Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Thyristordrossel Verbindung auf der Leiterplatte


von Lukas D. (lukas_d)


Lesenswert?

Guten Morgen,

ich hätte eine Frage bezüglich des anschließen einer 
Thyristor-Entstör-drossel. Ich habe einen Netzfilter aufgebaut mit 
Strom-kompensierter Drossel. Dieser Netzfilter dient zur Abschirmung der 
Steuerstromkreises. Nun soll der Triac noch eine Entstör-drossel 
bekommen. Wo macht es Sinn diese anzuschließen? Am Netzeingang oder 
hinter der Strom-kompensierten-Drossel für den Steuerstromkreis. Mit dem 
Triac soll eine max. Last von 1,3kW angesteuert werden.

MfG

Lukas

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


Lesenswert?

Die dicke Entstördrossel für den Laststromkreis kommt normalerweise 
zwischen Triac und die Last:
http://www.ferromel.de/tronic_31.htm

im Bild 1b und Bild 2

: Bearbeitet durch User
von Lukas D. (lukas_d)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Danke für deine Antwort. Wenn jetzt die Last an einer Klemme 
Angeschlossen wird müsste dann die Entstördrossel zwischen Klemme und 
Triac. Dann müsste das wie im Schaltplan zu sehen richtig sein oder?

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


Lesenswert?

Hmm, da man in deinem 'Schaltplan' nicht erkennt, wo was rein und raus 
geht, kann ich dazu nicht viel sagen. Ich sehe allerdings, das die 
Beschaltung des MOC/EL3063 nicht gemäss dem Datenblatt ist, da fehlt ein 
Widerstand.

Übrigens kannst du mit dem 3063 nicht dimmen, denn der hat einen 
Nulldurchgangsdetektor. D.h., er schaltet ein oder aus nur im 
Nulldurchgang - das ist nicht das, was du für einen Phasenanschnitt oder 
-abschnitt Dimmer brauchen kannst. Wenn du also keinen Dimmer baust, 
kannst du dir die Drossel auch komplett sparen. Wenn du jedoch dimmen 
möchtest, dafür gibts die MOC3021-3023 ohne ZC-Detektor.

: Bearbeitet durch User
von Lukas D. (lukas_d)


Lesenswert?

Erstmal vielen Dank für deine Hilfe. Ich habe den 3063 gegen einen 3023 
Typ ersetzt da mit dem Triac eine Pumpe/Gebläse geregelt werden soll. 
Ich habe mal den kompletten Schaltplan angepinnt. Dort sieht man genauer 
wo was angeschlossen ist.

MfG

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


Lesenswert?

Lukas D. schrieb:
> Ich habe mal den kompletten Schaltplan angepinnt.

Die Frage ist nur, wo du ihn angepinnt hast - ich kann ihn von hier 
nicht sehen :-P

von Lukas D. (lukas_d)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Oh :D Entschuldige.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


Lesenswert?

Ahja. Da sehe ich aber noch ein paar Problemchen:
* Die Beschaltung des MOC3023 ist immer noch nicht so wie im Datenblatt. 
Korrigier das noch, damit er auch zuverlässig arbeitet.
* Du hast ein riesen Eingangsfilter und gehst damit auf einen Eisenkern 
Trafo. Das ist unnötig, ein simples reicht hier auch. Sinnvoll ist das 
umfangreiche Filter nur dann, wenn du auch den Triac darüber speist (und 
selbst dann ist es überdimensioniert).
* Die arme kleine D7 ist hier völlig überfordert. Die 4148 ist eine 
100mA Diode und muss hier den gesamten Speisestrom inkl. Relais, MC und 
den Rest abkönnen. Das wird sie nicht mögen und in den Halbleiterhimmel 
entweichen wollen.
* Die 100Hz Gewinnung ist hier eh ein bisschen eigenartig. Zapfe lieber 
über eine Widerstands-Zenerdioden Kombination die 50 Hz vor dem 
Brückengleichrichter ab und schick den Ausgang des Gleichrichters direkt 
auf den 1mF Siebkondensator. Dann hast du zwar nur 50Hz, aber das sollte 
den PIC nicht überfordern und es reicht dicke zum resynchronisieren.

: Bearbeitet durch User
von Harald W. (wilhelms)


Lesenswert?

Matthias Sch. schrieb:

> * Die arme kleine D7 ist hier völlig überfordert.

> * Die 100Hz Gewinnung ist hier eh ein bisschen eigenartig. Zapfe lieber
> über eine Widerstands-Zenerdioden Kombination die 50 Hz vor dem
> Brückengleichrichter ab und schick den Ausgang des Gleichrichters direkt
> auf den 1mF Siebkondensator.

Man kann sozusagen parallel zu D1 und D2 auch zwei weitere Dioden
anschliessen. Hir reichen 1N4148. An deren gemeinsamen Pluspol
liegt dann das gewünschte Sync-Signal.
Gruss
Harald

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


Lesenswert?

Harald Wilhelms schrieb:
> Man kann sozusagen parallel zu D1 und D2 auch zwei weitere Dioden
> anschliessen. Hir reichen 1N4148. An deren gemeinsamen Pluspol
> liegt dann das gewünschte Sync-Signal.

Ahh, coole Idee. Ein kleiner 'Halbbrücken-Gleichrichter', hehehe.

von Lukas D. (lukas_d)


Lesenswert?

Guten Morgen,

> Man kann sozusagen parallel zu D1 und D2 auch zwei weitere Dioden
> anschliessen. Hir reichen 1N4148. An deren gemeinsamen Pluspol
> liegt dann das gewünschte Sync-Signal.

Das heißt, Kathode der jeweiligen Diode an Pin 4/2 des 
Brückengleichrichters und Anode verbinden und zum MC führen. Oder 
benötige ich dafür auch noch die Widerstand Z-Dioden kombi um die 
Spannung auf 5V zu halten? Wenn ich YC3/4 und X2 raus schmeiße eine 
Stromkompensierte Drossel 4,7mH/1A nehme und den Triac mit 
Entstördrossel am Netzeingang speise würde Filter technisch also auch 
ausreichen.

: Bearbeitet durch User
von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


Lesenswert?

Lukas D. schrieb:
> Guten Morgen,
Ebenfalls :-)
> Das heißt, Kathode der jeweiligen Diode an Pin 4/2 des
> Brückengleichrichters und Anode verbinden und zum MC führen.

Hmm, ich finde Pin 4 und 2 am Gleichrichter nicht, aber Harald meinte 
einfach nur, die Schaltung von D1 und D2 des Gleichrichter nochmal zu 
bauen. Also Anoden (die 'Pfeile') von zwei Dioden an den Trafo und die 
Kathoden (die 'Striche' im Symbol) zusammenzuschalten. Am Ausgang hast 
du schon mal den nach oben geklappten Sinus des Trafos. Widerstand und 
Zenerdiode zur Spannungsbegrenzung erledigen dann den Rest.Es geht dir 
ja um eine Nulldurchgangserkennung und nicht um das Finden des Maximums. 
Bedenken solltest du immer, das der Trafo ganz leicht die Phase drehen 
kann, das spielt aber bei Netzfrequenz nur eine minimale Rolle.

: Bearbeitet durch User
von Lukas D. (lukas_d)


Lesenswert?

> Lukas D. schrieb:
> Guten Morgen,
> Ebenfalls :-)

Ebenso (-;

Okay dann kann ich das so aufbauen werde dann den Schaltplan nochmal 
hochladen wenn ich das gemacht habe. Kommen wir nochmal zum eingangs 
Filter. Die Leiterplatte soll auf jedenfall EMV tauglich sein. Vorher 
war es das nicht und ich hab den Eingangsfilter erweitert. Wenn man denn 
nun doch verkleinern kann und die Layoutführung einfach schuld daran war 
das die Platine durchgefallen ist, wäre das aus Platzgründen super. Ich 
hab die Platine vorher allerdings nicht erstellt. Musste mich aber an 
die "bescheidene" Beschaltung des Pics halten da es noch Software dafür 
gibt was natürlich die Führung der Leiterbahnen erschwert. Die Werte des 
Filters habe ich von einem externen Eingangsfilter abgeschaut. Wie 
dimensioniert man solche EMV-Filter. Ist das Erfahrungssache durch 
rumprobiererei oder kann man das doch irgendwie berechnen?

von EMC (Gast)


Lesenswert?

Lukas D. schrieb:
> Ist das Erfahrungssache durch
> rumprobiererei oder kann man das doch irgendwie berechnen?

Filterhersteller sind wohl reine Rumprobierbuden?

von Kunzer (Gast)


Lesenswert?

EMC schrieb:
> Lukas D. schrieb:
>> Ist das Erfahrungssache durch
>> rumprobiererei oder kann man das doch irgendwie berechnen?
>
> Filterhersteller sind wohl reine Rumprobierbuden?

Von Würth gibt es da Triologie der Induktivitäten. 3 Bücher vollgespickt 
mit 95% Formeln und Text und 5% Listen für Würth-Spulen ... sehr zu 
empfehlen.

von Lukas D. (lukas_d)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Guten Morgen,

habe den Schaltplan nun angepasst. Ist das soweit richtig mit dem 
MOC3023 Beschaltung in Resistive Load und der Nullpunkterkennung?

> Filterhersteller sind wohl reine Rumprobierbuden?

So war das natürlich nicht gemeint. Ich habe nur gehört das man im EMV - 
Labors häufig die Filterwerte verändert bis dann letztendlich die 
Schaltung durch die Prüfung kommt.

> Von Würth gibt es da Trilogie der Induktivitäten.

Sollte ich mir auf jedenfall genauer ansehen.

von Peter R. (pnu)


Lesenswert?

Meiner Meinung nach hat X1 direkt am Triac nichts zu suchen, denn das 
Triac erzeugt an X1 gerade die Spannungsspitzen, die das Triac 
gefährden.

Der Snubber R12/C9 muss direkt parallel zum Triac geschaltet sein, 
schließlich ist es seine Aufgabe, das Triac zu schützen. Erst danach 
kann die Entstördrossel folgen.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Lukas D. schrieb:
> habe den Schaltplan nun angepasst. Ist das soweit richtig mit dem
> MOC3023 Beschaltung in Resistive Load
Wie schwierig kann es denn sein, diese Beschaltung im Datenblatt zu 
finden? Seit 3 Posts sag ich das nun. Da ist übrigens auch der Snubber 
gleich eingezeichnet.

von Lukas D. (lukas_d)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Gute Morgen,

>Wie schwierig kann es denn sein, diese Beschaltung im Datenblatt zu
>finden? Seit 3 Posts sag ich das nun. Da ist übrigens auch der Snubber
>gleich eingezeichnet.

Entschuldige habe die falsche "Application Information" genommen. Wobei 
du womöglich ein anderes Datenblatt verwendest als das hier im Forum. In 
diesem ist nämlich die obige Zeichnung nicht. Trotzdem Dankeschön.

von Harald W. (wilhelms)


Lesenswert?

Lukas D. schrieb:

> Wobei du womöglich ein anderes Datenblatt verwendest als das hier
> im Forum. In diesem ist nämlich die obige Zeichnung nicht.

Wie wärs mit Fig.5? dort sind sogar noch weniger (180 Ohm)angegeben.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


Lesenswert?

Harald Wilhelms schrieb:
> Wie wärs mit Fig.5? dort sind sogar noch weniger (180 Ohm)angegeben.

Ahh, du benutzt anscheinend das TI Datenblatt, ich bezog die o.a. 
Zeichnung aus dem von Fairchild. Ich nehme also alles zurück und 
behaupte das Gegenteil.
Lustig ist ja bei TI die Beschriftung '220V, 60Hz' :-) Gibts, so glaube 
ich, nur in Brasilien, hehehe.

: Bearbeitet durch User
von Lukas D. (lukas_d)


Lesenswert?

Guten Morgen,

ich hätte noch eine Frage zur Nullpunkterkennung da ich mir nicht 100% 
sicher bin. Und zwar habe ich die ja anfangs mit den beiden Widerständen 
etc. aufgebaut. Die Erkennung wurde vorher auf der älteren Version der 
Platine genau so gemacht und auf dieser liefen bereits mehrere Software. 
Werden diese Software den Nullpunkt auch weiterhin feststellen können 
oder gibt es da nun Änderungen im Code? Bisher erkennt die Software 
logischerweiße alle 10ms einen Interrupt an PORT RB7 nach 99 Interrupts 
wäre quasi eine Sekunde vorbei  was natürlich nicht 100%ig genau ist 
aber theoretisch so sein müsste.

von Peter R. (pnu)


Lesenswert?

Die Nullpunkterkennung würde ich etwas modifizieren.

Parallel zur 5V1 Z-Diode würde ich einen Lastwiderstand von ca. 10kOhm 
schalten, damit sichergestellt ist, dass in der Zeit des Nulldurchgangs 
auch wirklich Null an PB7 erreicht wird.

beim Umschalten der Dioden an der Brücke und den beiden Dioden der 
Nullpunkterkennung könnten evtl. kurze Mehrfachimpulse entstehen. Dann 
stimmt das mit dem Impulszählen nicht so recht.

Eine aus dem Quarztakt abgeleitete Sekunde wäre genauer und 
störungsfreier.

Falls man eine "netzsynchrone Sekunde" brauchen sollte, wäre ein 
Tiefpass aus dem vorhandenen 1kOhm-Widerstand und einem Kondensator 
parallel zur 5V1 sinnvoll, mit fg ca. 1kHz. um Störimpulse zu 
unterdrücken. Das sollte man mit einem Simulationsprogramm mal 
durchspielen, was die Werte für C und den parallelen Widerstand angeht.

Eine weiterer Gesichtspunkt: der Trafo bringt eine Phasenverschiebung, 
der Nulldurchgang ist also nicht mit dem des Netzes übereinstimmend. 
Stört das nicht?

: Bearbeitet durch User
von Lukas D. (lukas_d)


Lesenswert?

>Eine aus dem Quarztakt abgeleitete Sekunde wäre genauer und
>störungsfreier.

Würde ich auch so machen aber muss leider kompatibel bleiben zu älterer 
Software.

>der Trafo bringt eine Phasenverschiebung,
>der Nulldurchgang ist also nicht mit dem des Netzes übereinstimmend.

Hätte zur folge das der Triac später gezündet wird und schon ein wenig 
der Phase anschneidet oder?

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.