfasst 
haben als die Kuh von der Botanik der Pflanzen, die sie mit Wohlbehagen 
frisst." - Eröffnungsansprache der 7. Deutschen Funkausstellung und 
Phonoschau, Berlin 22. August 1930"

Albert Einstein  (Quelle: https://de.wikiquote.org/wiki/Albert_Einstein 
)

Trauig auch das die meisten das staunen über die technischen 
Möglichkeiten verloren, oder nie gahabt haben.
GPS, Mobiles Internet, nahzu 100%ig sicher Stromersorgung... wer auch 
nur minimale Wissen über die dahinter stehende Techniken und 
Infrastruktur hat dürfte aus den Staunen und der Bewunderung nicht mehr 
herauskommen.
Allerdings bezahlen wir auch genug für diese Infrastruktur - also nicht 
die Chefetage bewundern, sondern denen allen die die Syteme tatsächlich 
entwickel und am laufen halten:
Vom Entwicklungsingenieur bis zum "einfachen" Handwerker und auch den 
"Hilfskräften".

Hennes

von Dirk (Gast)


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> Wenn Ausland eine Option ist am besten Medizin studieren

Medizin ist ohnehin die beste Wahl wenn man irgendwie 
naturwissenschaftliches Interesse hat und gut auswendig lernen kann. Man 
muss dazu nicht viel von Physik und Chemie verstanden haben. Aber egal 
wie schlecht man auch ist, ein Job als Arzt bekommt man überall. Am 
besten macht man seine eigene Praxis auf.
Einige Eindrücke über das Niveau des Medizinstudiums kann man hier 
erahnen: https://www.youtube.com/watch?v=iQtidX1crh8

von Mark B. (markbrandis)


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Dirk schrieb:
> Aber egal wie schlecht man auch ist, ein Job als Arzt bekommt man überall.
> Am besten macht man seine eigene Praxis auf.

Man kann nicht einfach mal eben so eine neue Praxis aufmachen. Das ist 
gesetzlich geregelt und es gibt Zulassungsbeschränkungen. Siehe 
Gesundheitsstrukturgesetz.

Eine bestehende Praxis zu übernehmen ist natürlich eine Möglichkeit. 
Dazu muss man aber erst mal einen Arzt finden, der in den Ruhestand geht 
und seine Praxis verkauft. Das ist im Endeffekt auch nichts anderes als 
der Erwerb eines Kleinbetriebs. Den bekommt man logischerweise nicht für 
ein Taschengeld.

Dirk schrieb:
> Einige Eindrücke über das Niveau des Medizinstudiums kann man hier
> erahnen: https://www.youtube.com/watch?v=iQtidX1crh8

Zitat (ab 2:19):
"Es ist wirklich harte Arbeit. Es führt kein Weg dadran vorbei, wenn Du 
in irgendwas schlecht bist, Du musst wirklich reinhauen wenn Du es 
schaffen willst. Ich saß wirklich von morgens bis abends teilweise in 
den Bibliotheken oder sonst irgendwo und hab geübt."

Wolltest Du belegen, dass ein Medizinstudium harte Arbeit ist? Prima, 
hast Du hingekriegt. :-)

: Bearbeitet durch User
von Dipl.- G. (hipot)


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Mark B. schrieb:

> Du weißt schon, was Berufsorientierung ist? Nein? Dann erkläre ich es
> Dir: Es geht darum, den jungen Menschen aufzuzeigen
>
> -welche Berufe es gibt
> -wie man zu welchem Beruf gelangen kann
> -wie man seine eigenen Talente in eine passende Berufswahl umsetzt.
>
> Ein Studium kann dabei ein Weg sein - muss aber nicht.

Das Problem ist, daß viele Leute gleichzeitig noch dem Wahn des 
dreigliedrigen Schulsystems verhaftet sind. Dann kommen Sprüche wie "Das 
war das beste Schulsystem der Welt" - was bereits im 19. Jahrhundert 
belegbar nicht stimmte -, "Es wird immer Hauptschüler, Realschüler und 
Gymnasiasten geben" - was ebenfalls nicht stimmt, sondern sich als 
Zirkelschluß erweist -, usw. usw. usw.

Westdeutsche vergessen gerne, daß das dreigliedrige Schulsystem an sich 
das Problem ist und nicht die Ausgestaltung davon. Es ist ideologisches 
Kerngedankengut, daß die Kinder getrennt werden müssen, daß das 
Gymnasium unbedingt textlastig, einseitig und "berufsfern" sein muß, und 
daß die Schullaufbahnen möglichst nicht durchlässig sind. In Deutschland 
gibt es so gut wie keine Durchlässigkeit. Abschulen geht immer und ist 
die Regel; umgekehrt passiert das kaum. Auf 8-11 abgeschulte Schüler 
kommt 1 Schüler, welcher z.B. von der Hauptschule erfolgreich in die 
Realschule wechselt oder von der Realschule aufs Gymnasium.

Die Leute verstehen nicht, wie der gesamte Ansatz systemtheoretisch 
falsch ist. Lehrpläne werden drei- oder viermal gemacht; für Lehrbücher 
gilt das gleiche. Schulgebäude, Personal, ja sogar die Lehrerausbildung 
ist noch immer eine feudalistische Ständegesellschaft.

Wenn man wirklich was Grundlegendes ändern will, muß schlicht und 
ergreifend das Gymnasium abgeschafft werden, zusammen mit den anderen 
Schulformen. Die Lösung wäre ein integratives System, welches die 
Allgemeinbildung nicht ständegesellschaftlich versteht, sondern eine 
universelle Definition anwendet. Die Ossis sprachen früher von 
allseitiger Allgemeinbildung, d.h. auch Technik, Technologie, 
Berufskunde, Berufsberatung, alltagsnahe Unterrichtsgegenstände, die 
berühmte Erziehung zur Selbstbedienung (DDR-Deutsch für: Die Kinder 
können sich beim Tagesablauf alleine kümmern und müssen nicht von 
Erwachsenen gegängelt werden.) usw. waren Aufgabe von Schule. Plus 
Nachmittagsbetreuung und Essensversorgung.
Viele Kinder hätten z.B. heutzutage arge Probleme, eine 
DDR-Schulabschlußprüfung zu bestehen. Erstens wegen des geringen Niveaus 
an MNT verglichen mit damals und zweitens wegen der Sportprüfung! Sport 
war Pflichtprüfungsfach für alle in Klasse 10 bzw. Klasse 12 - das wäre 
heutzutage eine gewaltige Hürde.
Vor allem weil wir damals bereits in den unteren Klassen (1-4) fast nur 
Geräteturnen, Bodenturnen, rhythmische Gymnastik, Leichtathletik, 
Schwimmen und Wintersport gemacht haben, also genau die Prüfungsfächer, 
die uns später in Sport erwartet hätten, wenn es dann noch eine DDR 
gegeben hätte. Gespielt wurde kaum; vielleicht zum Ende der Stunde als 
Auflockerung. Ansonsten ging es darum, daß Sachen wie Kraft, Technik, 
Körperspannung und Ausdauer vom Grundschulalter an trainiert wurden.
Wenn ich mir überlege, was wir selbst nach der Wende z.B. am Barren 
turnen mußten, um nur eine 2 zu kriegen (weil der Sportlehrer einfach 
mal knallhart die alten DDR-Maßstäbe und Tabellen benutzte), oder wie 
die verbundene Übung im Bodenturnen oder am Reck aussehen mußte. Oder 
wieviele Wiederholungen bei diversen extrem anstrengenden Übungen 
während eines Zirkeltrainings geschafft werden mußten...ohe je. 
Hochsprung, Weitsprung, Kugelstoßen, Schlagballweitwurf - selbst die 
Guten hatten an einer 2 oder an einer 1 zu knabbern.
Die Kinder von heute sind quasi motorisch behindert, überfettet und 
kennen Sportunterricht nur als Spielstunde. Eine Pflichtprüfung zum 
Bestehen des Abschlusses wäre ein Schlachtfest.

Aber genau darum geht es: Das gegenwärtige System blendet soviele 
Facetten von Allgemeinbildung aus, und das per Ideologie, daß man das 
Unkraut mit der Wurzel rausreißen muß, um Verbesserungen zu erreichen.

Wer soll denn im Elfenbeinturm des Gymnasiums Berufsberatung machen? Wer 
soll dort Technik lehren? Es gibt keinen Studiengang Polytechnik mehr 
wie früher, und allgemein keine Techniklehrer. Es fehlt ja bereits an 
Lehrern für die Kernfächer Mathe, Physik und Chemie...

Die Forderungen sind alle schön und gut - allerdings hat niemand 
wirkliches Interesse, das Bildungssystem zu verbessern. Das sieht man 
z.B. schön an Bayern, oder auch Sachsen, wo Schule von der Union 
totgespart wird. Wenn Sachsen die alten DDR-Lehrer nicht hätte, die für 
ihr mieses nicht verbeamtetes Angestelltengehalt nicht deutlich über 
ihre beruflichen Pflichten hinausgingen, wäre dort schon der Ofen aus.
Sachsen macht eine typische Unionspolitik und schmückt sich dann noch 
mit fremden Federn. Die tollen MNT-Leistungen werden dort über Nacht 
verschwinden, wenn die Ü50-Lehrer weg sind. Denn bei den jüngeren hat 
man sich die gleiche Lehrerstruktur rangezüchtet, wie in den alten 
Bundesländern: unbrauchbare Anti-Pädagogen, Lehrmethodenaffenzirkus, 
fehlende Riegel gegen überlaufene Fächerkombinationen, so daß auch in 
den neuen Bundesländern ein MNT-Mangel wartet. Absurd.

von Dipl.- G. (hipot)


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MaWin schrieb:

> Und warum sollten wir an den Schulen mehr technischen Unterricht
> brauchen und was soll dieser überhaupt beinhalten?

Weil es quasi keinen technischen Unterricht oder Arbeitsunterricht an 
den Schulen gibt bzw. in den alten Ländern ohnehin nie wirklich gegeben 
hat.
Inhalte könnten sein: Einführung in die Produktion, Arbeitsschutz, 
technisches Zeichnen, Grundlagen der Metallbearbeitung, Grundlagen der 
Elektrotechnik, Grundlagen des Maschinenwesens, Unterrichtstag in der 
Produktion oder Praktische Arbeit, technische Projekte (als Fortführung 
des Werkunterrichts).



>> -Der Mathe-/Physikunterricht hat wenig Bezug zu den realen Anwendungen
>
> Und welche realen Anwendungen sollen das sein?

Mathematik kann man wunderbar mit dem Leben verbinden, z.B. mit 
technischen Fragestellungen: Technikunterricht, Werkstücke, 
Vermessungsprobleme usw.

Dem Matheunterricht fehlt heutzutage so einiges. Ein verständliches 
Deutsch bei der Problemstellung zum Beispiel. Wenn ich mir diverse 
Prüfungsaufgaben diverser Bundesländer ansehe, klappt mir die Hutkrempe 
hoch. Mutwillig sollen dort Schüler nicht zum Demonstrieren von 
Mathematikkenntnissen angeregt werden, sondern sie sollen am besten am 
Text scheitern.
Hauptsächlich aber kommen anschauliche Sachen wie die Geometrie zu kurz.
Hauswirtschaftliche Probleme werden nicht mehr gemacht; die 
Zinsesrechnung geht unter. Wir hatten das alles plus die abstrakte 
"richtige" Mathematik. Inklusive Beweisen.
Irgendwas läuft also schief in punkto Lehrplan, Stundenzahl, 
Zeitverteilung, Lehrerbildung, wenn es für all diese Sachen nicht mehr 
reicht.



> Ich dachte für so etwas gibt es Berufsschulen.

Berufsschulen machen weder Berufsorientierung noch Berufsberatung, 
sondern
stellen den schulischen Teil einer zu diesem Zeitpunkt bereits vom 
Berufsschüler ausgewählten und vertraglich vereinbarten Ausbildung dar.
Das ist sozusagen schon Phase 3; viel zu spät.

von Dipl.- G. (hipot)


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Fpga K. schrieb:

> "MINT ist aus politischen Gründen out"  - selten so ein Schmarrn gehört.
>
> Da lohnt sich nicht mal die höfliche Nachfrage um nähere Erläuterungen
> zu dieser isolierten Meinung.

Natürlich ist MINT politisch "out" - ansonsten hätten wir ja mehr und 
besseren MINT-Unterricht an Schulen und bessere MINT-Profs an den Unis.
Irgendwelche Lippenbekenntnisse und Versprechungen von Politkern oder 
gar Schwachsinn wie "Girls Day" zählen nicht.
Das deutsche Schulsystem zeigt eine erschreckende Disproportion zwischen 
geistes- und gesellschaftswissenschaftlichen Fächern und MNT.

Und immer wenn medial von Ingenieuren berichtet wird, handelt es sich um 
Stoff wie

1. "Ingenieure gestanden, die abgasmanipulierende Software implementiert 
zu haben."

2. "Der Mercedes-Versuchsingenieur wurde des Totschlags für schuldig 
befunden, weil sich die mit Richtgeschwindigkeit auf der linken Spur 
fahrende Mutter erschrocken hatte, das Lenkrad verriß und deswegen von 
der Fahrbahn abkam. Der Ingenieur wurde von Mercedes umgehend 
entlassen." (Kann sich an diesen krassen Fall noch jemand erinnern?!)

3. Karohemd und Samenstau blablabla Maschinenbau blablabla

: Bearbeitet durch User
von genervt (Gast)


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Jetzt hat sich unser Dipl.- Gott mal wieder die Finger wund geschrieben, 
aber wir wissen trotzdem nicht, warum:

1) Das 3-Gliedrige Schulsystem schlecht ist, sonder nur die Behauptung 
das es schlecht wäre.

2) Woran man nachvollziehen kann, dass der DDR-Unterricht besser war, 
sonder nur die Behauptung das er besser war.

Also wenn das DDR-Schulsystem, bzw. deren Lehrer besser war, warum 
kriegt dann unser Dipl.- Gott nicht mal ne anständige Erörterung des 
Themas gebacken?

Oder hört er sich einfach nur gerne selbst reden? ;)

von Mise Filz (Gast)


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Fpga K. schrieb
>
> Dir mangelt es an Urvertrauen:
> http://www.lebenshilfe-abc.de/urvertrauen.html
>
> Deshalb ist deine "Gesellschaftliche Analyse" reine Schwarzmalerei eines
> Emotional Enttäuschten.
>
> MfG,

Urvertrauen. Ja nee, is klar.
Det muss ich mir merken, damit kann man alles totargumentieren. Geht es 
dir schlecut? Urvertrauen. Bist du verarscht worden? Urvertrauen. 
Ausgeraubt? Urvertrauen. USW.

von Henry G. (gtem-zelle)


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General West MoreLand schrieb:
> Paul B. schrieb:
>> Es geht mir (besser gesagt uns) nicht darum, den Sozialismus
>> wiederzufinden.
>> Es geht darum ein Land zu finden, das:
>> a) Deutsche als Einwanderer haben möchte
>> b) Die Qualifikationen der Einwandernden brauchen kann
>> c) in dem (in absehbarer Zeit) keine explosiven Zustände herrschen
>> werden
>> d) ein funktionierendes Gesundheitssystem hat.
>>
>> Darüber hinaus ist es wichtig, eine Sprache erlernen zu müssen, die man
>> realistisch für auch in absehbarer Zeit erlernbar hält. (Hier:Spanisch)
>
> Und welches Land ist das deiner Meinung nach? Gibt es so ein Land? Nein?
> Dann sei froh, wenn du in Deutschland lebst.

Hier nochmal ein kleiner Denkanstoß für dich:

https://www.youtube.com/watch?v=X4PJwHCjh_g&app=desktop

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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Bernd W. schrieb:
> Auch das ist aber eher ein gesamtgesellschaftliches Systemproblem. Eine
> Gesellschaft, in der Firmen und Handwerk in Gewerbegebiete verbannt
> wird, wo man kaum noch etwas davon sieht, und wo die Kinder den Eltern
> nicht den Henkelmann zur Arbeit bringen, wie soll die Kindern
> Berufspraxis vermitteln?

HaHaHaHa!

O-ton eines Handwerksmeisters:"Ich schick mein Kind auf`s Gymnasium, 
damit es später im Mercedes durch die Stadt fährt!"
Die gleiche Typen jammer aber über den "Mangel" an "geeigneten" 
Auszubildenden.

Noch was unklar?

von Dirk (Gast)


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> Zitat (ab 2:19):
> "Es ist wirklich harte Arbeit. Es führt kein Weg dadran vorbei, wenn Du
> in irgendwas schlecht bist, Du musst wirklich reinhauen wenn Du es
> schaffen willst. Ich saß wirklich von morgens bis abends teilweise in
> den Bibliotheken oder sonst irgendwo und hab geübt."
>
> Wolltest Du belegen, dass ein Medizinstudium harte Arbeit ist? Prima,
> hast Du hingekriegt. :-)


Ist deutsche Sprache für dich so schwierig? Was wurde in dem Video 
gesagt, und was von mir?

Also nochmal extra für dich: Im Medizinstudium muss man gut auswendig 
lernen können. Logisches Denken, wie es z.B. für Mathematik, Physik und 
Chemie nötig ist, ist nicht so wichtig. Deswegen bekommt man ein 
Medizinstudium natürlich nicht geschenkt. Es ist hingegen eine 
Fleißaufgabe. Dies wird auch von vielen ehrlichen Ärzten bestätigt. Auch 
die Promotion in Medizin ist nicht vergleichbar mit der Promotion in 
Mathematik, Physik oder Chemie. Der Doktor in Medizin ist eher Formsache 
die fast jeder macht.

von Dirk (Gast)


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@ Dipl.- Gott

Ich bin zwar nicht in der DDR aufgewachsen und kenne das Schulsystem 
dort nicht wirklich, aber ich verstehe dich vollkommen und muss dir 
absolut recht geben was du über unser heutiges Schulsystem sagst. Genau 
das gleiche gilt aber auch für unsere heutige Universitäten. Das ist 
Lehre aus dem Elfenbeinturm zum Selbstzweck ohne Bezug zur praktischen 
Relevanz. Es nutzt höchstens den 0,1% der Studenten, die hinterher in 
die Grundlagenforschung gehen oder ihre Karriere an der Hochschule 
beenden wollen.

von Paul B. (paul_baumann)


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Cha-woma M. schrieb:
> "Ich schick mein Kind auf`s Gymnasium,
> damit es später im Mercedes durch die Stadt fährt!"

Das kann das Kind mit einer Taxi-Lizenz ausgerüstet aber auch...

MfG Paul

von Ing. (Gast)


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Henry G. schrieb:
>> Und welches Land ist das deiner Meinung nach? Gibt es so ein Land? Nein?
>> Dann sei froh, wenn du in Deutschland lebst.
>
> Hier nochmal ein kleiner Denkanstoß für dich:
>
> Youtube-Video "Volker Pispers über "gleichgeschaltete" Medien"

Unsachliche Antwort. Wo bleibt DEINE Antwort in Worten?

von Mark B. (markbrandis)


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Dirk schrieb:
> Also nochmal extra für dich: Im Medizinstudium muss man gut auswendig
> lernen können. Logisches Denken, wie es z.B. für Mathematik, Physik und
> Chemie nötig ist, ist nicht so wichtig. Deswegen bekommt man ein
> Medizinstudium natürlich nicht geschenkt. Es ist hingegen eine
> Fleißaufgabe. Dies wird auch von vielen ehrlichen Ärzten bestätigt. Auch
> die Promotion in Medizin ist nicht vergleichbar mit der Promotion in
> Mathematik, Physik oder Chemie. Der Doktor in Medizin ist eher Formsache
> die fast jeder macht.

Na und? Dafür gibt es die Ausbildung zum Facharzt, die mehrere Jahre 
dauert.
Vom Medizin-Erstsemester bis zum fertigen Facharzt vergehen gerne mal 
zehn Jahre, wenn es denn überhaupt reicht.

Da sind solche Aussagen wie "Aber egal wie schlecht man auch ist, ein 
Job als Arzt bekommt man überall" schon etwas albern.

von Ing. (Gast)


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Mark B. schrieb:
> Da sind solche Aussagen wie "Aber egal wie schlecht man auch ist, ein
> Job als Arzt bekommt man überall" schon etwas albern.

Das sehe ich auch so. Es klingt hier immer so, als ob es alle immer 
leichter haben, nur der arme Ingenieur muss arbeiten bis der Arzt kommt 
(LOL, Zufall).

Einen guten Mediziner macht genau so wenig ein abgeschlossenes Studium 
aus wie einen guten Ingenieur. Da kann der Arzt so viel "auswendig 
lernen" wie er will, spätestens dann, wenn er das Skalpell in der Hand 
hat und am Patienten arbeitet, trennt sich die Spreu vom Weizen.

von Nur die Harten kommen in den Garten (Gast)


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Mark B. schrieb:
> Dirk schrieb:
>> Also nochmal extra für dich: Im Medizinstudium muss man gut auswendig
>> lernen können. Logisches Denken, wie es z.B. für Mathematik, Physik und
>> Chemie nötig ist, ist nicht so wichtig.
> Na und? Dafür gibt es die Ausbildung zum Facharzt, die mehrere Jahre
> dauert.
> Vom Medizin-Erstsemester bis zum fertigen Facharzt vergehen gerne mal
> zehn Jahre, wenn es denn überhaupt reicht.
>
> Da sind solche Aussagen wie "Aber egal wie schlecht man auch ist, ein
> Job als Arzt bekommt man überall" schon etwas albern.

Genau, ganz zu schweigen von Abi-Schnitt 1,0 den man für den NC braucht 
und dem medizinertest. Letzteres am besten mal antesten:
http://www.spiegel.de/unispiegel/studium/medizinertest-tms-fragen-und-antworten-als-quiz-a-968371.html

Ich bezweifle das man nachher immer noch tönt jeder könne 
medizinstudium/facharztzulassung allein durch Fleiß schaffen.

Da das Medizinstudium so hart ist das kriegt man den Doktor hinterher 
"geschenkt".
Durchfallerquote Physikum: 53% 
http://medizinernachwuchs.de/ratgeber/2013/01/das-physikum-2012-wer-hat-angst-vorm-schwarzen-mann

von (prx) A. K. (prx)


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Dirk schrieb:
> das gleiche gilt aber auch für unsere heutige Universitäten. Das ist
> Lehre aus dem Elfenbeinturm zum Selbstzweck ohne Bezug zur praktischen
> Relevanz.

Wobei ich die Differenzierung in einen eher theoretischen und einen eher 
praxisorientierten Ansatz im Bildungsweg nicht für verkehrt halte. 
Problematisch ist dabei eher, Massen auf Institutionen zu schicken, die 
traditionell eher für den theoretischen Weg stehen.

von Student (Gast)


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Henry G. schrieb:

>
> Youtube-Video "Volker Pispers über "gleichgeschaltete" Medien"

Klasse Link, danke!

von Student (Gast)


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Ing. schrieb:
> Henry G. schrieb:
>>> Und welches Land ist das deiner Meinung nach? Gibt es so ein Land? Nein?
>>> Dann sei froh, wenn du in Deutschland lebst.
>>
>> Hier nochmal ein kleiner Denkanstoß für dich:
>>
>> Youtube-Video "Volker Pispers über "gleichgeschaltete" Medien"
>
> Unsachliche Antwort. Wo bleibt DEINE Antwort in Worten?

Soll er es jetzt sinngemäß abtippen? Was ist denn so unsachlich in dem 
Video?

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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Student schrieb:
> Klasse Link, danke!

Ovb der gute Voler jemals wieder in den Medien erwähnt wurde nach dem 
Video?

von Inge (Gast)


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Ing. schrieb:
> Henry G. schrieb:
> Und welches Land ist das deiner Meinung nach? Gibt es so ein Land? Nein?
> Dann sei froh, wenn du in Deutschland lebst.
>
> Hier nochmal ein kleiner Denkanstoß für dich:
> Youtube-Video "Volker Pispers über "gleichgeschaltete" Medien"
>
> Unsachliche Antwort. Wo bleibt DEINE Antwort in Worten?

Kannst du das anhand des Videos mal erklären oder ist das jetzt hilflose 
Nebelkerzenpolemik? Ich finde Pispers deutlich sachlicher als dein 
Geschreibe.

mfg
Inge

von Anästhesist (Gast)


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Mark B. schrieb:
> Na und? Dafür gibt es die Ausbildung zum Facharzt, die mehrere Jahre
> dauert.
> Vom Medizin-Erstsemester bis zum fertigen Facharzt vergehen gerne mal
> zehn Jahre, wenn es denn überhaupt reicht.

Kommentar dazu von mir (Dipl Ing FH -ET, und Arzt).
Diese Facharzt Geschichte ist bezeichnend für die falsche Wahrnehmung 
der
ärztlichen Arbeitssituation in der Bevölkerung.
Ich werde oft dafür bedauert, dass ich ja jetzt nach dem langen Studium 
immer noch jahrelang als mies bezahlte Hilfskraft ausgebeutet werde, bis 
ich endlich FA bin.
Hier hat der Marburger Bund perfekte ArbeitNEHMER Politik betrieben.
Bin im 2. Assi jahr und habe mit Diensten 70k. Man kann davon leben ....

Den Satz "toll, soviel Stress für sowenig Geld, wie idealistisch von Dir
freiwillig auf den 80k 35h Mo-fr chillout in der Industrie zu 
verzichten",
sorgt bei mir immer für einen Lachanfall, da ich weiß wie dort der Hase 
wirklich läuft (auch IGM!!)
Fands früher mit den ganzen Geschäftsreisen und den "wichtigen 
Projekten"
eh viel stressiger, selbst als nachts um 3 im OP, da stell ich mir nen
Kaffee in die Einleitung und die Krankenschwester massiert mir den 
Nacken
 > kein Witz!!!!! - machen die echt. Grund: s.o. gesellschaftliche
Dummheit und Fehleinschätzung von "Leistung"

von Nur die Harten kommen in den Garten (Gast)


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Anästhesist schrieb:
> Kommentar dazu von mir (Dipl Ing FH -ET, und Arzt).

Jajaja es ist Advent und der Weihnachtsmann erzählt uns von seinem Job 
am Polarkreis ...

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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Nur die Harten kommen in den Garten schrieb:
> Jajaja es ist Advent und der Weihnachtsmann erzählt uns von seinem Job
> am Polarkreis ...

Am Kreis des Polar?

von Nur die Harten kommen in den Garten (Gast)


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Cha-woma M. schrieb:
> Nur die Harten kommen in den Garten schrieb:
>> Jajaja es ist Advent und der Weihnachtsmann erzählt uns von seinem Job
>> am Polarkreis ...
>
> Am Kreis des Polar?

http://www.santaclausvillage.info/de/ ->

- "WILLKOMMEN
im Werkstattdorf des Weihnachtsmannes am Polarkreis in Rovaniemi im 
Lappland"

von Gildo (Gast)


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Nur die Harten kommen in den Garten schrieb:
> Anästhesist schrieb:
> Kommentar dazu von mir (Dipl Ing FH -ET, und Arzt).
>
> Jajaja es ist Advent und der Weihnachtsmann erzählt uns von seinem Job
> am Polarkreis ...

Aha. Motto: "Das kann nicht sein, in der Industrie ist es am aller aller 
aller besten. Wer was anderes behauptet ist ein Irrer. Leider gibt es 
die IGM, dort ist es super super super dekadent wie im alten Rom in der 
Spätphase, das geht nicht lange gut. Aber wenn wir es schaffen, überall 
das paradisische Niveau der kmus und dls zu etablieren, dann ist es 
wirklich schön für die Ewigkeit. Das hat mir der VDI gesagt."

von Paul B. (paul_baumann)


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Arzt muß man werden wollen -mit ganzer Kraft. Das ist nicht nur ein 
Beruf, das ist eine Berufung. Hut ab, vor Jemandem, der z.B. in einer 
Ambulanz oder als Notarzt arbeitet. Jede Minute kann ein Patient in 
lebensbedrohlichem Zustand eingeliefert werden -die Zeit drängt, den 
Fehler zu finden. Diese Verantwortung wird hier wohl kaum Einer auf 
sich nehmen wollen.

Das mußte ich mal sagen -und jetzt löscht oder bewertet negativ
-ist mir vollkommen egal -ich vertrete das oben Gesagte immer wieder.

MfG Paul

von DerFlo (Gast)


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So viel Mühe wie ihr euch gebt, über so viele Seiten... Ich stelle mir 
vor, jeder hier arbeitet zusammen, nicht alle wirr in irgendeine 
Richtung sondern alle zusammen in eine Richtung. Hier kämpfen Opfer 
gegen Opfer und warum? Ich bin 26ig habe eine Frau, ein Kind und ein 
Haus, bin glücklich im Leben und Beruf. Ich bin sehr enttäuscht über 
unser Bildungssystem und zu tiefst enttäuscht von der Regierung. Bevor 
ich hier jemandem zitieren und blöd anmache soll mich lieber der Blitz 
erschlagen.

von Jo S. (Gast)


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Anästhesist schrieb:
> Dipl.-Ing. (FH) ET und Arzt

Dieser Werdegang ist ja hochinteressant.

Hast du im Studium oder im Beruf mit Medizintechnik zu tun gehabt? Oder 
wie kam es zur glücklichen Wende hin zur Medizin?

von Justus M. (Firma: ./.) (justus18)


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DerFlo schrieb:
> So viel Mühe wie ihr euch gebt, über so viele Seiten... Ich stelle mir
> vor, jeder hier arbeitet zusammen, nicht alle wirr in irgendeine
> Richtung sondern alle zusammen in eine Richtung. Hier kämpfen Opfer
> gegen Opfer und warum? Ich bin 26ig habe eine Frau, ein Kind und ein
> Haus, bin glücklich im Leben und Beruf. Ich bin sehr enttäuscht über
> unser Bildungssystem und zu tiefst enttäuscht von der Regierung. Bevor
> ich hier jemandem zitieren und blöd anmache soll mich lieber der Blitz
> erschlagen.

Leichte Ansätze von mangelnder Information über die wahren Beweggründe 
unserer Politversager könnten Dich vermutlich ein wenig beruhigen. Vom 
Blitz getroffen zu werden wünsche ich lieber anderen nutzlosen 
Protagonisten dieser Epoche.

von Fpgakuechle K. (Gast)


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Jo S. schrieb:
> Anästhesist schrieb:
>> Dipl.-Ing. (FH) ET und Arzt
>
> Dieser Werdegang ist ja hochinteressant.
>
> Hast du im Studium oder im Beruf mit Medizintechnik zu tun gehabt? Oder
> wie kam es zur glücklichen Wende hin zur Medizin?

Och vielleicht hats ja garnichts mit Medizin zu tun und unser FH - Arzt 
ist dieser:
https://auto-arzt.de/

Wobei es tatsächlich einige Persönliche Homepages von "Dr.med. Dipl. 
Ing. (FH)" gibt, beispielsweise diese:
http://www.diefachaerzte.de/Mitglieder/Koehler.htm

war wohl mit 40 Facharzt, der Werdegang läßst sich euf der HP nachlesen.

von Tippgeber (Gast)


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uxxluxxl schrieb:
> Deppenapostroph
>
> hihihi :)

Jo S. schrieb:
> Anästhesist schrieb:
> Dipl.-Ing. (FH) ET und Arzt
>
> Dieser Werdegang ist ja hochinteressant.
>
> Hast du im Studium oder im Beruf mit Medizintechnik zu tun gehabt? Oder
> wie kam es zur glücklichen Wende hin zur Medizin?

Gibt es den umgekehrten Fall? Vom Arzt zum Ingenieur?

von Christian B. (casandro)


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Mark B. schrieb:
> Die Wahl des passenden Berufs ist eine der wichtigsten Entscheidungen im
> Leben überhaupt. Von daher ist es richtig schlimm, dass so viele junge
> Menschen in dieser Hinsicht völlig plan- und hilflos sind. Das kann man
> aber nicht alleine ihnen anlasten. Woher soll sich ein 15jähriger schon
> so gut in allem auskennen, dass er hier von alleine auf den richtigen
> Trichter kommt?

Ja aber glaube mir, mit einem Ingenieursstudium kannst Du, wenn Du nicht 
doof bist, so ziemlich alles machen.

Es ist falsch das Studium noch stärker an irgendwelchen kurzfristigen 
Berufsbildern zu orientieren. Was dabei raus kommt sind Leute die zwar 
auf dem Papier alles können sollten, in der Praxis aber zu nichts zu 
gebrauchen sind.

von (prx) A. K. (prx)


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Christian B. schrieb:
> Ja aber glaube mir, mit einem Ingenieursstudium kannst Du, wenn Du nicht
> doof bist, so ziemlich alles machen.

Eine Aussage, die direkt nach der kleinen Diskussion um Ärzte schon 
etwas eigentümlich klingt. ;-)

von Christian B. (casandro)


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A. K. schrieb:
> Eine Aussage, die direkt nach der kleinen Diskussion um Ärzte schon
> etwas eigentümlich klingt. ;-)

Ach was, wenn jemand sich ein Bein gebrochen hat, schaut man einfach die 
Ersatzteilnummer in der Serviceanleitung nach und bestellt es, dann 
wechselt man das aus und fertig. So schwierig kann das doch nicht sein.

von Christian B. (casandro)


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Tippgeber schrieb:
> Gibt es den umgekehrten Fall? Vom Arzt zum Ingenieur?

Das gibts sogar, bzw Leute die beides in ihrem Leben gemacht haben. 
Einer der Schöpfer des MITS Altair 8800 arbeitet heute als 
Kieferorthopäde.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Paul B. schrieb:
> Arzt muß man werden wollen -mit ganzer Kraft.
> Das ist nicht nur ein Beruf, das ist eine Berufung.
Dieses hehre Bild trifft nach meiner Erfahrung nicht annähernd auf 100% 
der Ärzteschaft zu. Auch dort gibt es (wie bei allen anderen Berufen 
eben auch) echte Armleuchter, die einfach nur Arzt geworden sind, weil 
auch ihr Vater Arzt war oder um andere Menschen beeindrucken zu können 
oder aus sonstigen nichtigen Beweggründen.

von Nur die Harten kommen in den Garten (Gast)


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Christian B. schrieb:
> Tippgeber schrieb:
>> Gibt es den umgekehrten Fall? Vom Arzt zum Ingenieur?
>
> Das gibts sogar, bzw Leute die beides in ihrem Leben gemacht haben.
> Einer der Schöpfer des MITS Altair 8800 arbeitet heute als
> Kieferorthopäde.

Naja, der hat meines Wissens auf die Kiefern gewechselt weil ihm die 
Homecomputerei langweilig geworden war. So hater mit den Erlösen aus der 
Ing.-karriere seine Medizinerausbildung finanziert:

https://en.wikipedia.org/wiki/Ed_Roberts_%28computer_engineer%29#Sale_to_Pertec

Meines Erachtens eine typisch amerikanische und fürs Deutsche untypische 
Heransgehensweise:
Ich lasse mich gezielt auf eine Existenzgründung hin ausbilden und zahle 
dafür, während sich ein deutsche Student eher irgendwo einschreibt weil 
er nach der Schule irgendwas machen muss. Existenzgründung ist da eher 
eine Notlösung wenn es mit der Anstellung nicht klappt oder man den 
"Laden" von den Eltern übernimmt (übernehmen muss).

von Paul B. (paul_baumann)


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Christian B. schrieb:
> Einer der Schöpfer des MITS Altair 8800 arbeitet heute als
> Kieferorthopäde.

Der hatte von seiner ersten Arbeit die Schnauze voll...

MfG Paul

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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Mark B. schrieb:
> Die Aussage, dass die Mitarbeiterzahl bei Siemens seit zwanzig Jahren
> nur schrumpft, ist jedenfalls Quatsch und sehr leicht zu widerlegen.
>
> 
http://de.statista.com/statistik/daten/studie/70613/umfrage/anzahl-der-mitarbeiter-von-siemens/

Kommt drauf an wie man es sieht!
In D-land hat Siemen nur mehr 114000 MA!
Der Rest von 328000 MA (2015) befindet sich ausserhalb D-lands.

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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Christian B. schrieb:
> Was dabei raus kommt sind Leute die zwar
> auf dem Papier alles können sollten, in der Praxis aber zu nichts zu
> gebrauchen sind.

Hat aber mehr mit denen zu tun die Ausbilden, als mit denen die 
ausgebildet wurden!

von Nur die Harten kommen in den Garten (Gast)


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Cha-woma M. schrieb:
> Mark B. schrieb:
>> Die Aussage, dass die Mitarbeiterzahl bei Siemens seit zwanzig Jahren
>> nur schrumpft, ist jedenfalls Quatsch und sehr leicht zu widerlegen.
>>
>>
> 
http://de.statista.com/statistik/daten/studie/70613/umfrage/anzahl-der-mitarbeiter-von-siemens/
>
> Kommt drauf an wie man es sieht!
> In D-land hat Siemen nur mehr 114000 MA!
> Der Rest von 328000 MA (2015) befindet sich ausserhalb D-lands.

Ja aber Siemens hat schon immer sehr viele Mitarbeiter im Aussland, 
beispielsweise 1997 allein in AsiaPacific: 45 000

https://www.siemens.com/history/pool/geschichte/unternehmensgeschichte_lang.pdf

Viele Stellen werden auch nicht gestrichen sondern umfirmiert. So von 
Siemens halbleiter zu Infineon. Oder es kommt mal ein Schwung von 
Zehntausenden Mitarbeitern als Siemens VDO von der Mannesmann AG bei 
deren Auflösung 2001 rein - die inzwischen zu Conti weitergereicht 
worden.

von Ing. (Gast)


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Inge schrieb:
> Kannst du das anhand des Videos mal erklären oder ist das jetzt hilflose
> Nebelkerzenpolemik? Ich finde Pispers deutlich sachlicher als dein
> Geschreibe.
>
> mfg
> Inge

Kannst du denn mal ohne Links auf Wikipedia, Youtube, etc. anhand 
einfach geschriebener 2 Zeilen die Frage beantworten, oder brauchst du 
zum Denken Herrn Pispers, den ich zwar sehr schätze, der aber hier nicht 
gefragt wurde? Dann bekommt dein Geschreibe wenigstens einen eigenen 
Charakter.

Immer wieder interessant, wie hier um die eigentliche Frage 
herumdiskutiert wird, Links auf andere Seiten gemacht werden, aber 
selten der naheliegenste Weg: Einfach eine kurze Antwort, 
selbstverfasst.

von Claymore (Gast)


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Eigentlich sind Ingenieure und Techniker doch Pragmatiker, die Lösungen 
suchen, wo andere nur Probleme suchen und auch aus suboptimalen 
Rahmenbedingungen noch etwas heraus bekommen.

Hier zeigt sich ein völlig anderes Bild. Es wird über Probleme 
gejammert, an denen man sowieso nichts ändern kann. Wie schon 
festgestellt wurde nützt weder jammern noch demonstrieren etwas.

Was aber wirklich etwas bringt ist die Situation zu akzeptieren und das 
beste aus den Rahmenbedingungen zu machen. So wie es ein Ingenieur mit 
technischen Fragestellungen eben auch macht.

Dass Ingenieure einen schlechten Ruf haben kann ich nicht bestätigen. 
Ärzte, Lehrer und Rechtsanwälte haben noch viel mehr mit Vorurteilen zu 
kämpfen. Und die Realität ist, dass ein großer Teil der Ingenieure bei 
Konzernen angestellt ist. Und Konzernangestellte haben allgemein in der 
Gesellschaft einen hohen Stellenwert ("Ich arbeite bei 
Bosch/Siemens/Daimler/Audi/IBM/Google..."), unabhängig vom Beruf.

Ich halte das Schulsystem auch nicht für optimal, aber durchgängig ist 
es entgegen aller Behauptungen allemal. Mit Haupt/Realschule kann man 
genauso zum MINT-Studium kommen. Zeit verliert man kaum, schwerer ist es 
im Endeffekt auch nicht - eher umgekehrt, wenn man sich beispielsweise 
mit Fremdsprachen schwer tut. Ich habe sogar das Gefühl, dass der Weg 
über mittlere Reife und Ausbildung inzwischen der Standard für 
Ingenieure ist, und das finde ich wegen des höheren Praxisbezugs sehr 
gut. Das Gymnasium ist für MINT-Interessierte nicht die beste Wahl, aber 
so tragisch ist das auch wiederum nicht.

von (prx) A. K. (prx)


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Mark B. schrieb:
> Die Aussage, dass die Mitarbeiterzahl bei Siemens seit zwanzig Jahren
> nur schrumpft, ist jedenfalls Quatsch und sehr leicht zu widerlegen.

Flüchtigkeitsfehler. Es schrumpfen die Mitarbeiter, nicht die Zahl. Dank 
Auslagerung nach Asien.

von Nur die Harten kommen in den Garten (Gast)


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A. K. schrieb:
> Mark B. schrieb:
>> Die Aussage, dass die Mitarbeiterzahl bei Siemens seit zwanzig Jahren
>> nur schrumpft, ist jedenfalls Quatsch und sehr leicht zu widerlegen.
>
> Flüchtigkeitsfehler. Es schrumpfen die Mitarbeiter, nicht die Zahl. Dank
> Auslagerung nach Asien.

Da brauchts kein Asiaten, fast alles außerhalb .de iss kloaner:
http://www.laenderdaten.info/durchschnittliche-koerpergroessen.php

auch USA, Schweden, ...

von Paul B. (paul_baumann)


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A. K. schrieb:
> Es schrumpfen die Mitarbeiter, nicht die Zahl. Dank
> Auslagerung nach Asien.

Hoffentlich lagert man die Produktion nicht einmal nach Mikronesien 
aus...

MfG Paul

von Xoxo (Gast)


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Selbe Situation mit Bosch. In Indien, China und Japan stellen sie stark 
ein, da Wachstum. Im alten Europa tut sich nicht mehr viel.

von abc@def.de (Gast)


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Claymore schrieb:
> zu
> kämpfen. Und die Realität ist, dass ein großer Teil der Ingenieure bei
> Konzernen angestellt ist.
Ja die die vor 20 Jahren dort abgefangen haben, Neuzugänge arbeiten auch 
im Konzern aber via Dienstleister.

> Und Konzernangestellte haben allgemein in der
> Gesellschaft einen hohen Stellenwert ("Ich arbeite bei
> Bosch/Siemens/Daimler/Audi/IBM/Google..."), unabhängig vom Beruf.
Eher ähnlich schlechter Ruf wie von Beamten und Lehrern, die heulen 
einem aber ständig die Ohren voll wie viel sie arbeiten müssten und 
Überstunden machen. Nur dass jede Minute aufs Zeitkonto wandert, sie 
praktisch unkündbar sind und sie nen lockere Kugel schieben in ihrem 
35h/w-IGM-Disneyworldbetrieb vergessen sie immer wieder. Den Bezug und 
Vergleich zur 'echten' Wirtschaft fehlt diesen Leuten, weil gerade die 
Älteren von denen nie was anderes gesehen haben. Die kapieren auch nicht 
dass die Zeiten heute für Ing.absolventen viel härter sind und man eben 
nicht mehr automatisch im Konzern anfängt indem man eine einzige 
Bewerbung rausschickt.

von Nur die Harten kommen in den Garten (Gast)


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von Front toward enemey (Gast)


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Claymore schrieb:
> Und die Realität ist, dass ein großer Teil der Ingenieure bei
> Konzernen angestellt ist. Und Konzernangestellte haben allgemein in der
> Gesellschaft einen hohen Stellenwert ("Ich arbeite bei
> Bosch/Siemens/Daimler/Audi/IBM/Google..."), unabhängig vom Beruf.

Ist aber stark rückläufig, jedenfalls die direkte Anstellung, um in den 
vollen Genuss des IGM-Disneyworld-Programms zu kommen.
Und dank Auslagerung übernimmt immer mehr der Mittelstand die 
klassischen Ingenieuraufgaben, der Konzern koordiniert, überwacht und 
macht Druck. Da braucht nichts soviele Leute. Bei heutigen Abgängern, 
gerade bei den FHs, landen 90 % im Mittelstand und davon haben ca. 75 
Prozent keinen IGM-Tarif.
Da ist dann  der Ingenieurmangel und der VDI trommelt die gesamten 
Abiturienten zusammen, damits weiter so schön günstig bleibt.
Da dann auszubrechen in das Konzernwohlfühlprogramm, kann man dann 
vergessen. Im Automotivebereich sind die Chancen aber noch am größten, 
irgendwann sich bei einem Konzern einnisten zu können.

von Wurzelpeter (Gast)


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Habe gerade erst meine neue Disneyland Karte gelöst.

von Front toward Claymore (Gast)


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Wurzelpeter schrieb:
> Habe gerade erst meine neue Disneyland Karte gelöst.

Ich auch.

@Claymore: enemy, nicht enemey

von Claymore (Gast)


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abc@def.de schrieb:
> Ja die die vor 20 Jahren dort abgefangen haben, Neuzugänge arbeiten auch
> im Konzern aber via Dienstleister.

Quatsch, die Konzerne stellen immer noch ein wie blöde. Nur beschaffen 
die sich relativ wenig über den freien Markt, sondern vor allem durch 
eigenen Nachwuchs oder übernehmen Leiharbeiter.

abc@def.de schrieb:
> Den Bezug und
> Vergleich zur 'echten' Wirtschaft fehlt diesen Leuten, weil gerade die
> Älteren von denen nie was anderes gesehen haben.

Der Konzern ist die echte Wirtschaft. Da geht es nicht um eine kleine, 
elitäre Truppe, sondern um Millionen von Arbeitsplätzen.


abc@def.de schrieb:
> Eher ähnlich schlechter Ruf wie von Beamten und Lehrern

Das kann ich nicht bestätigen. Das ist aber auch eine Frage der 
Wahrnehmung. Wer einen schlechten Ruf haben will, bekommt den auch. 
Selbsterfüllende Prophezeihung.

abc@def.de schrieb:
> Die kapieren auch nicht
> dass die Zeiten heute für Ing.absolventen viel härter sind und man eben
> nicht mehr automatisch im Konzern anfängt indem man eine einzige
> Bewerbung rausschickt.

Richtig, heute muss man viel früher anfangen, wenn man sicher einen 
Konzernjob haben will. Je länger man wartet, desto schwerer wird es. Ein 
Abiturient hat es heute bei technischen Studiengängen aber noch sehr 
leicht.

Front toward enemey schrieb:
> der Konzern koordiniert, überwacht und
> macht Druck.

Und dafür werden wieder umso mehr Ingenieure eingestellt. Wer basteln 
will, ist dort logischerweise falsch. Dann muss man auch das kleinere 
Gehalt akzeptieren.

Front toward enemey schrieb:
> Bei heutigen Abgängern,
> gerade bei den FHs, landen 90 % im Mittelstand und davon haben ca. 75
> Prozent keinen IGM-Tarif.

Quellen? Gibt es wohl nicht, die Zahlen sind frei erfunden.

von Jo S. (Gast)


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Wurzelpeter schrieb:
> Habe gerade erst meine neue Disneyland Karte gelöst.

Wurzelpeter,

du bist rückständig! Wir sind bereits bei IGM-Disneyworld, nicht -land. 
;)

von Jo S. (Gast)


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Claymore schrieb:
> die Konzerne stellen immer noch ein wie blöde. Nur beschaffen
> die sich relativ wenig über den freien Markt, sondern vor allem durch
> eigenen Nachwuchs ...

... und stellen bevorzugt Leute ein, die sie bereits kennen gelernt 
haben: per Praktikum, Ferienjobs in "Ing.-Abteilungen", Werkstudent, 
Abschlußarbeit

So wie das in den letzten Jahrzehnten auch war (und in der Zukunft 
sicher auch weiter so sein wird).

Kleiner Tipp: vorlesungsfreie Zeiten sind nicht zum Faulenzen da.  ;)

von Wurzelpeter (Gast)


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Florida mag ich aber nicht...

von pingpong (Gast)


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> Quatsch, die Konzerne stellen immer noch ein wie blöde.
dann müßte ja jeder irgendwo eingestellt werden. Nur weil etwas mehr 
Leute zum Minilohn eingestellt wurden heißt das gar nichts.

> Nur beschaffen
> die sich relativ wenig über den freien Markt, sondern vor allem durch
> eigenen Nachwuchs oder übernehmen Leiharbeiter.
Ach ne, jetzt machst Du auch noch Leiharbeitern Hoffnung.
Warum gibt's denn wohl Leiharbeiter ?
Was den "freien Markt" anbelangt: Die Arbeitslosigkeit ist etwas 
niedriger geworden und zum Abwerben muß man auch bieten können, da wird 
es dann schwierig für viele Firmen, weil das Lohnniveau annähernd 
identisch ist.
Die interne Recrutierung reicht in der Regel aus.

> Und dafür werden wieder umso mehr Ingenieure eingestellt. Wer basteln
> will, ist dort logischerweise falsch. Dann muss man auch das kleinere
> Gehalt akzeptieren.
Quellen? Frei erfundene Aussagen!
Stellenanzeigen kann ich auch nur mal so als Test auslegen.
Hinzu kommt natürlich die teilweise eigenartige Gesetzgebung - was es 
den Firmen hierzulande wirklich nicht einfach macht.
In Europa wird weiter abgebaut da zu teuer.
Nur wo es aus sprachlichen Gründen nicht anders geht bestehen Chancen.

von pingpong (Gast)


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> ... und stellen bevorzugt Leute ein, die sie bereits kennen gelernt
> haben: per Praktikum, Ferienjobs in "Ing.-Abteilungen", Werkstudent,
> Abschlußarbeit
im Prinzip ja auch richtig.

von Toilette (Gast)


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Wurzelpeter schrieb:
> Florida mag ich aber nicht...

Isch mag gein Kottolett!

von Stinkfoot (Gast)


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Mehr arbeitslose Ärzte, Ingenieure, Chemiker und Informatiker
  http://www.faz.net/aktuell/beruf-chance/arbeitswelt/mint-berufe-sind-nicht-mehr-so-starke-job-garanten-wie-frueher-13919041.html

...das sind nur die offiziellen zahlen...
...die nicht arbeitslos gemeldeten, als Taxifahrer endenden Akademiker 
tauchen ja dort nicht auf, und die Hartz-IVer werden bestimmt auch aus 
der Statistik gemogelt.
Wer krank ist, fällt auch so lanfe aus der Statistik raus... nunja, 
alles etwas "aufhübschen", und diese Lügen dann als Wahrheit verkauft.
Dann etwas Merkel-Sauce drüber, dann finden's alle gut.
Und für den Fall, daß es zu viele merken, mehr Überwachungsstaat und 
ggf. Ausnahmezustand.
Und fertig ist die DDR 2.0.

von Ironischer Frager (Gast)


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Ich will unbedingt in die realen Wirtschaft, nicht zur IG-Disneyworld.

Wann ist denn die Wirtschaft aber real? Gibt es Grenzen? Zum Beispiel 
unter 45k all in ist real, darüber nicht.

Oder geht es nach der Vertragsart? Leiharbeit ist real, direktangestellt 
nicht.

Oder gibt es einen Punktesystem? Mit Punkte für Gehalt, Kündigungsfrist 
etzetera, unter einer gewissen Punktzahl ist die Arbeit real. Darüber 
nicht.

Und was ist mit dem Management? Die sind doch damit beschäftigt, 
Grabenkämpfe auszutragen und kassieren dicke Gehälter. Ist das real oder 
nicht?

und ich habe das Problem, dass ich bei einem Automobilhersteller 
arbeiten will. Und dieser Hersteller macht einen sehr guten Gewinn, 
obwohl alle, die dort festangestellt sind, einen Disney-Arbeitsplatz 
haben. Wie kann man diesen Hersteller wieder real machen?

Bitte gebt mir einige Tipps, wie ich real von surreal und irreal 
unterscheiden kann.

von mec (Gast)


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Ironischer Frager schrieb:

> Bitte gebt mir einige Tipps, wie ich real von surreal und irreal
> unterscheiden kann.

Finde dich damit ab, das die reale Welt sehr komplex ist, und jeder 
andere Erfahrungen in seinem Leben sammelt. Die Kunst ist es dann, auch 
mal die Erfahrungen von anderen anzuerkennen, und so sein eigenes 
Weltbild ein wenig mehr der realen Welt anpassen zu können. ;)

Das Problem ist, wenn jeder in seiner eigenen kleinen Welt bleibt und 
die anderen Welten als unwahr ansieht, kommt es im Regelfall zu 
Konflikten, welche sich im Extremfall bis zum Weltkrieg ausarten können.

von Ingenieur (Gast)


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mec schrieb:
> Das Problem ist, wenn jeder in seiner eigenen kleinen Welt bleibt und
> die anderen Welten als unwahr ansieht, kommt es im Regelfall zu
> Konflikten, welche sich im Extremfall bis zum Weltkrieg ausarten können.

Es gilt der Grundsatz: Wenig Geld - kleine Welt.

P.S. Mir gefällt es im Disneyland sehr gut.

von mec (Gast)


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Ingenieur schrieb:
> mec schrieb:
>> Das Problem ist, wenn jeder in seiner eigenen kleinen Welt bleibt und
>> die anderen Welten als unwahr ansieht, kommt es im Regelfall zu
>> Konflikten, welche sich im Extremfall bis zum Weltkrieg ausarten können.
>
> Es gilt der Grundsatz: Wenig Geld - kleine Welt.
Du hast verstanden, was ich mit kleiner Welt meine, ich glaube nicht ;)

>
> P.S. Mir gefällt es im Disneyland sehr gut.
glaub ich dir

von Claymore (Gast)


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pingpong schrieb:
>> Quatsch, die Konzerne stellen immer noch ein wie blöde.
> dann müßte ja jeder irgendwo eingestellt werden. Nur weil etwas mehr
> Leute zum Minilohn eingestellt wurden heißt das gar nichts.

Nein, das muss das nicht heißen. Viele heißt nicht jeder. Eingestellt 
wird in erster Linie eigener Nachwuchs, auf dem "normalen" Arbeitsmarkt 
bekommt man da kaum etwas mit.

Und IG-Metall-Tarif halte ich nicht für Minilohn, aber das ist womöglich 
Ansichtssache.

pingpong schrieb:
> Ach ne, jetzt machst Du auch noch Leiharbeitern Hoffnung.
> Warum gibt's denn wohl Leiharbeiter ?

Die gibt es weil Tariflöhne extrem teuer sind und man dank eines starken 
Betriebsrates schlechte Leute nicht mehr los bekommt. Dann lieber eine 
verlängerte Testphase über die Leiharbeitsfirma und dann nur die 
wirklich kompetenten Leute fest übernehmen.

pingpong schrieb:
> Quellen? Frei erfundene Aussagen!

Eigene Erfahrung. Habe genug Konzerne von innen gesehen. Da laufen mehr 
Ingenieure herum als man zählen kann. Aber basteln tut da (fast) keiner 
mehr, da geht es um planen, organisieren, optimieren.

pingpong schrieb:
> In Europa wird weiter abgebaut da zu teuer.

Das ist jetzt eine frei erfundene und unwahre Aussage. Das ist wieder 
typisch für Leute, die sich von Schlagzeilen wie "Siemens baut schon 
wieder 2000 Stellen ab" verwirren lassen. Dass dabei keine einzige 
Kündigung ausgesprochen wird und Siemens dafür an anderer Stelle (auch 
in Deutschland) wächst, wird einfach ignoriert.

von Minzgummi (Gast)


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Fakt ist, dass IGM-Stellen schon seit 20 Jahren sukzessive auch bei 
Ingenieuren abgebaut werden. Heutet zwar nicht durch Kündigung, aber ca. 
ein Viertel der Stellen wird nicht mehr besetzt. Man führt jetzt die 
Ingenieurarbeit, die massiv Manpower benötigt über Werkvertrag aus und 
hat große Teile der Entwicklungsarbeit direkt an Mittelständler 
vergeben. Das Gehalt ist der einzige Faktor, mit dem sich nennenswert 
bei Ingenieuren sparen lässt, denn Arbeitszeitverdichtung ist nur 
begrenzt möglich, weil sich sonst die Fehler häufen und man drauflegt. 
Man sieht zwar viele Ingenieure in Konzernen hier rumhüpfen, aber das 
sind auch etliche, die gerade vorübergehend aus den ausländischen 
Niederlassungen vor Ort sind.

von Claymore (Gast)


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Minzgummi schrieb:
> Fakt ist, dass IGM-Stellen schon seit 20 Jahren sukzessive auch bei
> Ingenieuren abgebaut werden.

Nein, das ist eine Vermutung, kein Fakt.

Minzgummi schrieb:
> Heutet zwar nicht durch Kündigung, aber ca.
> ein Viertel der Stellen wird nicht mehr besetzt.

Und das eine Lüge.

Minzgummi schrieb:
> Man führt jetzt die
> Ingenieurarbeit, die massiv Manpower benötigt über Werkvertrag aus und
> hat große Teile der Entwicklungsarbeit direkt an Mittelständler
> vergeben.

Was nicht heißt, dass nicht trotzdem massiv Stellen für Ingenieure 
geschaffen werden. Nur eben nicht mehr so viele Entwicklerstellen.

Minzgummi schrieb:
> Das Gehalt ist der einzige Faktor, mit dem sich nennenswert
> bei Ingenieuren sparen lässt, denn Arbeitszeitverdichtung ist nur
> begrenzt möglich, weil sich sonst die Fehler häufen und man drauflegt.

Die Arbeitseffizienz von Ingenieuren im Sinne von Profit pro 
Ingenieurstunde lässt sich sehr wohl leicht steigern. Der einfachste Weg 
ist die Erhöhung der Stückzahl einer Entwicklung, zum Beispiel durch 
Mehrfachverwendung.

Minzgummi schrieb:
> Man sieht zwar viele Ingenieure in Konzernen hier rumhüpfen, aber das
> sind auch etliche, die gerade vorübergehend aus den ausländischen
> Niederlassungen vor Ort sind.

Was aber trotzdem heißt, dass sie fest im Konzern angestellt sind.

von Minzgummi (Gast)


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Claymore schrieb:
> Was nicht heißt, dass nicht trotzdem massiv Stellen für Ingenieure
> geschaffen werden. Nur eben nicht mehr so viele Entwicklerstellen.
Das Haupttagesgeschäft, was dem Kapital letztendlich die Rendite 
besorgt, ist die Entwicklung, Auslegung, Berechnung und Konstruktion.

> Minzgummi schrieb:
> Die Arbeitseffizienz von Ingenieuren im Sinne von Profit pro
> Ingenieurstunde lässt sich sehr wohl leicht steigern. Der einfachste Weg
> ist die Erhöhung der Stückzahl einer Entwicklung, zum Beispiel durch
> Mehrfachverwendung.
Schon lange ausgereizt. Aber du kannst ja mal deine Quellen posten, die 
die Entwicklung der gesamten Arbeitsplätze in Konzernen aufzeigt. Und 
die Konzerne bestehen weiterhin nicht nur aus Akademikern, wobei es wohl 
seit der Jahrtausendwende eine Verschiebung zu mehr Akademikern zulasten 
von Hilfs- und Facharbeitern kam.
Letztendlich ist Anzahl an Tarifbindungsarbeitsplätzen auch im 
verarbeitenden Gewerbe seit Jahren rückläufig, die unzähligen 
Ingenieurdienstleister haben ihren Mitarbeiterbestand um ihren alten 
Bestwert von Anfang 2008 übertroffen und das liegt nicht am grenzenlosen 
Aufschwung, sondernd dass es eine Verschiebung von IGM zu billig gab und 
weiter gibt.
Sei froh, dass du davon nicht betroffen bist und ein klassisches 
Ingenieursgehalt mit jährlich garantiert staatlicher Erhöhung 
abkassieren darfst.

von Claymore (Gast)


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Minzgummi schrieb:
> Das Haupttagesgeschäft, was dem Kapital letztendlich die Rendite
> besorgt, ist die Entwicklung, Auslegung, Berechnung und Konstruktion.

Nein, eben nicht. Rendite bringt der Verkauf von Produkten. Das geht 
auch ohne jegliche Entwicklung, was jeder Handelsbetrieb beweist. Und 
auch die produzierenden Konzerne sind nicht zwingend auf eine interne 
Entwicklung angewiesen. Deren Kern-Know-How besteht aus der billigen 
Produktion von Massenprodukten.

Minzgummi schrieb:
> Schon lange ausgereizt.

Noch lange nicht.

Minzgummi schrieb:
> Aber du kannst ja mal deine Quellen posten, die
> die Entwicklung der gesamten Arbeitsplätze in Konzernen aufzeigt.

Man kann beispielsweise die Entwicklung der IG-Metall-Mitglieder 
betrachten: 
http://de.statista.com/statistik/daten/studie/291605/umfrage/mitgliederentwicklung-der-ig-metall/ 
Die Mitarbeiterentwicklung einzelner Konzerne kannst du auch selbst 
recherchieren.

Minzgummi schrieb:
> Letztendlich ist Anzahl an Tarifbindungsarbeitsplätzen auch im
> verarbeitenden Gewerbe seit Jahren rückläufig, die unzähligen
> Ingenieurdienstleister haben ihren Mitarbeiterbestand um ihren alten
> Bestwert von Anfang 2008 übertroffen und das liegt nicht am grenzenlosen
> Aufschwung, sondernd dass es eine Verschiebung von IGM zu billig gab und
> weiter gibt.

Und wieder eine einfache Lüge.

Minzgummi schrieb:
> Sei froh, dass du davon nicht betroffen bist und ein klassisches
> Ingenieursgehalt mit jährlich garantiert staatlicher Erhöhung
> abkassieren darfst.

Ich bin Unternehmer, ich kassiere überhaupt keinen Lohn, und schon gar 
nicht irgend etwas garantiertes.

von Jo S. (Gast)


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Claymore schrieb:
> Minzgummi schrieb:
>> Fakt ist, dass IGM-Stellen schon seit 20 Jahren sukzessive auch bei
>> Ingenieuren abgebaut werden.
>
> Nein, das ist eine Vermutung, kein Fakt.

Die Anzahl der Stellen für Elektroingenieure sinkt kontinuierlich seit 
2000 um durchschnittlich 1,5 % pro Jahr. Da in dieser Zeit die 
Leiharbeit (ANÜ) im Ing.-Bereich stark zugenommen hat, muß zwangsläufig 
die Stellenzahl für regulär Angestellte gesunken sein.

von Mark B. (markbrandis)


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Jo S. schrieb:
> Die Anzahl der Stellen für Elektroingenieure sinkt kontinuierlich seit
> 2000 um durchschnittlich 1,5 % pro Jahr.

Quelle?

von Xoxo (Gast)


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Findet man heutzutage eig. noch en Job als Elektroingenieur ohne 
Programmierkenntnisse? Ich finde nur Softwareentwicklerjobs.

von Claymore (Gast)


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Jo S. schrieb:
> Die Anzahl der Stellen für Elektroingenieure sinkt kontinuierlich seit
> 2000 um durchschnittlich 1,5 % pro Jahr. Da in dieser Zeit die
> Leiharbeit (ANÜ) im Ing.-Bereich stark zugenommen hat, muß zwangsläufig
> die Stellenzahl für regulär Angestellte gesunken sein.

Selbst wenn du es belegen kannst, basiert deine Annahme auf einer 
Fehlinterpretation. Je nachdem, wie eng man den Beruf eines 
"Elektroingenieurs" auslegt, könnte es für einen Unwissenden so 
aussehen, als würde die Anzahl der Jobs abnehmen. Denn die allermeisten 
Ingenieursstellen befinden sich heute im Bereich der Fertigungstechnik. 
Das gilt ganz besonders für die lukrativen Konzernjobs. Die werden in 
vielen Statistiken aber nicht den Elektroingenieuren, sondern den 
Wirtschaftsingenieuren zugeordnet. Gleiches gilt für die 
Projektsteuerung und den Einkauf - wiederum Bereiche, die in Konzernen 
enorm wichtig sind. Und das alles sind Bereiche, in denen 
Elektroingenieure sehr gut aufgehoben sind. Und sie werden besser 
bezahlt als die klassische Elektrotechnik, die logischerweise rückläufig 
ist.

Wenn man auf das falsche Pferd setzt, darf man sich hinterher nicht 
wundern, wenn man verliert (also keinen Job mehr bekommt oder schlecht 
bezahlt wird).

von Jo S. (Gast)


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Infos habe ich bereits in folgendem Thread veröffentlicht:

Beitrag "Beschäftigungszentren für Elektroingenieure"


Claymore, es gibt nicht viel zu interpretieren oder auszulegen, was ein 
Elektroingenieur ist und in welchen Aufgabenfeldern er eingesetzt wird.

In der Elektrotechnik sind mit Sicherheit nicht die meisten Ing. in der 
Fertigungstechnik tätig.

Aufgaben für Wirtschaftsingenieure werden von denen selbst ausgeführt. 
Das ist auch der einzige Ingenieur-Bereich mit nennenswerter 
Stellenzunahme. Und es gibt genügend Nachwuchs, denn das 
Wirtschafts"Ingenieur"wesen ist seit langer Zeit sehr in Mode: 1/3 
Technik und 2/3 BWL oder je 1/2 oder sogar 2/3 Technik, je nach 
Studiengang.

Fazit: Der Bedarf an Elektroingenieuren sinkt, wenn auch moderat. Die 
Anzahl an Studenten/Absolventen ist seit Jahren zu hoch. Der Bedarf an 
Querschnittsfunktionen steigt, die Nachfrage nach WiIng. boomt (noch).

von Claymore (Gast)


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Jo S. schrieb:
> Claymore, es gibt nicht viel zu interpretieren oder auszulegen, was ein
> Elektroingenieur ist und in welchen Aufgabenfeldern er eingesetzt wird.

Oh, doch.

Jo S. schrieb:
> In der Elektrotechnik sind mit Sicherheit nicht die meisten Ing. in der
> Fertigungstechnik tätig.

Doch! Es ist sogar eigentlich eines der klassischen Bereiche der 
Elektroingenieure, nämlich Automatisierungstechnik. Trotzdem zählt man 
das meistens in den Bereich "Wirtschaftsingenieure", weil es weniger um 
Technik, sondern um Planen und Optimieren geht.

Jo S. schrieb:
> Aufgaben für Wirtschaftsingenieure werden von denen selbst ausgeführt.

Nein! Echte Ingenieure werden da sogar oft bevorzugt, vorausgesetzt sie 
bringen den nötigen wirtschaftlichen Sachverstand mit. Ist nichts für 
Nerds, für gestandene Ingenieure aber schon.

Jo S. schrieb:
> Und es gibt genügend Nachwuchs, denn das
> Wirtschafts"Ingenieur"wesen ist seit langer Zeit sehr in Mode: 1/3
> Technik und 2/3 BWL oder je 1/2 oder sogar 2/3 Technik, je nach
> Studiengang.

Klar, weil man die Absolventen von Mischstudiengängen nicht so viel 
bezahlen muss wie einem echten Ingenieur. BWLer sind schließlich 
billiger.

Jo S. schrieb:
> Fazit: Der Bedarf an Elektroingenieuren sinkt, wenn auch moderat. Die
> Anzahl an Studenten/Absolventen ist seit Jahren zu hoch. Der Bedarf an
> Querschnittsfunktionen steigt, die Nachfrage nach WiIng. boomt (noch).

Da Elektroingenieure sehr gut für Querschnittsfunktionen geeignet sind 
sind die Jobchancen besonders bei Konzernen sehr gut.

von Jo S. (Gast)


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Claymore schrieb:
> Wenn man auf das falsche Pferd setzt, darf man sich hinterher nicht
> wundern, wenn man verliert (also keinen Job mehr bekommt oder schlecht
> bezahlt wird).

Da hast du Recht, z.B wenn man auf Elektrotechnik setzt.   ;)

Die Absolventenschwemme ist durch die seit 10 Jahren massiv geführte 
Propagandakampagne von VDI/BDI/BDA/ZVEI/BitKom u.a. verursacht.

von ??????? (Gast)


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Claymore schrieb:
> Da Elektroingenieure sehr gut für Querschnittsfunktionen geeignet sind
> sind die Jobchancen besonders bei Konzernen sehr gut.

Das ist dein Wunschdenken


> Da hast du Recht, z.B wenn man auf Elektrotechnik setzt.

Was soll man sonst studieren? Es ist irgendwie alles überlaufen. Im 
Prinzip hat man nur bei Medizin realistische Chancen auf einen Job und 
auf ein lebenslanges Auskommen.

von Holger (Gast)


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Jo S. schrieb:
> Da hast du Recht, z.B wenn man auf Elektrotechnik setzt.   ;)
>
> Die Absolventenschwemme ist durch die seit 10 Jahren massiv geführte
> Propagandakampagne von VDI/BDI/BDA/ZVEI/BitKom u.a. verursacht.

Jo S., es wundert mich selber, aber dieses mal muss ich Dir tatsächlich 
recht geben, volle Zustimmung!

Wer heute noch ein Elektrotechnik-Studium anfängt, dem ist nicht mehr zu 
helfen.

Claymore ist offensichtlich nur eine Lobby-Sockenpuppe. Wenn man nach 
ihm geht, arbeiten fast alle Ingenieure festangestellt bei den großen 
Konzernen. Lächerlich, das war vielleicht vor 30 bis 40 Jahren so. 
Heutzutage wird über Leiharbeit, Werkverträge und Outsourcing agiert, da 
werden nur noch ein paar Verwalter benötigt. Das weiß ich aus erster 
Hand, weil ich für einen Konzern in solch einer Position tätig bin.

von Bernd (Gast)


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Xoxo schrieb:
> Findet man heutzutage eig. noch en Job als Elektroingenieur ohne
> Programmierkenntnisse? Ich finde nur Softwareentwicklerjobs.

Ja klar gibt es, aber im Verhältnis zu Softwareentwicklern habe ich auch 
das Gefühl dass es deutlich weniger sind.

Liegt halt daran dass durch programmierbare Bausteine, die in der 
Elektronik integriert werden können sich der Aufwand mehr in die 
Informatik verlagert.

von alles auf rot (Gast)


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Ich bumse zufällig eine der Personalerinnen in einem Konzern (IGM-Tarif) 
mit mehreren 10k Mitarbeitern, daher habe ich Infos aus erster Hand.

Jetzt mal zum Mitschreiben und neben den Monitor heften damit hier die 
nächsten 10 Jahre mit dem Thema Ruhe ist:

Fest angestellte Ingenieure sind nur die mit Altverträgen, das meiste 
Frischfleisch das dort anfängt kommt über Dienstleister. Hier und da 
wird mal ein einer vom Dienstleister übernommen oder sogar direkt 
angestellt das ist aber die absolute Ausnahme und ist so sicher wie ein 
Lottogewinn. Die Aufgaben der meisten Ingenieure sind eher untypisch: 
Vertrieb, Einkauf, Marketing, wo man eher reine BWLer vermutet.

In der Entwicklung sitzt ne Kernmannschaft und ein Kindergarten mit 
Praktikaten, Abschlussarbeiten-Schreibern und mal ein Doktorand. Dort 
herrscht absolut kein Mangel, da man gerne auf die billige Dödel von den 
Hochschulen zurückgreift, die stemmen dort einen Grossteil der Aufgaben, 
die Festangestellten geben die Richtung vor in die der Esel laufen soll. 
Übernommen wird dort praktisch keiner, weil genug Nachschub an 
Praktikanten, Abschlussarbeitschreibern,... gesichert ist, die sind 
billig und gut genug. Wenn die fertig sind steht der nächste Billigdödel 
bereit der glaubt er würde dadurch später eine feste Stelle ergattern, 
Pustekuchen, Türen sind dort verrammelt.

Auf feste Stellen hat man eher im Einkauf, Vertrieb,...(s.o.) eine 
Chance, dort hat es relativ wenig Praktikantengesocks, weil man dort 
direkt mit den Kunden zu tun hat. Dort kann man keine Greenhorns 
brauchen die die Kunden verprellen oder jedesmal eine andere Pickelnase 
beim Kunden auftaucht, DORT UND NUR DORT will man festes Personal.

Der Ingenieur ist heute der Edelsklave, nur haben die viele von denen 
das immer noch nicht begriffen.

von Henry G. (gtem-zelle)


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alles auf rot schrieb:
> Fest angestellte Ingenieure sind nur die mit Altverträgen, das meiste
> Frischfleisch das dort anfängt kommt über Dienstleister. Hier und da
> wird mal ein einer vom Dienstleister übernommen oder sogar direkt
> angestellt das ist aber die absolute Ausnahme und ist so sicher wie ein
> Lottogewinn. Die Aufgaben der meisten Ingenieure sind eher untypisch:
> Vertrieb, Einkauf, Marketing, wo man eher reine BWLer vermutet.

> In der Entwicklung sitzt ne Kernmannschaft und ein Kindergarten mit
> Praktikaten, Abschlussarbeiten-Schreibern und mal ein Doktorand. Dort
> herrscht absolut kein Mangel, da man gerne auf die billige Dödel von den
> Hochschulen zurückgreift, die stemmen dort einen Grossteil der Aufgaben,
> die Festangestellten geben die Richtung vor in die der Esel laufen soll.
> Übernommen wird dort praktisch keiner, weil genug Nachschub an
> Praktikanten, Abschlussarbeitschreibern,... gesichert ist, die sind
> billig und gut genug. Wenn die fertig sind steht der nächste Billigdödel
> bereit der glaubt er würde dadurch später eine feste Stelle ergattern,
> Pustekuchen, Türen sind dort verrammelt.

> Auf feste Stellen hat man eher im Einkauf, Vertrieb,...(s.o.) eine
> Chance, dort hat es relativ wenig Praktikantengesocks, weil man dort
> direkt mit den Kunden zu tun hat. Dort kann man keine Greenhorns
> brauchen die die Kunden verprellen oder jedesmal eine andere Pickelnase
> beim Kunden auftaucht, DORT UND NUR DORT will man festes Personal.

> Der Ingenieur ist heute der Edelsklave, nur haben die viele von denen
> das immer noch nicht begriffen.

Doch, haben sie, und sie finden sich damit ab, weil sie eh keine Wahl 
haben.

: Bearbeitet durch User
von J. W. (nuernberger)


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> Der Ingenieur ist heute der Edelsklave,

jeder, der seine Lebenszeit und Arbeitskraft für Geld verkauft,
ist irgendwie Sklave oder Prostituierter.
Na und?
Als Ing. bekommt man immernoch anständig Kohle.

Eine Bekannte hat Medizin studiert und arbeitet teilzeit im 
Bezirkskrankenhaus für 80€/h. (Sie kann Arbeitsumfamg selbst bestimmen,
z.Zt 3 Tage/Woche). Da werde ich ein bisschen neidisch ...

von Claymore (Gast)


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Jo S. schrieb:
> Da hast du Recht, z.B wenn man auf Elektrotechnik setzt.   ;)

Und nicht in der Lage ist über den Tellerrand zu schauen, ja.

??????? schrieb:
> Claymore schrieb:
>> Da Elektroingenieure sehr gut für Querschnittsfunktionen geeignet sind
>> sind die Jobchancen besonders bei Konzernen sehr gut.
>
> Das ist dein Wunschdenken

Nein, sondern meine Erfahrung. Zugegeben, man muss fähig sein. Das wird 
bei den meisten wohl das größte Problem sein.

Holger schrieb:
> Claymore ist offensichtlich nur eine Lobby-Sockenpuppe. Wenn man nach
> ihm geht, arbeiten fast alle Ingenieure festangestellt bei den großen
> Konzernen.

Nicht fast alle, aber ein schon sehr großer Anteil. Da muss man doch nur 
eins und ein zusammenzählen können.

Holger schrieb:
> Heutzutage wird über Leiharbeit, Werkverträge und Outsourcing agiert, da
> werden nur noch ein paar Verwalter benötigt.

Ein paar viele Verwalter. Zehntausende, wenn nicht gar Hunderttausende. 
Mal davon abgesehen, dass Outsourcing auch zu anderen Großkonzernen 
führt. Siehe Bosch, Conti, Schäffler, Brose, Hella... Alle leben vom 
Outsourcing.

alles auf rot schrieb:
> Auf feste Stellen hat man eher im Einkauf, Vertrieb,...(s.o.) eine
> Chance, dort hat es relativ wenig Praktikantengesocks, weil man dort
> direkt mit den Kunden zu tun hat. Dort kann man keine Greenhorns
> brauchen die die Kunden verprellen oder jedesmal eine andere Pickelnase
> beim Kunden auftaucht, DORT UND NUR DORT will man festes Personal.

Eben, nichts anderes sage ich.

alles auf rot schrieb:
> Der Ingenieur ist heute der Edelsklave, nur haben die viele von denen
> das immer noch nicht begriffen.

Nö, nur wenn er romatisch-naiv auf einen Entwicklerposten fest hängt.

Als Ingenieur hat man vereinfacht gesagt folgende Möglichkeiten:

1. Sich einen gut bezahlten Wirtschaftsingenieur-Posten im Konzern 
sichern. Für Quereinsteiger schwierig zu bekommen und für Nerds 
ungeeignet. Aber insgesamt ist das für Ingenieure eines der wichtigsten 
Beschäftigungsbereiche. Vor allem für fachlich mittelmäßige und miese 
Ingenieure sehr gut geeignet. Man muss vor allem Konzern-konform sein.
2. Eines der wenigen echten Konzern-Entwicklerjobs bekommen. Da gehört 
viel Glück dazu und die Tätigkeit ist außerdem nicht viel 
unbürokratischer als Variante 1.
3. Als Fachexperte selbstständig machen und selbst Dienstleister werden. 
Dann muss man aber auch erst mal Experte sein und mit Menschen umgehen 
können und sich selbst verkaufen können. Dann kann man aber mit einer 
Konzernbezahlung mithalten. Alternativ kann man auch Unternehmer werden, 
dann kann man auch viel mehr verdienen.
4. Interessantere Aufgabe beim Mittelständler, wo man aber schlechtere 
Bezahlung in Kauf nehmen muss. Funktioniert natürlich auch nur wenn man 
fähig und erträglich ist.
5. Beim Dienstleister anheuern, weil man unfähig ist, einen normalen Job 
zu bekommen.
6. Bei einer Kleinklitsche bei mieser Bezahlung vergammeln oder von 
Klitsche zu Klitsche hüpfen, weil man nirgends erwünscht ist.

Ihr argumentiert immer, dass es nur noch Variante 5 und 6 gäbe. Das 
stimmt vielleicht für den Einzelnen, aber es trifft die Gesamtsituation 
nicht.

von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


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Hallo Claymore.

Claymore schrieb:

> 5. Beim Dienstleister anheuern, weil man unfähig ist, einen normalen Job
> zu bekommen.
> 6. Bei einer Kleinklitsche bei mieser Bezahlung vergammeln oder von
> Klitsche zu Klitsche hüpfen, weil man nirgends erwünscht ist.
>
> Ihr argumentiert immer, dass es nur noch Variante 5 und 6 gäbe. Das
> stimmt vielleicht für den Einzelnen, aber es trifft die Gesamtsituation
> nicht.

Das mag sein. Aber ich und sehr sehr viele andere hier gehören halt zu 
dem Personenkreis, auf den das zutrifft.

Fast alles in meiner Leistungsklasse ist halt nach China und Malaysia 
ausgelagert. Also bleiben nur 5. und 6.

Du siehst die Situation eben nur aus Deiner Elitenposition heraus, aber 
"Elite" sind nur wenige.
Ich gehöre auch nicht dazu, auch wenn mir das einige Spinner immer 
einzureden versuchen. ;O)

Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic
http://www.l02.de

von Claymore (Gast)


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Bernd W. schrieb:
> Das mag sein. Aber ich und sehr sehr viele andere hier gehören halt zu
> dem Personenkreis, auf den das zutrifft.

Nein nicht viele, sondern wenigen geht es so.

Bernd W. schrieb:
> Fast alles in meiner Leistungsklasse ist halt nach China und Malaysia
> ausgelagert. Also bleiben nur 5. und 6.

Wenn man sich die typische Konzern-Produktion anschaut, in der teilweise 
über 80% ungelernte Kräfte sind, kann ich das nicht nachvollziehen.

Bernd W. schrieb:
> Du siehst die Situation eben nur aus Deiner Elitenposition heraus, aber
> "Elite" sind nur wenige.

Das, was du Elite bezeichnest, ist die große Masse, der normale 
Mittelmaß, nicht nur ein paar Wenige.

Bernd W. schrieb:
> Ich gehöre auch nicht dazu, auch wenn mir das einige Spinner immer
> einzureden versuchen. ;O)

Du gehörst wahrscheinlich noch nicht einmal zum Mittelmaß, so wie du 
immer daher redest.

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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IchGlaubeEsNicht schrieb:
> Dann erklär doch mal, warum die Beamtenkaste kein Interesse an höheren
> Mindestlöhnen hat.

Weil mit 8,50€/h die Grenze zu H-IV 
Grundsatz+Wohnungspauschale+1,-€_Job+ 
SV-Beiträge_f_AN+Lohnsteuer(ca.100,-€)=1428€/mtl erreicht wird.
Die Beamten wollen halt die Aufstocker los sein!
Damit bleibt im Steuersäckel halt mehr, was man dann den "Notleidenden" 
(Beamte, Unternehmer oder Profi-Fußballer&Fernseh-B-Stars) im Lande 
zugute kommen lassen kann!

Vorallem in Zukunft sind da keine Probleme mehr mit den EU-Bürgen die zu 
uns kommen. Sozialhilfe bekommt halt nur der, der auch bei uns mit Kind 
und Kegel wohnt!
Wer nur hier arbeitet ist mit den Min-Lohn "unbürokratisch" versorgt!
Damit sind die EU-Bürokraten hoch zufrieden, weil Freizügikeit erfüllt.
Und was noch kommt:
Als "Willkommens-Kultur-Vorbildstaat" kann jeder EU-bürger der hier 
Arbeit "sucht", gleich mal 6-Monate Hartzen!

In der Summe sinken die "Lohnkosten" in der DDR4.0!
Was doch positiv ist?
Oder sind hier wieder ein paar "ewig gestrige" únterwegs?



Was zum lesen:

http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/wirtschaftspolitik/eugh-urteil-zum-hartz-iv-fuer-eu-buerger-eine-analyse-13804193.html




Aus dem Artikel:

> Jeden Fall genau prüfen

> Ganz so klar war die Wirklichkeit nie, auch deshalb, weil einige
> Sozialgerichte dagegen meuterten. Der EuGH hat in mehreren Urteilen nun
> folgende Daumenregeln entwickelt: Wer in Deutschland noch nie gearbeitet
> hat, hat keinerlei Anspruch auf Sozialleistungen. Für Arbeitssuchende
> sind die Luxemburger Richter etwas großzügiger: Wer hier schon einmal
> gearbeitet hat, und wenn auch nur für wenige Monate, kann
> zumindest im ersten halben  Jahr auf Hartz IV pochen. Außerdem
> wird gern vergessen, dass EU-Ausländer  ohnehin schon dann
> Anspruch auf Hartz IV haben, wenn sie sich selbständig  gemacht
> haben und das Geld nicht reicht, um den Lebensunterhalt zu sichern.

Wie wird sich das entwickeln?

In Zukunft bekommt kein "Arbeitsfähiger" in D-land H-IV mehr!

Was für ALLE!!!! gilt.

Was die Löhne für ALLE!!!! AN dauerhaft auf "Weltmarktniveau" halten 
wird!

von Holger (Gast)


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Claymore schrieb:
> Bernd W. schrieb:
> Das mag sein. Aber ich und sehr sehr viele andere hier gehören halt zu
> dem Personenkreis, auf den das zutrifft.
>
> Nein nicht viele, sondern wenigen geht es so.

Das ist nur deine verzerrte Wahrnehmung. Leider gibt es heutzutage sehr 
viel weniger Positionen als Festangestellte bei Konzernen als es 
Ingenieure gibt. Also bleiben für die meisten nur Dienstleister, KMU 
oder Arbeitslosigkeit.

> Bernd W. schrieb:
> Fast alles in meiner Leistungsklasse ist halt nach China und Malaysia
> ausgelagert. Also bleiben nur 5. und 6.
>
> Wenn man sich die typische Konzern-Produktion anschaut, in der teilweise
> über 80% ungelernte Kräfte sind, kann ich das nicht nachvollziehen.

Du lebst eindeutig in der Vergangenheit. Das gilt in keinem Fall für 
Festangestellte.

> Bernd W. schrieb:
> Du siehst die Situation eben nur aus Deiner Elitenposition heraus, aber
> "Elite" sind nur wenige.
>
> Das, was du Elite bezeichnest, ist die große Masse, der normale
> Mittelmaß, nicht nur ein paar Wenige.

Nein, Bernd hat schon recht, die große Masse ist eben nicht 
festangestellt beim Konzern beschäftigt, das ist nur eine kleine Elite.

> Bernd W. schrieb:
> Ich gehöre auch nicht dazu, auch wenn mir das einige Spinner immer
> einzureden versuchen. ;O)
>
> Du gehörst wahrscheinlich noch nicht einmal zum Mittelmaß, so wie du
> immer daher redest.

Auf jemanden, der am Boden liegt, noch einmal einzutreten, ist schäbig. 
Schäm dich.

von (prx) A. K. (prx)


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Boom, Boom, Körperteile! schrieb im Beitrag #4386876:
> Ist Claymore der frühere Minefields?

Vom Begriff abgeleitet wärs gut möglich

: Bearbeitet durch User
von Holger (Gast)


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A. K. schrieb:
> Boom, Boom, Körperteile! schrieb:
> Ist Claymore der frühere Minefields?
>
> Vom Begriff abgeleitet wärs gut möglich

Danke für die Aufklärung, jetzt wird mir so Einiges klar!

von Claymore (Gast)


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Holger schrieb:
> Das ist nur deine verzerrte Wahrnehmung. Leider gibt es heutzutage sehr
> viel weniger Positionen als Festangestellte bei Konzernen als es
> Ingenieure gibt. Also bleiben für die meisten nur Dienstleister, KMU
> oder Arbeitslosigkeit.

Nein, das ist falsch. Oben habe ich doch schon alle Möglichkeiten 
beschrieben. Zwischen Konzern und Kleinklitsche gibt es einen sehr 
breiten Mittelstand, da sind auch sehr große Unternehmen mit 
IG-Metall-Tarif dabei und eine ganze Menge kleinerer Unternehmen, die 
ordentlich bezahlen. Und sehr viele Ingenieure (eine ordentliche 
sechsstellige Anzahl) sind freiberuflich tätig.

Holger schrieb:
> Du lebst eindeutig in der Vergangenheit. Das gilt in keinem Fall für
> Festangestellte.

Der Trend hat sich in den letzten Jahren meinen Beobachtungen nach sogar 
verstärkt. Produktionsprozesse werden so stark optimiert, automatisiert 
und überwacht, dass die übrig bleibenden Produktionsmitarbeiter keine 
besonderen Qualifikationen mehr brauchen. Facharbeiter werden immer 
seltener benötigt.

Holger schrieb:
> Nein, Bernd hat schon recht, die große Masse ist eben nicht
> festangestellt beim Konzern beschäftigt, das ist nur eine kleine Elite.

Über 2 Millionen IG-Metall-Mitglieder (immerhin 5% aller 
sozialversicherungspflichtigen Angestellten und das obwohl die Metall- 
und Elektrobranche bei weitem nicht die größte Branche in Deutschland 
ist und lange nicht jeder Konzernangestellte in der Gewerkschaft ist) 
widersprechen deiner Aussage.

Holger schrieb:
> Auf jemanden, der am Boden liegt, noch einmal einzutreten, ist schäbig.
> Schäm dich.

Es ist nicht meine Absicht, auf jemanden herum zu treten, aber es bringt 
nichts, wenn man die Situation schön redet. Besser Klartext reden, auch 
wenn es schmerzt. Bei dem emotionalen Striptease, das der Kollege hier 
betreibt, muss er das vertragen.

Boom, Boom, Körperteile! schrieb im Beitrag #4386876:
> Ist Claymore der frühere Minefields? Der hat ebenfalls so militant ins
> gleiche Horn gelasen, ist ebenfalls Unternehmer, und sind wohl beide im
> Militärsektor involviert, der seit 2000 eh hier am Blühen ist, wie keine
> andere Nischenbranche.

Ja, der bin ich. Mit Militärtechnik habe ich nichts am Hut und will ich 
auch nie haben. Ich bin in der Automatisierungstechnik unterwegs und 
verweigere jegliche Tätigkeit, die auch nur annäherungsweise mit 
Rüstungstechnik zu tun hat. Lass dich da von meinem Nickname nicht 
täuschen.

Boom, Boom, Körperteile! schrieb im Beitrag #4386876:
> Will wohl noch mehr Absolventen mit der
> Konzernlüge erzeugen, damit die Gehälter und Arbeitsbedingungen durch
> Überangebot noch weiter weiter nach unten purzeln können?

Und du glaubst doch nicht ernsthaft, dass ein paar Posts in einem Forum 
voller Jammerer das bewirken würde? Mal davon abgesehen bin ich 
Miteigentümer eines mittleren Unternehmen (kein Konzern), von daher 
würde es mir wohl wenig bringen, wenn ich den Leuten erzähle, dass es 
ausreichend Jobs bei Konzernen gibt. Viel mehr müsste ich auf Eurem Zug 
aufspringen und ständig erzählen, wie froh man doch sein könne, wenn man 
einen Job zu einem Billiglohn bekomme.

von Holger (Gast)


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Zum Argument mit über 2 Millionen IG Metall Mitgliedern: Das sagt über 
Ingenieure, über die wir hier reden, rein gar nichts aus, denn da sind 
die Allerwenigsten gewerkschaftlich organisiert.

von Claymore (Gast)


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Holger schrieb:
> Zum Argument mit über 2 Millionen IG Metall Mitgliedern: Das sagt über
> Ingenieure, über die wir hier reden, rein gar nichts aus, denn da sind
> die Allerwenigsten gewerkschaftlich organisiert.

Nein, wir reden hier unter anderem darüber, ob Konzernangestellte eine 
kleine Elite sind oder nicht. Dass man bei so vielen Beschäftigten eine 
ganze Armee Ingenieure braucht, und davon ein Großteil fest angestellt 
sein muss, ist eine offensichtliche Schlussfolgerung.

von Xoxo (Gast)


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Ich finde es unangebracht zu sagen, nur weil die derzeitige Lage scheiße 
ist(sie wird noch beschissener, da eine große weltweite Depression im 
Kommen ist), man solle nicht mehr technische Fächer studieren. Alle 
anderen Studiengänge haben auch fertig. Man erkennt weltweit, dass immer 
mehr Ingenieurswissenschaften studieren(vor allem in Asien, z.B. Korea 
mit über 30% Anteil), da nun mal so viele gebraucht werden. Nach dem 
großen Knall kanns dann endlich wieder bergauf gehen.

von secIng (Gast)


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Pauschal zu sagen "studier nicht MINT" halte ich ebenfalls für falsch. 
Ein paar Bereiche werden in den nächsten Jahren stärkeren Bedarf haben, 
andere hingegen wieder nicht.

Beispielsweise hab ich mich in letzter Zeit verstärkt auf Sicherheit (im 
Sinne von Datensicherheit) spezialisiert und arbeite jetzt in diesem 
Bereich. Auch weiß ich von einigen Firmen, dass dort aktuell verstärkt 
Personal aufgebaut wird.
Das schöne ist, dass dieser Bereich auch teil sehr mikrocontrollernah 
sein kein. :-D

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