Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Tremolo Effekt durch RC-Schaltung/Oszillatorschaltung


von Sebastian D. (djd1983)


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Hallo Zusammen,

vor kurzem habe ich einen alten Gitarrenverstärker, vermutlich aus dem 
Jahr 1968, heraus gekramt und mir diesen mal etwas genauer angeschaut. 
Es handelt sich dabei um ein Hybrid Modell der Marke VOSS. Vorstufen 
sind Transistorverstärkt, die Endstufe nutzt alte RCA 6L6 Röhren. Soweit 
so gut. Da zu dem Modell und der Marke keine Informationen im Internet 
herumschwirren musste ich mir den Schaltplan wohl oder übel selber, 
anhand der Verdrahtung herleiten. (Obwohl es auf der anderen Seite 
eigentlich Spass gemacht hat :) ) Jedenfalls habe ich mitlerweie die 
Kondensatoren und sämtliche Potis gewechselt. Auch hier soweit so gut.

Der Verstärker besitzt zudem eine Effektstufe. Ein Schaltbild dieser 
Effektstufe habe ich mal im PDF angehangen in der Hoffnung dass ihr mir 
zur folgenden Fragen Hilfestellung geben könnt, da diese Stufe (schon 
immer) nicht funktioniert:

- in sämtlichen recherchierten Oszillatorschaltungen sehe ich RC Gleider 
mit Keramikkondensatoren. Hier sind, wie im Schaltplan zu sehen, Elkos 
verwendet worden. Macht dies einen großen Unterschied?

- Das Signal was am Ausgang, wie im Schaltplan zu erkennen, abgegriffen 
werden soll (Zum Eingang Basis T5), hat nach meinen Messungen eine 
Spannung Uss = 40mV. Die erzeugte Sinusspannung sieht auf dem 
Oszilloskop sauber aus. Da jedoch dieser Effekt über einen als Schalter 
aufgebauten Transistor dem eigentlichen Audiosignal hinzugemischt werden 
soll, sind diese meiner Meinung nach nicht ausreichend, da ja zur 
"Durchschaltung" eines Transistors (in diesem Falle ein BC108B) 
mindesten 0,7V notwendig Sind. Könnte da schon der Fehler liegen und wie 
könnte ich diesen beheben? Bauteile sind soweit alle geprüft worden und 
ich erkenne keine Defekte.

Sollten weitere Angaben notwendig sein gebt nochmal Bescheid.

: Verschoben durch Moderator
von Sebastian D. (djd1983)


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Ups, sry. Ich seh gerade ich habe das falsche Unterforum erwischt ...

von Christian S. (roehrenvorheizer)


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Hallo,

Im Schaltbild im pdf sind recht hochohmige Widerstände enthalten. Hast 
Du sie mal nachgemessen? 10 MOhm....


Anscheinend schwingt der Phasenschieber-Oszillator mit den Elkoswie 
gewünscht auf einigen wenigen Hz. Weniger Verluste hätten 
Folienkondensatoren, dafür eine deutlich größere Bauform.

Wie der schaltende Transistor angeschlossen sein soll, erschließt sich 
aus dem Fragment nicht.


MfG

von Dergute W. (derguteweka)


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Moin,

Sebastian D. schrieb:
> Könnte da schon der Fehler liegen und wie
> könnte ich diesen beheben?

1.) der C51 kommt mir an der Stelle mit der Groesse etwas komisch vor.
2.) Was ist denn "der Fehler"?

Gruss
WK

von Zeno (Gast)


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Sebastian D. schrieb:
> - in sämtlichen recherchierten Oszillatorschaltungen sehe ich RC Gleider
> mit Keramikkondensatoren. Hier sind, wie im Schaltplan zu sehen, Elkos
> verwendet worden. Macht dies einen großen Unterschied?

Für den Tremoloeffekt bewirkt ja eine Amplitudenmodulation und die darf 
hlt nicht zu schnell erfolgen bzw. die Frequenz zur Modulation darf 
nicht zu hoch sein. Mit großen Kondensatorwerten erreicht man halt eine 
niedrige Frequenz. Als das Gerät gebaut wurde konnte man Kondensatoren 
mit dieser Kapazität nur als Elektrolytkondensator mit kleinen 
mechanischen Abmessungen realisieren.
Dem Generator ist es letztendlich auch egal welcher Kondensatortyp 
verbaut wird.

Sebastian D. schrieb:
> Das Signal was am Ausgang, wie im Schaltplan zu erkennen, abgegriffen
> werden soll (Zum Eingang Basis T5), hat nach meinen Messungen eine
> Spannung Uss = 40mV. Die erzeugte Sinusspannung sieht auf dem
> Oszilloskop sauber aus. Da jedoch dieser Effekt über einen als Schalter
> aufgebauten Transistor dem eigentlichen Audiosignal hinzugemischt werden
> soll, sind diese meiner Meinung nach nicht ausreichend, da ja zur
> "Durchschaltung" eines Transistors (in diesem Falle ein BC108B)
> mindesten 0,7V notwendig Sind.
Wieviel Spannung zur Modulation erforderlich ist, hängt von der 
Folgeschaltung ab. Mit anderen Worten bei entsprechender Dimensionierung 
können die 40mV ausreichend sein man müßte halt die Schaltung sehen. 
Allerdings erscheint mir der Wert auch recht niedrig. Hat C47 wirklich 
diesen hohen Wert und geht gegen Masse? Der wirk ja jenach Frequenz wie 
ein Kurzschluß. Wie hoch ist die erzeugte Frequenz? Wie hoch ist die 
Sinusamplitude direkt am Kollektor des Transistors?
Evtl. mal die Folgeschaltung abklemmen, denn die könnte auch das Signal 
nieder machen.
Kannst Du nich die Gesamtschaltung posten, dann könnte man mehr sagen.

von Sebastian D. (djd1983)


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Dergute W. schrieb:
> 1.) der C51 kommt mir an der Stelle mit der Groesse etwas komisch vor.

Die Kondensatoren C50, C49, C52 und der C51 fallen durch ihre besondere 
Bauweise auf. Diese sind nämlich aus Aluminium und nach 
Kapazitätsmessungen weisen die originalen Kondensatoren  C49, C50 und 
C52 ca 5,6 µF und der C51 ca 9,6µF auf. Diese habe ich durch die jeweils 
nahe liegenden heutzutage verkauften Kapazitäten von 3x 4,7µF und 10µF 
ersetzt. Siehe hierzu das Bild KondensAlt.

Christian S. schrieb:
> Du sie mal nachgemessen? 10 MOhm....

Jep, Farbcode braun/schwarz/blau/silber

Dergute W. schrieb:
> 2.) Was ist denn "der Fehler"?

Ok, ich habe den Misstand von zu geringen Uss=0,04V als Fehler 
bezeichnet. Die Ursache kenne ich nicht :) Sollte dieser Misstand aber 
nicht richtig sein liegt ja der Fehler auf jeden Fall in der 
TremoloSchaltung

Ich habe jetzt den vollständigen Plan als PDF noch angehängt. Es sind 
noch nicht alle Widerstandswerte bzw Kondensatorwerte eingetragen, also 
nicht wundern.

Zeno schrieb:
> Hat C47 wirklich
> diesen hohen Wert und geht gegen Masse?

Jep, es handelt such um einen "B32232 0,22 M" der Fa Siemens

Zeno schrieb:
> Wie hoch ist die erzeugte Frequenz? Wie hoch ist die
> Sinusamplitude direkt am Kollektor des Transistors?

Also, folgende Messwerte, gemessen direkt am Kollektor habe ich 
vorliegen:

Speed Poti auf langsam Uss ca. 2,2V bei einer Periodendauer von 0,45S

Speed Poti auf schnell gestellt Uss bei 3,5V und einer Periodendauer von 
225mS

Hier merkt man auch, dass die negativ Amplitude nach hochregeln des 
Tempos zunehmend unsauberer wird. Was ich ebenfalls noch bemerkt habe 
ist, dass die Amplitude im Mittelstellung des Speedpotis am größten 
wird, alsu auch richtung "Schnell" wieder abnimmt.

von Dergute W. (derguteweka)


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Moin,

Sebastian D. schrieb:
> Hier merkt man auch, dass die negativ Amplitude nach hochregeln des
> Tempos zunehmend unsauberer wird. Was ich ebenfalls noch bemerkt habe
> ist, dass die Amplitude im Mittelstellung des Speedpotis am größten
> wird, alsu auch richtung "Schnell" wieder abnimmt.

Naja, von der ganzen Schaltung darfste keine Wunder erwarten. Wenn der 
Oszillator schwingt, ist's schon mal gut.
Die "gscheideren" Tremolos hatten iirc irgendwelche 
Glueh/Glimmlampen->LDR Kombinationen eingebaut.
Bei deiner Schaltung sieht's so aus, als ob da lediglich T5 das Audio 
ein bisschen mehr oder weniger daempfen soll.
Ich vermute mal, dass da aber in den Schaltplaenen noch das ein oder 
andere Oopsie lauert. z.B. haengt auf dem Foto ein 47nF Kondensator 
zwischen dem 10Meg und  100k Widerstand, im Schaltbild eher nicht...

Gruss
WK

von Zeno (Gast)


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Sebastian D. schrieb:
> Also, folgende Messwerte, gemessen direkt am Kollektor habe ich
> vorliegen:
>
> Speed Poti auf langsam Uss ca. 2,2V bei einer Periodendauer von 0,45S
>
> Speed Poti auf schnell gestellt Uss bei 3,5V und einer Periodendauer von
> 225mS

Das zeigt doch erstmal das Oszillator schwingt und auch eine passende 
Amplitude hat. Löte doch mal, den C53 raus. Was misst Du dann am 
Kollektor an Amplitude?

Dann würde ich meinen das C47 und C51 vertauscht sind.s

Lt. Deinen Angaben schwingt de Oszillator zw. 2 und 5Hz was für den 
Tremoloeffekt normal ist.

Der Kondensator C47 hat bei 3,5Hz (Frequenzmitte) einen Widerstand von 
ca. 1,1MOhm der C51 hätte bei der gleichen Frequenz etwa 5,3kOhm.
Damit hast Du einen Spannungsteiler mit rund 1:200. Bedeutet aus Deinen 
2,2V werden 11mV und aus den 3,5V werden 17,5mV. Sind jetzt halt 
Rechenwerte mit den angegebenen Bauelementewerten, aber sie liegen von 
Deinen 40mV nicht so weit weg.

Ich würde sagen hier liegt der Fehler. Auch der R109 scheint mir mit 
16KOhm zu niedrig. Der würde mit diesem Wert zusammen mit C47 einen 
Spannungsteiler von 1:70 bilden.

Diese Werte passen auch nicht zum Intensitätspotentiometer und dem 
Widerstand R97.

von Sebastian D. (djd1983)


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Dergute W. schrieb:
> Ich vermute mal, dass da aber in den Schaltplaenen noch das ein oder
> andere Oopsie lauert.

Jo hast recht. Ein oopsi :D . Ich hatte die Schaltung auf'm Blatt schon 
diverse male umgestellt und dabei eine Verbindung vom C53 zum R102 
vergessen. Ist korrigiert. Ansonsten würde ich für die Schaltung meinen 
kleinen Finger ins Feuer legen. :-)

Zeno schrieb:
> Dann würde ich meinen das C47 und C51 vertauscht sind

Der C47 hängt am Chassis direkt am Poti und geht von da aus direkt auf 
Masse. Der C51 ist der oberste gelb eingekreiste Elko wie auf dem Bild 
zu erkennen. Von da aus geht das ebenfalls auf dem Foto sichtbare Kabel 
über einen separaten Widerstand zum Poti.
Da wäre der Werkszustand. Kann ich die beiden den gefahrlos mal aus 
experimentellen Gründen vertauschen? Oder soll ich den C51 mal 
vollständig ablöten?

Dergute W. schrieb:
> Bei deiner Schaltung sieht's so aus, als ob da lediglich T5 das Audio
> ein bisschen mehr oder weniger daempfen soll.

Ich hatte das so verstanden, dass der T5 hier als eine Art Schalter 
fungieren könnte. Im "Normal-Zustand" leitet er das TremoloSignal zum 
AudioSignal hinzu, diese Überlagern sich so das auch das Ausiodignal 
gewünscht laut und leise wird. Tremolo halt.

Wenn jetzt ein Tremolo Pedal angeschlossen wird, soll er das Signal 
entwender an oder aus Schlaten, in dem die Basis T5 gegen Masse "kurz 
geschlossen" wird. Somit würde das Tremolo vom audio Signal fern 
bleiben.
Ich hatte mich dabei dann nur gefragt, inwiefern es für die 
TremoloSchlatung "gesund" ist, wenn der Ausgang vom INT Poti am 
laufenden Band gegen Masse kurzgeschlossen wird?

von Zeno (Gast)


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Sebastian D. schrieb:
> Wenn jetzt ein Tremolo Pedal angeschlossen wird, soll er das Signal
> entwender an oder aus Schlaten, in dem die Basis T5 gegen Masse "kurz
> geschlossen" wird. Somit würde das Tremolo vom audio Signal fern
> bleiben.
> Ich hatte mich dabei dann nur gefragt, inwiefern es für die
> TremoloSchlatung "gesund" ist, wenn der Ausgang vom INT Poti am
> laufenden Band gegen Masse kurzgeschlossen wird?

Das Tremolo ist ein Amplitudenmodulation, da wird nicht nur ein und 
ausgeschalten, sondern da wird die Hüllkurve verändert (sieht dann so 
https://de.wikipedia.org/wiki/Datei:Amfm3-en-de.gif aus).
Mit dem Pedal wird der Tremoloeffekt halt nur aus bzw. eingeschalten 
indem das Modulationssignal weggenommen wird. Dem Generator dürfte das 
nicht viel ausmachen, da dieser selbst ja nicht kurzgeschlossen wird. Ob 
diese Methode jetzt gut ist kann ich nicht wirklich beurteilen, da müßte 
man sich andere Schaltungen ansehen.

Sebastian D. schrieb:
> Der C47 hängt am Chassis direkt am Poti und geht von da aus direkt auf
> Masse. Der C51 ist der oberste gelb eingekreiste Elko wie auf dem Bild
> zu erkennen. Von da aus geht das ebenfalls auf dem Foto sichtbare Kabel
> über einen separaten Widerstand zum Poti.
> Da wäre der Werkszustand. Kann ich die beiden den gefahrlos mal aus
> experimentellen Gründen vertauschen? Oder soll ich den C51 mal
> vollständig ablöten?

Man kann die theoretisch erst mal vertauschen ohne das dabei was 
passieren sollte. Aber das bringt nichts weil es das Ausgangssignal noch 
kleiner macht als es jetzt schon ist.
Löte mal den C47 einseitig raus (der Anschluß am Kollektor sollte 
bleiben) und messe dann mal an dem abgelöteten Ende. Den C51 kann maauch 
mal probeweise raus lassen.

Liegen an der Versorgung auch wirklich die 350V an? Bitte nach messen.

Messe mal die Spannung am Verbindungspunkt R98/R99 - R100. Wenn die 
Widerstandswerte die im Eröffnungspost angegeben sind stimmen, dann 
sollten dort ca. 40V messbar sein. Wenn nicht, dann prüfe den C46. Der 
ist, wenn die 50µ/30V stimmen eigentlich etwas knapp von der 
Spannungsfestigkeit her dimensioniert.  Löte notfalls mal den C46 raus.

von Zeno (Gast)


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Bin auf die falsche Taste gekommen.

Bei den berechneten Versorgungsspannungen sollte die Signalamplitude am 
Kollektor des Oszillator Transistors deutlich höher sein als 3,5V.

Vielleicht ist eine der Versorgungsspannungen nicht in Ordung. Ein 
defekter C46 wäre der erste Kandidat.

Wenn die 350V nicht anliegen oder zu klein sind, wäre C30 der nächste 
Kandidat.

C4/C5 sind mit 35V auch sehr knapp dimensioniert, aber da glaube ich 
nicht das Sie sich auf die Versorgung des Oszillators auswirken, da 
dieser vermutlich direkt an + von C30 hängt.

Ich würde mal generell alle Sieb C's (das sind die mit den 35V im 
Schaltplan) prüfen. Nach 50 Jahren dürfen die bei der knappen 
Dimensionierung auch kaputt sein.

von Sebastian D. (djd1983)


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Zeno schrieb:
> Liegen an der Versorgung auch wirklich die 350V an? Bitte nach messen.
>
> Messe mal die Spannung am Verbindungspunkt R98/R99 - R100. Wenn die
> Widerstandswerte die im Eröffnungspost angegeben sind stimmen, dann
> sollten dort ca. 40V messbar sein.

Die Betreibsspannungen liegen bei 290V an der Einspeisung. Somit liegen 
nachgemessene 18V Bei R99/R98/R100. Ich glaube der vollständige 
Kondensatorwechsel in dem ganzen Gerät hat zu den veränderten Werten 
geführt da ich an der Siebung C27 - C30 voher Spannungen von ca 340- 370 
V gemessen habe. Jetzt sind es an jedem Pol der genannten Kondensatoren 
ca 50V weniger. Na ja. Jedenfalls habe ich zudem neue Messungen mit dem 
Oszilloskop einmal am Kollektor T13 und an der Basis T5 mit 
!ausgelöteten C51! gemessen:

Alle Spannungen sind Uss

Messungen Basis T5
Speed und INT Poti auf "low"
- ca 140mV
- ca 150mS/Periode

Speed auf "high" INT auf "low"
- ca 180mV
- ca 70mS/Periode

Speed und INT auf "high"
- ca 450mV
- ca 70mS/Periode

Am Kollektor T5 kommt keines dieser Signale raus /ich schätze mal wegen 
den 0,7V die nicht erreicht sind.

Messungen Kollektor T13
!der INT Regler ist hier irrelevant!

Speed auf "low"
- ca 2,5V
- ca 150mS/Periode

Speed auf "high"
- ca 3,5V
- 70mS/Periode

Ich habe zudem während des Betriebes den C51 mal "dran gehalten" und 
dementsprechende Veränderungen wie folgt notiert:
Der C51 scheint für eine Art Glättung der negativen Halbwelle zuständig 
zu sein. diese ist nämlich sehr unsauber wenn c51 ausgelötet ist, 
verändert sich aber zu einer sehr symmetrischen Halbwelle wenn der 
Kondensator wieder eingelötet wird. Zudem verliert, wie an den Messdaten 
zu sehen, der gesamte Schwingkeis an Volumen sprich an Spannung, wenn 
C51 eingelötet wird.

NBächster Schrit wäre, den C41 zu verkleinern. Ich werde mal Messungen 
mit 4,7µF durchführen

von Zeno (Gast)


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Sebastian D. schrieb:
> Die Betreibsspannungen liegen bei 290V an der Einspeisung. Somit liegen
> nachgemessene 18V Bei R99/R98/R100. Ich glaube der vollständige
> Kondensatorwechsel in dem ganzen Gerät hat zu den veränderten Werten
> geführt da ich an der Siebung C27 - C30 voher Spannungen von ca 340- 370
> V gemessen habe. Jetzt sind es an jedem Pol der genannten Kondensatoren
> ca 50V weniger.
Da ist aber was faul, wenn die Spannungen nach dem Austausch der 
Kondensatoren derartig einbrechen. Sind die Spannungen mit oder ohne 
Last?
Im Schaltplan ist angegeben das da ohne Last zu messen ist.
Mit anderen Worten erst mal muß die Versorgung passen. Das ist 
gewissermaßen das Fundament. Ohne ein stabiles Fundament brauen wir hie 
nicht weiter zu machen.

Sebastian D. schrieb:
> Messungen Kollektor T13
> !der INT Regler ist hier irrelevant!

Sollte ja auch so sein!

Schraube mal nicht ständig am Speedregler rum, das bringt nichts 
höchsten unsinnige Ergebnisse. Wir suchen hier nicht das eine Volt 
zwischen min. und max.. Stelle den Regler auf Mittelposition und gut 
ist.

Die 2,5-3,5V hast Du ja bei ausgelötetem  C51 gemessen. Da ist dann aber 
immer noch der R109 der mit dem C47 auch einen Spannungsteiler von 1:70 
bildet.

Sebastian D. schrieb:
> NBächster Schrit wäre, den C41 zu verkleinern. Ich werde mal Messungen
> mit 4,7µF durchführen

Was soll das bringen? Der hat doch damit gar nichts zu tun. Der macht 
die Gittervorspannung der Endstufe.
Du meins wahrscheinlich C51.
Laß das aber auch erst mal sein.

Löte erst mal den C47 einseitig ab und messe dann noch mal die 
Amplitude. Quasi der Oszillator ohne Last.
Ich behaupte mal das die Spannung dann noch eine Tacken größer wäre.

Die Schaltung des Phasenschieberoszis hier ist schon sehr heiß. Die 
Schaltungen die ich da kenne sehen alle ein bischen anders aus, aber er 
scheint ja erst mal zu tun, auch wenn sich mir z.B. die Funktion von 
R102/R104 nicht wirklich erschließt.

Hast Du schon mal die Verbindung zur Basis von T5 aufgetrennt? Was misst 
Du dann am Schleifer des Intensitätspotis? Das sollte zum weiteren 
Messen und Testen auf Maximum stehen, also lt. Bild Linksanschlag.


Dann ist mir noch was aufgefallen.
Wie soll der T5 überhaupt funktionieren?? Der Kollektor hängt doch 
völlig in der Luft. Da mußt Du schon wenigstens über die Vibratobuchse 
ein Signal einspeisen, sonst wirst Du am Kollektor nichts messen. Speise 
also über den Vibratoeingang ein Signal vom  Tongenerator ein (ca 
1-2VSS) und messe dann mal mit anglegtem Signal vom Tremologenerator. 
Das Signal am Kollektor vom T5 sollte jetzt seine Amplitude mit der 
Frequenz des Tremologenerators ändern.

Wenn Du an Stelle des Tongeneratorsignals eine Gleichspannung einspeist 
(1-5V) dann solltest Du die Schwingung des Tremologenerators am 
Kollektor von T5 verstärkt sehen.

von Sebastian D. (djd1983)


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Zeno schrieb:
> Sind die Spannungen mit oder ohne
> Last?

Die Spannungen die ich aktuell gemessen habe sind mit Last. Die 
gemessenen Spannungen, wie sie auch im Schaltplan eingezeichnet sind, 
also ca. 340 - 370V sind ohne Last gewesen.

Zeno schrieb:
> Löte erst mal den C47 einseitig ab und messe dann noch mal die
> Amplitude. Quasi der Oszillator ohne Last.

Nachdem ich das getan habe, hat die recht saubere Amplitude ein 
zusätzliches Rauschen bekommen. Ich hänge dazu mal zwei kurze Videos an. 
Es verändert sich aber nichts an der Amplitude selber.

Zeno schrieb:
> Wie soll der T5 überhaupt funktionieren??

Meine Vermutung ist, wenn das TremoloSignal größer als 0,7V ist, dass 
der Transistor dann durchschaltet und dieses TremoloSignal auf das 
Audiosignal "aufspielt" und damit das Audiosginal mit dem Tremolo Effekt 
versieht. Ob das so ist weiß ich nicht, ist aber das Einzige was ich 
herleiten konnte.

Zeno schrieb:
> Hast Du schon mal die Verbindung zur Basis von T5 aufgetrennt?

Keine Veränderung nach Abklemmen der Verbindung zum T5.

_____________________________________

OK ich mach hier mal nen Strich drunter. Tremolo funktioniert!!!!

Zeno schrieb:
> vom  Tongenerator ein (ca
> 1-2VSS)

Genau das und die Entnahme des C51 brachte die Lösung. Ich habe von 
einer App einen Ton erzeugt der 1V Spitze Spitze ergab und schließlich 
konnte ich auch das TremoloSignal hören. Also den vibrierenden Sound. 
Jetzt frag ich mich nur, warum der C51 überhaupt da drinne ist?

Ich denke dass ich die ganze Zeit mit zu kleinen Signalen gearbeitet 
habe. Man lernt nie aus.

Jedenfalls Danke an alle die hier mitgewirkt haben. Bin froß dass ich 
das Teil wieder am Laufen habe :)

: Bearbeitet durch User
von Zeno (Gast)


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Sebastian D. schrieb:
> Jetzt frag ich mich nur, warum der C51 überhaupt da drinne ist?

Man wird sich schon was dabei gedacht haben. Der soll den Effekt 
vielleicht "weicher" machen, aber genau wissen tue ich es nicht.

Aber schau doch noch mal hier http://forum.keyboardpartner.de/ vorbei. 
Da gibt es einen "happyfreddy" und der schein was Musikelektronik 
anbetrifft sehr kompetent zu sein. Der Typ scheint aber auch über einen 
umfangreichen Fundus an Schaltplänen zu verfügen. Versuch mal das Du ihn 
munter kitzeln kannst. Manchmal ist er auch hier im µC Forum unterwegs.

Wie ist es denn mit C51 und externem Signal? Wenn Effekte haben willst 
muß Du das Signal der Gitarre, Orgel what ever über die Vibratoeingänge 
einspeisen.
Die "Normaleingänge" sind wohl eher für Mikro oder so gedacht.

von Sebastian D. (djd1983)


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Zeno schrieb:
> Sebastian D. schrieb:

> Wie ist es denn mit C51 und externem Signal? Wenn Effekte haben willst
> muß Du das Signal der Gitarre, Orgel what ever über die Vibratoeingänge
> einspeisen.
> Die "Normaleingänge" sind wohl eher für Mikro oder so gedacht.

So denke ich, ist das auch damals angedacht gewesen. Es gibt 
Gitarrenverstärker mit vielen, einer oder garkeiner Effektstufe(n). Und 
diese sind damals tatsächlich teilweise nur auf einen Eingang verwendbar 
gewesen.

Ich habe übrigens gerade noch ein paar Tests gemacht: sobald das 
Eingangssignal unter 1 V rutscht, ist das Tremolo nicht mehr zu hören. 
Eine EGitarre hat einen Output von ca 50mV. Das ist doch bestimmt auch 
nicht Sinn der Sache....

Hat vielleicht die gesamtlautstärke auch Einfluss auf das Tremolo ?

Ich glaube mit happyfreddy hatte ich mal aufm www.musikerboard.de zu 
tun. Damals hab ich ein altes EPiano wieder in Schuss gebracht. Da hat 
er schon gut geholfen.

von Zeno (Gast)


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Sebastian D. schrieb:
> Eine EGitarre hat einen Output von ca 50mV. Das ist doch bestimmt auch
> nicht Sinn der Sache....

Ne ne moderne Gitarre hat einen eingebauten Vorverstärker und kommt dann 
schon ein größeres Signal raus.
Ich denke mal das der Vibratoeingang nicht für so geringe Spannungen 
ausgelegt ist.

Eigentlich hat man früher so etwas mit einem Fotowiderstand und 
Glühlämpchen gemacht. Dein Verstärker schein da eine absolute 
Sparversion zu sein.
Mit einen Mosfet sollte es besser gehen, llerdings dürfte der am Gate 
mehr Amplitude brauchen.

von Sebastian D. (djd1983)


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So hallo nochmal. Da das Tremolosignal lediglich zur Geltung kommt, wenn 
ich ein sehr lautes Signal einspeise, bin ich mit dem Ergebnis noch 
nicht ganz zufrieden. Dieses kann zumindest nach meiner Wahrnehumg auch 
nicht Sinn der Sache sein.

Nachdem ich nochmals kräftig auf die Suche nach Lösungen im Netz 
gegangen bin, bin ich plötzlich über einen Schaltplan von einem 
Gitarrenverstärker der Fa SCHALLER gestolpert. Sehr fragwürdig ist, dass 
sich die Schaltpläne des Gitarrenverstärkers SCHALLER KV50/St und meine 
sehr stark ähneln. Bei beiden handelt es sich um einen Hybridverstärker. 
Die Vorstufen, insbesondere die klangregulierenden Bauelemelnte sind in 
ihrer Anordnung und teilweise auch von ihren Werten her nahezu gleich!! 
Und siehe da, auch die Effektsufe zur Erzeugung des Tremolos sind u. a. 
bis auf Werte in der Spannungsversorgung und die in Rede stehenden C51 
und R109 nahezu gleich. Die Heranführung des Tremolosingals in die 
Vorstufe ist hier jedoch anders. Wie mann lesen kann, wird hier das 
TremoloSignal an den Emitter des letzten Transistors in der Vorstufe 
angebunden.

Auf einem anderen Schaltplan eines Gitarrenverstärkers der Fa. Schaller 
erkennt man die Anbindung des Tremolosignals auf die Art und Weise, wie 
ich sie auch in meinem Verstärker habe. Das aber nur mal als Info 
nebenbei.

Jetzt steht in dem Schaltplan des KV50/St dem BC107 des "Vibrato-Teils" 
(Bauelemente wurden auf dem Schlatplan nicht durchnummeriert) an der 
Basis eine Kontrollspannung von 0,3V. Da komme ich mit einem sauberen 
Oscillatorspannung mit meinen 0,040 V - 0,060 V lange nicht hin.

Ich habe jetzt MEINEN Schaltplan so umgestellt wie den, den ich im 
Internet gefunden habe, ohne an den tatsächlichen Verbindungen etwas zu 
ändern natürlich. Siehe hierzu Anhang.

Wie komme ich an die Kontrollspannung von 0,3V heran? Zudem würde ich 
überlegen zu testen, wie sich die Einspeisung des Tremolosignals an den 
Emitter des Transistors T9 verhält.

Die *.SXE Datei ist fälschlicherweise hoch geladen worden.

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