Guten Morgen, durch meine Freundin komme ich derzeit mit einem neuen Freundeskreis zusammen, die arbeiten alle im juristischen bzw. buchhalterischen Bereich oder machen Rechnungswesen und Steuern. Irgendwie beneide ich die manchmal. Nicht um die Tätigkeit in diesem Bereich, ansich ist das Thema schon eher flau, sondern um die Art des Arbeitsumfanges. Es werden zwar viele Stunden gerissen, aber das ist in deren Bereich so völlig normal, dass Arbeiten innerhalb von Minuten bis Stunden erledigt sind. Die Arbeit lässt es systemisch überhaupt nicht zu, dass da etwas inhaltliches mit nach Hause genommen wird, weil jeder Kleinkram innerhalb von so kurzer Zeit abgehakt ist und selbst, wenn da mal von angeblich komplexen Problemen gesprochen wird, dann handelt es sich allenfalls um ein paar andere Steuersätze innerhalb der EU bei irgendwelchen Halbzeugen oder Zwischenprodukten... Es ist irgendwie dieses Klein Klein was es so einfach macht, nach der Arbeit ab zu schalten. Als Ingenieur habe ich eine so völlig andere Tätigkeit. Die Projekte dauern stets mehrere Jahre. Für jede Tätigkeit muss ich den Kopf anstrengen. Der Druck ist zwar die meiste Zeit überschaubar, aber irgendwie ist man einfach mit den Gedanken dauernd bei seinen Projekten. Ein Abschalten ist so unlängst schwieriger... Geht das nur mir so, oder habt ihr ähnliche Eindrücke?
Abschalten kann (und muß) man lernen. Ich sage mir tatsächlich laut "Die Arbeit ist in der [Straße, in der die Firma residiert] geblieben!", wenn ich feststelle, daß ich das Problem, an dem ich den ganzen Nachmittag gegrübelt habe, auf dem Heimweg immer noch im Kopf rumwälze. Mit der Zeit geht das ganz gut, die Arbeit nach Feierabend hinter sich zu lassen. Die Geistesblitze, die guten Ideen die einem in den unmöglichsten Momenten und stets außerhalb der Arbeitszeit kommen, kommen trotzdem noch. Das hat dem keinen Abbruch getan.
such Dir halt Hobbies, die Dich mehr faszinieren als Arbeit, oder die Deine volle Konzentration brauchen (Motorradfahren, Jagd, Bergsteigen ....) da ist die Arbeit schnell vergessen.
... schrieb: > Bergsteigen Klettern kann ich auch sehr empfehlen, ansonsten Meditation. Klar kommen immer wieder Gedankenschnipsel aktueller Probleme ins Bewusstsein aber man ist nicht gezwungen diese zu verfolgen. Einfach beobachten und vorbei fliegen lassen. Ohje hört sich das esoterisch an...
Entwickler schrieb: > Ein Abschalten ist so unlängst schwieriger... Mumpitz. Auch für die Erholung gilt das gleiche wie für alle Arbeiten eines Ingenieurs. Es ist nur schwierig, wenn man nicht gelernt wie man an eine Lösung hernageht. Also hör auf mit dem unproduktiven Gejammer und mach Dich an eine aktive Freizeitgestaltung und Ausgleich.
Beitrag #6733456 wurde von einem Moderator gelöscht.
Fpgakuechle K. schrieb: > Auch für die Erholung gilt das gleiche wie für alle Arbeiten > eines Ingenieurs. LOL. Genau wie bei einer Maschine. Einfach ein paar Freizeitknöpfe drücken und Parameter ändern, fertig. Bei manchen Ings. wurde der EMO-Chip einfach vergessen. Bei den meisten ist er unterdimensioniert.
Beitrag #6733518 wurde von einem Moderator gelöscht.
> und mach Dich an eine aktive Freizeitgestaltung und Ausgleich.
Ja, am besten irgendwas mit Mikrocontrollern und so.
Entwickler schrieb: > Geht das nur mir so, oder habt ihr ähnliche Eindrücke? Klar, krank werden, wenn Urlaub ist.. Ganz gut sind Situationen, wo man unbewusst unterwegs sein kann, bzw. halb bewusst, beispielsweise beim Klettern muss man sich ja sehr aufs Klettern konzentrieren, sonst stürzt man vielleicht ab. Mir ging das früher so beim Motorradfahren, ich kann ich einen Zustand kommen, den würde ich jetzt nicht Trance nennen, eher voll bei der Sache sein, voll in seinem Element o.ä. Das ging früher auch manchmal bei Arcade-Gaming. Wenn ich mich gleichzeitig mit Freunden und ein paar Unbekannten unterhalten konnte, also so halbwegs abgelenkt war, dann gingen die Highscores durch die Decke.. Neuerdings: RPG-Spiele: bzw. Skyrim. Ich kann beim Skyrimspielen ganz gut "wegtreten", Psychohorror verarbeiten bzw. auch mein Unterbewusstes grob verfolgen - so sagen wir mal ob mein aktueller Zustand eher grün, gelb oder rot - Charakter hat. (diese Ampelanalogie finde ich ganz nützlich). Bei so geistig anstrengenden Sachen sind aber vielleicht Sachen besser, die eher körperlich orientiert sind, also wie oben schon geschrieben Klettern oder was auch ginge, wäre Moto-Cross fahren, oder etwas ähnliches. Wer weiß, Sega Rally https://de.wikipedia.org/wiki/Sega_Rally und solche Dinger sind vielleicht auch schon ganz gut - ist aber nur teilweise körperlich, eher so geistig ;)
Hallo Bin zwar "nur" Facharbeiter (Vollschicht => Da sind immer Leute am Arbeitsplatz da) in einer Instandhaltung und "Feuerwehr (unplanbare "Pittstop" arbeiten) "-Abteilung kann aber sagen: Das muss man erlernen - wenn es gut läuft kommt das aber automatisch mit den Alter und oder der Betriebszugehörigkeit. Einfach verinnerlich: "Die Arbeit läuft nicht weg" "Das dürfen jetzt (im Augenblick) ruhig auch mal die anderen machen" - OK wird bei deinen Arbeitsumfeld wohl nicht funktionieren "Nach der Schranke(Tür)" ist alles vorbei. Und es "niemals nicht" zulassen das nach Feierabend selbst von den besten Kollegen Rückfragen betreffend der Arbeit erfolgen - solche Nettigkeiten die einmal und auch zweimal bestimmt nicht weh tun, können sehr schnell zur Normalität werden wenn man halt "Spezialist" in irgendein Teilbereich (Maschine) ist. Auch das wird im deinen Arbeitsbereich wohl etwas anders sein, aber sicherlich gibt es vergleichbares. Und wichtig: zufrieden mit seiner Position sein - Karrieregeilheit ist ganz schlecht wenn man der Arbeit den Stellenwert zuordnen will den sie hoffentlich für die meisten hat: Die Grundlagen für das Leben bereitstellen und bei der Ausübung zumindest keinen Abscheu erzeugen - mehr aber auch nicht. Arbeit sollte immer Arbeit bleiben - besonders wenn man abhängig beschäftigt ist, ansonsten hätte man sich auch gleich selbstständig machen können... Ja mir ist klar das es Bereiche und Konsultationen gibt wo die Selbständigkeit nicht wirklich freiwillig ist - aber das ist ein anderes Fass das besser verschlossen bleibt. Arbeiter
Thomas schrieb im Beitrag #6733518: > Um nach der Arbeit richtig abzuschalten haben wir Leistungsschütze > installiert. Damit wird nach Feierabend alles ausgeschaltet und somit > den Stromzähler zum Nachteil der EVU nicht mehr belastet. mikrocontroller Forum geht auch ganz gut..
Ist bei vielen Berufe und Berufungen, wie z.B. Ärzt, Sozialarbeiter, Priester ... auch nicht anders.
Beitrag #6733528 wurde von einem Moderator gelöscht.
Hallo Nach meinen Selbstverständnis hat man dann aber was grundsätzlich falsch gemacht - o.K. abgesehen vielleicht vom Priester -das ist aber auch kein Beruf sondern eine Lebenseinstellung. Gut ist es wenn echte Begeisterung und Freude hinter den Beruf (in der Realität ) steht - aber auch da sollte man meiner Meinung nach nach Feierabend auch wirklich Feierabend machen - und zwar direkt nicht erst (nach vielen Jahren) wenn es zu spät ist und der AG und Kollegen sich an gewisse Zustände gewöhnt haben. Aber jeder wie er will - aber immer dran denken: Man lebt nur einmal - das Leben ist zu kurz für Dinge die kein Spaß machen... Arbeiter
Andreas F. schrieb: > Klettern kann ich auch sehr empfehlen Entweder du lernst abzuschalten, oder du wirst abgeschaltet. ;-)
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Entwickler schrieb: > einfach mit den Gedanken dauernd bei seinen Projekten Sport, (Psychedelische) Reisen, neue Hobbys, neue Freundin 🌈
Ich kenne paar wenige, bei denen sowas wie Controller oder Buchhaltung wirklich Beruf ist und nicht nur Job. Die schalten genauso wenig ab wie technische, die ihre tätigkeit als Beruf sehen. Für die meisten ist Buchhaltung so erfüllend wie Teile in eine Verarbeitungsmaschine reinfüllen. Da bin ich nicht neidisch.
Beitrag #6733572 wurde von einem Moderator gelöscht.
Entwickler schrieb: > aber > irgendwie ist man einfach mit den Gedanken dauernd bei seinen Projekte Und genau das ist das Material aus dem gute Ingenieure gemacht sind! Ohne solche Ingenieure wären wir noch in der Steinzeit und viele Tech-Startups immer noch auf Garagenniveau. Die besten Lösungen/Ideen kommen mir auf dem Arbeitsweg (Fahrrad).
Zero V. schrieb: > Die besten Lösungen/Ideen kommen mir auf dem Arbeitsweg (Fahrrad). Finde ich klasse, dass Du das Fahrrad erfunden hast!
soso schrieb: >> Auch für die Erholung gilt das gleiche wie für alle Arbeiten >> eines Ingenieurs. > > LOL. Genau wie bei einer Maschine. Einfach ein paar Freizeitknöpfe > drücken und Parameter ändern, fertig. Naja, wenn du die Ingenieursausbildung auf ne Anleitung zum Knöpfedrückem reduzierst haste etwas Wesentliches gründlich missverstanden oder (wohl aus Gründen der Bequemlichkeit) komplett ignoriert. Entscheidend bei der Ausbildung ist das Wissen von Ursache-Wirkungs-Ketten und wie man sie gegebenfalls selbst durch Versuch/Irrtum aufdeckt. beispielsweise: Körperliche Betätigung (beispielsweise Radeln) -> kein/weniger 'Denken' an die Arbeit -> Erholung Manche Hängen immer noch im infantilen Denkschema "Traurig gucken -> Mama holt Keks" fest. Also "im Forum über Alltagsprobleme lamentieren -> das Forum schickt ne Kekskiste ..." So läuft das nicht und Stressbewältigung ist ein Thema das schon in der Schule behandelt und vorgelebt wird. Das sollte man doch bis Ende Zwanzig gelernt haben ...
Katapult ins selbstständige Leben schrieb: > "Traurig gucken -> > Mama holt Keks" :( Wo bleibt mein Keks?
Katapult ins selbstständige Leben schrieb: > Das sollte man doch bis Ende Zwanzig gelernt haben ... Angesichts von 4,6 kg Keksen pro Person und Jahr habe da Zweifel.
Beitrag #6733602 wurde von einem Moderator gelöscht.
Gebt 8! schrieb im Beitrag #6733602:
> Das geht aber nur, wenn man spannungsfrei ist.
Keineswegs. Mancher Hooligan entläd seine Spannung am liebsten live im
Kontakt mit Gleichgesinnten, gerne auch bis zur Abschaltung. Da wird die
Spannung vorher eigens hochgefahren.
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Bearbeitet durch User
(prx) A. K. schrieb: > Katapult ins selbstständige Leben schrieb: >> Das sollte man doch bis Ende Zwanzig gelernt haben ... > > Angesichts von 4,6 kg Keksen pro Person und Jahr habe da Zweifel. Das ist doch nur die Statistik über den Verkauf v. Keksen: https://de.statista.com/statistik/daten/studie/37433/umfrage/pro-kopf-verbrauch-von-feinen-backwaren-in-deutschland/ aber nicht über deren Verzehr ;-). Die werden doch nur wie die Atomkekse der Bundeswehr für den Katastrophenfall eingelagert ;-) https://de.wikipedia.org/wiki/Datei:Atomkeks.jpg Auch der rasante Absatz von Toilettenpapier bedeutet keine Zunahme der 'Scheisserei ;-)
Beitrag #6733632 wurde von einem Moderator gelöscht.
Entwickler schrieb: > Für jede Tätigkeit muss ich den Kopf anstrengen. Das ist tatsächlich Dauerstress: "...-Einatmen-Ausatmen-Einatmen-Blinzeln-Ausatmen-Einatmen-Schlucken-Aus atmen-... " > aber irgendwie ist man einfach mit den Gedanken dauernd bei seinen > Projekten. Das kommt vorrangig davon, dass du dir sonst über nichts Gedanken machen musst. Ich kenne einen, der ist richtig froh, wenn er bei der Arbeit von den Problemen abschalten kann, die er Zuhause hat. Wenn du dir mal so richtig klar machst, dass die Firma selbst dann noch weiter existieren wird, wenn du auf dem Heimweg von einem 40-Tonner zu Haschee gefahren wirst, dann fällt dir das Abschalten leichter.
Beitrag #6733725 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #6733747 wurde von einem Moderator gelöscht.
Entwickler schrieb: > Als Ingenieur habe ich eine so völlig andere Tätigkeit. Die Projekte > dauern stets mehrere Jahre. Für jede Tätigkeit muss ich den Kopf > anstrengen. Der Druck ist zwar die meiste Zeit überschaubar, aber > irgendwie ist man einfach mit den Gedanken dauernd bei seinen Projekten. > Ein Abschalten ist so unlängst schwieriger... > Geht das nur mir so, oder habt ihr ähnliche Eindrücke? Es geht sicherlich auch anderen Ingenieuren so, aber definitiv nicht allen. Ich hatte zum Beispiel nie Probleme damit nach der Arbeit abzuschalten, obwohl ich meinen Job gerne mache. Das bedeutet für dich: du hast es komplett selbst in der Hand. Oder anders herum formuliert: Selbst Schuld, wenn du dich auch noch in deiner Freizeit mit Arbeitsthemen herumschlägst. Ein Ausgleich von der Arbeit ist unbedingt empfehlenswert und gesund.
Entwickler schrieb: > Geht das nur mir so, oder habt ihr ähnliche Eindrücke? Feg mal die Strasse, danach gehts dir besser und die Stadt ist sauberer > Win-Win
Senf D. schrieb: > Ich hatte zum Beispiel nie Probleme damit nach der Arbeit > abzuschalten, obwohl ich meinen Job gerne mache. Es qwertzt hier wieder gewaltig!
Katapult ins selbstständige Leben schrieb: > Auch der rasante Absatz von Toilettenpapier bedeutet keine Zunahme der > 'Scheisserei ;-) An der Produktion hatte sich vergleichsweise wenig verändert. https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1187683/umfrage/produktion-von-toilettenpapier-in-deutschland/
... schrieb: > Deine volle Konzentration brauchen (...., Jagd Jagen? Dein Ernst? Ich meine Tiere toeten um seinen Frust abzubauen? Dann gefaellt dir bestimmt das hier: Die durchgeknallte Frau des amerikanischen NRA-Leaders bei ihrer ausserberuflichen harten Arbeit die sie vom Alltagsleben ablenkt. https://youtu.be/gc14LK4n5ZE?t=338 Man beachte bitte die enormen Todesaengste die die Frau durchmachen musste als sie sich zum Abschuss bereit machte.Die perfekte Ablenkung vom Alltagsstress....
Lothar M. schrieb: > Ich kenne einen, der ist richtig froh, wenn er bei der Arbeit von > den Problemen abschalten kann, die er Zuhause hat. War bei meinem Vater so. Das ist mir erst klar geworden, seit der weg ist. Mein Vater hatte in 7-Tageschicht gearbeitet, und hatte schwarzarbeitstechnisch zusammen mit einem Radiogeschäft sehr viele Antennen- und darüber hinaus Hausinstallationen mitaufgebaut. Der hatte unglaublich viel Erfahrung hinsichtlich verschiedener Installationsgeschichten. Einer der Nebeneffekte der Mehrarbeit war, es blieb mehr Geld für mich übrig. Ich brauchte als Kind auch schon Fluchtmöglichkeiten (aus ähnlichen Gründen), und die hießen unter anderem Die Spinne, Batman, Donald Duck.. Etwas professioneller geht auch noch: https://de.wikipedia.org/wiki/Autogenes_Training https://de.wikipedia.org/wiki/Progressive_Muskelentspannung https://de.wikipedia.org/wiki/Focusing oder Klavierspielen. In einem Buch aus Russland mit dem Titel "Unterhaltsame Psychologie" war sogar eine Tabelle mit anstrengenden Tätigkeiten/Berufen gelistet und bewährte Maßnahmen zum Abschalten bzw. zum Ausgleich gegenübergestellt. Also ich bei der Musterung war, hatten die mich gefragt: machen sie Sport? Ich sagte dann: ja, Angeln und Schießen. (lieber nicht erzählt hatte ich die Geschichte mit dem Fallschirmspringerkurs)
Entwickler schrieb: > Es werden zwar viele Stunden gerissen, aber das ist in deren Bereich so > völlig normal, dass Arbeiten innerhalb von Minuten bis Stunden erledigt > sind. Die Arbeit lässt es systemisch überhaupt nicht zu, dass da etwas > inhaltliches mit nach Hause genommen wird, weil jeder Kleinkram > innerhalb von so kurzer Zeit abgehakt ist und selbst, wenn da mal von > angeblich komplexen Problemen gesprochen wird, dann handelt es sich > allenfalls um ein paar andere Steuersätze innerhalb der EU bei > irgendwelchen Halbzeugen oder Zwischenprodukten... > Es ist irgendwie dieses Klein Klein was es so einfach macht, nach der > Arbeit ab zu schalten. Dann sprich mal mit den Wirtschaftsprüfern und Buchhaltern wie einfach es ist Bilanzen von Firmen wie Wirecard auseinander zu nehmen. Jeder Finanzbeamte im Außendienst braucht einen Sinn, um zu erkennen, ab wann der Bauer in der Betriebsprüfung das Büro verriegelt und die Axt holt, weil er zu viel findet. In KMU wird vorher wenigstens als Warnschuss die Heizung abgedreht und kein Wasser/Kekse mehr hingestellt.
Mal ins Archiv schauen (OK, hier wäre 'Abschalten' kein guter Suchbegriff) Beitrag "Brainstorming-Work-Life-Balance" Beitrag "Pendeln ist Mord?" Beitrag "Sind eure Jobs auch so erdrückend?" Beitrag "Ist man als Ingenieur Burnout gefährdeter ?" Wahrscheinlich ist aber dieses Forum ohnehin nicht der beste Ort darüber zu diskutieren, wie man 'mehr Sonne in sein leben bringt'. ich erinnere mich da an eine Diskussion , bei der B.W. absolut nicht dazu bewegen war mal aktiv positive Abwechslung in sein Leben zu bringen Beitrag "Re: 1 Std. Anfahrt zum Arbeitsort" Familie hat er nicht, was Leckeres zu kaufen ist ihm zu teuer, im Wald lauern nur die Killerwildschweine auf eine Gelgenheit vors auto zu rennen, von hinten wird nur gedrängelt, wenn mal der Verkehr ruhig ist spuckt einen das Gehirn unangenehme Gedanken durch den Kopf, Scheiben kratzen ist anstrengend, -> mit der richtigen Einstellung kann man sich auch im Paradies wunderbar elend fühlen ;-)
Fpgakuechle K. schrieb: > mit der richtigen Einstellung kann man sich > auch im Paradies wunderbar elend fühlen ;-) Guter Satz, ist was dran! Es gibt leider kein Patentrezept zum Entspannen oder Abschalten, dafür sind wir Menschen zu unterschiedlich. Manche schaffen es, beim Verlassen des Betriebsgeländes sämtliche arbeitsbezogene Dinge zu vergessen und wieder andere grübeln die halbe Nacht. Ich bin so eine Mischung aus beiden, daher hab ich immer Zettel und Stift auf dem Nachtschrank liegen. Die besten Ideen kommen, wenn ich gerade nicht an die Arbeit denke. Ich würde dem TE ja empfehlen, eine Familie zu gründen und ein Haus zu kaufen und zu renovieren. Bei mir hat's geholfen, nach Feierabend nicht mehr so viel an die Arbeit zu denken. Allerdings wollte er ja Abschalten und nicht "Stress durch anderen Stress ersetzen" ;) Grüße, Serge
Ich habe es im Grunde geschafft was du möchtest, aber einzelne Ausnahmen gibt es natürlich… Ich habe mir, lange vor dem Homeoffice angewöhnt, bewusst auszustempeln und mit diesem Vorgang eine positive Situation zu visualisieren. Das ganz systematisch, durchgehend für 30 Tage. Hast du das geschafft, geht es in deine Routine über und nach und nach wird es ohne Anstrengung in dein Leben treten. Probier es aus, du kannst nur gewinnen, es kostet dich nichts! Machst du Homeoffice, dann achte sehr darauf, Arbeit und privat nicht zu vermischen. Den Vorgang des Logout dann so wie oben, ganz bewusst. Viel Erfolg und erzähl mal in 6 Wochen wie es dir ergangen ist. Am Anfang gibt es sicher Lücken im bewussten Logout, doch es gibt Erinnnerungshelfer verschiedener Art. Vom PostIt bis hin zum Farbwürfel oder oder… Und kommt der Job doch mal negativ assoziiert zurück, nimm es wie es ist. Morgen ist der nächste Tag 😉
Serge W. schrieb: > Allerdings wollte er ja Abschalten und nicht "Stress durch anderen > Stress ersetzen" ;) Nun ja, vielleicht sollte sich der TO mal mit dem Unterschied zwischen Eu-stress (Guter Stress) und Di-stress (schlechter Stress) auseinander setzen: https://www.mylife.de/entspannung/stress/distress-und-eustress/ Es gibt halt 'Anstrengungen' deren Bewältigung glücklich macht ('sich selbst belohnend). Alles in kleine Schritte zerlegen und so schreitet die Renovierung Schritt um Schritt voran.
Nase schrieb: > Ich habe es im Grunde geschafft was du möchtest, aber einzelne Ausnahmen > gibt es natürlich… > > Ich habe mir, lange vor dem Homeoffice angewöhnt, bewusst auszustempeln > und mit diesem Vorgang eine positive Situation zu visualisieren. Das > ganz systematisch, durchgehend für 30 Tage. > Hast du das geschafft, geht es in deine Routine über und nach und nach > wird es ohne Anstrengung in dein Leben treten. > Probier es aus, du kannst nur gewinnen, es kostet dich nichts! Ich habe damit zwar sehr selten Probleme, aber: gute Idee, werde ich mal testen. > Machst du Homeoffice, dann achte sehr darauf, Arbeit und privat nicht zu > vermischen. Den Vorgang des Logout dann so wie oben, ganz bewusst. Ja, das ist sehr wichtig. Hier ist alles für's Unternehmen in der unteren Etage angesiedelt. In der oberen findet sich nichts, das darauf hindeutet. Gut abschalten kann man mMn auch sehr gut durch Ausdauersport (Rad fahren, Laufen). Das ist wie ein Reset. Danach ist der Kopf leer und Probleme, die vorher herumschwirrten, sind plötzlich gut lösbar. Dazu kommt, was ein Vorschreiber schon erwähnte: die besten Ideen kommen beim Sport in der Natur :-)
Chris D. schrieb: > Gut abschalten kann man mMn auch sehr gut durch Ausdauersport (Rad > fahren, Laufen). Finde ich auch. Wenn man mit dem Fahrrad pendelt ist man morgens richtig wach, und abends kann man sich dadurch super von der Arbeit "distanzieren". Manchmal freu ich mich richtig mich zum Feierabend aufs Radl zu schwingen... Am Wochenende dann längere Touren, gern auch mit komplizierteren und anstrengenden Strecken. Wenn man sich aufs Fahren konzentrieren muss und dann auch noch schön ins Schwitzen kommt, sind die Gedanken an Arbeit & Co weg. Am Besten sucht man sich Strecken mit toller Aussicht und einer guten Gaststätte auf halbem Weg. Man kann so auch Wochenend-Ausflüge machen - Samstag hin, Sonntag zurück - mit Übernachtung im Hotel oder Zelt, das ist günstig genug dass man sich das öfters gönnen kann. So ein Mini-Urlaub ist eine super Entspannung, dann hat man die ganze Woche etwas Schönes an das man zurück denken kann. Die Strecken vorher genau planen und mit Navi-App/Fahrradcomputer abfahren. So muss man nicht ständig absteigen und grübeln wie es weiter geht, sondern kann einfach durchfahren und genießen. Gerade in Deutschland sind die neuartigen Gravel Bikes super dafür - damit stehen einem Zigtausend Kilometer Wald/Feld-Wege offen, auf denen man dann effizient längere Strecken zurücklegen kann sodass man möglichst viel Landschaft gucken kann.
Hi, meines Erachtens klappt das abendliche Abschalten langfristig nur dann, wenn man sich schon bei der Arbeit nicht übertrieben stresst. Ich mach z.B. lieber eine halbe Stunde länger, als irgendwann hektik aufkommen zu lassen. Das ist aber auch eine individuelle Sache, für andere bedeutet das Stress, wenn sie nicht pünktlich gehen können. Aber auch dann ist wichtig, seine Arbeitsleistung sowohl im zeitlichen Umfang als auch in der Geschwindigkeit mit gesunden Grenzen zu versehen und die auch einzuhalten, egal wie die Bude brennt. Wenn man einen ausgewogenen Tag hat, ist es auch egal, wenn man abends noch etwas an die Arbeit denkt. Und im Gegenzug ist es hochproblematisch, wenn der Körper sofort Stresshormone aussendet, sobald man an die Arbeit denkt. @TE vielleicht mal dich selbst auf diesen Aspekt beobachten, was fühlst du, wie ist die Emotionslage wenn du nach Feierabend an die Arbeit denkst.
Lothar M. schrieb: > Wenn du dir mal so richtig klar machst, dass die Firma selbst dann > noch weiter existieren wird, wenn du auf dem Heimweg von einem 40-Tonner > zu Haschee gefahren wirst, dann fällt dir das Abschalten leichter. Das ist der Wichtigste Satz überhaupt! Mir hat den in meiner ersten Festanstellung ein damaliger Mitarbeiter eingebläut und ich muss sagen: Es lebt sich leichter. Klar gibt es immer wieder Probleme, die knifflig sind und einen herausfordern. Die hängen dann auch noch nach. Aber 85% ist Alltagsgeschäft und das geht am Montag morgen dort weiter, wo es am Freitag Nachmittag aufgehört hat. Ich, als Entwickler, bin nicht dafür verantwortlich, wenn der Firmenleiter ein Projekt mit von vornherein nicht zu schaffendem Zeitplan aufs Gleis hebt und ihn davon keiner abbringt. Da reißt man sich beim ersten Mal ein Bein aus, beim 2. mal sieht man es lockerer und ab dem 3. lächelt man halt nur noch müde. Egal wie sehr man sich anstrengt, man bekommt dafür allenfalls einen warmen Händedruck. Also macht man sein Tagwerk und gut. Das heißt natürlich nicht, dass man schlampig arbeiten oder extra lange brauchen soll, schon nach gutem Wissen und Gewissen aber sich ständig auf 130% zu belasten ist nicht gut. Niemand hat etwas davon, wenn man mit 40 an einem streßbedingten Herzinfarkt zusammenbricht und somit sein Lebenslicht ausbläst, man selbst und die Familie am allerwenigsten. Arbeit soll Spaß machen, aber schlussendlich ist sie nur mittel zum zweck, seine Freizeit gestalten zu können und sich da nicht noch ums finanzielle sorgen zu müssen.
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