Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik 0-10V Steuerspannung für EC-Ventilatoren


von Uwe H. (uwe_banas)


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Grüßt euch :-)
Wieder mal ne Frage an die Fachleute: Ich brauch für das bereits früher 
erwähnte Labor noch ein Steuermodul, welches mir ein paar analoge 
Signale für ein paar EC-Ventilatoren generiert.
Frage:
Meine Idee dazu wäre geglättete 0-5V PWM mit anschließender Verdoppelung 
durch Operationsverstärker. Die +10V bekomme ich vom Ventilator, mit 
einem hochwertigen Rail-to-Rail sollte die Ausgangsspannung ohne großen 
Verlust realisierbar sein. Gibts eventuell auch noch 
andere/bessere/elegantere Lösungen?
Danke schonmal vorab für jeden konstruktiven Beitrag :-)

von Helge (Gast)


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Kommt dauf an, wo die Steuersignale herkommen, und welche Ventilatoren 
das sind.

von Uwe H. (uwe_banas)


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Helge schrieb:
> Kommt dauf an, wo die Steuersignale herkommen, und welche Ventilatoren
> das sind.

Das sind handelsübliche Harmann-Ventilatoren, die entweder über ein 
Potentiometer oder über eine 0-10V Analogquelle geregelt werden können. 
Die Analogquelle will, oder besser muss ich bauen :-) Es gibt da 
insgesamt 25 Ventilatoren, die allerdings größtenteils über 
Frequenzumrichter geregelt werden, welche ich direkt über Modbus 
ansteuere. Der Investor hat nun noch ein paar zusätzliche EC-Ventis 
installiert, für die ich eine Modbus->4x Analog 0-10V Lösung brauche. 
Kein großes Ding, es geht nur darum die beste Umsetzung zu erörtern

von Helge (Gast)


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Modbus-slave und Analogmodule 0-10V passend dazu gibts doch fertig zu 
kaufen. Beispiel Wago 750-315 + 750-559. Da lohnt sich keine 
eigenentwicklung.

von Helge (Gast)


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Material dazu: KL1500.510, Stückel Hutschiene, Klemmen al gusto, 
Verschraubungen, fertig. Bauste auf schön in < 2 Stunden zusammen.

von Uwe H. (uwe_banas)


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Helge schrieb:
> Modbus-slave und Analogmodule 0-10V passend dazu gibts doch fertig zu
> kaufen. Beispiel Wago 750-315 + 750-559. Da lohnt sich keine
> eigenentwicklung.

Hier spielen Systemintegrität und Ausfallsicherheit die Hauptrolle, denn 
die bereits installierten Module sind alle von mir handgefertigt und 
haben ein, dem Einsatzzweck und Kundenwunsch entsprechend modifiziertes 
Protokoll, welches unbedingt beibehalten werden muss sowie eine vom 
Kunden definierte Ausfallsicherheit.

Außerdem: Was braucht es denn hier für eine „Entwicklung“? Die 
Prozesserplattform samt Schnittstellen hab ich ja bereits und meine 
Frage bezieht sich ausschließlich auf die Erzeugung eines analogen 
Ausgangsignals von 0-10V in guter Qualität, mehr nicht. Wir reden hier 
über 5–10 Bauteile und mich interessiert hauptsächlich, welche 
Schaltung/Bauteile Andere nutzen, da es wie üblich nicht nur eine Lösung 
gibt und der Bauteilmarkt riesig ist.

von Lukas W. (lukas_we)


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Wenn du Handgefertigte Module hast sollte es doch nicht so schwer sein 
einen DAC oder ein digitales Poti welches im Endeffekt 0-10V ausgeben 
soll anzuschließen.

von Andreas B. (bitverdreher)


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Erzeuge doch die PWM über einen MOSFet direkt mit den 10V. Dahinter noch 
ein Tiefpass und gut.

von Achim M. (minifloat)


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Andreas B. schrieb:
> die PWM über einen MOSFet direkt

Den nichtlinearen Zusammenhang zwischen PWM-Tastgrad und 
Ausgangsspannung wird dann per Software korrigiert?

Damit wären wir wieder beim anderen Diskussionsfaden angelangt.

mfg mf

PS. Seit mindestens 11 Jahren wird das Thema immer wieder durchgekaut 
Beitrag "PWM 5V in 0-10V Signal"
Und warum braucht der TO einen zweiten Diskussionsfaden??

: Bearbeitet durch User
von Bauform B. (bauformb)


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Wenn dein einziges Werkzeug... Was habt ihr immer gegen DACs? Die 
MAX5815 z.B. haben vier 12-Bit-Kanäle in einem TSSOP-14, eine interne 
Referenz und einen Rail-to-Rail Spannungsausgang. Davon passen neun 
Stück an einen I2C-Bus, macht 36 Analog-Ausgänge mit 2 uC-Pins. Und das 
ohne permanente Lärmbelästigung ;)

von Wolfgang (Gast)


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Achim M. schrieb:
> Den nichtlinearen Zusammenhang zwischen PWM-Tastgrad und
> Ausgangsspannung wird dann per Software korrigiert?

Du scheinst nicht verstanden zu haben, was ein Mittelwert ist.
Wo witterst du einen nichtlinearen Zusammenhang?

von Andreas B. (bitverdreher)


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Wolfgang schrieb:
> Wo witterst du einen nichtlinearen Zusammenhang?
Er meint vermutlich den Tiefpass danach. Den muß man halt entsprechend 
auslegen.

Bauform B. schrieb:
> Was habt ihr immer gegen DACs?
Das dürfte für einen simplen Fan Overkill sein.

: Bearbeitet durch User
von Wolfgang (Gast)


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Andreas B. schrieb:
> Er meint vermutlich den Tiefpass danach. Den muß man halt entsprechend
> auslegen.

Ein Tiefpass ist das Musterbeispiel für eine lineare Kennlinie. Da ist 
nichts nichtlinear.

von Rutr (Gast)


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Uwe H. schrieb:
> Helge schrieb:
>
>> Modbus-slave und Analogmodule 0-10V passend dazu gibts doch fertig zu
>> kaufen. Beispiel Wago 750-315 + 750-559. Da lohnt sich keine
>> eigenentwicklung.
>
> Hier spielen Systemintegrität und Ausfallsicherheit die Hauptrolle, denn
> die bereits installierten Module sind alle von mir handgefertigt und
> haben ein, dem Einsatzzweck und
> Ausgangsignals von 0-10V in guter Qualität, mehr nicht. Wir reden hier
> über 5–10 Bauteile und mich interessiert hauptsächlich, welche
> Schaltung/Bauteile Andere nutzen, da es wie üblich nicht nur eine Lösung
> gibt und der Bauteilmarkt riesig ist.

Uuuu schön dahin murksen.

von Achim M. (minifloat)


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Wolfgang schrieb:
> Achim M. schrieb:
>
>> Den nichtlinearen Zusammenhang zwischen PWM-Tastgrad und
>> Ausgangsspannung wird dann per Software korrigiert?
>
> Du scheinst nicht verstanden zu haben, was ein Mittelwert ist.
> Wo witterst du einen nichtlinearen Zusammenhang?

Der Ausgangsknoten des "MOSFET mit Pullup" hat je nach Schaltzustand 
einen anderen Innenwiderstand. Der Mittelwert proportional zu Tastgrad 
funktioniert nur, wenn der Kondensator über gleichen Quellwiderstand 
geladen und entladen wird.

mfg mf

von Andreas B. (bitverdreher)


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Wolfgang schrieb:
> Ein Tiefpass ist das Musterbeispiel für eine lineare Kennlinie. Da ist
> nichts nichtlinear.
Du verwechselst da was: Der Tiefpass soll nur die (konstante) 
Trägerfrequenz rausfiltern. Im ungünstigsten Fall (ohne Last) hast Du 
bei einer PWM am Ausgang des Tiefpasses eine konstante Spannung, die 
nichts mehr mit der PWM zu tun hat. Die annähernd lineare Abhängigkeit 
von der PWM bekommst Du nur mit einer entsprechenden Belastung des 
Tiefpasses.

von Uwe H. (uwe_banas)


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Helge schrieb:
> Kommt dauf an, wo die Steuersignale herkommen, und welche Ventilatoren
> das sind.

Lukas W. schrieb:
> Wenn du Handgefertigte Module hast sollte es doch nicht so schwer sein
> einen DAC oder ein digitales Poti welches im Endeffekt 0-10V ausgeben
> soll anzuschließen.

Ich hab mich bereits nach Digitalpotis und DACs umgesehen, aber bisher 
nix wirklich vernünftiges gefunden, was 10V Regelkreis bei 5V 
Steuerspannung verträgt. Es gibt zwar solche Teile, aber die sind 
aufgrund des momentanen Lieferengpasses schwer zu bekommen. Deswegen 
frag ich ja hier nach

von Uwe H. (uwe_banas)


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Rutr schrieb:
> Uuuu schön dahin murksen.

Tut mir leid für Dich, wenn Du so wenig Vertrauen in deine eigenen 
Fähigkeiten hast und deshalb für Dich alles „Murks“ ist, was nicht von 
namhaften Herstellern teuer zugekauft wird. Schonmal ne Omron-SPS in der 
Hand gehabt? Da kannst Du mal richtigen Murks beobachten, denn deren 
I/O-Module sind so konstruiert, dass alles am Limit arbeitet und sie 
regelmäßig das Zeitliche segnen.

Dass das System so ist, wie es ist und man nicht auf fertige Elemente 
zurückgreifen wollte/konnte, hat schon seinen Grund und der ist 
sicherlich nicht "Murks".

: Bearbeitet durch User
von ElektroFH (Gast)


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Bauform B. schrieb:
> Wenn dein einziges Werkzeug... Was habt ihr immer gegen DACs? Die
> MAX5815 z.B. haben vier 12-Bit-Kanäle in einem TSSOP-14, eine interne
> Referenz und einen Rail-to-Rail Spannungsausgang. Davon passen neun
> Stück an einen I2C-Bus, macht 36 Analog-Ausgänge mit 2 uC-Pins. Und das
> ohne permanente Lärmbelästigung

Tatsächlich MAX5815 ist interssant, nun I2C Interface. Aber damit kann 
man viele Teile an dem Bus anschließen. 32/36 Kanäle kann man zum 
Beispiel dann schaffen. Kooles Konzept.

Ich kenne PWM to Voltage DACs wie LTC2845 (-8,-10,-12bit Versionen). 
4-Ausgänge.
Der Ausgang-Bereich ist aber 0..5V. Ich hatte es als DC/DC 
Spannungfeedback benutzt.
Ich denke mit einem einfachen Verstärker (auch als aktive Filter) man 
kann es auf 0..10V Ebene bringen.

von Uwe H. (uwe_banas)


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Ich fasse mal kurz die Möglichkeiten zusammen:

1. DAC
2. PWM -> LowPass -> OP-Amp
3. PWM -> Mosfet - LowPass

Alle drei Möglichkeiten sind mir bekannt. Die Frage ist, welche Lösung 
die Best Practise darstellt und welche Bauteile ihr vielleicht aufgrund 
eurer beruflichen Erfahrung empfehlen könnt.

Andreas hat völlig Recht: Wenn R und C unter Berücksichtigung der 
Taktfrequenz im korrekten Verhältnis zueinander stehen und der Ausgang 
unbelastet ist, gibt es da keine Nichtlinearität und i.d.R. auch kein 
Rauschen.

von Bauform B. (bauformb)


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3.) vor allem billig, hochohmiger Ausgang und siehe 2.

2.) produziert völlig unnötige Störungen; bei vielen Kanälen würde man 
versuchen, möglichst viele verschiedene Frequenzen zu benutzen um den 
Dreck zu verwischen. Signalpegel abhängig von der Versorgungsspannung. 
Mehr als ca. 4 Kanäle werden aufwendig, je nach uC.

1.) nicht so linear wie 2.

von Helge (Gast)


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Die Suche nach
Uwe H. schrieb:
> handelsübliche Harmann-Ventilatoren
ergibt eine Doku, nach der man PWM direkt anschließen kann. Hier, Seite 
6: https://harmann.pl/files/harmann/dtr/dtr_eca.pdf

Dann wär halt pro ventilator ein digitaler Ausgang + Transistor und ggf. 
ein digitaler Eingang für das Tachosignal notwendig.

von Uwe H. (uwe_banas)


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Helge schrieb:
> Die Suche nach
> Uwe H. schrieb:
>> handelsübliche Harmann-Ventilatoren
> ergibt eine Doku, nach der man PWM direkt anschließen kann. Hier, Seite
> 6: https://harmann.pl/files/harmann/dtr/dtr_eca.pdf
>
> Dann wär halt pro ventilator ein digitaler Ausgang + Transistor und ggf.
> ein digitaler Eingang für das Tachosignal notwendig.

Toll, dass Harmann so was hat. Das sind aber nicht die Dachventilatoren, 
die beim Kunden montiert sind. Ohne jemanden zu nahe zu treten, aber 
warum gibt es ein Diskussionsforum für "Macher" wie dieses, wenn 
konkrete Fragen zu Lösungsansätzen grösstenteils mit "Lohnt sich nicht", 
"Murks", "Kauf es doch fertig" oder sonstigem beantwortet werden...?

: Bearbeitet durch User
von Uwe H. (uwe_banas)


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Bauform B. schrieb:
> 3.) vor allem billig, hochohmiger Ausgang und siehe 2.
>
> 2.) produziert völlig unnötige Störungen; bei vielen Kanälen würde man
> versuchen, möglichst viele verschiedene Frequenzen zu benutzen um den
> Dreck zu verwischen. Signalpegel abhängig von der Versorgungsspannung.
> Mehr als ca. 4 Kanäle werden aufwendig, je nach uC.
>
> 1.) nicht so linear wie 2.

Was wäre deine Alternative?

von Helge (Gast)


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Uwe H. schrieb:
> Diskussionsforum für "Macher"

ist ja schön und gut, nur wenn die Bedingungen halt schwammig formuliert 
sind, kommt halt nicht die beste Antwort bei raus.

Viele (ich vermute die meisten) steuerbare ventilatoren erlauben halt 
0-10V, Poti nach GND oder PWM mit npn-Ansteuerung am Steuereingang. Im 
Prinzip das gleiche wie bei 0-10V Lichtsteuerungen.

von Bauform B. (bauformb)


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Uwe H. schrieb:
> Was wäre deine Alternative?

von den drei Möglichkeiten ganz klar DAC + OP.
1. DAC
2. PWM -> LowPass -> OP-Amp
3. PWM -> Mosfet - LowPass

Je nach Anforderungen wäre 4. denkbar, eine "Regelung" in 4 bis 8 Stufen 
mit umschaltbaren Festwiderständen statt Poti.
Edit: die bietet eine einfache Möglichkeit bei einem Watchdog-Reset auf 
eine definierte Drehzahl zu schalten. Mit DAC geht dabei nur "aus" oder 
es wird aufwendiger.

: Bearbeitet durch User
von Uwe H. (uwe_banas)


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Helge schrieb:
> Uwe H. schrieb:
>> Diskussionsforum für "Macher"
>
> ist ja schön und gut, nur wenn die Bedingungen halt schwammig formuliert
> sind, kommt halt nicht die beste Antwort bei raus.
>
> Viele (ich vermute die meisten) steuerbare ventilatoren erlauben halt
> 0-10V, Poti nach GND oder PWM mit npn-Ansteuerung am Steuereingang. Im
> Prinzip das gleiche wie bei 0-10V Lichtsteuerungen.

Die dort verbauten Modelle erlauben nur 0-10V, entweder über Poti oder 
externes Analogsignal, was ich auch anfangs eindeutig beschrieben habe. 
Entsprechend weiss ich nicht, was für Dich "schwammig" an einer 
eindeutig formulierten Frage ist.
Ausserdem ist ja nicht so, dass ich nicht bereits nach Lösungen 
gegoogelt habe. Nur findet man da meistens irgendeine "Bastelei" mit den 
billigsten Komponenten und den dann zwangsweise auftretenden Problemen, 
oder es werden gute Lösungen erörtert, aber das Ergebnis sowie die 
verwendeten Bauteile dann nicht mehr gepostet. Alleine bei den OP-Amps 
gibts teils gravierende Qualitätsunterschiede und Eigenarten, die man 
meist nur durch "Probieren" rausbekommt. Genau das will ich vermeiden, 
indem ich die Diskussion mit erfahren Leuten in dem Bereich suche, denn 
zum "testweise zusammenbasteln und rumprobieren" fehlt mir in dem 
Projekt momentan die Zeit. In einem amerikanischen Fachforum wurde die 
Lösung PWM -> LowPass -> Verdopplung durch Rail-to-Rail-Amp als gute 
Lösung präsentiert, da die +10V ja sowieso vom Ventilator geliefert 
werden und somit eine zusätzliche, externe Spannungsquelle entfällt. 
Klingt für mich erstmal logisch und brauchbar, aber es fällt dort 
anschliessend kein Wort über die letztendliche Realisierung, ob es denn 
auch so geklappt hat und wie die Signalqualität ausgefallen ist.
Meine Erfahrung mit dem Einsatz von OP-Amps und Analogsignal-Erzeugung 
ist sehr gering, da ich diese bisher einfach nicht brauchte. Allerdings 
ist auch kein Hexenwerk, so was zu realisieren.

von Emil Tigges (Gast)


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Die 4. Möglichkeit ist eine Spannungsverdopplerschaltung mit Villard 
Kaskade mit 2 Schottky Dioden und nachgeschaltetem Tiefpass. Dann 
entfällt eine zusätzliche Versorgungsspannung.

von Uwe H. (uwe_banas)


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Bauform B. schrieb:

> 2.) produziert völlig unnötige Störungen; bei vielen Kanälen würde man
> versuchen, möglichst viele verschiedene Frequenzen zu benutzen um den
> Dreck zu verwischen.

Welche Störungen genau meinst Du?

> Signalpegel abhängig von der Versorgungsspannung.

Signalpegel ist mit +10V ja fest definiert, das wäre also nicht 
unbedingt ein Problem.

> Mehr als ca. 4 Kanäle werden aufwendig, je nach uC.

Hab theoretisch pro Client-Plattform 6 PWM-Kanäle zur freien Verfügung

von Uwe H. (uwe_banas)


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Emil Tigges schrieb:
> Die 4. Möglichkeit ist eine Spannungsverdopplerschaltung mit Villard
> Kaskade mit 2 Schottky Dioden und nachgeschaltetem Tiefpass. Dann
> entfällt eine zusätzliche Versorgungsspannung.

Benötigt die Villard Kaskade nicht Wechselspannung am Eingang?

von Emil Tigges (Gast)


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Uwe H. schrieb:
> Benötigt die Villard Kaskade nicht Wechselspannung am Eingang?

Nein, sie benötigt nur High und Low am Eingang. Aber mir fällt gerade 
ein, da eine Diode drin ist, könnte es sein dass die Kaskade eher wie 
ein Spitzenwertdetektor arbeitet und dadurch für deinen Anwendungsfall 
nicht richtig funktioniert.

von Bauform B. (bauformb)


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Uwe H. schrieb:
> Bauform B. schrieb:
>
>> 2.) produziert völlig unnötige Störungen
> Welche Störungen genau meinst Du?

Die PWM-Rechtecksignale kommen mit 5ns Anstiegszeit aus dem uC, manche 
Ports lassen sich auf etwas weniger steilere umschalten. Mit sehr kurzen 
Leiterbahnen bis zum Tiefpass lässt sich das entschärfen, aber wenn ich 
es komplett vermeiden kann...

>> Signalpegel abhängig von der Versorgungsspannung.
>
> Signalpegel ist mit +10V ja fest definiert, das wäre also nicht
> unbedingt ein Problem.

Eben, aber das PWM-Signal ist proportional zur Versorgung des uC. Der OP 
verdoppelt den Pegel nur, unabhängig von den definierten 10V. Dass der 
OP mit den definierten 10V versorgt wird, hilft nicht. Ein OP soll ja 
gerade unabhängig von der Versorgung sein.

> Hab theoretisch pro Client-Plattform 6 PWM-Kanäle zur freien Verfügung

Das bringt uns zur nächsten Aufgabe:
Uwe H. schrieb:
> Die +10V bekomme ich vom Ventilator

Aber wie belastbar sind die und viel wichtiger: ein Mehrkanalsteuergerät 
würde die Ventilatoren miteinander verbinden (mindestens GND). Das würde 
ich vermeiden wollen, außer, es ist klar, dass die Potentialtrennung im 
Ventilator gemacht wird.

Ich glaube, wenn es schnell gehen muss, würde ich tatsächlich 3 bis 7 
Festwiderstände mit Reedrelais schalten.

von Helge (Gast)


Angehängte Dateien:

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5V-OPA mit R2R Eingängen nehmen.

von Uwe H. (uwe_banas)


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> Uwe H. schrieb:
>> Die +10V bekomme ich vom Ventilator
>
> Aber wie belastbar sind die und viel wichtiger: ein Mehrkanalsteuergerät
> würde die Ventilatoren miteinander verbinden (mindestens GND). Das würde
> ich vermeiden wollen, außer, es ist klar, dass die Potentialtrennung im
> Ventilator gemacht wird.

Ist korrekt, GND wäre in dem Fall common, was allerdings bei vielen 
Industrie-SPS und deren Outputmodulen ebenfalls der Fall ist. Da seh ich 
jetzt nicht unbedingt ein Problem drin.

> Ich glaube, wenn es schnell gehen muss, würde ich tatsächlich 3 bis 7
> Festwiderstände mit Reedrelais schalten.

Vielleicht ein 8-Bit R2R-Chip?

von Uwe H. (uwe_banas)


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Helge schrieb:
> 5V-OPA mit R2R Eingängen nehmen.

Kannst Du einen empfehlen?

von Helge (Gast)


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idealerweise einen, den man grad gut kaufen kann :-) Scheint ja grad 
schwierig zu werden. Also 5V, R2R in, erhältlich, günstig beim Distri 
suchen.  Das ist ja nur Lüftung, keine hochpräzise Geschichte.

PWM + Tiefpass = DAC, hab gelesen daß genug PWM frei ist.

von Uwe H. (uwe_banas)


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Helge schrieb:
> idealerweise einen, den man grad gut kaufen kann :-) Scheint ja grad
> schwierig zu werden. Also 5V, R2R in, erhältlich, günstig beim Distri
> suchen.  Das ist ja nur Lüftung, keine hochpräzise Geschichte.

Das stimmt, mit der Verfügbarkeit ist gerade Ebbe. Von drei Tagen 
Entwicklungszeit gingen zwei Tage mit dem Suchen von verfügbaren 
Bauteilen und dem anpassen der Platine an diese drauf. Selbst ein 
einfacher Atmega ist momentan Mangelware, von EDG-Ports ganz zu 
schweigen. Ich hatte ursprünglich den AD5263 im Blickfeld, aber der ist 
momentan schwer zu bekommen.

: Bearbeitet durch User
von Bauform B. (bauformb)


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Uwe H. schrieb:
> Ich hatte ursprünglich den AD5263 im Blickfeld

Muster von analog.com? Ein EVAL-Board ausschlachten?

von Uwe H. (uwe_banas)


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Bauform B. schrieb:
> Uwe H. schrieb:
>> Ich hatte ursprünglich den AD5263 im Blickfeld
>
> Muster von analog.com? Ein EVAL-Board ausschlachten?

Ich weiss nicht, ob mein Kunde begeistert wäre, wenn ich ihm 
Schlachtteile einbaue :-D

von ElektroFH (Gast)


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Es gibt AD5263BRUZ50 bei Mouser. >1000stk.

Auch bei Digikey gibt es >100Stk.

von Uwe H. (uwe_banas)


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ElektroFH schrieb:
> Es gibt AD5263BRUZ50 bei Mouser. >1000stk.
>
> Auch bei Digikey gibt es >100Stk.

Schon gesehen, aber danke für den Hinweis. Die Frage ist noch, ob diese 
Lösung die beste wäre. Vielleicht hat ja noch jemand einen anderen 
Vorschlag oder kennt einen besseren Chip?

von Wolfgang (Gast)


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Uwe H. schrieb:
> Die dort verbauten Modelle erlauben nur 0-10V, entweder über Poti oder
> externes Analogsignal, was ich auch anfangs eindeutig beschrieben habe.

Dann verrate doch bitte auch noch die Eigenschaften von den Eingängen. 
Ein Poti kann nur funktionieren, wenn das mehr als ein einfacher 
Spannungseingang ist.

von Uwe H. (uwe_banas)



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Wolfgang schrieb:
> Uwe H. schrieb:
>> Die dort verbauten Modelle erlauben nur 0-10V, entweder über Poti oder
>> externes Analogsignal, was ich auch anfangs eindeutig beschrieben habe.
>
> Dann verrate doch bitte auch noch die Eigenschaften von den Eingängen.
> Ein Poti kann nur funktionieren, wenn das mehr als ein einfacher
> Spannungseingang ist.

Datenblatt der Ventilatoren im Anhang.

von Wolfgang (Gast)


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Uwe H. schrieb:
> Datenblatt der Ventilatoren im Anhang.

Das verrät leider keine Details über das Poti, nur dass es wohl als 
Spannungsteiler anzuschließen ist, aber nichts über die 
Eingangsimpedanz.

Bei einer Lüftersteuerung dürfte es nicht auf das letzte Prozent 
ankommen, d.h. die Schaltung mit dem Transistor, 2 Widerständen und 
einem Kondensator, angesteuert mit PWM, dürfte deinem Problem gerecht 
werden. Der Arbeitswiderstand des Transistors muss klein gegen den 
Widerstand vom Tiefpass sein, damit die Kennlinie nicht übermäßige 
verbogen wird.

von Uwe H. (uwe_banas)


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Wolfgang schrieb:
> Uwe H. schrieb:
>> Datenblatt der Ventilatoren im Anhang.
>
> Das verrät leider keine Details über das Poti, nur dass es wohl als
> Spannungsteiler anzuschließen ist, aber nichts über die
> Eingangsimpedanz.
>
> Bei einer Lüftersteuerung dürfte es nicht auf das letzte Prozent
> ankommen, d.h. die Schaltung mit dem Transistor, 2 Widerständen und
> einem Kondensator, angesteuert mit PWM, dürfte deinem Problem gerecht
> werden. Der Arbeitswiderstand des Transistors muss klein gegen den
> Widerstand vom Tiefpass sein, damit die Kennlinie nicht übermäßige
> verbogen wird.

Die Eingangsimpedanz dürfte recht hochohmig sein, da das Signal dort nur 
ausgelesen und der Motor anschliessend PWM-getaktet wird. Ich hab so ein 
Teil mal auseinander genommen.
Ansonsten wäre der AD5263 ne gute Alternative. Das Einzige, was mich an 
dem Teil stört, ist die Tatsache, dass dieser beim Start/bei einem Reset 
automatisch in Mittelstellung geht, was ein unötiges Hoch- und wieder 
Runterlaufen erzeugen würde.

: Bearbeitet durch User
von Bauform B. (bauformb)


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Uwe H. schrieb:
> Ansonsten wäre der AD5263 ne gute Alternative. Das Einzige, was mich an
> dem Teil stört, ist die Tatsache, dass dieser beim Start/bei einem Reset
> automatisch in Mittelstellung geht

Dagegen gibt es noch den SHDN Pin, der dreht das "Poti" auf Null. Wenn 
man das I2C Interface benutzt, braucht man einen Widerstand mehr dafür; 
siehe Figur 48 im Datenblatt. Mit I2C gibt es keinen Reset Pin (nur mit 
SPI), auch deshalb sollte man SHDN benutzen.

Auf die Mittelstellung nach Power On kann man sich leider nicht 
verlassen. Bei vielen I2C Chips von NXP und TI muss VCC kleiner als 0.2V 
sein damit beim Einschalten ein Reset erzeugt wird. Wenn VCC nur kurze 
Zeit weg ist, funktioniert das nicht. Beim AD5263 ist der Mechanismus 
anscheinend garnicht spezifiziert.

von Armin X. (werweiswas)


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Das mit den Ventilatoren erinnert mich an eine von mir betreute Anlage.
Da werden in Prüfständen warmgefahrene Autos in einem Lager mit Lüftern 
schnellabgekühlt und auf Raumtemperatur konditioniert. Die Lüfter sind 
allesamt per SPS mit 0-10V in der Drehzahl steuerbar, werden aber nur 
zeitgesteuert für einige Stunden ein, dann wieder ausgeschaltet. 
Anschließend wird über die Visu visualisiert, dass die Kühlzeit um ist. 
Aber man könnte ja...
Und für den Lieferanten gilt es das Lastenheft zu erfüllen.
Ich für meinen Teil bin Froh, dass die Anlage umgebaut wurde, denn die 
alten Lüfter, noch ohne 0-10V Steuerung waren erbärmlich laut. :-)

: Bearbeitet durch User
von Uwe H. (uwe_banas)


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Hier ist mal ne Industrie-Lösung mit Up/Down-Tastern von Maxim:

https://www.maximintegrated.com/en/design/technical-documents/app-notes/8/843.html

von Lux (Gast)


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Uwe H. schrieb:
> Hier ist mal ne Industrie-Lösung mit Up/Down-Tastern von Maxim:
>
> 
https://www.maximintegrated.com/en/design/technical-documents/app-notes/8/843.html

Das ist 20 Jahre alt!
Bitte etwas “ up to date”…

von Uwe H. (uwe_banas)


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Lux schrieb:
> Uwe H. schrieb:
>> Hier ist mal ne Industrie-Lösung mit Up/Down-Tastern von Maxim:
>>
>>
> 
https://www.maximintegrated.com/en/design/technical-documents/app-notes/8/843.html
>
> Das ist 20 Jahre alt!
> Bitte etwas “ up to date”…

Digga, und wenn es 50 Jahre alt wäre - die Spannung ist dieselbe und das 
Prinzip im Grossen und Ganzen ebenso :-D

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