Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug Was ist besser? Massives altes 3Phasen Schutzgasschweißgerät oder günstiger aktueller Inverter?


von Thomas (kosmos)


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Hallo ich habe mal ne Frage an die Schweißer. Was meint ihr lieber ein 
altes Profigerät günstig ca. 300€ kaufen oder lieber einen aktuellen 
günstigen Inverter für Schutzgas für vielleicht 400€, bei aktuellen 
Geräten kann man meist zusätzlich zum Strom die Spannung verändern was 
den Lichtbogen beeinflusst, die älteren Geräte haben manchmal einen 
Eingriff in die Drosselwirkung warscheinlich mehrere Abgänge an dieser.

Was meint ihr, was funktioniert besser. Lieber ein altes wertiges 
Eisenschwein anschaffen mit einer 3 Phasen Gleichrichterbrücke oder nen 
neuen China-Inverter nehmen. Was wird die besseren Ergebnisse liefern. 
Ich selbst bin mit WIG unterwegs aber für größere Sachen, wie ich es zur 
Zeit habe geht es mit MIG/MAG einfach schneller, man braucht weniger 
Gas...

Hat jemand einen direkten 1:1 Vergleich? Also altes Profigerät vs. neuen 
China-Böller. Ich tendiere zum alten Profigerät aber recht mobil sind 
die eben nicht und wenn die Schweißeigenschaften dann auch noch 
schlechter wie etwas günstiges aktuelles ist, werde ich doch 
umschwenken.

von Flip B. (frickelfreak)


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Definitiv inverter. Anti stick bei Stick und kräftige Zündung Wig willst 
du nicht mehr missen. Robust sind mittlerweile selbst einfachste 
chinageräte, dazu noch mehr kontrolle über den schweissstrom, 
möglichkeiten für steuerung über fusspedal...

von Sebastian R. (sebastian_r569)


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Mit Schutzgasschweißen meinst du MIG, oder?

Ich habe eines von Stahlwerk und bin damit zufrieden.

Beim MIG gibt es deutlich weniger Variablen als bei WIG. Keine 
HF-Zündung, keine Pulsfunktion,... Am Ende muss die Versorgung "nur" DC 
mit einem möglichst konstanten Strom liefern. Wirklich viele 
Zusatzfunktionen braucht es eigentlich gar nicht. Am Ende können 
vermutlich beide Geräte dementsprechend die gleichen Ergebnisse liefern. 
Die größte Variable dabei ist vermutlich die Qualität des Brenners

Ich mag an meinem Chinakracher, dass das Ding nur 12kg wiegt und damit 
echt kompakt und mobil ist. Notfalls auch ausm Generator oder 
Powerstation. Ich brauche keine 3 Phasen dafür.

von Thomas (kosmos)


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ja es geht nur um MIG/MAG und die Schweißeigenschaften. Also alter 3 
Phasen Riesentrafo mit Brückengleichrichter Drossel und Elkobatterie vs. 
MIG/MAG-Inverter.

von oszi40 (Gast)


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Thomas O. schrieb:
> Eisenschwein

Ein Eisenschwein hat auch Gewicht. Das merkt man schon am Gartentor.

von Helge (Gast)


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Hätte ich das Ding nur in einer Werkstatt, würde ich mir so ein altes 
Monster anschaffen. Schweißen gut, halbwegs unkaputtbar.

Ich bin aber unterwegs, dafür ist der kleine Chinese ziemlich gut. 
Meiner ist vom Hofer (Aldi), 2 Jahre alt. Für dickeres braucht der aber 
ne C16 abgesicherte Steckdose.

von Christian S. (schrotti1000)


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Hi, würde beides Anschaffen. Das Eisenschwein für die Werkstatt und 
einen kleinen Inverter zum mobilen Einsatz.
Habe einen Lorch mit 250A 3~ Phasen daheim, der hat 100% ED bis 120A.
Da kann man den ganzen lieben Tag vor sich hin Bruzeln.
Der Inverter hat 60€ bei Ebay gekostet geht bis 150A. Wiegt 2Kg.

von Klaus W. (mfgkw)


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Kommt auch drauf an, was man schweißen will.

Wenn es nur um schnöden Baustahl geht, ist es fast egal bzw. ein altes 
Teil eher attraktiv.
Nur Strom und Gas liefern kann auch ein altes Dampfteil gut.

Willst du auch mal Alu anfassen oder andere Spezialitäten, gibt es unter 
den aktuellen viel besseres zu erträglichen Preisen (allerdings 
natürlich auch Schrott, nicht alles Neue ist toll).

von Olaf (Gast)


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> Hätte ich das Ding nur in einer Werkstatt, würde ich mir so ein altes
> Monster anschaffen. Schweißen gut, halbwegs unkaputtbar.

Ich hab so eine alte Kiste und ich hoffe immer das sie kaputt geht
damit ich mir endlich was modernes anschaffen kann. Aber leider
geht die einfach nicht kaputt. :-)

Ich haette bedenken bei den modernen Chinakisten wenn man sie echt 
beruflich
jeden Tag 8h nutzt um damit fette Sachen zu schweissen, aber ansonsten 
hat sich da soviel getan das man eher was modernes nutzen will.

> ja es geht nur um MIG/MAG und die Schweißeigenschaften.

Ich wuerde mir gerade privat nur WIG anschaffen. Der Nachteil von WIG
ist im Prinzip das man langsamer schweisst. Aber der Vorteil ist das
du viel mehr unterschiedliches schweissen kannst und gerade duenne
und kleines Sachen einfacher sind.

Olaf

von Hermann S. (diphtong)


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Also diese Stahlwerk MIG/MAG Teile sind Schrott.
Schaus dir mal an:
https://www.stahlwerk-schweissgeraete.de/schweissgeraete-mig-200-st-mig-mag-schutzgas-inverter

Ne einstellbare Drosselspule...sowas hab ich noch nie an einem 
Schweissgerät gesehen, zumindest nicht so bezeichnet. Man kann den 
Drahtvorschub auch nicht regeln, das geschieht automatisch und recht 
schlecht.
Stromeinstellung ist bei einem MAG sowieso ein Schmarrn...bei MAG stellt 
man die Spannung ein. Habs hier schon mal beschrieben: 
Beitrag "MIG/MAG Schweissinverter mit einstellbarer Drossel?"

Hol dir lieber von Lorch o. ä. ein Gerät, die haben schon mal 
ordentliche Anleitungen dabei, nicht wie bei Stahlwerk.
So ein Lorch MAG gibts schon für 1400€

Oder hier...sogar mit 4-Rollen Antrieb:
https://www.tbs-aachen.de/Schweisstechnik/MIG/MAG_Schweissen/MIG/MAG_Stahlbau_und_Handwerk/Migatronic_Automig_273_Aktion_mit_4-Rollen-Antrieb_i3308_66719.htm?gclid=EAIaIQobChMInb7wgsXC9wIV_41oCR0djQ3tEAQYAyABEgJVgvD_BwE&cookies=1

: Bearbeitet durch User
von Hermann S. (diphtong)


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Wieso wird eigentlich beim MAG Schweissen von "mobilem Einsatz" 
gesprochen??? Kann ich nicht ganz nachvollziehen...schweißt Ihr alle 
ohne Gas? Oder wo kriegt ihr das Gas her, wenn Ihr auf dem Feld nen 
Bulldog richten müsst???
Also was ich damit sagen will...mit einem MIG/MAG Gerät ist man nie 
wirklich mobil, weil man ne Gasflasche mitschleppen muss...das Argument 
ist fürn Arsch.
Wenn Du mobil sein willst, hol dir nen Elektrodeninverter.

von Hermann S. (diphtong)


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Olaf schrieb:

> Ich wuerde mir gerade privat nur WIG anschaffen. Der Nachteil von WIG
> ist im Prinzip das man langsamer schweisst. Aber der Vorteil ist das
> du viel mehr unterschiedliches schweissen kannst und gerade duenne
> und kleines Sachen einfacher sind.

Da geb ich Dir vollkommen Recht. Es gibt aber doch Anwendungen, wo man 
lieber ein MAG nimmt (z. B. Karosserieblech schweissen). Da holt dich 
mitm WIG der Teufel und Du bekommst wahrscheinlich zu viel Wärme ins 
Blech -> Verzug

von Klaus W. (mfgkw)


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Olaf schrieb:
> Ich wuerde mir gerade privat nur WIG anschaffen. Der Nachteil von WIG
> ist im Prinzip das man langsamer schweisst. Aber der Vorteil ist das
> du viel mehr unterschiedliches schweissen kannst und gerade duenne
> und kleines Sachen einfacher sind.

Ja, sehe ich auch so.
WIG lohnt sich schnell, wenn man kleine/feine Sachen macht, und vor 
allem wenn es schön aussehen soll.
Da würde ich aber dringend eines mit Wechselstrom und Puls empfehlen. 
Dann klappt sogar Alu mit etwas Übung.

Aber wie du schon sagst, ist es relativ langsam. Zudem braucht es mehr 
Argon, und die Elektroden gehen auch ständig weg.
Viele Meter macht man mit MIG/MAG wesentlich schneller und billiger.

Zudem braucht man für WIG zwei Hände, MIG/MAG geht einhändig.
Da man eh immer zuwenig Hände hat, ist der Händebedarf mit 100% mehr bei 
WIG gegenüber MIG auch zu bedenken.
(Von wegen Evolution führt zu optimalen Ergebnissen. Ein Oktopus hat 
viel mehr Arme, aber muß überhaupt nicht schweißen. Und mir fehlen sie 
dauernd.)

Ich hätte eigentlich ein Kombigerät MIG/MAG+WIG gerne gehabt, bin dann 
aber doch erstmal bei WIG gelandet.
Ein uraltes MIG/MAG habe ich, weiß aber nicht ob es sich zu renovieren 
lohnt.
Wenn ich mal noch viel schweißen muß, hole ich vielleicht ein neues 
MIG/MAG dazu.
Aber solange es mengenmäßig übersichtlich bleibt, ist WIG toll für den 
besseren Haushalt.

Wie gesagt, je nachdem was man braucht:
- MIG/MAG relativ effektiv für viel Schweißen
- MMA (Stabelektroden) für einfache und grobe Sachen in St und VA
- WIG für alles außer Plastik und Holz, wenn man Zeit hat

Wenn das WIG auch MMA kann, deckt man schon ziemlich alles ab.
Sonst kostet en kleines MMA auch nicht mehr viel, und ist dann 
handlicher. Das hängt man sich mittlerweile lässig über die Schulter auf 
der Leiter, im Gegensatz zu den alten Schweißtrafos, die man kaum heben 
mag.

von Hermann S. (diphtong)


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Klaus W. schrieb:

> Wie gesagt, je nachdem was man braucht:
> - MIG/MAG relativ effektiv für viel Schweißen
> - MMA (Stabelektroden) für einfache und grobe Sachen in St und VA
> - WIG für alles außer Plastik und Holz, wenn man Zeit hat

Wobei man mit Elektroden schon auch seehrr vielfältig unterwegs ist und 
nicht nur auf einfache Stahl und VA Sachen begrenzt ist, gibt ja alles 
mögliche an Elektroden und man kann damit auch sehr feine Nähte ziehen. 
Das muss man aber beherrschen und sich auch auskennen...welche Elektrode 
wofür und wie ist die zu verschweissen, evtl. Rücktrocknung, etc.
Da sind die anderen Verfahren (MAG, WIG) schon einfacher.

von Olaf (Gast)


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> gesprochen??? Kann ich nicht ganz nachvollziehen...schweißt Ihr alle
> ohne Gas? Oder wo kriegt ihr das Gas her, wenn Ihr auf dem Feld nen
> Bulldog richten müsst???

Also bei mir steht die Pulle hinten auf dem Schweissgeraet und das hat 
Raeder. Aber ja, natuerlich deine angesprochene Anwendung ist kacke. Da 
wuerde man einfach einen kleinen modernen Inverter ueber die Schulter 
haengen und mit Elektroden schweissen. Wenn also dein oller Lanz dreimal 
im Monat auf dem Feld durchbricht wirst du schnell ein zweites 
Schweissgeraet haben. Wenn es nur alle fuenf Jahre passiert dann eher 
nicht und lieber einmal etwas fluchen.

> Viele Meter macht man mit MIG/MAG wesentlich schneller und billiger.

Das ist absolut richtig, aber das braucht man fuer private Basteleien 
halt nicht. Selbst wenn ich mein MIG/MAG nur von 0.5er auf 0.8er Draht 
umruesten will ist der Aufwand schon so gross das man meistens denkt, 
ach kein Bock, geht schon so irgendwie.

> Zudem braucht man für WIG zwei Hände, MIG/MAG geht einhändig.
> Da man eh immer zuwenig Hände hat, ist der Händebedarf mit 100% mehr bei
> WIG gegenüber MIG auch zu bedenken.

Automatikhelme gibt es mittlerweile auch billig aus China. :)
Ich hab aber auch noch keinen. Man ist es einfach von frueher so gewohnt
die Teile zusammenzuhalten, Augen zu und dann mal einen Punkt drauf. Das 
geht schon. Und ein Dreierset billige Gripzangen schadet auch nicht.

Das was ich frueher in der Lehre am meisten geschaetzt habe war Autogen. 
(hat was meditatives) Das hat man zuhause aber eher auch nicht weil du 
dann halt immer zwei grosse und teure Pullen da rum stehen hast. Mit dem 
WIG koennte man aber auch Hartloeten und das halte auch privat und 
gerade auch fuer Anfaenger fuer eine tolle Sache.

Olaf

von Thomas F. (igel)


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Hermann S. schrieb:
> mit einem MIG/MAG Gerät ist man nie
> wirklich mobil, weil man ne Gasflasche mitschleppen muss

Komisch, gerade gestern war ich mit meinem tragbaren China-Inverter und 
der 10l Gasflasche bei einem Bekannten und habe ihm kurz was geschweißt. 
Den Inverter kann ich mit einer Hand tragen und das ganze passt sogar in 
den Kofferraum meines Autos.

Hermann S. schrieb:
> Wenn Du mobil sein willst, hol dir nen Elektrodeninverter.

Viele MAG-Inverter können auch Elektrode. Meines auch, habe ich 
allerdings noch nie ausprobiert.

Die dicken Lorch Trafogeräte mir 100% ED mögen für eine 
Landmaschinen-Werkstatt gut sein, für den Heimgebrauch würde ich immer 
ein Invertergerät nehmen.

von Klaus W. (mfgkw)


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Hermann S. schrieb:
> Wieso wird eigentlich beim MAG Schweissen von "mobilem Einsatz"
> gesprochen??? Kann ich nicht ganz nachvollziehen...schweißt Ihr alle
> ohne Gas? Oder wo kriegt ihr das Gas her, wenn Ihr auf dem Feld nen
> Bulldog richten müsst???
> Also was ich damit sagen will...mit einem MIG/MAG Gerät ist man nie
> wirklich mobil, weil man ne Gasflasche mitschleppen muss...das Argument
> ist fürn Arsch.
> Wenn Du mobil sein willst, hol dir nen Elektrodeninverter.

Gut argumentiert!
Zumindest wenn man an jedem Acker einen Stromanschluß hat...

: Bearbeitet durch User
von Hermann S. (diphtong)


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Thomas F. schrieb:
> Hermann S. schrieb:
>> mit einem MIG/MAG Gerät ist man nie
>> wirklich mobil, weil man ne Gasflasche mitschleppen muss
>
> Komisch, gerade gestern war ich mit meinem tragbaren China-Inverter und
> der 10l Gasflasche bei einem Bekannten und habe ihm kurz was geschweißt.
> Den Inverter kann ich mit einer Hand tragen und das ganze passt sogar in
> den Kofferraum meines Autos.

Mobil heisst für mich: Teil über die Schulter und los gehts...und nicht 
erst Gasflasche rumschleppen und mit dem Auto rumkarrn. Mit dem 
richtigen Auto bin ich auch mit einem fetten Trafoschweissgerät mobil^^
Aber das ist eben Definitionssache...Autogen ist auch mobil, braucht man 
nicht mal Strom...aber man hat eben auch zwei fette Gasflaschen zum 
rumschleppen.

> Hermann S. schrieb:
>> Wenn Du mobil sein willst, hol dir nen Elektrodeninverter.
>
> Viele MAG-Inverter können auch Elektrode. Meines auch, habe ich
> allerdings noch nie ausprobiert.

Stimmt...das können die Meisten heute.

> Die dicken Lorch Trafogeräte mir 100% ED mögen für eine
> Landmaschinen-Werkstatt gut sein, für den Heimgebrauch würde ich immer
> ein Invertergerät nehmen.

Wenn ich den Platz hätte, würde ich (für ein MAG Gerät) lieber ein 
fettes Trafo-Gerät nehmen, auch für den Heimgebrauch. Ich mein...ich 
kauf so ein Gerät ja nicht dass ich bei nem Kumpel mal was schweissen 
kann, sondern für mich. Und das Problem mit dem Bulldog aufm Feld hab 
ich nicht, war nur ein Beispiel ;-)

von Hermann S. (diphtong)


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Klaus W. schrieb:
> Hermann S. schrieb:
>> Wieso wird eigentlich beim MAG Schweissen von "mobilem Einsatz"
>> gesprochen??? Kann ich nicht ganz nachvollziehen...schweißt Ihr alle
>> ohne Gas? Oder wo kriegt ihr das Gas her, wenn Ihr auf dem Feld nen
>> Bulldog richten müsst???
>> Also was ich damit sagen will...mit einem MIG/MAG Gerät ist man nie
>> wirklich mobil, weil man ne Gasflasche mitschleppen muss...das Argument
>> ist fürn Arsch.
>> Wenn Du mobil sein willst, hol dir nen Elektrodeninverter.
>
> Gut argumentiert!
> Zumindest wenn man an jedem Acker einen Stromanschluß hat...

Ja das Stromaggregat kommt bei der Baustelle noch dazu...^^

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Thomas O. schrieb:
> Hat jemand einen direkten 1:1 Vergleich? Also altes Profigerät vs. neuen
> China-Böller. Ich tendiere zum alten Profigerät aber recht mobil sind
> die eben nicht und wenn die Schweißeigenschaften dann auch noch
> schlechter wie etwas günstiges aktuelles ist, werde ich doch
> umschwenken.

Wirklich gut transportabel sind die in der Tat nicht. Allerdings besteht 
MIG/MAG zu einem guten Teil aus Mechanik, die robust und langlebig sein 
sollte. Und da haben die älteren Trafogeräte meist deutliche Vorteile. 
Die, deren Innenleben ich gesehen habe, hatten alles aus Metall 
gefertigt, die Drahtmitnehmer sauber gedreht etc., Laufrollen robust, 
Gehäuse ebenso.
Bei billigen Invertern sieht das oft anders aus.
Dazu sind Schalter, Knöpfe, Drahtpotis einfach unkaputtbar.

Weiterer Pluspunkt ist, dass man diese Geräte leicht reparieren kann, da 
die Elektronik übersichtlich und oft rein diskret aufgebaut ist.

Ich habe meines damals geschenkt bekommen und mit wenig Geld "gepimpt":
Beitrag "Älteres MIG/MAG-Gerät "upgraden""
Das alte Schätzchen funktioniert bisher einwandfrei :-)

Von den Einstellmöglichkeiten her benötigt man bei MIG/MAG nicht so 
viel. Das leisten eigentlich auch die alten Geräte.

Die neuen Inverter sind aber auch nicht schlecht. Wenn Du mobil sein 
willst, geht das mit Inverter und einer 5l-Flasche gut. Verlässt das 
Gerät die Halle/den Raum nicht, würde ich immer eines mit Laufrollen 
wählen.

Hermann S. schrieb:
> Wieso wird eigentlich beim MAG Schweissen von "mobilem Einsatz"
> gesprochen??? Kann ich nicht ganz nachvollziehen...schweißt Ihr alle
> ohne Gas? Oder wo kriegt ihr das Gas her, wenn Ihr auf dem Feld nen
> Bulldog richten müsst???
> Also was ich damit sagen will...mit einem MIG/MAG Gerät ist man nie
> wirklich mobil, weil man ne Gasflasche mitschleppen muss...das Argument
> ist fürn Arsch.

5L-Flasche Argon liegt bei knapp 14kg - zusammen mit Inverter ist man 
bei ca. 25kg. Ist problemlos transportierbar.

> Wenn Du mobil sein willst, hol dir nen Elektrodeninverter.

Hilft auf dem Acker genau so viel wie MIG/MAG - nämlich gar nicht.

Insofern ist das obige Bulldog-Argument nicht wirklich gut gewählt ;-)

: Bearbeitet durch Moderator
von Hermann S. (diphtong)


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Chris D. schrieb:

> Wirklich gut transportabel sind die in der Tat nicht. Allerdings besteht
> MIG/MAG zu einem guten Teil aus Mechanik, die robust und langlebig sein
> sollte. Und da haben die älteren Trafogeräte meist deutliche Vorteile.
> Die, deren Innenleben ich gesehen habe, hatten alles aus Metall
> gefertigt, die Drahtmitnehmer sauber gedreht etc., Laufrollen robust,
> Gehäuse ebenso.
> Bei billigen Invertern sieht das oft anders aus.
> Dazu sind Schalter, Knöpfe, Drahtpotis einfach unkaputtbar.

> Weiterer Pluspunkt ist, dass man diese Geräte leicht reparieren kann, da
> die Elektronik übersichtlich und oft rein diskret aufgebaut ist.

Ja genau, das sind die Argumente, die für ein Trafogerät sprechen. Also 
bis auf die "Mobilität" sprechen die Argumente (zumindest für mich) für 
ein Trafogerät.


> Die neuen Inverter sind aber auch nicht schlecht. Wenn Du mobil sein
> willst, geht das mit Inverter und einer 5l-Flasche gut. Verlässt das
> Gerät die Halle/den Raum nicht, würde ich immer eines mit Laufrollen
> wählen.
>
> Hermann S. schrieb:
>> Wieso wird eigentlich beim MAG Schweissen von "mobilem Einsatz"
>> gesprochen??? Kann ich nicht ganz nachvollziehen...schweißt Ihr alle
>> ohne Gas? Oder wo kriegt ihr das Gas her, wenn Ihr auf dem Feld nen
>> Bulldog richten müsst???
>> Also was ich damit sagen will...mit einem MIG/MAG Gerät ist man nie
>> wirklich mobil, weil man ne Gasflasche mitschleppen muss...das Argument
>> ist fürn Arsch.
>
> 5L-Flasche Argon liegt bei knapp 14kg - zusammen mit Inverter ist man
> bei ca. 25kg. Ist problemlos transportierbar.

Ja ich hab meinen WIG Inverter samt Gasflasche (10l) auch schon 
rumgekarrt...aber das macht keinen Spass...da nehm ich lieber nur den 
Inverter und schweiß mit Elektroden.

Wer kauft denn 5l Gasflaschen? -Die ist ja Ruck Zuck leer.
5l Flasche Füllung 40€:
https://www.tbs-aachen.de/Gasfuellungen-Gasfuellung_Argon_46__5_l_200_bar_i4098_67152.htm
10l Füllung 40€:
https://www.tbs-aachen.de/Gase/Gasfuellungen/Gasfuellung_Argon_46_10_l_200_bar_i4098_67153.htm
20l Füllung 50€:
https://www.tbs-aachen.de/Gase/Gasfuellungen/Gasfuellung_Argon_46__20_l_200_bar_i4098_67154.htm

Ich denke eine 10l Flasche ist der beste Kompromiss zw. Mobilität und 
Preis/Leistung. Ne 5l Füllung kostet quasi das doppelte wie die 10l 
Füllung und die Gasflasche ist nur 20€ teurer.


>> Wenn Du mobil sein willst, hol dir nen Elektrodeninverter.
>
> Hilft auf dem Acker genau so viel wie MIG/MAG - nämlich gar nicht.
>
> Insofern ist das obige Bulldog-Argument nicht wirklich gut gewählt ;-)

Ja ich habs ja schon eingesehen, schlechtes Beispiel^^

: Bearbeitet durch User
von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Hermann S. schrieb:
> Wer kauft denn 5l Gasflaschen?

Ich hab sogar eine 2l-Flasche (allerdings für mein kleines, mobiles WIG, 
u.a. für's Labor :-)
Wiegt keine 5kg.

> -Die ist ja Ruck Zuck leer.

Daher besorgt man sich noch für ein paar Euro einen 
Umfüllschlauch/-bogen, und füllt sich die selbst aus der 50l-Flasche auf 
;-)
Klar, die muss man haben. Aber die passt eigentlich in jede Ecke, 
insbesondere, wenn man daraus nur in die handlichere 10l-Flasche 
"zapft".

Und 5l bei 180bar sind etwa 900 Liter, bei 7l/min also über zwei Stunden 
Schweißen. Damit kann man mobil schon viel machen.

> Ich denke eine 10l Flasche ist der beste Kompromiss zw. Mobilität und
> Preis/Leistung. Ne 5l Füllung kostet quasi das doppelte wie die 10l
> Füllung und die Gasflasche ist nur 20€ teurer.

Wobei die 20l-Flasche nicht viel schwerer und nur etwas dicker ist.

Ja, das Gas selbst kostet praktisch nichts. Es ist der Aufwand (TÜV, 
anschrauben usw.)

: Bearbeitet durch Moderator
von Thomas (kosmos)


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Also danke schonmal für die ganzen Meinungen.

Da ich bereits einen kräftiges WIG AC/DC Inverter (natürlich auch für 
Elektrode) mit 20 Liter Gasflasche im Keller habe, es aber jetzt bei 
größeren Teilen das Problem gibt das ich mit WIG schon sehr lange 
brauche, auch einen hohen Gasverbrauch habe und außerdem die größen 
Teile (bis zu 4 Meter länge schlecht vom Keller wieder hochbekomme 
möchte ich mir zusätzlich ein MIG/MAG in die Garage stellen um die 
Kosten(Gas) und Zeit zu reduzieren, die benötigte Mobilität wäre also 
max. Garage-Keller bzw. Keller-Garage und das nach Möglichkeit ohne 2te 
Person. Also so 30-40 kg wäre das Maximum fürs Gerät.

Ich sehe es auch so das ein alten MIG/MAG praktisch unzerstörbar ist 
bzw. leicht repariert werden kann. Für den Inverter spricht bei mir nur 
das geringere Gewicht und evtl. bessere Schweißeigenschaften und genau 
das interessiert mich. Der Trafo hat ja ne feste Kennlinie das 
Invertergerät ist ja da relativ frei und die Regeleigenschaften nur von 
der Programmierung abhängig.

von Jan (Gast)


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Ich habe meine Trafos verkauft und schweiße Mig/Mag ausschließlich mit 
Invertern.
Von den Chinesen habe ich jedoch keine Ahnung.

von Hermann S. (diphtong)


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Chris D. schrieb:

> Daher besorgt man sich noch für ein paar Euro einen
> Umfüllschlauch/-bogen, und füllt sich die selbst aus der 50l-Flasche auf
> ;-)
> Klar, die muss man haben. Aber die passt eigentlich in jede Ecke,
> insbesondere, wenn man daraus nur in die handlichere 10l-Flasche
> "zapft".

Das ist fast die bessere Möglichkeit...ne fette 50l Flasche für den 
Stationären Gebrauch und wenn man mobil arbeiten will dann die kleine. 
Aber da braucht man dann schon so einen Umfüllschlauch, sonst ist man ja 
nur am Flaschen wechseln fahren bei den kleinen.
Ich hab halt 2 10l Flaschen zum wechseln wenn die eine leer ist. Aber so 
viel schweiss ich auch nicht, ne 10l Flasche reicht mir n halbes Jahr 
oder Jahr.


> Ja, das Gas selbst kostet praktisch nichts. Es ist der Aufwand (TÜV,
> anschrauben usw.)

Ja ich denk auch die größten Kosten sind das Flaschenventil und der TÜV. 
Die Flasche selbst dürfte (fast) nix kosten.

von Jan (Gast)


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Was für Materialstärken sollen denn verarbeitet werden?

von Jan (Gast)


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Das du dir noch eine zusätzliche Gasflasche kaufen musst ist dir 
bewusst?

von Hermann S. (diphtong)


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Jan schrieb:
> Das du dir noch eine zusätzliche Gasflasche kaufen musst ist dir
> bewusst?

Man kann auch MIG/MAG mit Reinargon schweissen, wenn du das meinst.
Man kann sogar mit reinem CO2 schweissen...

von Jan (Gast)


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Mag kann man nicht mit Argon schweißen.
Mig nicht mit Co.
Aktiv und Inert…

von Hermann S. (diphtong)


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Ok falsch ausgedrückt, Stahl kann man mit Reinargon, Argon/CO2 oder 
Rein-CO2 schweissen...mehr CO2 heisst mehr Einbrand.
Alu natürlich mit reinem Argon.

Stahl mit reinem Argon ist dann natürlich MIG.

: Bearbeitet durch User
von Jan (Gast)


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Korrekt.
Und Mig bei Stahl ist nicht der Brüller. Würde ich nicht machen.
Bei Stahl merkt man den Unterschied.

von Hermann S. (diphtong)


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Ist vll. nicht der Hit...aber geht. Evtl. etwas mehr Power einstellen.

Hat schon mal jemand Stahl mit MIG und Helium als Gas verschweisst?

von Jan (Gast)


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Ich könnte wenn ich wollte.
Aber was soll das bringen?

von Hermann S. (diphtong)


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Hätte mich nur interessiert wie der Unterschied ist, Helium erzeugt ja 
auch einen größeren Einbrand als Argon.

: Bearbeitet durch User
von Jan (Gast)


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Will eigentlich Wig DC und das Verhalten bei Alu testen.

BTT.
Was soll geschweißt werden?

von Hermann S. (diphtong)


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Jan schrieb:
> Will eigentlich Wig DC und das Verhalten bei Alu testen.

dito...und dicke Alu Teile mit AC. 12er Aluplatten mit meinem 200 A 
Inverter...das juckt das Alu ohne Vorwärmen gar nicht. Vll. geht sowas 
mit Helium besser. Und der Spassfaktor für die Kids ;-)

von Thomas (kosmos)


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Zurzeit schweiße ich Loungemöbel für die Terasse zusammen, bei WIG ist 
es halt auch immer das das Zeug sehr oft gedreht werden muss damit man 
die Arme ordentlich auflegen kann... Bei MIG/MAG mit einer Hand geht das 
dann schon etwas leichter. Die 2te Flasche wäre nicht das Problem.

Material: schwarzer Stahl, Profile sind 120x40x2mm da kommt schon etwas 
Schweißnaht zusammen anschließend kommts noch in die Verzinkerei.

: Bearbeitet durch User
von Jan (Gast)


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Also recht dünnes Zeug.
Dafür würde ich nen kleinen Inverter nehmen.
https://www.ebay-kleinanzeigen.de/s-anzeige/merkle-mobimig-180k/2086903065-84-6080?utm_content=app_ios&utm_campaign=socialbuttons&utm_source=messages&utm_medium=social
Budget wurde ja noch nicht genannt oder?
Wie geschrieben. Von den CN Maschinen habe ich keine Ahnung.

von Jan (Gast)


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Sorry. Habe dein Budget überlesen.

von tnsz (Gast)


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Hermann S. schrieb:
> und dicke Alu Teile mit AC.

Alu immer mit WIG AC. Fußpedal ist bei Alu praktisch.

von Hermann S. (diphtong)


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tnsz schrieb:
> Hermann S. schrieb:
>> und dicke Alu Teile mit AC.
>
> Alu immer mit WIG AC. Fußpedal ist bei Alu praktisch.

normalerweise klar...aber es ging um WIG DC Alu schweissen mit 
Helium

von Klaus W. (mfgkw)


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Mit WIG schweißt man Alu nicht mit DC, sondern mit AC.

Grund: durch den kurzen Elektronenfluss aus der Oberfläche heraus wird 
das Oxyd besser aufgerissen.
Zumindest bei Argon ist das so.
Ich sehe keinen Grund, warum das mit Helium anderes sein sollte.

von Thomas (kosmos)


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eigentlich ging es nur um Schutzgasschweißgeräte für normalen Stahl, 
kein Edelstahl , kein Alu, nichts

von Hermann S. (diphtong)


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Klaus W. schrieb:
> Mit WIG schweißt man Alu nicht mit DC, sondern mit AC.
>
> Grund: durch den kurzen Elektronenfluss aus der Oberfläche heraus wird
> das Oxyd besser aufgerissen.
> Zumindest bei Argon ist das so.
> Ich sehe keinen Grund, warum das mit Helium anderes sein sollte.

Ja...vergess ma das Thema...das wird nix...

von Klaus W. (mfgkw)


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#TO (passende Initialen, um einen Thread zu starten):
Hast du meine PN bekommen?

: Bearbeitet durch User
von Thomas (kosmos)


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Nein, ich habe keinr PN erhalten.

von Klaus W. (mfgkw)


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OK
Dann schick mir doch bitte eine Mail-Adresse oder sonstwas, wie ich dich 
erreiche

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