Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Was macht ein hifi power-conditioner?


von SMPS (Gast)


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Hi Leute,

ich bin eben beim surfen auf dem Burmester 948 gestoßen. Für mich klingt 
das recht abenteuerlich. Ich will jetzt hier kein Hifi bashing 
losstoßen. Würde mich aber wirklich mal interessieren, was hier in 
diesem Gerät konkret denn eigentlich implementiert wurde.


Laut Werbung macht er folgendes:

Eines der wichtigsten Glieder jeder High End Anlage ist mittlerweile 
zweifellos die Qualität des Stromnetzes. Hervorgerufen durch 
Schaltnetzteile bei PCs, TV-Geräten, Mikrowellen oder Lichtdimmern ist 
die Netzwechselspannung überlagert von störender Hochfrequenz sowie 
Gleichspannungsanteilen. Der zeitweise Anteil an Gleichspannung sorgt 
dafür, dass ansonsten ruhige Transformatoren in Geräten plötzlich 
anfangen zu brummen, und dass sich das Klangbild je nach Tageszeit oder 
Wochentag unvermittelt verändert und undifferenziert und matter wird. 
Damit diese überlagerte Gleichspannung aktiv unterdrückt werden kann, 
hat Burmester ein patentiertes Schaltungskonzept entwickelt. Als weitere 
integrierte Funktion bietet das Gerät Hochfrequenz-Netzfilter hoher 
Güte.

von Rolf R Rolfsson (Gast)


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Natürlich ist da prinzipiell was dran und das Netz bei sehr guten HiFi 
Systemen auch gut zu filtern ist keine einfache Sache. Die Frage ob sich 
ein Filter für einige k Euro lohnt richtet sich hauptsächlich nach der 
Anlage, anderen Geräten im Netz u dem Gehör des Endanwenders. Es gibt 
sicher auch 10x teurere Filter deren Nutzen eher schon in Richtung 
Glaube geht. Hier würde ich das noch nicht unbedingt behaupten.

von hinz (Gast)


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SMPS schrieb:
> Eines der wichtigsten Glieder jeder High End Anlage ist mittlerweile
> zweifellos die Qualität des Stromnetzes.

Klar, aber das speilt sich nur im Hirn des Besitzers so ab.

von JOchen (Gast)


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Das Burmeister-Konzept kenne ich nicht, habe auch keine Lust, da jetzt 
lange zu suchen.

Accuphase baut etwas ähnliches, im Prinzip wird in der Kiste eine 
normale, potentialgetrennte Audio-Endstufe in Reihe zwischen Netzeingang 
und Netzausgang geschaltet. Damit stehen dann einige Volt Spannungshub 
zur Verfügung, um Abweichungen vom idealen 50-Hz-Sinus zu korrigieren. 
Die "Sollspannung" wird vermutlich aus einem guten 50-Hz-Sinusgenerator 
erzeugt, der mittels PLL an der Netzfrequenz hängt.

Halcro (oder irgendeine andere Firma) ist auch mal den Weg des 
Wechselrichters gegangen. Also sprich über einen Zwischenkreis 
(gleichgerichtete Netzspannung) direkt einen sauberen 50-Hz-Sinus in 
Höhe der Netzspannung generieren.

Kann man alles machen, alternativ baut man in seine Audioschaltungen 
gute Netzteile ein.

Was früher wirklich nervte, war das Gepiepse der Rundsteuersignale, die 
man zwar nicht über die Lautsprecher, aber aus den Trafos diverser 
Geräte, auch der Stereoanlage, hören konnte. Dagegen hätte so ein Gerät 
zwar geholfen, aber mit einem zweifelhaften Kosten-/Nutzenverhältnis.

von Achim M. (minifloat)


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Da noch keiner die Frage direkt beantwortet hat...

SMPS schrieb:
> Was macht ein hifi power-conditioner?

1 Teuer sein.

2 Für Audio-Geräte mit ordentlichem Netzteil nutzlos sein.

von SMPS (Gast)


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Ich habe auch schon dran gedacht, ob es nicht ein künstlich generierter 
50 Hz Sinus ist... (also Spannung durch einen Trafo -> gleichrichten -> 
50 Hz nochmal neu generieren).

Ich habe im Netz ein paar Fotos von dem Teil gefunden. Hauptsächlich 
sind da zu sehen
1. viele kleine Trafos
2. eine relative leere Platine
3. eine große Box bei der man nicht erkennt was sie macht
4. ein paar dicke Lastwiderstände
5. zwei gekühlte Mosfets.


Erschließt sich mir nicht ganz irgendwie die Schaltung.

von SMPS (Gast)


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von SMPS (Gast)


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von Harald W. (wilhelms)


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Rolf R Rolfsson schrieb:

> Natürlich ist da prinzipiell was dran und das Netz bei sehr guten HiFi
> Systemen auch gut zu filtern ist keine einfache Sache.

Da praktisch alle Verstärker mit Gleichstrom arbeiten, ist es
wesentlich leichter, dort etwaige Störungen auszufiltern.

von foobar (Gast)


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> Was macht ein hifi power-conditioner?

Die Hauptaufgabe: Er selektiert eine bestimmte Personengruppe und zieht 
ihnen dann das Geld aus der Tasche.

von Sam W. (sam_w)


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SMPS schrieb:
> 1. viele kleine Trafos
> 2. eine relative leere Platine

Das wird hauptsächlich der Messelektronik, Verbrauchssmessung und 
Anzeige geschuldet sein, wie das meiste im Gerät.

SMPS schrieb:
> eine große Box bei der man nicht erkennt was sie macht

Das ist ein normaler Netzfilter mit schönem Aufkleber.
Also Entstörkondensatoren und Gleichtaktdrosseln, wie man es im Eingang 
eines Schaltnetzteils auch findet.

SMPS schrieb:
> Als weitere
> integrierte Funktion bietet das Gerät Hochfrequenz-Netzfilter hoher
> Güte.

Das ist die Umschreibung für die Box ;-)

SMPS schrieb:
> 4. ein paar dicke Lastwiderstände
> 5. zwei gekühlte Mosfets.

Das dürfte dieses Prinzip hier sein:

JOchen schrieb:
> Accuphase baut etwas ähnliches, im Prinzip wird in der Kiste eine
> normale, potentialgetrennte Audio-Endstufe in Reihe zwischen Netzeingang
> und Netzausgang geschaltet. Damit stehen dann einige Volt Spannungshub
> zur Verfügung, um Abweichungen vom idealen 50-Hz-Sinus zu korrigieren.

von Mark S. (voltwide)


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SMPS schrieb:
> Eines der wichtigsten Glieder jeder High End Anlage ist mittlerweile
> zweifellos die Qualität des Stromnetzes.

Ach was! Ein ordentlicher Verstärker ohne Hi-End-Voodoo ist immun 
dagegen. Und was unsere  heutige EMV-verseuchte Welt betrifft: Man lege 
mal das Handy auf den High-End Röhrenverstärker und achte auf die 
Störgeräusche. Dagegen hilft kein superdupa Netzfilter zum Preis eines 
Kleinwagens, sondern nur moderne, EMV-gerechte Technik.

von Rolf R Rolfsson (Gast)


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Harald W. schrieb:
> Da praktisch alle Verstärker mit Gleichstrom arbeiten, ist es
> wesentlich leichter, dort etwaige Störungen auszufiltern.

Absolut. Passiert nur oft genug nicht ausreichend.

von Harald W. (wilhelms)


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Rolf R Rolfsson schrieb:
> Harald W. schrieb:
>> Da praktisch alle Verstärker mit Gleichstrom arbeiten, ist es
>> wesentlich leichter, dort etwaige Störungen auszufiltern.
>
> Absolut. Passiert nur oft genug nicht ausreichend.

Dann kann man ja für ein paar Cents nachbessern.

von Rolf R Rolfsson (Gast)


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Harald W. schrieb:
> Dann kann man ja für ein paar Cents nachbessern.

Aha. Für ein paar Cent mal eben unzureichende EMV Maßnahmen in sündhaft 
teuren HiFi Geräten nachbessern ja? 😂👌

Nicht falsch verstehen. Ich will das Teil um das es hier geht auf gar 
keinen Fall als pauschal nützlich bezeichnen. Ich kenne selbst genug 
Beispiele für völlig überteuerte Pseudo Verbesserungen, gerade im HiFi 
Bereich. Externe Netzfilter gehören aber nicht in jedem Fall dazu. Die 
Behauptung man könnte das grundsätzlich alles für ein paar Cent mal eben 
so nachbessern ist lächerlich.

von foobar (Gast)


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Gegen "dass das Klangbild [...] undifferenziert und matter wird" hilft 
keine billige Hardware.  Da braucht es Vollständige Überredung™ und 
einen ordentlichen Kapitalfluss.

Ich hatte es oben schon erwähnt: bei diesen Produkten geht es darum, 
Leuten Geld aus der Tasche zu ziehen - das (meist herbeiphantasierte) 
Problem ist dabei nur Mittel zum Zweck.  Behoben wird das Problem durch 
den Kauf des Gerätes/Placebos.  Genauso wie bei Ablassbriefen, Globuli, 
Bachblüten, ...

von Harald W. (wilhelms)


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Rolf R Rolfsson schrieb:
> Harald W. schrieb:
>> Dann kann man ja für ein paar Cents nachbessern.
>
> Aha. Für ein paar Cent mal eben unzureichende EMV Maßnahmen in sündhaft
> teuren HiFi Geräten nachbessern ja? 😂👌

Ja, meistens fehlen nur ein paar KerKos.

von Christian S. (roehrenvorheizer)


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Hier erfährt man indirekt, was es ist, nämlich ein parallel zum Netz 
geschaltetes Filter mit DC-Kompensation:

https://www.hifitest.de/test/ausstattungsliste/hifi_sonstiges/burmester-948_10218

 Ausstattung & technische Daten
Bezeichnung   Power Conditioner
Der Power Conditioner vereint 4 Funktionen in einem Gerät:   Aktive 
DC-Unterdrückung im Wechselspannugnsnetz ohne Limitierung der 
Leistungsentnahme (Patentiert)
Hochfrequenzfilter hoher Güte eliminieren perfekt bis in den Hörbereich 
störende Hochfrequenzanteile des Wechselspannungsnetzes
8 hochwertige Netzbuchsen sind sternförmig miteinander verbunden
ausgewählte Netzbuchsen können über Relais ferneingeschaltet werden 
(muss bei der Bestellung angegeben werden)
Fakten
Das weltweit erste High End Netzversorgungsgerät, das sowohl 
Hochfrequenz als auch Gleichspannung (DC) von der Anlage fernhält
Aktive Gleichspannungskompensation (patentiert) beseitigt 
niederfrequente Netzstörungen, die plötzliches Trafobrummen hervorrufen 
oder sporadisch das Klangbild verändern
Gleichspannungskompensation wirkt auf alle Netzausgangsbuchsen und 
arbeitet parallel zum Netz, daher keine ungewollte Dämpfung der 
Netzzuleitung
8 Netzausgangsbuchsen zum Anschluss der gesamten Hifi Anlage
(Endstufen, die mehr als 10 A ziehen, müssen parallel neben dem Power 
Conditioner an die Wandsteckdose angeschlossen werden – die 
DCKompensation wirkt auch dann, weil sie parallel zum Netz arbeitet)
2 Netzfilter auf Netzausgangsbuchsen aufteilbar; somit Auftrennung 
zwischen digitalen und analogen Geräten möglich
Ferneinschaltung der gesamten Hifi Anlage möglich oder auf ausgewählte 
Steckdosen verteilbar
Umschaltbares Display für Netzspannungsanzeige oder DC-Anteil im Netz
Display abschaltbar
Einfache Bedienung
Technische Daten
Maße (BxHxT)   482mm x 155mm x 368mm
Gewicht   ca. 18kg (je nach Ausführung)



sowie:
https://rae-akustik-shop.de/Burmester-948-Power-Conditioner

Und ein Auto für mehr als 30000 Euro braucht auch niemand wirklich. 
Dennoch wird es oft verlangt und hält auch nicht um ein Mehrfaches 
länger.

mfg

: Bearbeitet durch User
von Alles DC (Gast)


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http://www.nucleostop.de/index.html

Damit gibt es keine Probleme mehr.

Alles DC ohne offset.

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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In der Regel haben solche Hifi-Anlagen oft einige PA-Verstärker. Viele 
PA-Verstärker haben aber keine sinusförmige Stromaufnahme und 
entsprechen nicht den Vorschriften gemäß Anschlussbedingungen der 
EN-Norm zu den zulässigen Oberwellenanteilen. Das ist meist auch nicht 
notwendig, da meist eine aktive Oberwellenfilterung am 
Hauptstromanschluss sitzt, die entweder der Anlagenbetreiber oder der 
Energieversorger bereitstellt. Die meisten aktiven Oberwellenfilter 
filtern bis zur 25. Oberwelle, d.h. bis maximal 1 bis 2 kHz und 
Reaktionszeiten bis zu nur 25µs.

Es ist durchaus möglich, dass so ein Filter leise "pfeift", da diese 
eigentlich in großen Stückzahlen nur für Maschinenanlagen von Industrie 
und Handwerk gebaut werden. Da kann es durchaus einen Sinn machen noch 
ein aufwendiges Filter vor eine Anlage zu setzen.

Aber die Angaben zu dem Filter von Burmeister sind durchaus als 
unvollständig zu bezeichnen. Keine Daten zum Dämpfungsverlauf und 
Reaktionszeiten waren der Homepage (Produktdatenblatt und 
Bedienungsanleitung) zu entnehmen. In einem solchen Falle müsse ein 
Anbieter nur mindestens 3dB Dämpfung erreichen damit es kein 
Fake-Produkt sei, wurde mir mal genannt. Die Bemerkung zum Blitzschutz 
läßt vermuten, dass kaum Varistoren vorhanden sind, da man den Stecker 
ziehen solle.

von 100Ω W. (tr0ll) Benutzerseite


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foobar schrieb:
> Die Hauptaufgabe: Er selektiert eine bestimmte Personengruppe und zieht
> ihnen dann das Geld aus der Tasche.

Genauso wie dieses Kabel für >500€.
Beitrag "Was ist der Unterschied zwischen diesem Kabel und einem billigen Toslinkkabel?"

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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SMPS schrieb:
> hat Burmester ein patentiertes Schaltungskonzept entwickelt.
Nur die allerwenigsten Patente funktionieren tatsächlich.

Rolf R Rolfsson schrieb:
> Für ein paar Cent mal eben unzureichende EMV Maßnahmen in sündhaft
> teuren HiFi Geräten nachbessern ja?
Ja, wenn die Dinger schlecht designt sind, muss man das schon machen. 
Auch wenn etwas sündhaft teuer, chromblitzend und liebevoll bei Vollmond 
handpoliert ist, ist das zugrundeliegende Design nicht automatisch gut.

von Anselm (Gast)


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Was kann ich mir unter einer aktiven Gleichspannungsunterdrückung 
vorstellen? (Schaltungkonzept)

o/
Anselm

von foobar (Gast)


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> Was kann ich mir unter einer aktiven Gleichspannungsunterdrückung
> vorstellen? (Schaltungkonzept)

Prinzipiell ist das einfach ein Kondensator in Reihe.  Der Rest ist der 
praktischen Umsetzung geschuldet.  Denn: bei hohen Leistungen werden 
auch die benötigten Kapazitäten ziemlich groß - es muß ein Elko her. 
Der ist aber polarisiert und hat an Wechselspannung Probleme.  Deshalb 
wird z.B. eine Spannungsbegrenzung eingebaut (antiparallele Dioden 
parallel zum C) in der Hoffnung, dass der Elko diese Spannung dann auch 
verkehrt herum verkraftet.

von Elektrofan (Gast)


Angehängte Dateien:

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> Was kann ich mir unter einer aktiven Gleichspannungsunterdrückung
> vorstellen? (Schaltungkonzept)

s. Anhang.

von Sven S. (schrecklicher_sven)


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von Anselm (Gast)


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Klar, ein Kondensator.... ;) Daran hab ich auch gedacht, aber wenn meine 
Class-A mit 1KW Leistung dran hängt (500W in Ruhe) muss einiges an µF 
daran.
Ich hoffte dass eine bessere Schaltung gibt :)

von 100Ω Widerstand (tr0ll) (Gast)


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Anselm schrieb:
> muss einiges an µF
> daran.

Da her kommt vielleicht auch der Preis zustande.

von Teo D. (teoderix)


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100Ω Widerstand (tr0ll) schrieb:
> Anselm schrieb:
>> muss einiges an µF
>> daran.
>
> Da her kommt vielleicht auch der Preis zustande.

Ja klar.... Nur ohne ein anständiges Netzkabel nützt dir das NICHTS!
https://www.highend-audiokabel.de/silent-wire-ac-imperial-ag-netzkabel.html?gclid=EAIaIQobChMI0-Cqrem96wIVCywYCh28iw6jEAkYAyABEgLX-PD_BwE

Hier kommt der Preis von den einzeln handvergoldeten Kupferatomen!

von Anselm (Gast)


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Das ist natürlich jede Menge Handarbeit, der Preis ist gerechtfertigt ;)

von Teo D. (teoderix)


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Anselm schrieb:
> Das ist natürlich jede Menge Handarbeit, der Preis ist gerechtfertigt ;)

Da gibts dann noch welche, die wurden von 80Jährigen Burmesischen 
Jungfrauen geflochten.... Völlig unbezahlbar, aber der Hörgenuß ... 
Einfach unvergleichlich !

von Harald W. (wilhelms)


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Teo D. schrieb:

> Ja klar.... Nur ohne ein anständiges Netzkabel nützt dir das NICHTS!

Gibt es auch unanständige Netzkabel? :-)

von Teo D. (teoderix)


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Harald W. schrieb:
> Gibt es auch unanständige Netzkabel? :-)

Frag mal die Burmesischen Jungfrauen.... :DDD

von ACDC (Gast)


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Anselm schrieb:
> Klar, ein Kondensator.... ;) Daran hab ich auch gedacht, aber wenn meine
> Class-A mit 1KW Leistung dran hängt (500W in Ruhe) muss einiges an µF
> daran.
> Ich hoffte dass eine bessere Schaltung gibt :)

Ne,
gibt es nicht.
3300µF pro 1A
macht 5,50€ plus 2 Dioden.

https://www.digikey.de/product-detail/de/panasonic-electronic-components/ECE-A0JN332U/P1149-ND/227590

von Peter D. (peda)


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Mark S. schrieb:
> Ach was! Ein ordentlicher Verstärker ohne Hi-End-Voodoo ist immun
> dagegen.

So ist es. Ein ordentlicher HiFi-Verstärker hat keinen Trafo, der auf 
Kante genäht ist. Der ist so gewickelt, daß er genug Reserve bis zur 
Sättigung hat, also ruhig etwas DC abkann. Auch ist er sorgfältig 
gewickelt und gestopft, damit nichts brummen kann.
Und gegen HF-Einstreuungen schaltet man Kondensatoren parallel zu den 
Dioden.

von NichtWichtig (Gast)


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Peter D. schrieb:
> Mark S. schrieb:
>> Ach was! Ein ordentlicher Verstärker ohne Hi-End-Voodoo ist immun
>> dagegen.
>
> So ist es. Ein ordentlicher HiFi-Verstärker hat keinen Trafo, der auf
> Kante genäht ist. Der ist so gewickelt, daß er genug Reserve bis zur
> Sättigung hat, also ruhig etwas DC abkann. Auch ist er sorgfältig
> gewickelt und gestopft, damit nichts brummen kann.
> Und gegen HF-Einstreuungen schaltet man Kondensatoren parallel zu den
> Dioden.

Nenn doch mal Beispiele welche das sein sollen.

von Rainer D. (rainer4x4)


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von ACDC (Gast)


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Peter D. schrieb:
> Auch ist er sorgfältig
> gewickelt und gestopft, damit nichts brummen kann.

Ich hab hier einen vergossenen Ringkern.
Der hat auch ab und an mal dumm gebrummt.

Half nur die DC-Sperre mit Kondensatoren.

von Harald W. (wilhelms)


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ACDC schrieb:

> Peter D. schrieb:
>> Auch ist er sorgfältig
>> gewickelt und gestopft, damit nichts brummen kann.
>
> Ich hab hier einen vergossenen Ringkern.
> Der hat auch ab und an mal dumm gebrummt.
>
> Half nur die DC-Sperre mit Kondensatoren.

Gerade im High-End-Audiobereich wird technisch richtiges und
esoterisches gern vermischt. Grundsätzlich gilt: Einen Gleich-
spannungsanteil auf unserem Netz gibt es durchaus manchmal.
M.E. ist der aber eher gering; ich schätze mal <1V. Dieser
stört zwar nicht den Klang eines Verstärkers, er kann aber
zu einer Vormagnetisierung bei 50Hz-Eisentrafos führen. Das
ergibt einen erhöhten Ruhestrom in den Trafos und damit auch
erhöhte Erwärmung. Verhindern kann man das durch Reihenschal-
tung eines bipolaren Kondensators. Zweckmäßig ist dann, bei
versehentlich sehr hohen Gleichstromanteil diesen zu begren-
zen. Dazu nimmt man die antiparallen Dioden. Da der Gleich-
stromanteil aber normalerweise niedriger als die Durchlass-
spannung der Dioden ist, bleiben sie dann ohne Funktion.

von Andreas B. (bitverdreher)


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Teo D. schrieb:
> Ja klar.... Nur ohne ein anständiges Netzkabel nützt dir das NICHTS!
> 
https://www.highend-audiokabel.de/silent-wire-ac-imperial-ag-netzkabel.html?gclid=EAIaIQobChMI0-Cqrem96wIVCywYCh28iw6jEAkYAyABEgLX-PD_BwE

Hmmm, und wie sieht es dann mit der Leitung in der Wand aus? Gibt es 
dafür auch die entsprechenden Installationen?
Oder störe ich jetzt nur?

von Autist (Gast)


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Ich vermisse das geflochtene Netzkabel welches durch seinen Aufbau das 
Magnetfeld nach aussen reduziert.
Also so, wie Netzwerkleitungen verdrillt sind, aber bitte eng 
geflochten.

[LOW-EMI Power Supply] reimt sich und lässt sich mit entsprechendem 
Marketing sicher verkaufen :=)

o/
Anselm

von Joachim B. (jar)


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Rainer D. schrieb:
> Das wichtigste ist bisher nicht genannt worden: vergoldete Netzstecker:

helfen nur in der Steckdose mit passenden vergoldeten Kontakten, aber 
nur mit eigener Leitung zum Kraftwerk, denn jedes schnöde Kabel, jeder 
nicht kalibrierte Trafo dazwischen machen alles zunichte!

Man muss die Kette schon vollständig betrachten!

zur Ausgangsfrage zurück:
"Was macht ein hifi power-conditioner?"

auf jeden Fall Umsatz und vielleicht Andere reicher!

von Roland F. (rhf)


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Hallo,
Andreas B. schrieb:
> Hmmm, und wie sieht es dann mit der Leitung in der Wand aus? Gibt es
> dafür auch die entsprechenden Installationen?

Bitte schön:

https://www.loftsound.de/hifi-tuning-powercord-ultimate-solidcore-netzleitung

Natürlich benötigt man dann auch noch die richtige Steckverbindung:

https://www.loftsound.de/oyaide-swd-xxx-e-wandsteckdose

Und natürlich auch entsprechendes Sicherungsmaterial (Ersatz nicht 
vergessen):

https://www.loftsound.de/hifi-tuning-sicherungsmodul-10x38
https://www.loftsound.de/hifi-tuning-10x38-ersatzsicherung-fuer-sicherungsmodul

Bei der Gelegenheit kann man dann auch gleich noch für die "richtigen" 
Sicherungen im Audiogerät sorgen:

https://www.loftsound.de/hifi-tuning-supreme-3-kupfer-feinsicherung-5x20mm-traege

rhf

P.S. Und ja, die meinen das wirklich ernst...

: Bearbeitet durch User
von Philipp K. (philipp_k59)


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Ich habe letztens einem Kollegen ein abgeschirmtes Kabel an einen 500€ 
Netzfilter angeklemmt. (kleine Kiste 7x7x15cm mit 2 Steckdosen)

Das einzige besondere waren 2 anscheinend handgewickelte 
Ringkerndrosseln.

: Bearbeitet durch User
von NichtWichtig (Gast)


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Roland F. schrieb:
> Bei der Gelegenheit kann man dann auch gleich noch für die "richtigen"
> Sicherungen im Audiogerät sorgen:
>
> 
https://www.loftsound.de/hifi-tuning-supreme-3-kupfer-feinsicherung-5x20mm-traege
>
> rhf
>
> P.S. Und ja, die meinen das wirklich ernst...

Sicherungen gehören durch was anständiges ersetzt:

https://www.efuse.net/

von Peter M. (r2d3)


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Hallo Roland F.,

Roland F. schrieb:
> https://www.loftsound.de/hifi-tuning-sicherungsmodul-10x38
> https://www.loftsound.de/hifi-tuning-10x38-ersatzsicherung-fuer-sicherungsmodul

"kryogenisiert und quantum-behandelt"

Potzblitz, alle Achtung!
Ich bin offensichtlich in der falschen Branche tätig.

von Andreas B. (bitverdreher)


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Roland F. schrieb:
> P.S. Und ja, die meinen das wirklich ernst...

Na, dann bin ich ja beruhigt.

von Harald W. (wilhelms)


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Andreas B. schrieb:

> Hmmm, und wie sieht es dann mit der Leitung in der Wand aus?

Die muss natürlich vor Bitverdrehungen geschützt werden! :-)

von Teo D. (teoderix)


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Andreas B. schrieb:
> Hmmm, und wie sieht es dann mit der Leitung in der Wand aus? Gibt es
> dafür auch die entsprechenden Installationen?
> Oder störe ich jetzt nur?

https://www.justhifi.de/furutech-ft-sws-r-ncf-wandsteckdose-4103?sPartner=g-shopping&gclid=EAIaIQobChMInojlxpC-6wIVXgCiAx1h3QyREAkYEyABEgKUCfD_BwE
.....

von Sebastian S. (amateur)


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1. Macht das Teil den Hersteller reich!
2. Beruhigt den HiFi-Enthusiasten bzw. -Gläubigen.

Als Ungläubiger würde ich sagen:
Wird nicht in das System eingegriffen, so kann es sich nur um ein Filter 
handeln, das aus dem normalen Netz, mit dem üblicherweise überlagerten 
Schmutz, einen Sonntag-Nachmittags-Sinus macht.
Wie effektiv das gemacht wird/werden kann, werden wohl die Tiefe Deines 
Glaubens und die Deiner Geldbörse bestimmen.

Solange Du nicht in Deine Anlage eingreifst, wird diese selber aber 
keinen Deut besser. Ist auch oft ein Problem, wenn nach der Aufnahme der 
technischen Daten, noch ein paar "Verbesserungen" (meist an der 
Gewinnmarge) vorgenommen wurden. Bevorzugte Kandidaten sind hier: 
Chinesische Filter (durchgehender Draht - fast null Ohm) oder die 
günstigeren und kleineren Kondensatoren (ESR verkauft sich schlecht).

: Bearbeitet durch User
von Sven S. (schrecklicher_sven)


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Andreas B. schrieb:
> Hmmm, und wie sieht es dann mit der Leitung in der Wand aus? Gibt es
> dafür auch die entsprechenden Installationen?
> Oder störe ich jetzt nur?

Nein, hier stört nichts und niemand.
Ich war mal bei einem, der hat in seinem, sehr altem Haus sämtliche 
Netzkabel in Wasserrohren verlegt. Sein Glaube hat ihm geholfen, er 
blieb gesund.

von Christian S. (roehrenvorheizer)


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So lange keiner den Burmester zerlegt und analysiert hat, was drinnen 
verbaut ist außer der Fernbedienbarkeit der Steckdosen, kann das 
Geschwurbel hier endlos weiter gehen.

Wie die aktive DC Entfernung funktionieren soll, konnte bisher noch 
keiner nennen. Bisher war nur von passiven Lösungen die Rede.

MfG

von Sebastian S. (amateur)


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Ich vergaß:
Der riesen Trafo (wenn sie Dir nicht so ein neumodisches Schaltnetzteil 
verpasst haben) und ein ganzer Sack voll Kondensatoren zusammen mit ein 
paar Spulen - zum Teil aus prinzipiellen Gründen und zum Teil auch aus 
Selbstschutz - hinter dem Netzschalter, machen normalerweise die 
Ungläubigen glücklich.
Ein dicker Brocker an Schmutz – der durch die Gleichrichtung entsteht – 
zeigt sich von äußeren Maßnahmen unbeeindruckt.

von Oli (Gast)


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Das wäre ein Patent von Burmester zur DC-Anteil-Entfernung:
https://patents.google.com/patent/DE4426721C1/en

Offenbar parallel zum Verbraucher eine mehrstufig Schaltbare DC-Last.

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Oli schrieb:
> Offenbar parallel zum Verbraucher eine mehrstufig Schaltbare DC-Last.

Die Widerstände sind am Kühlkörper zu sehen.

Eine andere Lösung würde Trafos in Serienschaltung verwenden, deren 
niedervoltige Seite jeweils im gegenüberliegenden (bzw. -poligen) Pfad 
liegen würde um somit den DC-Anteil auf der Lastseite zu reduzieren.

von Achim B. (bobdylan)


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Hier mal was zum lesen über DC-Blocker:

http://www.thel-audioworld.de/module/Netzfilter/DC-Filter.htm

Das da zu lesende spiegelt nicht unbedingt und in völliger Gänze meine 
Meinung wider, aber ankucken kann man es sich ja mal...

von Teo D. (teoderix)


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Achim B. schrieb:
> Das da zu lesende spiegelt nicht unbedingt und in völliger Gänze meine
> Meinung wider, aber ankucken kann man es sich ja mal...

Nö, lohnt nich! Der übliche Audiophile-Esoteriker-Schwachsinn....

von Carl D. (jcw2)


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Oli schrieb:
> Das wäre ein Patent von Burmester zur DC-Anteil-Entfernung:
> https://patents.google.com/patent/DE4426721C1/en
>
> Offenbar parallel zum Verbraucher eine mehrstufig Schaltbare DC-Last.

Was sollen die DC-Lasten (wie auch immer die weiter oben zu sehenden 
Widerstände den Gleichstrom erkennen können) ausrichten, wenn man die 
Box über ein 250€/m Kabel angeschlossen hat, das vermutlich den 
Netzinnenwiderstand ins negative verschiebt.

Die irgendwo gestellt Frage "was das am nicht so guten Verstärker 
verbessern soll", stellt sich so nicht. Wer das Zeug kauft, hat auch 
schon einen Mittelklassewagen an der Stelle im Wohnzimmer geparkt, an 
der üblicherweise die Stereoanlage steht.

von hinz (Gast)


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Teo D. schrieb:
> Achim B. schrieb:
>> Das da zu lesende spiegelt nicht unbedingt und in völliger Gänze meine
>> Meinung wider, aber ankucken kann man es sich ja mal...
>
> Nö, lohnt nich! Der übliche Audiophile-Esoteriker-Schwachsinn....

Geht sogar noch darüber hinaus.

http://www.thel-audioworld.de/module/Netzfilter/DCF-BSP1.GIF

von René H. (mumpel)


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BTW:
Wäre es nicht sinnvoller, solche Filter, sollte sowas tatsächlich 
funktionieren (was bezweifelt werden darf), vor den Steckdosen 
anzuhängen, also so wie alle Entstöreinheiten (Blitzschutz & Co.) 
bereits im Sicherungskasten bevor der Strom zu den Verbrauchern geht?


Mal davon abgesehen soll sich der Klang einer HiFi-Anlage bereits 
verbessern indem man die Phase einmisst und dann den Stecker 
entsprechend "richtig rum" einsteckt. Ich hatte mir das mal 
durchgelesen, aber verstanden habe ich es nicht.

von Elektrofan (Gast)


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> Mal davon abgesehen soll sich der Klang einer HiFi-Anlage
> bereits verbessern indem man die Phase einmisst und dann den
> Stecker entsprechend "richtig rum" einsteckt.

Trivial:
Da reale Schaltungsaufbauten nie symmetrisch sind, kann eine Verdrehung
des Netzsteckers ggf. eine sogar hörbare Verringerung des restlichen
Netzbrumms bewirken.

von Elektrofan (Gast)


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Noch was:
Gewöhnliche Netztransformatoren bummen wirklich etwas mehr, wenn
die Netzspannung einen DC-Anteil hat.
Der Aufwand, diesen durchaus möglichen DC-Anteil abzublocken,
dürfte sich i.d.R. nicht lohnen:
Ein mit halber Leistung betriebener Haarfön ist meist nur kurz im 
Betrieb.

von Percy N. (vox_bovi)


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Auf keinen Fall solkte man vergessen, die Steckdosen auszuwuchten! Es 
ist erstaunlich, welche Verbesserung sich dadurch erzielen lässt.

von Philipp K. (philipp_k59)


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René H. schrieb:
> bereits im Sicherungskasten bevor der Strom zu den Verbrauchern geht?

dann kann man auch gleich einen vergoldeten Audiophilen Automaten 
verbauen ;)

von René H. (mumpel)


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Guter Witz. 😉

von Nichtverzweifelter (Gast)


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Schrööööcklich, wenn der Netztrafo im Verstärker etwas knurrt.
Da hört man die Standboxen daneben gar nicht mehr ungestört brüllen.

von Hans-Georg L. (h-g-l)


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Es gibt schon ewig ein Low-Tech Gerät das dieses perfekt kann ...
Nennt sich Motorgenerator und kann bei genügend Schwungmasse auch noch 
Netzunterbrechungen überbrücken ;-)

von Mohandes H. (Firma: مهندس) (mohandes)


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Ist doch völlig klar, daß die Versorgung bei einem Verstärker möglichst 
stabil sein sollte. Das geht auch ohne Esoterik.

Ein großzügig (über)dimensionierters Netzteil sollte es schon sein. 
Nicht eines ohne Reserven, was dann schnell in die Knie geht. Dazu große 
Elkos, keramische Kondensatoren auf der Schaltung wo sie sinnvoll/nötig 
sind. Beim Brückengleichrichter keram. Kondensatoren parallel zu den 
Dioden.

Gutes Beispiel: ich habe hier einen Fender Röhrenverstärker. Ist nicht 
HiFi (soll es auch nicht sein), spielt aber seit 40 Jahren mit dem 1. 
Röhrensatz, auch die Elkos sind noch gut.

Die Versorgung ist einfach aber effizient. Dicker Netztrafo, 
Brückengleichrichter mit keramischen Kondensatoren 22 nF parallel. Dicke 
Drossel. Dann wird die Versorgung stufenweise über Widerstände 1k-10k 
und Elkos 450µ/400V gepuffert. Von grob (Endstufe Ub = 385V), mittel 
(Treiber = 335/330V) bis fein (Vorstufe = 285V). Hum balance der 
6,3V-Heizung.

Diesen Amp habe ich vor 40 Jahren für DM 400 neu gekauft und würde ihn 
nicht für EUR 400 weggeben. Damals war das noch Handarbeit made in USA 
(der Champ II war einer der letzten Amps von Fender der noch 
handverdrahtet war), die Röhren und die anderen Bauteile sind 1a 
Qualität.

Ab und zu mache ich einen Abgleich des Ruhestroms der Endstufe, 
irgendwann werde ich neue Endstufen-Röhren einsetzen müssen und 
vermutlich auch die Elkos tauschen. Bestückung: 2x 7025 (= ECC83) und 2x 
6V6GTA.

Ist, wie gesagt, kein HiFi. Aber einen HiFi-Amp mit Röhren würde ich 
heute sinngemäß genauso aufbauen. Auch mit Halbleitern. Minimalistische 
Schaltung ohne Firlefanz und qualitativ gute Bauteile.

Mohandes

: Bearbeitet durch User
von Sebastian S. (amateur)


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Irgendwie erschließ sich mir die ganze Problematik nicht.
Klar, ein Trafo ist demokratisch und kümmert sich nicht darum, ob er mit 
Gleichstrom gefüttert wird oder Späterstrom.
Wenn es ihm zu viel wird, geht er in die Sättigung, egal ob Symmetrisch 
oder Asymmetrisch.
So weit so gut! Ist zwar nur eine trübe Funzel, aber irgendwie leuchtet 
das ein.

Aber die Gegenmaßnahmen aber nicht.

Kondensatoren in Reihe:
Klar, da geht kein Gleichstrom mehr durch - aber - bei 
(Goldklemmenverstärker vorausgesetzt) mehr als 100VA erscheint mir das 
wohl unpraktisch.

Gleichstromeinspeisung:
Klar, da kann man den Mittelwert prima durch die Gegend schubsen, vor 
allem auf dem Papier. Dumm ist nur, dass der Innenwiderstand der 
Gleichstromquelle im Bereich von 0,X Ohm liegt. Kommt nun noch die 
"übliche" Wechselspannung, die über dem Null-Potential rumhängt hinzu, 
wird es richtig Interessant.

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Achim B. schrieb:
> Hier mal was zum lesen über DC-Blocker:
> http://www.thel-audioworld.de/module/Netzfilter/DC-Filter.htm
> ....

Was mir an Thel Audioworld gegenüber anderen Anbietern gefällt, die 
Produkte fuer das  Klientel der Esoterikter herstellen, ist dass hier 
nicht einfach nur ein schönes Gehäuse mit irgendwelchen internen Pfusch 
angeboten wird, sondern ordentlich aufgebaute und bestückte Platinen. Es 
gibt auch Daten dazu und Beschreibungen des Aufbaus (Zwar nicht immer 
ganz richtig, hinz hat so ein Beispiel bereits gefunden).

Im Verhältnis was hier in kleinen Stückzahlen verbaut wird zu Produkten 
anderer Hersteller, sind die Preise meiner Ansicht nach tolerierbar.

von Rainer V. (a_zip)


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Wenn ich mich recht erinnere, dann gab es das mal vor Jahrzehnten in 
Elektor. Was immer die da gemacht hatten, es war beeindruckend und 
passte in ein 19", 2HE-Gehäuse. Quasi als Unterstellgerät unter dem 
eigentlichen Verstärker. Und diese Elkoankopplung erinnert mich mehr an 
Motorkondensatoren. Die haben aber meist kaum mehr als 20µF...
Für mich bleibt ein "gut" dimensioniertes Netzteil die erste und einzige 
Wahl!
Gruß Rainer

von Harald W. (wilhelms)


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Sebastian S. schrieb:

> Irgendwie erschließ sich mir die ganze Problematik nicht.

Ja, vielleicht fehlt Dir das nötige Grundlagenwissen.

> Klar, ein Trafo ist demokratisch und kümmert sich nicht darum, ob er mit
> Gleichstrom gefüttert wird oder Späterstrom.

Es kümmert ihn insofern, das er sich bei Gleichstromspeisung
in Rauch auflöst.

von Sebastian S. (amateur)


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@Harald W
Es erstaunt mich immer wieder wie selektiv Du liest.

Es stimmt aber, wenn man Scheuklappen aufsetzt sieht man nicht was links 
und rechts ist. Bzw. etwas weiter unten im Text.

Mach Dir nichts draus - ich mach mir auch nichts draus.

von Philipp K. (philipp_k59)


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René H. schrieb:
> Guter Witz. 😉

War keiner, es gibt da noch so ein Highend Teil als Kipphebel Automat 
mit vergoldeten Kontakten..

Nur gerade gefunden, aber noch so eine Art Billigteil:
https://www.audio-markt.de/market/ahp-klangmodul-iii-g-sicherungsmodul-incl-sicherung-5883772937

von René H. (mumpel)


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So ein Power-Conditioner ist eher sowas wie Shirota-Joghurtkulturen. 
Sehr teuer, aber die Wirkung biologisch/wissenschaftlich nicht 
nachweisbar. ?? 😉
Und "Power-Conditioner" klingt wie die Werbung der Kosmetikindustrie.

: Bearbeitet durch User
von Elektrofan (Gast)


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Nichtverzweifelter schrieb:
> Schrööööcklich, wenn der Netztrafo im Verstärker etwas knurrt.
> Da hört man die Standboxen daneben gar nicht mehr ungestört brüllen.

Wenn ein gewöhnlicher Ghettoblaster auf dem Nachttisch in einem ruhigen
Raum im Standby steht, kann das ggf. schon stören.
(Auch ohne DC-Anteil.)

von Nichtverzweifelter (Gast)


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Selbst schuld.

Im Schlafzimmer, in Kopfnähe (Hörweite), ein billig Ding, auf einem 
Resonanzboden...

Aber Burmester hat sicher auch dafür was!

von Elektrofan (Gast)


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> Aber Burmester hat sicher auch dafür was!

Deren Schlafzimmer können sich Normalverbraucher leider nicht leisten 
...

von ACDC (Gast)


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Sebastian S. schrieb:
> Irgendwie erschließ sich mir die ganze Problematik nicht.
> Klar, ein Trafo ist demokratisch und kümmert sich nicht darum, ob er mit
> Gleichstrom gefüttert wird oder Späterstrom.
> Wenn es ihm zu viel wird, geht er in die Sättigung, egal ob Symmetrisch
> oder Asymmetrisch.
> So weit so gut! Ist zwar nur eine trübe Funzel, aber irgendwie leuchtet
> das ein.
>
> Aber die Gegenmaßnahmen aber nicht.
>
> Kondensatoren in Reihe:
> Klar, da geht kein Gleichstrom mehr durch - aber - bei
> (Goldklemmenverstärker vorausgesetzt) mehr als 100VA erscheint mir das
> wohl unpraktisch.
>
> Gleichstromeinspeisung:
> Klar, da kann man den Mittelwert prima durch die Gegend schubsen, vor
> allem auf dem Papier. Dumm ist nur, dass der Innenwiderstand der
> Gleichstromquelle im Bereich von 0,X Ohm liegt. Kommt nun noch die
> "übliche" Wechselspannung, die über dem Null-Potential rumhängt hinzu,
> wird es richtig Interessant.

ich müsste den DC-Block wieder ausbauen und dann die Geräusche 
aufnehmen.
Damit ich Dir zeigen könnte wie sich das Anhört.

Ich habe es vor dem Umzug niemals gehört.

Aus unserem Haus kommt es sicher nicht.

von Elektrofan (Gast)


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Nochmal:

Werden gewöhnliche Netztransformatoren mit einer Spannung betrieben,
die einen nennenswerten DC-Anteil aufweist, führen sie primärseitig
auch etwas Gleichstrom.
Weil sie dann einseitig etwas weiter in die Sättigung rutschen,
brummen sie halt mehr, als bei symmetrischer Eingangsspannung.

Für meine Begriffe lohnt sich der Schaltungsaufwand, diesen Effekt
mittels DC-Blocker zu verhindern, nicht.

von Harald W. (wilhelms)


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Elektrofan schrieb:

> Weil sie dann einseitig etwas weiter in die Sättigung rutschen,
> brummen sie halt mehr, als bei symmetrischer Eingangsspannung.

...und verbrauchen mehr Ruhestrom, welcher dann auch
zu einer höheren Erwärmung führt. Insbesondere Ring-
kerntrafos sind da empfindlich. Im Zweifel misst man
den Ruhestrom einfach nach. Nochmal zur Wiederholung:
Dieser Gleichstrom beeinflusst nicht die Wiedergabe-
güte des Verstärkers, sondern nur den 50Hz-Trafo selbst.

> Für meine Begriffe lohnt sich der Schaltungsaufwand,
> diesen Effekt mittels DC-Blocker zu verhindern, nicht.

Das sollte jeder Nutzer, je nach vorliegenden Verhältnis-
sen, selbst entscheiden.

von Carl D. (jcw2)


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Harald W. schrieb:
> Elektrofan schrieb:
>
>> Weil sie dann einseitig etwas weiter in die Sättigung rutschen,
>> brummen sie halt mehr, als bei symmetrischer Eingangsspannung.
>
> ...und verbrauchen mehr Ruhestrom, welcher dann auch
> zu einer höheren Erwärmung führt. Insbesondere Ring-
> kerntrafos sind da empfindlich. Im Zweifel misst man
> den Ruhestrom einfach nach.

Wenn man an dem Trafo einen 2x1kW Class-A-Verstärker hängen hat, muß man 
sehr genau auf die zusätzliche Verlustleistung des 2V-DC-Anteil achten.

Nochmal zur Wiederholung:
> Dieser Gleichstrom beeinflusst nicht die Wiedergabe-
> güte des Verstärkers, sondern nur den 50Hz-Trafo selbst.

Aber wenn man die Wiedergabegüte durch Abgabe von Valuta im k€-Bereich 
verbessern kann, dann muß man doch daran glauben.





;-)

von Harald W. (wilhelms)


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Carl D. schrieb:

> Wenn man an dem Trafo einen 2x1kW Class-A-Verstärker hängen hat, muß man
> sehr genau auf die zusätzliche Verlustleistung des 2V-DC-Anteil achten.

Nun, normale Rigkerntrafos hätten damit schon ihre Probleme. Wenn
Du allerdings schon im Leerlauf des Verstärkers den Trafo mit 1kW
belastest, verringert sich der Magnetisierungsstrom natürlich. Da-
durch könnte dieser möglicherweise etwas mehr Gleichstrom vertragen.
Aber im Zweifel würde ich da schon nachmessen.

von Carl D. (jcw2)


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Harald W. schrieb:
> Carl D. schrieb:
>
>> Wenn man an dem Trafo einen 2x1kW Class-A-Verstärker hängen hat, muß man
>> sehr genau auf die zusätzliche Verlustleistung des 2V-DC-Anteil achten.
>
> Nun, normale Rigkerntrafos hätten damit schon ihre Probleme. Wenn
> Du allerdings schon im Leerlauf des Verstärkers den Trafo mit 1kW
> belastest, verringert sich der Magnetisierungsstrom natürlich. Da-
> durch könnte dieser möglicherweise etwas mehr Gleichstrom vertragen.
> Aber im Zweifel würde ich da schon nachmessen.

Eigentlich ging es mir mehr darum, die von dir erwähnte 
Sättigungsverlustleistung etwas zu relativieren.
Die Goldöhrchen heizen ja ihren Hörraum gerne elektrisch, weil Class-A 
im kW-Bereich "warme" Wiedergabe verspricht. Am besten mit Glühobst, 
denn deoxidierter Sand liefert nicht so schöne Strahlungwärme.
Ok der Sand macht es leichter eine Standardsteckdose auszulasten. 
Eimergroßen Röhren gab es zwar mal zu kaufen, aber als Fertiggeräte zum 
kaufen gibt es so was nicht mehr.


PS:
Ich hoffe diesmal war die Ironie besser rauszuhören.

von Harald W. (wilhelms)


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Carl D. schrieb:

> Ich hoffe diesmal war die Ironie besser rauszuhören.

Eine Ironie hatte ich da nicht gesehen. Es ging mir auch nicht um
die Höhe der Stromrechnung, sondern eher um die für den Trafo eher
schädliche, zusätzliche Erwärmung.

von Anselm (Gast)


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Da hilft nur, Netzspannung aktiv gleichrichten, und via SNT DC ausgeben.
Hier ist dann auch genug Platz für HighEndVoodo (Filter für DC)

o/
Anselm

von Stefan F. (Gast)


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> Was macht ein hifi power-conditioner?

Er macht schöne glatte Haare.

von Harald W. (wilhelms)


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Stefan ⛄ F. schrieb:
>> Was macht ein hifi power-conditioner?
>
> Er macht schöne glatte Haare.

Also ein Gerät für unsere afrikanischen Mitbürger?

von Stefan F. (Gast)


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Harald W. schrieb:
> Also ein Gerät für unsere afrikanischen Mitbürger?

Nein, die brauchen curly power-conditioner. Nicht alle aber die meisten, 
glaube ich.

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