Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik 18650er Zellen in Fahrradlenker einbauen


von Timo (Gast)



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Hallo,
ich bin ein wissbegieriger Student (Mechatronik am KIT im dritten 
Semester) und hätte gerne ein wenig Input zu meinem neuesten 
Bastelprojekt :D

*Vorgeschichte:*

Ich habe mir vor einem dreiviertel Jahr ein Rennrad geleistet und fahre 
damit längere Touren. Es ist verdammt nervig, ständig im Rucksack eine 
Powerbank rumtragen zu müssen, weshalb ich gerne ein paar Li-Ion-Zellen 
in meinem Lenkeranbau verstecken würde (siehe Anhang, so sehen die 
Dinger aus (Quelle: 
https://torstenfrank.wordpress.com/2017/06/13/ultradistance-cycling-aerobar-setup/)). 
In den Lenker selber passt dank den Drops (die "Kurven" nach unten) 
nichts.

*Projekt:*

In den Stangen ist genug Platz, um je 3 18650er Zellen unterzubringen (2 
hinten in Richtung des Fahrers, eine vorne). Ich würde die in der Stange 
in Reihe und dann die zwei Stangen parallel schalten, um einen 
6-12V-Frontscheinwerfer zu versorgen. Dieser hat einen 5V-Output für 
mein Handy.

*Fragen:*

1)Ungeschützte oder geschützte Zellen? Ich hätte ungerne eine spontan 
einsetzende Lenkerheizung :D

2)Entsprechend Beitrag "2 Li-ion in reihe Laden ohne Balancer" gestaltet es 
sich als schwierig, geschützte Zellen in Reihe zu verwenden, da der 
Entladevorgang abbricht, sobald die erste Zelle schlappmacht, und der 
Ladevorgang abbricht, sobald die erste Zelle voll ist. Wie stark wirkt 
sich das auf die Gesamtkapazität und Lebensdauer der Zellen aus?

3)Wie lade ich das Ganze am besten? Wäre natürlich ideal, wenn ihr mir 
sogar ein kompaktes Ladeboard empfehlen könntet :D Es wäre gut, wenn das 
mit einem 5V-Netzteil gehen würde. Nach 
Beitrag "PCB / IC-Protection" kann ich das leider nicht 
einfach an 5V mit einem Vorwiderstand hängen, den Grund habe ich 
verstanden.

4)Die Ladeschlussspannung ist nicht die Spannung, die die Zellen am Ende 
maximal liefern, richtig? Ich hätte demnach keine Versorgungsspannung 
von 3 · 4.2V = 12.6V sondern 3 · 3.7V = 11.1V. Will nur sichergehen, 
dass ich das richtig verstanden habe.

5)Kann ich diese 11.1V irgendwie sehr kompakt auf 12V boosten, damit ich 
die maximale Helligkeit des Scheinwerfers bekomme?

Grüße,
Timo

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Timo schrieb:

> 1)Ungeschützte oder geschützte Zellen? Ich hätte ungerne eine spontan
> einsetzende Lenkerheizung :D

Das Hauptproblem dürfte es sein, das Ganze so rüttel- und abriebfest zu 
bekommen, dass es nicht irgendwann doch zu einem Kurzschluss kommt. 
Ansonsten schaltet man natürlich "nackte" Zellen in Reihe oder parallel.

Schutzschaltung kommt dann auf alles zusammen.

3s2p ist eine übliche Laptop-Batterie-Konstellation, insofern kann man 
Balancer und Schutzschaltung aus einem alten Laptopakku recyceln.

> 4)Die Ladeschlussspannung ist nicht die Spannung, die die Zellen am Ende
> maximal liefern, richtig?

Nur für sehr kurze Zeit; die Spannung bricht bei der Entladung schnell 
von 4,2 auf 4,0 V pro Zelle ein, danach verläuft sie relativ gleichmäßig 
(bei gleichmäßiger Last) bis 3,0 V pro Zelle. Das ist die 
Entladeschlussspannung, bei der man die Batterie abschalten muss.

> 5)Kann ich diese 11.1V irgendwie sehr kompakt auf 12V boosten, damit ich
> die maximale Helligkeit des Scheinwerfers bekomme?

Nein, du hast ja das Problem, dass du theoretisch von mehr als 12 V bis 
hinab zu 9 V auf deine 12 V kommen musst. Eine solche Konstellation ist 
immer schwierig. Komplett auf 13 V wäre etwas einfacher (nur aufwärts 
nötig), viel einfacher ist jedoch der Fall, wenn man nur 6 V braucht 
(nur abwärts und gute Spannungsdifferenz zwischen Quelle und Last).

Aber nochmal: das schwierigste dürfte ein mechanisch sicherer Aufbau 
sein.

von Klaus R. (klaus2)


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Jörg W. schrieb:
> 3s2p ist eine übliche Laptop-Batterie-Konstellation, insofern kann man
> Balancer und Schutzschaltung aus einem alten Laptopakku recyceln.

Wohl kaum...

Ich würde DRINGEND zu einem eigens designten 3D Druck Gehäse raten.

Klaus.

von Gunnar F. (gufi36)


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Die Probleme der Spannungsdifferenz erübrigen sich bei Verwendung eines 
Inverswandlers. Bei Tastverhältnis 50% ist Ua= - Ue. Der fehlende 
Massebezug zwischen Akku und Lampe ist hier egal. Gibt nur kaum fertige 
Wandler zu kaufen.

von MaWin (Gast)


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Timo schrieb:
> In den Lenker selber passt dank den Drops (die "Kurven" nach unten)
> nichts.

Daher baut man die üblicherweise in die Sattelstütze.

Weniger bewegte Masse beim Lenken  mehr im Schwerpunkt.

Timo schrieb:
> um einen 6-12V-Frontscheinwerfer zu versorgen. Dieser hat einen
> 5V-Output für mein Handy.

Timo schrieb:
> Die Ladeschlussspannung ist nicht die Spannung, die die Zellen am Ende
> maximal liefern, richtig? Ich hätte demnach keine Versorgungsspannung
> von 3 · 4.2V = 12.6V sondern 3 · 3.7V = 11.1V.

Dein LiIon Akku hat je mach Ladezustand eine Spannung zwischen 7.5V und 
12.6V, das passt gut zur Lampe.

> 5)Kann ich diese 11.1V irgendwie sehr kompakt auf 12V boosten, damit ich
> die maximale Helligkeit des Scheinwerfers bekomme?

Unnötiger Unsinn, die Lampe wird ihren Strom selbst regeln. Zwar könnte 
man sich am Fahrrad (Dynamo) als Lampe eine vorstellen, die immer 500mA 
zieht, egal ob sie 6V oder 13V bekommt, man könnte sich sigar eine nach 
MPPT maximum power point regelnde Lampe vorstellen, oder eine die an 
einer Spannungsquelle mit unbegrenzter Stromlieferfähigkeit (Akku) und 
nicht bei 500mA begrenzter sogar kaputt geht.

Timo schrieb:
> 3)Wie lade ich das Ganze am besten

3S Modellbaulader mit Balancer, oder recykelte Elektronik eines 
Laptopakkus mit Laptopnetzteil.

von Dyson (Gast)


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Klaus R. schrieb:
> Ich würde DRINGEND zu einem eigens designten 3D Druck Gehäse raten.

Meine Güte, dann könnte er sich auch die Powerbank mit Kabelbindern am 
Rahmen festbinden. Es geht darum, die Zellen elegant zu 
verstecken.Schließlich handelt es sich um ein Renn- und nicht um ein 
Lastenrad.

Jörg W. schrieb:
> Aber nochmal: das schwierigste dürfte ein mechanisch sicherer Aufbau
> sein.

Ich habe mir vor ewigen Zeiten, in der Vornabendynamozeit, mal Zellen 
ins Sitzrohr eingebaut. Die sind mir auch auch nicht um die Ohren 
geflogen. Waren natürlich keine Lithiumzellen. Sowas gab es da noch 
nicht.

Timo schrieb:
> 5)Kann ich diese 11.1V irgendwie sehr kompakt auf 12V boosten, damit ich
> die maximale Helligkeit des Scheinwerfers bekomme?

Dein Scheinwerfer wird auch mit 11V noch hell genug leuchten. Aber, wie 
schon gechrieben wurde, ein 6V-Scheinwerfer mit Regelung nach unten wäre 
sicherlich die beste Lösung.

von Axel S. (a-za-z0-9)


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Timo schrieb:

> Ich habe mir vor einem dreiviertel Jahr ein Rennrad geleistet
> und fahre damit längere Touren.

Was heißt das? Ich bin auch schon "längere Touren" gefahren, u.a. die 
300km Vätternrundan. Dafür braucht man genau gar keinen extra Akku. OK, 
real habe ich trotzdem eine kleine (1x 18650) Powerbank gebraucht, weil 
mein Edge damals "nur" ca. 10h durchgehalten hat. Aber dein Wahoo hält 
locker 20h durch.

> Es ist verdammt nervig, ständig im Rucksack eine
> Powerbank rumtragen zu müssen

Rucksack klingt so gar nicht nach Rennrad.

> weshalb ich gerne ein paar Li-Ion-Zellen
> in meinem Lenkeranbau verstecken würde
> In den Lenker selber passt dank den Drops (die "Kurven" nach unten)
> nichts.

Im Rahmen (oder Lenker, Auflieger) fest verbaute Akkus taugen nur in 
Verbindung mit einen (Naben-)Dynamo. Ansonsten sind mobile Akkus (aka 
Powerbanks) das Mittel der Wahl. Rahmentaschen, Lenkertaschen und für 
ein Rennrad insbesondere eine "Arschrakete" eignen sich gut zum 
Transport. Ich habe meine Powerbank damals in einer Oberrohrtasche 
mitgeführt. Da konnte man sogar ein Ladekabel zum Fahradcomputer legen.

Also: ich hinterfrage ganz massiv den Sinn deiner "Bastelei".

> 1)Ungeschützte oder geschützte Zellen?

Natürlich nur geschützte. Gerade unter den Bedingen am Rad (Dreck, 
Feuchtigkeit, Rütteln).

> 2)Entsprechend Beitrag "2 Li-ion in reihe Laden ohne Balancer" gestaltet es
> sich als schwierig, geschützte Zellen in Reihe zu verwenden, da der
> Entladevorgang abbricht, sobald die erste Zelle schlappmacht, und der
> Ladevorgang abbricht, sobald die erste Zelle voll ist.

Das umgeht man, indem man die Zellen nicht in Reihe, sondern parallel 
schaltet.

> 3)Wie lade ich das Ganze am besten?

Genau das ist der Knackpunkt. Aber da du nur extern nachladen kannst: 
mit einer passenden (again: Dreck, Feuchte, ...) Buchse und einem 
externen Akku-Ladegerät.

> 4)Die Ladeschlussspannung ist nicht die Spannung, die die Zellen am Ende
> maximal liefern, richtig? Ich hätte demnach keine Versorgungsspannung
> von 3 · 4.2V = 12.6V sondern 3 · 3.7V = 11.1V.

Sogar noch weniger. Die Klemmenspannung an einem Li-Ionen Akku schwankt 
zwischen 4.2V (proppevoll) und 3V (kurz vor leer). Wenn du die Akkus 
nicht nur spazieren fahren, sondern wirklich nutzen willst, muß deine 
Elektronik damit klar kommen.

> 5)Kann ich diese 11.1V irgendwie sehr kompakt auf 12V boosten, damit ich
> die maximale Helligkeit des Scheinwerfers bekomme?

Ich bezweifle, daß der Scheinwerfer wirklich 12V braucht. Wenn es ein 
guter ist (den willst du) dann hat er einen Schaltregler drin, der die 
LED mit Konstantstrom versorgt.

: Bearbeitet durch User
von Timo (Gast)


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Danke für die schnelle Antwort! Hatte schon Sorgen, dass der Beitrag zu 
lang geworden ist :D

Jörg W. schrieb:
> Ansonsten schaltet man natürlich "nackte" Zellen in Reihe oder parallel.
Perfekt, danke. Also lohnen sich geschützte Zellen nur, wenn diese 
einzeln verwendet werden.

> Komplett auf 13 V wäre etwas einfacher (nur aufwärts
> nötig), viel einfacher ist jedoch der Fall, wenn man nur 6 V braucht
> (nur abwärts und gute Spannungsdifferenz zwischen Quelle und Last).
Wenn ich ungeschützte Zellen verwende, geht mit etwas Hirnarbeit auch 
4s2p. Habe gerade spontan 4 Stück reingesteckt und dann erstmal nicht 
rausbekommen :D Nachdem ich die Kontakte abgeklebt hatte. Bekäme ich mit 
den 12-16V besser die 12V hin? Bei 6V ist mir das Licht zu dunkel.
Ansonsten bleibe ich bei 3s2p und teste 13V oder verbinde die Lampe 
direkt. Dann wird sie halt langsam dunkler, würde ich schon aushalten.

> Aber nochmal: das schwierigste dürfte ein mechanisch sicherer Aufbau
> sein.
Das bekomme ich hin. Bin dank dir auf die Idee gekommen, die Schaltung 
in Epoxy zu gießen, sodass diese dann perfekt in das Rohr passt. Die 
Zellen könnte ich mit einer dünnen Schaumstoffmatte umwickeln und dann 
mit Schrumpfschlauf isolieren. Da sollte nichts wackeln oder rutschen.

von Jack V. (jackv)


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Li-Akkus in Stahlrohre einschließen, am besten so, dass sie saugend 
passen – prima Variante, ’ne Rohrbombe zu basteln. Das war bei billigen 
China-Taschenlampen mit Alugehäuse und nur einer Zelle schon recht 
eindrucksvoll, wenn die abgeblasen haben (gibt da ’n Bild von jemanden, 
der die Lampe bei der Gelegenheit mit dem Mund gehalten hat – sah nicht 
sehr gut aus). Ein Stahlrohr und mehrere Zellen bringen das direkt noch 
’ne Ebene nach oben :)

von Niklas G. (erlkoenig) Benutzerseite


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Wie wäre es damit die Zellen im Steuerrohr zu verstecken, so wie der 
Cinq Plug?

https://cinq.de/en/power-supplies/433/plug5-plus

PS: Sehe ich da... TITAN?? ;-)

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Jörg W. schrieb:
> insofern kann man
> Balancer und Schutzschaltung aus einem alten Laptopakku recyceln.

Schutzschaltung ja, Balancer nein. Es gibt so gut wie keine Akkupacks in 
Maschinen oder Notebooks, die Balancer haben. Die Hersteller verlassen 
sich auf die Gleichförmigkeit der Zellen und das wars. Das kann der TE 
aber auch tun, wenn alle Zellen aus der gleichen Charge kommen.

von Christian M. (likeme)


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Mach doch einen Nabendynamo hin, steigert auch gleich die Kondition!

von Dyson (Gast)


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Christian M. schrieb:
> Mach doch einen Nabendynamo hin, steigert auch gleich die
> Kondition!

Ein Nabendynamo an einem Rennrad ist wie eine Anhängerkupplung an einem 
Ferrari.

von Timo (Gast)


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Axel S. schrieb:
> Was heißt das? Ich bin auch schon "längere Touren" gefahren

War absichtlich unspezifisch formuliert :D Habe ein paar 2-3Tage-Touren 
geplant und bereits gemacht, aber noch nichts was auf 
Leistungsportler-Niveau wäre. Mehr als 200km am Tag mit Gepäck 
überfordern mich zurzeit, auch wenn ich mich hoffentlich noch steigere. 
Rahmen-, Oberrohr- und Satteltaschen kommen noch, mir fehlt zurzeit noch 
das Geld. Daher der Rucksack. Ist bisher alles provisorisch.

Axel S. schrieb:
> Ich habe meine Powerbank damals in einer Oberrohrtasche
> mitgeführt. Da konnte man sogar ein Ladekabel zum Fahradcomputer legen.
> Also: ich hinterfrage ganz massiv den Sinn deiner "Bastelei".
Das wäre definitiv die einfachere Lösung. Habe aber auch einfach Spaß am 
Basteln :D Wenn sich meine Idee nicht bewährt, werde ich auch darauf 
umsteigen.

Axel S. schrieb:
> Das umgeht man, indem man die Zellen nicht in Reihe, sondern parallel
> schaltet.

Scheinwerfer für 3-4V habe ich nich gefunden. Würde ungerne seperate 
Schaltkreise zum Laden und Entladen basteln müssen.

MaWin schrieb:
> Weniger bewegte Masse beim Lenken  mehr im Schwerpunkt.

Stimmt. Werde es aber einfach mal testen, gibt ja einige die auf 
Mehrtagestouren mit Lenkertasche fahren. Wird also hoffentlich gehen. 
Ansonsten kommt der Spaß wirklich in die Sattelstütze.

von Axel S. (a-za-z0-9)


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Christian M. schrieb:
> Mach doch einen Nabendynamo hin, steigert auch gleich die Kondition!

Die Idee mit Nabendynamo ist viel weniger dumm, als man meinen könnte.

Aber im Endeffekt geht es darum, daß ein Rennrad kein gutes Reiserad 
oder Langstreckenrad ergibt. Ich würde für ein Reiserad immer einen 
Trekkingrahmen wählen. Und dann einen Nabendynamo.

Ein Rennrad würde ich nur unter Protest (eigentlich gar nicht) mit fest 
angebautem Langstrecken-Equipment versehen. Da kommt für eine 
ausgedehnte Tagestour mal die Arschrakete dran. Aber das wars schon. 
Oberrohrtasche geht noch. Für Riegel, Schlüssel, Pumpe.

von Timo (Gast)


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Jack V. schrieb:
> prima Variante, ’ne Rohrbombe zu basteln

Upsi, habe ich als Kind mit Böllern gebastelt :D Erinnere mich noch 
schmerzhaft daran. Aber mal ehrlich, so ziemlich alles könnte hochgehen. 
Werde wohl immer beim Fahren die Daumen drücken.

von Timo (Gast)


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Niklas G. schrieb:
> PS: Sehe ich da... TITAN?? ;-)

Nenene, das Bild ist nicht von mir :D Wäre schon ein Träumchen, aber 
mein Rose Pro Sl (105er mit Felgenbremsen) reicht mir dicke

von Timo W. (t1mo)


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Christian M. schrieb:
> Mach doch einen Nabendynamo hin, steigert auch gleich die Kondition!

Witzbold :D Aber ja klar, würde gehen. Das wäre mir jedoch zu permanent. 
Wenn ich ohne akkus fahren will, könnte ich auch einfach die Aerobars 
wechseln oder abnehmen.

Axel S. schrieb:
> Aber im Endeffekt geht es darum, daß ein Rennrad kein gutes Reiserad
> oder Langstreckenrad ergibt. Ich würde für ein Reiserad immer einen
> Trekkingrahmen wählen. Und dann einen Nabendynamo.
>
> Ein Rennrad würde ich nur unter Protest (eigentlich gar nicht) mit fest
> angebautem Langstrecken-Equipment versehen.

Jap, ich weiß. Musste mich aber entscheiden, mehrere Räder kann ich mir 
nicht leisten. Und damals war der Fahrradmarkt etwas ausverkauft, hatte 
ein Schweineglück mit meinem Rad. Und die Akkus wären ja nur 
semi-permanent. Werde den Scheinwerfer an den Aerobars befestigen, 
welche ich in 5min mit unverbastelten austauschen kann

von Timo W. (t1mo)


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Matthias S. schrieb:
> Es gibt so gut wie keine Akkupacks in
> Maschinen oder Notebooks, die Balancer haben. Die Hersteller verlassen
> sich auf die Gleichförmigkeit der Zellen und das wars. Das kann der TE
> aber auch tun, wenn alle Zellen aus der gleichen Charge kommen.

Also müsste ich mich nicht um Balancing kümmern, wenn ich dieselben 
Zellen neu kaufe und verwende? Wäre schon sehr angenehm

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Matthias S. schrieb:
> Es gibt so gut wie keine Akkupacks in Maschinen oder Notebooks, die
> Balancer haben.

OK, zumindest zu der Zeit, als ich sowas aktiv auseinander genommen 
habe, waren da welche drin. bq29310/29311 als Analog-Frontend. Letztere 
kann man auch nach wie vor kaufen.

Wenn man jetzt Akkus vom Schrott nimmt, werden die wohl auch schon 5 bis 
10 Jahre alt sein, da dürfte die Chance gut sein, dass die auch noch 
sowas haben.

Klaus R. schrieb:
> Ich würde DRINGEND zu einem eigens designten 3D Druck Gehäse raten.

Und du meinst wirklich, das bekommt man stabil?

Wettergerecht schon mal nur als ABS (oder vergleichbar), nicht aus 
einfach zu handhabendem PLA.

: Bearbeitet durch Moderator
von Stefan F. (Gast)


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Im Winter ist es Kalt, da leisten die Akkus wesentlich mehr, wenn man 
sie nahe am Körper trägt.

von Jack V. (jackv)


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Timo schrieb:
> Aber mal ehrlich, so ziemlich alles könnte hochgehen.
> Werde wohl immer beim Fahren die Daumen drücken.

Aber nicht im Thread über explodierende Li-Akkus jammern, nachdem du dir 
die Metallsplitter durch den Kopf gehen lassen hast, oder besagte Daumen 
aus dem Straßengraben sammeln musstest, ja? Da konnten die Akkus dann 
nämlich nichts dafür.

von Timo W. (t1mo)


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Jack V. schrieb:
> Aber nicht im Thread über explodierende Li-Akkus jammern, nachdem du dir
> die Metallsplitter durch den Kopf gehen lassen hast, oder besagte Daumen
> aus dem Straßengraben sammeln musstest, ja? Da konnten die Akkus dann
> nämlich nichts dafür.

Selbstverständlich geht alles auf mein Risiko. Ich würde nie auf die 
Idee kommen, euch für meine Basteleien verantwortlich zu halten. 
Außerdem hat das Rohr 4 Öffnungen (an beiden Enden und zwei Bohrungen), 
welche ich nicht zuschweißen werde. Hoffentlich würde darüber Druck 
entweichen.

von Stefan F. (Gast)


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Timo W. schrieb:
> Außerdem hat das Rohr 4 Öffnungen, welche ich nicht zuschweißen werde.

Schade, dann wird nichts aus dem Wurstblinker :-)

von Udo S. (urschmitt)


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Timo W. schrieb:
> Außerdem hat das Rohr 4 Öffnungen

Deinem Bild zufolge ist das Rohr zu.
Mir ist auch nicht klar, wo da der Ladeanschluss und wo das Kabel für 
den Scheinwerfer hin soll.
Von den Leitungen zwischen deinen verteilten Akkus mal ganz abgesehen.

Wenn ich da ein Akkupack brauchen würde, dann würde ich ihn mir mittels 
Nylontäschchen mit Klettband an den Rahmen montieren unter das obere 
horizontale Rohr in der Nähe des Lenkkopfes.
So daß man ihn einfachst abbauen kann.

von Harald W. (wilhelms)


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Matthias S. schrieb:

> Die Hersteller verlassen sich auf die Gleichförmigkeit der Zellen

...und darauf, das die Zellen mindestens 25 Monate halten. Danach
ist die Garantie abgelaufen und es steht ein gewinnversprechender
Neukauf an.

von Harald W. (wilhelms)


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Dyson schrieb:

> Ein Nabendynamo an einem Rennrad ist wie eine Anhängerkupplung an einem
> Ferrari.

Nein, das ist für Rennräder sogar besonders sinnvoll. Für die
Rennen kann man in Sekundenschnelle ein anderes Vorderrad ohne
Dynamo einbauen.

von Niklas G. (erlkoenig) Benutzerseite


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Harald W. schrieb:
> Für die
> Rennen kann man in Sekundenschnelle ein anderes Vorderrad ohne
> Dynamo einbauen.

Dann hat man aber immer noch eine unnötigerweise "schwere" Gabel/Rahmen, 
welche die für Dynamo und Kabel (auch zum Rücklicht) nötigen 
Anschraubpunkte/Kabelführung haben. Es gibt Rennräder die das haben, 
aber nicht viele. Dementsprechend gibt es auf dem Markt nicht gerade 
viele Rennrad-Laufräder mit Dynamo. Es gibt außerdem wenig Dynamo-Lampen 
zur Montag am Lenker, denn Gabelbohrungen zur Scheinwerfermontage sind 
ebenso selten.

Weil Deutschland mit seinen strikten Licht-Vorschriften in der 
Rennrad-Welt sowieso nicht sehr präsent ist, sind die meisten Rennräder 
eher amerikanisch-unpraktisch, d.h. als reine Sportgeräte, konzipiert - 
wenn's zu dunkel oder nass wird, macht man halt Indoor-Training...

Und in Sekundenschnelle baut man die Kabel(führung) auch nicht an/ab, 
vor allem wenn man sie im Rahmen führt, was aus optischen und 
Robustheits-Gründen sinnvoll ist.

Außerdem sind Dynamo-Lampen i.A. nicht so hell/leistungsfähig wie 
Akkulampen.

Axel S. schrieb:
> Aber im Endeffekt geht es darum, daß ein Rennrad kein gutes Reiserad
> oder Langstreckenrad ergibt. Ich würde für ein Reiserad immer einen
> Trekkingrahmen wählen. Und dann einen Nabendynamo.

Naja, es gibt noch Randonneur-Räder, amerikanische Touringräder (à la 
Surly Disc Trucker), Bikepacking-Gravelbikes, welche rennrad-typische 
Lenker haben aber eben doch für Langstrecken/Reisen gemacht sind. Die 
gibt es teilweise, aber nicht immer, mit Dynamo-Lichtanlage.

: Bearbeitet durch User
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