Hallo zusammen, ich möchte hier mal mein DCF77-Projekt kurz vorstellen. Was wollte ich haben ? Einen robusten DCF77 RX der auch auf dem Arbeitstisch mit all den Störquellen wie LED-Lampen , Schaltnetzteilen usw. stabil synchronisiert wird. Ein kleines Fertigmodul wie von z.B. ELV-Modul o.ä. inkl. eines Arduino zusammen in einem Gehäuse auf dem Arbeitstisch funktioniert hier bei mir schon mal nicht ... In dem Thread "Einfacher Mischer für DCF77-Superhet gesucht" Beitrag "Einfacher Mischer für DCF77-Superhet gesucht" hatte Christian mal eine Schaltung aus der Elrad von 1988 erwähnt. Die fand ich interessant, und habe den RX mal nachgebaut. Die Änderungen gegenüber dem Original habe ich im Schaltplan (Dcf77_Elrad.pdf) vermerkt. Ich hatte dann hier mit meinen verschiedenen Antennen etwas herum experementiert. Wenn man die Antennen über einen als Impedanzwandler geschalteten FET an den RX anschließt , ist das Signal mit allen vier Antennen im Kophörerausgang des RX zu hören. Zum Auswerten reicht der Pegel dann aber doch noch nicht ganz. Da ohnehin geplant war, Antenne und Vorverstärker abgesetzt zu betreiben, habe ich verschiedene Vorverstärker mal ausprobiert. sh. auch : Beitrag "Re: DCF77-Aktivantenne LTSpice BF245A" Letztlich bin ich bei einer ganz einfachen Variante gelandet. Hier kann (muss) mit dem Poti die Verstärkung in Abhängigkeit der eingesetzten Anttenne eingestellt werden. Zuviel geht auch nicht, dann wird der RX übersteuert. Der VV und Antenne (Fertigteil von HKW) liegen nun in einem Plastikrohr ca. 3m abgesetzt auf dem Schrank. Da ich keine passenden Drosseln hatte, wurde der VV separat mit Spannung versorg, gehen also zwei dünne Kabel zu dem Teil. Das was Kalle hier beschreibt, DCF77-Modul von Reichelt Beitrag "DCF77-Modul von Reichelt" die hohe Modul-Empfindlichkeit kann ich nur bestätigen. Ich habe die Software für den Arduino mit diesem Modul zuerst entwickelt da mein RX noch nicht fertig war, bzw. die Antennen fehlte. Einmal schief angeguckt oder gegen die Platine gekommen, war Schluß mit Sync. Ich werde die Tage mal ein GitHub-Projekt anlegen und die Kicad Dateien und das Arduino-Nano Programm dort ablegen. Gruß Ingo
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Das war mir auch noch in Erinnerung, es gab zwei Versionen, die zweite mit Gyrator. Ich meine, ich hätte die damals sogar nachgebaut. Für einen DCF77-Normalfrequenzempfänger kann man keinen Superhet benutzen, aber um die Uhrzeitinfo auszuwerten ist das ok. Auf der Spiegelfrequenz 78,750 kHz sollte nichts senden, die ist mit dem Konzept kaum unterdrückt.
Christoph db1uq K. schrieb: > Für einen DCF77-Normalfrequenzempfänger kann man keinen Superhet > benutzen Warum nicht?
>Warum nicht? Der 10 MHz-Quarz bestimmt im Superhet die Frequenzgenauigkeit, man könnte höchstens den Sekundenpuls auswerten wie beim GPSDO. Oder etwas aufwendiger die Phasenmodulation auf dem DCF77-Signal. Auf der letzten UKW-Tagung "zu Friedenszeiten" 2019 gab es einen Vortrag dazu "2019 Pieter-Tjerk de Boer PA3FWM Zeitübertragung im Langwellenbereich, insbesondere mittels LORAN-C". "Neben DCF77, dessen Signal bekanntlich von Radiouhren verwendet wird, gibt es noch andere Zeitsignale im Langwellenbereich. In diesem Beitrag werden DCF77, LORAN-C, und andere betrachtet, sowie die dabei auftretenden Ausbreitungsphänomene und die erreichbare Genauigkeit, die u.U. im Mikrosekundenbereich liegt." http://www.pa3fwm.nl/technotes/tn19b.html Das letzte Diagramm zeigte er auch im Vortrag. Für eine genaue Impulsauswertung muss das zuerst eintreffende Impulspaket der Bodenausbreitung ausgewertet werden. Es ging speziell um eine präzise Uhrzeitreferenz auch tief in Innenräumen, wo GPS nicht mehr ankommt. http://pa3fwm.nl/signals/clock-lille-flandres/ eine französische Konkurrenz zu DCF77 auf 162 kHz
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Hi Klaus, Klaus schrieb: > Interessantes Projekt. Nur etwas aus der Zeit gefallen. Warum ? Hobby ist das was Spaß macht. Einen Thread weiter, wird sich über historische Audion-Empfänger von 1920 und co. unterhalten oder welche Röhre nun am Besten passt. Ist doch Ok ... Gruß Ingo
Der Charme der 625Hz Zwischenfrequnenz liegt einfach darin, dass man mit einem Kopfhörer sehr einfach die Empfangsqualität beurteilen kann und entsprechend die Antenne positioniert. Hier in Braunschweig habe ich seinerzeit Empfangspegel um die 30uV an der Ferritantenne ermittelt.
Timo schrieb: > Christoph db1uq K. schrieb: >> Für einen DCF77-Normalfrequenzempfänger kann man keinen Superhet >> benutzen > > Warum nicht? Natürlich nicht. Aber hier geht es nur um eine Uhr, nicht ein Frequenznormal. Das sollte bei halbswegs aufmerksamem Lesen klar geworden sein.
Hi , Mark S. schrieb: > Der Charme der 625Hz Zwischenfrequnenz liegt einfach darin, dass man mit > einem Kopfhörer sehr einfach die Empfangsqualität beurteilen kann und > entsprechend die Antenne positioniert. Genau ! Mein Töchterchen konnte sich nicht vorstellen wie das funktioniert. Nun konnte sie sich die Zeichen auch mal anhören ;-) Einen Lautsprecher werde ich aber trotzdem nicht dauerhaft anbringen ;-) Zum Abgleich und positionieren ist der KH-Anschluß aber schon super... Gruß Ingo
Ja den 625Hz-Ton habe ich mir damals auch angehört. Aber das Superhet-Prinzip hat sich für Funkuhren nicht durchgesetzt, bestenfalls wurde ein Miniaturquarz eingebaut um etwas Filterwirkung zu bekommen. Ich suche gerade für eine Beispielschaltung nach "U2477B" von Telefunken, aber der scheint in Web vergessen zu sein. Ich denke, das waren alles Geradeausempfänger. Auf das Thema Frequenznormal komme ich auch nur, weil man dafür etwas aufwendigere Schaltungen findet. Seit GPS so billig ist, hat sich das aber weitgehend erledigt.
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Mark S. schrieb: > Timo schrieb: >> Christoph db1uq K. schrieb: >>> Für einen DCF77-Normalfrequenzempfänger kann man keinen Superhet >>> benutzen >> >> Warum nicht? > Natürlich nicht. Aber hier geht es nur um eine Uhr, nicht ein > Frequenznormal. Das sollte bei halbswegs aufmerksamem Lesen klar > geworden sein. Mal unabhängig davon, dass es hier um eine Uhr geht. Einen DCF77-Frequenznormal kann/konnte man auch mit dem Superhetprinzip realisieren, wenn dessen LO mit der Empfangfrequenz gelockt ist. Dazu gibt es sogar einen Bausatz. https://www.box73.de/file_dl/bausaetze/BX-176.pdf
Der Geradeausempfänger mit dem Telefunken-chip war eben die einfachere und preiswertere Lösung, die auch noch in die Armbanduhr passte. Funktioniert überraschend gut, mein billiger Tschibo-Wecker hat selbst in Irland noch synchronisiert. In der Ära des DCF-77 Selbstbau-Hypes gab es in den UKW-Berichten auch mal einen Empfänger für ein DCF-77 Frequenznormal - das war vom Aufwand her natürlich eine ganz andere Liga.
>etwas aufwendiger...
Schön gemacht. Aber ich fürchte der Zug ist abgefahren seit in jeder
Glühbirne ein Billigst-Schaltnetzteil steckt. Ich habe jedenfalls das
GPSDO von Leo Bodnar. Mehr Präzision ist für mich unnötig.
Mark S. schrieb: > gab > es in den UKW-Berichten auch mal einen Empfänger für ein DCF-77 > Frequenznormal ...wurde bereits in https://www.mikrocontroller.net/topic/goto_post/6912079 verlinkt.
> Interessantes Projekt. Nur etwas aus der Zeit gefallen.
Ich hab eigentlich gerade gedacht das sowas eigentlich eine eher
coole Sache ist. Man muesste doch 77.5khz doch heute direkt mit
einem Microcontroller sampeln koennen und dann alles cool in
Software machen. :-)
Olaf
Klaus schrieb: > Interessantes Projekt. Nur etwas aus der Zeit gefallen. Damals war die Unterdrücung der fünften Harmonischen der Zeilenfrequenz ein Thema, welches sich mit einem Super gut machen lies. Heutzutage ist leider gas ganze Band rund um die 77,5kHz durch Schaltnetzteile verseucht, und da bringt der Super keine Vorteile mehr. Zumal die Filterquarze für 77,5kHz inzwischen klein und billig geworden sind.
Hallo zusammen, Ingo D. schrieb: > Ich werde die Tage mal ein GitHub-Projekt anlegen und die Kicad Dateien > und das Arduino-Nano Programm dort ablegen. Das Repo habe ich jetzt angelegt: https://github.com/ingo2012/DCF77_ELRAD Gruß Ingo
Olaf schrieb: > Man muesste doch 77.5khz doch heute direkt mit > einem Microcontroller sampeln koennen und dann alles cool in > Software machen. :-) Gibt's hier.... Beitrag "ATTINY85 als DCF77-Empfänger"
Hallo zusammen, hier mal ein Update zu meinem Uhrenprojekt. So ganz zufrieden war ich mit meiner Aktiv-Antenne dann doch nicht. Normalerweise synchronisierte die Uhr nach dem Einschalten innerhalb von 3-4 Minuten. Manchmal dauerte es jedoch erheblich länger. Im Betrieb sollte die Uhr eigentlich jede Minute die aktuelle Zeit setzen, aber auch hier kam es vor, das stundenlang keine Synchronisation stattfand. Im Kopfhörer hörte man dann auch, das das Signal stark verrauscht war, hier reichte der Empfangspegel dann doch nicht ganz. Im Beitrag Beitrag "Re: MSF-60 kHz-Empfangs-Experiment" hatte Peter beschrieben, wie er eine Rahmenantenne um den Türrahmen gewickelt hat.. Also schnell mal getestet.. Eine alte Pinnwand mit ca. 40 Wdg, CuL auf einer Fläche von 50x30cm bewickelt ... Das Ergebnis war super, kein Verstärker mehr notwendig , lediglich den FET-Impedenzawandler braucht es noch. Da über meinem Basteltisch ein Bild hängt, wurde die Rückwand kurzerhand missbraucht ;-) Fläche ca. 80x38cm und ca. 35Wdg.CuL, klappt auch, wenn die Richtung zum DCF77-Sender nicht ganz passt. Der Pegel ist mehr als ausreichend.... Gruß Ingo
Ingo D. schrieb: > Poti die Verstärkung in Abhängigkeit der eingesetzten Anttenne > eingestellt werden. > Zuviel geht auch nicht, dann wird der RX übersteuert. Um die Signalstärke anzupassen gibt es noch eine Schaltung mit einer Rückkopplung auf die erste Verstärkerstufe (AVR).
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