Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Röhrenverstärker (Gitarre) - Röhrenstausch - Ruhestrom (BIAS) einstellen


von Johannes K. (krjdev)


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Hallo Community,

Erstmals ein gutes neues Jahr!

Habe eine Frage bezüglich den Röhrentausch bei einem Röhrenverstärker 
für Gitarre.

Auf was ist beim Röhrentausch alles zu achten? Habe jetzt mal gelesen, 
dass der Ruhestrom (BIAS) bei einer neuen Röhre eingestellt werden muss. 
Ohne die Schaltung zu kennen, ist es natürlich schwer. Gibt es hier 
Erfahrungswerte bei den unterschiedlichen Röhrentypen? Ist das bereits 
alles, oder ist noch was zum messen?


Funktionsgenerator und Oszilloskop habe ich auch daheim, sofern 
benötigt. Habe im Netz derweil nur Anleitungen mit Multimeter gefunden.

von Ach Du grüne Neune (Gast)


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Vor dem Tausch kannst du den Spannungsfall an den Kathodenwiderständen 
messen und daraus den Ruhestrom ausrechnen. Der kann zwischen 20 und 
40mA liegen (ohne Signal). Das ist aber nur eine grobe Hausnummer! Durch 
verstellen des Gittervorspannungstrimmers kannst du dir noch den 
Eintritt der Übernahmeverzerrungen auf dem Oszilloskop anschauen (mit 
1kHz Sinus Signal).

Danach erst die Röhren tauschen und den gleichen Spannungsfall an den 
Kathodenwiderständen wie vorher einstellen (ohne Signal).
Oder nach Übernahmeverzerrungen einstellen. Für Gitarre reicht der 
B-Betrieb nämlich völlig aus.

von michael_ (Gast)


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Es gibt ja nur EINEN Verstärker.

Es gibt auch Schaltpläne oder Anleitungen.

Ach Du grüne Neune schrieb:
> Danach erst die Röhren tauschen und den gleichen Spannungsfall an den
> Kathodenwiderständen wie vorher einstellen (ohne Signal).

Was soll das bringen, mit den ausgenudelten alten Röhren?

von Mark S. (voltwide)


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Erstmal stellt sich die Frage, ob der geheime Verstärker überhaupt einen 
Ruhestromtrimmer hat. Das ist nämlich bei vielen Gitamps gar nicht der 
Fall.

von Johannes K. (krjdev)


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Mark S. schrieb:
> Erstmal stellt sich die Frage, ob der geheime Verstärker überhaupt einen
> Ruhestromtrimmer hat. Das ist nämlich bei vielen Gitamps gar nicht der
> Fall.

Geheim ist er nicht. Müsste meinen Gitarrenlehrer fragen, welcher Typ es 
ist. Jedenfalls hat er einen 200W Marshall. War eher einen allgemeine 
Frage von mir. Habe ja selber einen Verstärker (ENGL MetalMaster Combo 
20 E304) bei dem noch nichts zu tauschen ist.

von Toxic (Gast)


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Schau dir die Index-Liste an - da findest auch BIAS and Gain.Aber 
vielleicht interessiert dich auch der Rest ueber das Roehrengedoens....?

https://sound-au.com/valves/index.html

von Johannes K. (krjdev)


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Toxic schrieb:
> Schau dir die Index-Liste an - da findest auch BIAS and Gain.Aber
> vielleicht interessiert dich auch der Rest ueber das Roehrengedoens....?
>
> https://sound-au.com/valves/index.html

Cool, danke!

Ja der Rest interessiert mich auch. :)

von Johannes K. (krjdev)


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Aber jetzt würde mich interessieren ob mein Verstärker überhaupt einen 
Abgleichtrimmer hat... Das Teil mal aufschrauben.

OT:
Kennt wer meinen Combo (ENGL E304)? Hat da wer zufällig einen Schaltplan 
zur Verfügung?
https://www.englamps.de/portfolio/metalmaster-20-combo-e304/

von Johannes K. (krjdev)


Angehängte Dateien:

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Okay, schaut nicht so aus als ob ein Abgleichtrimmer existiert...

Zu mindestens bei den Endstufenröhren (beide EL84 - siehe Foto) nicht. 
Sind zwei SMD-Widerstände in Serie.

von Toxic (Gast)


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Johannes K. schrieb:
> Hat da wer zufällig einen Schaltplan
> zur Verfügung?

Originalschaltplan habe ich keinen,dafuer eine Sammlung diverser Plaene 
mit der EL84 (ich glaube die wird bei dir auch verwendet)

Die Roehrenverstaerker(Endstufen) sind in der Regel fast identisch 
aufgebaut und etwa 100 mal weniger kompliziert im Verstaendnis als ein 
Miniaturtransistorradio das mal vor 40 Jahren gebaut wurde.

Die Plaene koennen dir zur Orientierung dienen und sind von mir mal von
www.tube-town.de downgeloaded worden

Desweiteren gibt es in der Datei mehr Informationen zum Thema "BIAS"

von Schukostecker (Gast)


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Wer hat den die Roehrensockel 'reingebraten?

Wegen Abgleich und Roehren-Matching: Hast du Unterlagen zu deinem 
Verstaerker?

von Johannes K. (krjdev)


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Johannes K. schrieb:
> Sind zwei SMD-Widerstände in Serie.
Sind das überhaupt Widerstände? Weil Wert steht keiner... Bin da nicht 
mehr ganz up to date.

Ist schon Pin 7 (Anode), oder?

von Johannes K. (krjdev)


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Schukostecker schrieb:
> Wer hat den die Roehrensockel 'reingebraten?
>
> Wegen Abgleich und Roehren-Matching: Hast du Unterlagen zu deinem
> Verstaerker?

Ist Original so gewesen...gerade aufgeschraubt. Weiß nicht wo Engl ihre 
Verstärker produzieren lässt. Hast recht, schaut nicht unbedingt schön 
aus.

von oszi40 (Gast)


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Johannes K. schrieb:
> Ohne die Schaltung zu kennen, ist es natürlich schwer. Gibt es hier
> Erfahrungswerte bei den unterschiedlichen Röhrentypen?

Ist der Röhrentyp geheim? Bevor eine Röhre getauscht wird, sollte man 
wissen warum sie kaputt ging. Es könnte auch ein falscher Arbeitspunkt 
sein? Mehr da z.B. http://www.jogis-roehrenbude.de/Verstaerker/EL84.htm

von Johannes K. (krjdev)


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oszi40 schrieb:
> Johannes K. schrieb:
>> Ohne die Schaltung zu kennen, ist es natürlich schwer. Gibt es hier
>> Erfahrungswerte bei den unterschiedlichen Röhrentypen?
>
> Ist der Röhrentyp geheim? Bevor eine Röhre getauscht wird, sollte man
> wissen warum sie kaputt ging. Es könnte auch ein falscher Arbeitspunkt
> sein? Mehr da z.B. http://www.jogis-roehrenbude.de/Verstaerker/EL84.htm

Nein (Röhrentyp). Wie schon geschrieben müsste ich meinen Freund fragen 
welchen Verstärker er überhaupt besitzt. Weiß nur das es ein Marshall 
mit 200W ist. Bei seinem gehören die Röhren getauscht, laut ihm 
jedenfalls. Das Foto ist von meinem Verstärker (2xEC83 Vorstufe und 
2xEL84 Endstufe).

Aber frage ich gleich nach.

von Marco H. (damarco)


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über den Übertrager den Spannungsabfall messen, ohne genau die Schaltung 
der dürfte in der Anode drin sein ;)  und eingestellt wird das 
möglicherweise über das Schirmgitter.  Schau mal vorne im NT ob da ein 
Trimmer drin ist.

von Johannes K. (krjdev)


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Toxic schrieb:
> Johannes K. schrieb:
>> Hat da wer zufällig einen Schaltplan
>> zur Verfügung?
>
> Originalschaltplan habe ich keinen,dafuer eine Sammlung diverser Plaene
> mit der EL84 (ich glaube die wird bei dir auch verwendet)
>
> Die Roehrenverstaerker(Endstufen) sind in der Regel fast identisch
> aufgebaut und etwa 100 mal weniger kompliziert im Verstaendnis als ein
> Miniaturtransistorradio das mal vor 40 Jahren gebaut wurde.
>
> Die Plaene koennen dir zur Orientierung dienen und sind von mir mal von
> www.tube-town.de downgeloaded worden
>
> Desweiteren gibt es in der Datei mehr Informationen zum Thema "BIAS"

Vielen Dank!

Also bei meinem sind zwei ECC83 in der Vorstufe und zwei EL84 in der 
Endstufe.

Ich weiß aber noch nicht welche Typen beim Verstärker von meinem Freund 
verbaut sind. Hat noch nicht geantwortet. Er sagte jedenfalls einmal, 
dass es ganze ACHT (!!!) in der Endstufe sind. Naja, der Verstärker muss 
auch ganze 200W liefern. Meine Combo hat zum Beispiel nur max 20W.

von Marco H. (damarco)


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Die Röhren unbedingt matchen oder matchen lassen ! Sonst teilt sich der 
Strom ungleichmäßig auf, so das einige Röhren dicke backen machen.

von Johannes K. (krjdev)


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Aber was ich jetzt bei meinem Verstärker jedenfalls nach näherer 
Betrachtung und laut Benutzerhandbuch nicht schlecht finde (bis auf den 
eingelöteten Sockel), sind die 80mA Sicherungen bei den Anoden der EL84 
Endstufenröhren.

von oszi40 (Gast)


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Johannes K. schrieb:
> dass es ganze ACHT (!!!) in der Endstufe sind

Es riecht nach EL34 o.ä. Ohne Ahnung würde ich da die Finger lassen. 
Sicher sind diese Röhren ausgemessen? 
http://www.jogis-roehrenbude.de/Verstaerker/EL34.htm

von Johannes K. (krjdev)


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oszi40 schrieb:
> Johannes K. schrieb:
>> dass es ganze ACHT (!!!) in der Endstufe sind
>
> Es riecht nach EL34 o.ä. Ohne Ahnung würde ich da die Finger lassen.
> Sicher sind diese Röhren ausgemessen?
> http://www.jogis-roehrenbude.de/Verstaerker/EL34.htm

Habe gerade den Typ vom Verstärker mitgeteilt bekommen.
Ja, sind EL34 Röhren:

Marshall EL34 100/100
https://www.gear4music.at/de/Gitarre-and-Bass/DISC-Marshall-EL34-100-100-Guitar-Power-Amp-3U-Rack/MIU

von Johannes K. (krjdev)



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Juhu, hier gibt es Schaltpläne. Siehe Anhang.

von Johannes K. (krjdev)


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Marco H. schrieb:
> Die Röhren unbedingt matchen oder matchen lassen ! Sonst teilt sich der
> Strom ungleichmäßig auf, so das einige Röhren dicke backen machen.

Okay. An das hab ich auch gedacht.

von oszi40 (Gast)


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1.Blinder Röhrentausch wäre ein teures Vergnügen. Erst mal messen wo die 
Säge klemmt!
2.Ein Quartett sind zwar 4 Stück, aber ohne vorherige Messung würde ich 
die nicht in die Kiste Stecken. Sonst glüht bei einer das Anodenblech 
und die restlichen haben noch kalte Füße.

von Johannes K. (krjdev)


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oszi40 schrieb:
> 1.Blinder Röhrentausch wäre ein teures Vergnügen. Erst mal messen wo die
> Säge klemmt!
> 2.Ein Quartett sind zwar 4 Stück, aber ohne vorherige Messung würde ich
> die nicht in die Kiste Stecken. Sonst glüht bei einer das Anodenblech
> und die restlichen haben noch kalte Füße.

Stimmt. Habe jetzt aus Interesse nachgeschaut wie viel ungefähr so ein 
Quartett (EL34) kostet bei Thomann. Ungefähr 70€.

von Johannes K. (krjdev)


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Habe jetzt aber leider mitgeteilt bekommen, dass der Verstärker nicht 
mehr original ist. Sprich diverse Bauteile wurden getauscht und er hat 
gesagt das russische Röhren drinnen sind. Sind angeblich besser. Also 
kann ich den Schaltplan auch knicken...

Ich glaube das Unterfangen wird etwas schwer...

Naja, wie auch immer. Ich habe jetzt mal eine kleine Einführung von Euch 
bekommen. Danke, nochmal. Habe heute sehr viel dazugelernt.

von oszi40 (Gast)


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Johannes K. schrieb:
> gesagt das russische Röhren drinnen sind

Foto? Das muß kein Schaden sein. Die haben alles nachgebaut und bei 
Pollin war manche Rarität zu gutem Preis zu finden.

von michael_ (Gast)


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Johannes K. schrieb:
> Sprich diverse Bauteile wurden getauscht und er hat
> gesagt das russische Röhren drinnen sind. Sind angeblich besser. Also
> kann ich den Schaltplan auch knicken...

Sind nicht besser.
Evtl. nur der Ruhestrom angepasst.

Mit deinen Kenntnissen, such dir Jemanden, der sich mit sowas auskennt.
Sonst wird mehr Schaden als Nutzen.
Gefährlich ist es auch.

von Johannes K. (krjdev)


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michael_ schrieb:
> Johannes K. schrieb:
>> Sprich diverse Bauteile wurden getauscht und er hat
>> gesagt das russische Röhren drinnen sind. Sind angeblich besser. Also
>> kann ich den Schaltplan auch knicken...
>
> Sind nicht besser.
> Evtl. nur der Ruhestrom angepasst.
>
> Mit deinen Kenntnissen, such dir Jemanden, der sich mit sowas auskennt.
> Sonst wird mehr Schaden als Nutzen.
> Gefährlich ist es auch.

Meine Kenntnisse was Röhrenverstärker betrifft sind derzeit noch 
bescheiden. Aber ich will das aber lernen. Habe auch vor zu mindestens 
einen Verzerrer auf zu bauen. Testweise habe ich mittlerweile schon eine 
A-Stabile mit Röhren ausprobiert.

Die hohe Anodenspannung ist mir bewusst.

von oszi40 (Gast)


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Johannes K. schrieb:
> was Röhrenverstärker betrifft sind derzeit noch
> bescheiden. Aber ich will das aber lernen.

Bevor ich einen Ferrari mit russischer Betriebsanleitung reparieren 
würde, wäre es vorteilhafter, erst mal mit einen Fahrrad anzufangen, um 
etwas Erfahrungen zu sammeln. Lies in Jogis Röhrenbude einige Beiträge 
um Lernen durch Schmerz zu ersparen. Dein Experiment mit 8x EL34 könnte 
ein wirtschaftlicher Totalschaden sein, falls kein offensichtlicher 
Fehler vorliegt.

von Rainer V. (a_zip)


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Und vielleicht könnte man ja auch mal erfahren, warum dein Kumpel die 
Röhren tauschen will. Ist da was kaputt gegangen oder hat er einfach 
gehört, dass "man" das ab und zu macht?
Gruß Rainer

von Johannes K. (krjdev)


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oszi40 schrieb:
> Johannes K. schrieb:
>> was Röhrenverstärker betrifft sind derzeit noch
>> bescheiden. Aber ich will das aber lernen.
>
> Bevor ich einen Ferrari mit russischer Betriebsanleitung reparieren
> würde, wäre es vorteilhafter, erst mal mit einen Fahrrad anzufangen, um
> etwas Erfahrungen zu sammeln. Lies in Jogis Röhrenbude einige Beiträge
> um Lernen durch Schmerz zu ersparen. Dein Experiment mit 8x EL34 könnte
> ein wirtschaftlicher Totalschaden sein, falls kein offensichtlicher
> Fehler vorliegt.

Ich weiß noch nicht welcher Röhrentyp tatsächlich drinnen ist. Wie 
bereits schrieb, ist der Verstärker nicht mehr original. Es wurden 
diverse Änderungen vorgenommen. Also gut möglich, dass die Röhren ein 
anderer Typ ist.

Aber mein Freund kennt noch sehr gut die Person, die den Verstärker 
umgebaut hat. Hab jetzt mal nachgefragt ob ich von dieser Person eine 
kleine Einschulung bekommen könnte. Dann wäre ich nämlich auf der 
sicheren Seite.

Zum original Schaltplan. Hab schon weit aus schwierigere Schaltpläne vor 
meinen Augen gehabt. Ich hab bei einem OEM Hersteller in der Prüfgeräte 
Entwicklung gearbeitet. Und da ich auch ein Buch über Röhren daheim habe 
und ein weiteres an  der Uni ausgeliehen habe.

von Johannes K. (krjdev)


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Rainer V. schrieb:
> Und vielleicht könnte man ja auch mal erfahren, warum dein Kumpel die
> Röhren tauschen will. Ist da was kaputt gegangen oder hat er einfach
> gehört, dass "man" das ab und zu macht?
> Gruß Rainer

Er will sie nicht jetzt tauschen. Aber einmal in Zukunft, wenn sie 
"ausgeleiert" sind. Und da hat er gefragt ob ich das machen kann, weil 
ich Elektroniker bin und deswegen auch die Messmittel daheim habe. Ich 
übe den Beruf nicht mehr aktiv aus. Bin in die Softwareentwicklung 
gewechselt. Schaltungen entwerfen, was ich früher getan habe, ist nur 
mehr ein Hobby von mir. Und da ich selber einen Verstärker bauen einmal 
bauen möchte, warum sollte ich seiner bitte nicht nachkommen?

Alles ist zum Lernen. Ist noch kein Meister vom Himmel gefallen. Aus dem 
Alter bin heraus, dass ich das glaubte. Man muss nur Interesse dafür 
zeigen und natürlich dahinter sein. Rückschläge einbegriffen. Aus Fehler 
lernt man am meisten.

: Bearbeitet durch User
von michael_ (Gast)


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Johannes K. schrieb:
> Und da hat er gefragt ob ich das machen kann, weil
> ich Elektroniker bin und deswegen auch die Messmittel daheim habe.

Ganz klar. Lehne ab!
Ist eine Nummer zu groß.

Wenn es dein eigenes Gerät wäre, ja.

Du willst das Gefühlkennenlernen, wenn es einem eiskalt den Rücken 
runterläuft?
Weil Tele defekt geworden sind, die praktisch kaum zu ersetzen sind.

von Johannes K. (krjdev)


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Und außerdem habe ich diverse Audioverstärker aber mit Halbleitertechnik 
ohne Schaltplan erfolgreich repariert. Meistens waren nur die 
Endstufentransistoren durchgebrannt. Hat bis jetzt immer ohne Probleme 
geklappt. Die Leitungen nachverfolgen und im Internet nach den 
Datenblättern nach den Bauteilen durchsuchen und Kennlinien vergleichen 
und eventuell einen Ersatztypen einbauen, das kann ich eigentlich schon.

Röhrentechnik ist allerdings noch Neuland für mich, was ich aber ändern 
will. Hatte nur bis jetzt nur für kleine Versuchsaufbauten Zeit.

von oszi40 (Gast)


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michael_ schrieb:
> Du willst das Gefühlkennenlernen, wenn es einem eiskalt den Rücken
> runterläuft?

Eine gute Beschreibung. 8x EL34= 140€ und keiner weiß ob dann schon 
geht?
WENN ich den Auftrag annehmen müßte, dann wäre mein Kostenvoranschlag 
etwas höher als eine Ersatzbeschaffung. :-)

von Johannes K. (krjdev)


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michael_ schrieb:
> Johannes K. schrieb:
>> Und da hat er gefragt ob ich das machen kann, weil
>> ich Elektroniker bin und deswegen auch die Messmittel daheim habe.
>
> Ganz klar. Lehne ab!
> Ist eine Nummer zu groß.
>
> Wenn es dein eigenes Gerät wäre, ja.
>
> Du willst das Gefühlkennenlernen, wenn es einem eiskalt den Rücken
> runterläuft?
> Weil Tele defekt geworden sind, die praktisch kaum zu ersetzen sind.

Das Gefühl kenne ich allzu gut.

Naja, ich warte einfach mal auf die Einschulung seines Bekannten der den 
Verstärker umgebaut hat. Der wird schon mehr Ahnung haben, was er gebaut 
hat.

Finde eigentlich die Schaltungen von den Röhren nicht so kompliziert.

OT:
Was haltet ihr von einer aktiven Klangregelung mit Röhren? Würde das 
gerne bei meinem Verstärker machen. Die meisten aktiven 
(Beispiel)Klangreglungen sind mit OP's aufgebaut.

Hab derweil nur mit der Niederspannungsröhre ECC86 eine kleine 
Versuchsschaltung gebaut und hier auch nur eine A-Stabile.
Muss mal ein paar Filterschaltungen auf Röhrenbasis ausprobieren...

: Bearbeitet durch User
von oszi40 (Gast)


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Johannes K. schrieb:
> einer aktiven Klangregelung mit Röhren?

Thema Gegenkopplung brachte einiges, besonders wenn der Ausgangstrafo 
mit einbezogen werden kann, um dessen Verluste wieder auszugleichen.

Man sollte nur vorsorglich bedenken daß z.B. bei einer 10-fachen 
Anhebung auch die 10-fache Leistung hinten rauskommen könnte bei dieser 
Frequenz. Das verträgt nicht jede Endstufe und nicht jeder Lautsprecher, 
der mit 100W "beworben" wurde.

von michael_ (Gast)


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Lass ihn das doch selbst machen.
Er kauft die Röhren, die alten raus, die neuen rein und fertig.
Du machst mit, übernimmst aber keinerlei Verantwortung.
Wenn der Ruhestrom eingestellt werden soll, dann in seinem Beisein und 
Verantwortung.

oszi40 schrieb:
> Eine gute Beschreibung. 8x EL34= 140€ und keiner weiß ob dann schon
> geht?

Ist das nicht etwas wenig für 8x augemessene Röhren?

von Johannes K. (krjdev)


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oszi40 schrieb:
> Johannes K. schrieb:
>> einer aktiven Klangregelung mit Röhren?
>
> Thema Gegenkopplung brachte einiges, besonders wenn der Ausgangstrafo
> mit einbezogen werden kann, um dessen Verluste wieder auszugleichen.
>
> Man sollte nur vorsorglich bedenken daß z.B. bei einer 10-fachen
> Anhebung auch die 10-fache Leistung hinten rauskommen könnte bei dieser
> Frequenz. Das verträgt nicht jede Endstufe und nicht jeder Lautsprecher,
> der mit 100W "beworben" wurde.

Okay, danke für die Info.

Die erste ernsthafte Schaltung wir bei mir sowieso einmal eine Vorstufe 
sein. Möchte hier gerne eine im 19" Rack Design haben. Und da hab ich 
halt an eine aktive Klangreglung gedacht...Was ich hier natürlich auch 
haben will, ist wie bei meinem Effektgerät ein einstellbarer 
Ausgangspegel.

Noch mehr OT:
Was ist eigentlich bei den Tonabnehmern bei Ausgangsspannung mit 
"String" und "Strum" genau gemeint? Werde da nicht schlau...

Beispiel:
Meine aktiven Tonabnehmer (EMG 81-X) haben die zwei folgenden Werte bei 
der Ausgangsspannung:

Ouput Voltage (String): 4.00V
Ouput Voltage (Strum): 8.50V

: Bearbeitet durch User
von Johannes K. (krjdev)


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michael_ schrieb:
> Lass ihn das doch selbst machen.
> Er kauft die Röhren, die alten raus, die neuen rein und fertig.
> Du machst mit, übernimmst aber keinerlei Verantwortung.
> Wenn der Ruhestrom eingestellt werden soll, dann in seinem Beisein und
> Verantwortung.
>
> oszi40 schrieb:
>> Eine gute Beschreibung. 8x EL34= 140€ und keiner weiß ob dann schon
>> geht?
>
> Ist das nicht etwas wenig für 8x augemessene Röhren?

Also 4 selektierte Röhren kosten (ab) 68€ beim Musikhaus Thomann:
https://www.thomann.de/at/tad_jj_el34_quartett_matched_tubes.htm?sid=89d33c20c9e2c9bb2f3a6d4e99ddba68

von michael_ (Gast)


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Kenn mich da nicht so aus, aber 17EUR für eine ist ja regelrecht ein 
Schnäppchen.

von Karl B. (gustav)


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Hi,
da ich gerade mit meinem Röhrenverstärkerprojekt zugange bin:

Beim ersten Test:
Spannung über Katodenwiderstände messen.
Steuergitter darf keineswegs positiv werden.
Auch nicht nur an Masse legen. Lieber ganz zu, als
zu positiv.
Das ist schon mal das Wichtigste.
Dann Schirmgitterwiderstand. Lieber nicht gleich so niedrig.
Spannungsfall messen -> Strom bestimmen.
Dann sehen, dass die Anodenspannung nicht zu hoch.
Das passiert dann leicht, wenn nicht alle Röhren reingesteckt sind.
Dem Verstärker fehlt meistens eine Anodenspannungsstabilisatorschaltung.

Da evtl noch ein Widerstand rein.

Kabel mit Extra Isolierung wichtig.
Leider nicht mehr lieferbar PTFE Kabel:
Pollin: 562809
563161
Hatte noch einen Rest.
Es wird warm im Gerät!

ciao
gustav

von Karl B. (gustav)


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Bildchen noch:
Hurrah--es brummt beim Antippen des schwarzen Konds.
Musik in meinen Ohren nach monatelanger Knochenarbeit bei der 
Chassisbearbeitung.
Ohne Plasmaschneider würde ich das heute nicht mehr machen.
Und ein stabiles Chassis ist die Grundvoraussetzung.

ciao
gustav

von Johannes K. (krjdev)


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Karl B. schrieb:

> Spannung über Katodenwiderstände messen.
> Steuergitter darf keineswegs positiv werden.
> Auch nicht nur an Masse legen. Lieber ganz zu, als
> zu positiv.
> Das ist schon mal das Wichtigste.
> Dann Schirmgitterwiderstand. Lieber nicht gleich so niedrig.
> Spannungsfall messen -> Strom bestimmen.
> Dann sehen, dass die Anodenspannung nicht zu hoch.
> Das passiert dann leicht, wenn nicht alle Röhren reingesteckt sind.
> Dem Verstärker fehlt meistens eine Anodenspannungsstabilisatorschaltung.
>
> Da evtl noch ein Widerstand rein.

Okay, Danke!

von Rainer V. (a_zip)


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Es gibt also keinen aktuellen Anlaß für diesen Röhrentausch. Dann nimm 
dir doch einfach deinen 20W-Verstärker vor und arbeite dich etwas in die 
Röhrenschaltungen ein! Sehr hilfreich - wie schon oft erwähnt - ist 
Jogis Röhrenbude. Und wenn du Fragen hast, dann machst du am Besten 
einen neuen Faden auf :-)
Gruß Rainer

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