Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Slew Rate Erhöhung für diskrete Operationsverstärker


von Martin (martin79)


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Angehängt ein Entwurf für einen diskreten Operationsverstärker, den ich 
angehängt habe. Das ist ein einfacher Verstärker, der allerdings die 
Transistoren für höhere Spannungen und thermisch etwas schonen soll, da 
diese gestapelt sind.

Für kleinere Eingangssignale funktioniert dieser Verstärker bis 10kHz 
aber die Slew Rate würde ich gerne noch etwas optimieren um auch größere 
Aussteuerungen verstärken zu können. Was wären hier Ansätze das zu 
verbessern?

von Lu (oszi45)


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Die Suchfunktion oben wird Dir bis zum APEX zahlreiche Beispiele 
liefern.

von Lothar (Firma: HZB) (analog_art)


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Hallo Martin,

schön das jemand sich mal selbst Gedanken macht und nicht nur fertiges 
nimmt.

Es muss ja letztendlich Leute geben, die wissen, wie man für andere 
etwas "fertiges" macht und nicht nur die, die nur Fertiglösungen 
anwenden können, weil sie sich selber nichts ausdenken 
wollen/können/dürfen.


Also Lösungsansätze sind:

- höhere Querströme, um die Gatekapazitäten der Fets schneller 
umzuladen.


- die Quellwiderstände aller Gates ansteuernden Punkte zu verringern, 
siehe die beiden nächsten Punkte - ein Fet ist nur schnell wenn seine 
Gatekapazitäten SCHNELL umgeladen werden.


- einen npn-Impedanzwandlertransistor zwischen den Punkten vas zu 
schalten.  Der kann mit dem Kollektor an Masse, was seine erforderliche 
Spannungsfestigkeit reduziert. Sieh dort ruhig einen Widerstand zwischen 
Kollektor und Masse vor und einen Kondensator zwischen Basis und 
Kollektor
das ergibt Spielraum zu einer guten Freqenzkompensation.

- vor vg1 und vg2 ist je eine kleine bipolare Gegentaktstufe im AB 
Betrieb zu schalten. Das wird mit den heute erhältlichen Transistoren 
schon etwas schwerer, schnell zu werden. Vor zwanzig Jahren gab es dafür 
fantastisch gute "High-Definition-Video-Transistoren" von Sanyo, die 
zudem noch extrem linear waren. Aber für mehr als zehn Kilohertz 
solltest Du heute erhältliche nehmen können und hoffen auf >100 kHz zu 
kommen.


- und dann natürlich Fets mit kleinen Gatekapazitäten aussuchen - aber 
da ist die Auswahl ja auch eingeschränkt ... - brauchst Du wirklich 10 
Ampere Fets?


Viel Erfolg

von Arno R. (arnor)


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Martin schrieb:
> die Slew Rate würde ich gerne noch etwas optimieren um auch größere
> Aussteuerungen verstärken zu können. Was wären hier Ansätze das zu
> verbessern?

Mit C7 (und den parallelen Kapazitäten der VAS-Transistoren) wird die 
Frequenzgangkorrektur der Schaltung gemacht, über ihm liegt die gesamte 
Ausgangsspannung. Die Geschwindigkeit mit der C7 umgeladen wird bestimmt 
daher die SlewRate der Schaltung. Der max. Umladestrom für C7 ist der 
Konstantstrom der Stromquelle Q5.

Man kann also den Konstantstrom durch Q5 vergrößern, oder die Kapazität 
C7 reduzieren. Wird C7 reduziert, erhöht sich die erste Polfrequenz, was 
durch Verringern der Leerlaufverstärkung ausgeglichen werden muss und 
durch Vergrößern von R26/R33 geschehen kann.

von Purzel H. (hacky)


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Allenfalls waere noch interessant gewesen, was der OpAmp denn so koennen 
soll.
- Ausgangsspannung, groesser 360Vpp scheint es
- frequenz, groesser 10kHz scheint es ..
- Slew Rate, groesser 30V/us scheint es ..
- Strom ?
- Offset, Offset Drift ?
- Rauschen ?
- Common Mode input ?
- Differential Mode input ?

Und was soll das Ganze ? Piezo ? Audio ?

Ich bin zB mit einem Apex PA441 zufrieden. 350V, 120mA peak, 30V/us, ca 
25 Euro, Allenfalls unguenstig ... 16V bis an die Speisung.

: Bearbeitet durch User
von Martin (martin79)


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Danke schonmal für die sehr konstrukiven Beiträge. Das ganze soll ein DC 
Verstärker werden. Ausgangsfrequenz mindesten 10kHz bei voller 
aussteuerung. Ich brauche im Extremfall 500mA in die Last und das 
schafft keines der bei APEX angebotenen Verstärker wenn man im SOA 
bleiben will. Rauschen ist hier erst einmal nebensächlich es wird 
vermutlich in einer rauen Umgebung eingesetzt. Der Offset sollte 50mV 
nicht überschreiten aber dazu kann ich später noch einen 
Präzisionsverstärker vorschalten, der über die Rückkopplung des Ausgangs 
den Eingang an Q1 ansteuert. In der Simulation ist der offset in Ordnung 
und man könnte den auch noch per Widerstand korrigieren.

Ich habe die Schaltung jetzt einmal überarbeitet und einige Ratschläge 
eingebaut. Zunächst einmal für die VAS Mosfets andere Typen genommen mit 
deutlich kleinerer Gatekapazität und nur zwei davon gestapelt. Man sieht 
eine deutliche Verbesserung für die negative Halbwelle (Siehe 
Transienanalyse). Die Mosfets der oberen Stromquelle sind nicht schnell 
genug da muss ich noch etwas suchen mit passenden Simulationsmodellen. 
Ich denke bei der oberen Halbwelle liegt es daran, dass die Stromquelle 
nicht hinterher kommt.

Dann habe ich mit Q14 einen Impedanzwandler eingebaut um den 
Differenzverstärker etwas zu entlasten. Hier bin ich nicht sicher ob es 
so gemeint war. Es wäre Nett das einmal zu kommentieren.

Beim Ausgang braucht es leider diese Mosfets um im SOA zu bleiben und 
nicht noch mehr davon stapeln zu müssen.

Resultat dieser Überarbeitung ist jedenfalls, dass es bis 10kHz in eine 
ohmsche Last von 300 Ohm speisen kann. Bei 15kHz wird die obere 
Halbwelle allerdings verzerrt, da die Slew Rate hier zu klein ist.

Die Bipolare Vorstufe an den Mosfets habe ich jetzt nicht realisiert, da 
ich dazu wieder mehrere Stapeln müsste, was es vermutlich nicht 
schneller macht.

Ich würde ganz gerne noch mehr Schutz einbauen. Wie seht ihr diese 
Schaltung geschützt? Wenn zum Beispiel Vcc 0V ist leitet der Ausgang 
(Das habe ich in der Simulation ausprobiert). Wie kann man den 
Verstärker am besten dagegen schützen?

Außerdem wäre die Temperaturstabilität der Biasspannung (erzeugt durch 
Q13) eine Sorge. Wenn die Biasspannung zu hoch wird gibt es am Ausgang 
einen Kurzschluss weil beide Mosfets leiten. Gibt es hier bessere 
Methoden zur Erzeugung? Ich würde jetzt intuitiv einfach sagen, dass man 
einen Widerstand am Emitter von Q13 vorsehen, kann, der einen Drift 
kompensiert.

Ich würde gerne noch eine Strombegrenzung und 4 Quadrant Betrieb 
einfügen, da es unter umständen sein kann, dass die Last aktiv ist und 
die Quelle speist. Wie wäre so etwas möglich?

von Purzel H. (hacky)


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Weswegen willst du bipolare Transistoren am Eingang (nicht) stapeln ? 
Wegen der Spannung ?
Eine Suche bei Digikey fuer NPN mit 400..500V, 100mA, und einer 
Transitfrequenz von mehr als 10MHz brachte einige.

: Bearbeitet durch User
von Martin (martin79)


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Purzel H. schrieb:
> Weswegen willst du bipolare Transistoren am Eingang (nicht) stapeln ?
> Wegen der Spannung ?

Ich habe von einer Bipolaren Vorstufe am Ausgang geschrieben, die ich 
nicht stapeln will, was der ursprüngliche Vorschlag war.

Am Eingang,also Q1, Q7 gibt es keine 200V Spannung, da die Stromquelle 
des Differenzverstärkers mit 15V Versorgt wird. Die 200V fallen dann 
über Q2,Q3,Q8 und Q9 ab, die ich gestapelt habe um die Transistoren zu 
schonen.

von Lothar (Firma: HZB) (analog_art)


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Martin schrieb:
>
>
> Dann habe ich mit Q14 einen Impedanzwandler eingebaut um den
> Differenzverstärker etwas zu entlasten. Hier bin ich nicht sicher ob es
> so gemeint war. Es wäre Nett das einmal zu kommentieren.
>

Hallo Martin, exakt genau so, war es gemeint. Gut realisiert.

Im Detail aber: R33 würde ich kleiner machen - 300 Ohm? Und R11 größer, 
dafür wiederum C9 kleiner.

Die bipolaren AB-Treiberstufen bringen es dann richtig.
Ich habe es mal mit 100 Watt Endstufen auf mehr als 1 MHz sauber an 4 
Ohm gebracht.
Allerdings mit den damals noch in Restbeständen erhältlichen High 
Definition Videotransis. :-((

Noch was zum Impedanzwandler Q14. Für den von Dir vorgesehenen MJE 340 
finde ich auf die Schnelle keine Grenzfrequenz in drei DB.
Und schneller war hier richtig gut.
Wenn R11 genügend Spannungsreduzierung macht, hast Du dort eine größere 
Auswahl an schnellen Typen.
Man kann dort auch über Darlington nachdenken/experimentieren.


Schönen Abend noch.

: Bearbeitet durch User
von Martin (martin79)


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Lothar schrieb:
> Im Detail aber: R33 würde ich kleiner machen - 300 Ohm? Und R11 größer,
> dafür wiederum C9 kleiner.

Das ergibt in der OP Analyse einen Ruhestrom von 13mA über dem 
Transistor uns somit fast 1W Verlustleistung.

Lothar schrieb:
> Noch was zum Impedanzwandler Q14. Für den von Dir vorgesehenen MJE 340
> finde ich auf die Schnelle keine Grenzfrequenz in drei DB.
> Und schneller war hier richtig gut.

Leider gibt es nicht für alle Transistoren für diese Spannungsfestigkeit 
Modelle daher habe ich zur Vereinfachung erstmal möglichst die gleichen 
Transistoren für NPN und PNP genommen.

Ich habe noch einmal die Schaltung angehängt. Leider kann ich C9 (Jetzt 
C5, da Kicad die neu benannt hat) nicht weiter reduzieren, da die 
Schaltung sonst schwingt.

Um die Slew Rate zu erhöhen habe ich außerdem die Widerstände der oberen 
Stromquelle der VAS Stufe mal reduziert, damit die Gates schneller 
umgeladen werden können. Ich habe versucht nach der Reduktion ohne den 
Impedanzwandler auszukommen. Es hat funktioniert. In der 
Transientanalyse sieht man nun 20kHz in eine 300Ohm Last. Der Ruhestrom 
liegt allerdings so bei um die 40mA.

Im Grunde ist die Designaufgabe damit erfüllt. Bei der Bipolaren 
Vorstufe bin ich nicht ganz sicher wie das gemeint ist. Ich bin mir 
gerade unsicher wie ich diese an die VAS Stufe bringen soll.

von Lothar (Firma: HZB) (analog_art)


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Q10, also der eingefügte Impedanzwandler muss einen Kollektorwiderstand 
haben. Sonst funktioniert das Millerprinzip nicht und damit die 
Frequenzkompensation an dieser Stelle auch nicht.

Und deshalb ist dann auch die Verlustleistung - ohne Widerstand - bei 
den von Dir beklagten bei 1 Watt. Ich hatte damals einen 250mW 
HF-Transistor eingesetzt. Läuft seit 20 Jahren problemlos in sechs 
Geräten.

Zu den bipolaren Gatetreibern - wie sieht das aus wenn ich FET's nur 
hart schalte? Okay... dann statt der einfachen "digitalen" Variante eine 
"analoge" Mini-AB-Endstufe davor setzen. Ich habe gerade keine Zeit das 
zu malen. Mal mal einen Vorschlag und dann erkläre ich das gern weiter.

Eher mit C5 und dem Kollektorwiderstand zur Erhöhung der Stabilität 
herum experiemntieren.

von Martin (martin79)


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Lothar schrieb:
> Und deshalb ist dann auch die Verlustleistung - ohne Widerstand - bei
> den von Dir beklagten bei 1 Watt. Ich hatte damals einen 250mW
> HF-Transistor eingesetzt. Läuft seit 20 Jahren problemlos in sechs
> Geräten.

Das habe ich mal angehängt. Diese Variante macht es eher schlechter wie 
man in der Transienanalyse sieht. Ich habe hier auch mit den Werten mal 
experimentiert aber R35 darf auch nicht zu groß werden.

Lothar schrieb:
> Zu den bipolaren Gatetreibern - wie sieht das aus wenn ich FET's nur
> hart schalte? Okay... dann statt der einfachen "digitalen" Variante eine
> "analoge" Mini-AB-Endstufe davor setzen. Ich habe gerade keine Zeit das
> zu malen. Mal mal einen Vorschlag und dann erkläre ich das gern weiter.

Werde ich machen sofern ich noch mehr Bandbreite benötige. Digitale 
Endstufe, also Class D, ist keine Option.

von Klaus R. (klara)


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Martin schrieb:
> Was wären hier Ansätze das zu
> verbessern?

Ohne einen Simulator wird das nichts. Nimm LTspice und Du kommst dann 
besser voran. Ich habe vor Jahrzenten meinen ersten Verstärker auch nur 
mit Oszi und Taschenrechner entwickelt. Deswegen weiß ich genau was Dir 
fehlt.
mfg Klaus

von Martin (martin79)


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Klaus R. schrieb:
> Ohne einen Simulator wird das nichts.

Ich benutze einen Simulator (Siehe Anhänge) nur ist das eben ngspice. 
LTSpice benutze ich nur für Schaltregler, da die Benutzeroberfläche 
furchtbar ist und da neue Modelle reinzubekommen ist ein Krampf. Kicad 
und ngspice sind einfach das womit ich am besten zurecht komme.

Klaus R. schrieb:
> Ich habe vor Jahrzenten meinen ersten Verstärker auch nur
> mit Oszi und Taschenrechner entwickelt. Deswegen weiß ich genau was Dir
> fehlt.

Dieser Schritt wird folgen und ich baue einen ersten Prototyp davon auf, 
den ich vermessen oder in Rausch aufsteigen lassen kann.

von Klaus R. (klara)


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Hallo Martin,
dann ist ja alles klar.
mfg Klaus

von Martin (martin79)


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Hier nochmal ein Update zu der Schaltung. Im wesentlichen habe ich 
nochmal die obere Stromquelle angepasst mit einem anderen Mosfet. 
P-Kanal Mosfets für diese Spannung sind schwer zu finden daher wurden 
die vierfach gestapelt um im SOA zu bleiben. Leider braucht man recht 
niedrige Widerstände beim dazu, damit die Gates umladen können. Es 
sntsteht also in den Widerständen schon ordentlich Verlust.

Für den Impedanzwandler habe ich nun einen TIP50 genommen, der etwas 
schneller ist. Die Kompensation geht dann über C7. Den habe ich etwas 
höher gewählt, da ich wenig überschwingen will.

Das Resultat ist, dass ich in der Simulation auf eine Slew-Rate von 
10V/µs komme wenn ich mit einem Rechteckpuls von 0 nach 147V 
Ausgangsspannung gehe (In eine 300Ohm Last). Eigentlich ganz ordentlich 
für so eine kleine Quelle.

Nächster Schritt wird die mal aufzubauen und Resultate zu Zeigen.

von Lothar (Firma: HZB) (analog_art)


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Hallo Martin,

ja, dann baue das mal auf und melde Dich wieder mit Ergebnissen und 
Problemen.
Ich bin jetzt erst mal ab morgan 14 Tage in Griechenland...

Jeder hart Ein-/Ausschaltende Fet wird mit einer Treiberstufe 
angesteuert.

Warum wollen das (fast) alle bei analogen Schaltungen weglassen?

Ich verstehe es nicht!

von Martin (martin79)


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Lothar schrieb:
> Ich verstehe es nicht!

Was verstehst du nicht? Das sind keine hart schaltenden Mosfets sondern 
die arbeiten im Linearbetrieb.

Ich verstehe nicht wo da eine Treiberstufe an der Ausgangsstufe hin 
muss.

von Martin (martin79)


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Mir ist bei der Simulation noch eine Sache aufgefallen, die ich so nicht 
intensiv getestet habe. Die Strombegrenzung durch die beiden 
Bipolartransistoren scheint für die negative Halbwelle nicht zu 
functionieren. Hier sind noch keine Dioden an den beiden Kollektroren 
dieser Begrenzungstransistoren eingezeichnet aber auch mit wird der 
Strom für eine negative Halbwelle nicht begrenzt und es fließt ein sehr 
hoher Strom durch den PNP Transistor zu Begrenzung. Muss man bei Mosfets 
zur Begrenzung irgendetwas anders machen?

von Martin (martin79)


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Ich bin leider mit der Strombegrenzung nicht weiter gekommen. Für den 
positiven Teil läuft die aber eine negative Halbwelle wird nicht 
begrenzt und der Strom wird zu groß. Ich habe so eine Strombegrenzung 
mit Bipolartransistoren und Mosfets auch noch nie gesehen. Kann das so 
funktionieren?

Ich habe dazu nochmal den Ausschnitt der Ausgangsstufe angehängt.

von Arno R. (arnor)


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Martin schrieb:
> Ich bin leider mit der Strombegrenzung nicht weiter gekommen. Für den
> positiven Teil läuft die aber eine negative Halbwelle wird nicht
> begrenzt und der Strom wird zu groß.

Natürlich, denn in der positiven Halbwelle ist der Strom den der Q19 
ableiten muss begrenzt, nämlich durch die Stromquelle an der positiven 
Rail der VAS. In der negativen Halbwelle gibt es keine Begrenzung, die 
VAS liefert beliebig viel Strom, das kann der Q20 nicht ableiten.

von Martin (martin79)


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Arno R. schrieb:
> In der negativen Halbwelle gibt es keine Begrenzung, die
> VAS liefert beliebig viel Strom, das kann der Q20 nicht ableiten.

Wenn ich dich richtig verstanden habe fließt der Strom im Fall von 
leitendem Q20 eben nicht durch die beiden unteren Mosfets Q24,Q23 
sondern durch die VAS Mosfets Q16,Q17 die in dem Fall dann voll leitend 
sind. Das würde sinn machen.

 Ich frage mich nun wie man in der negativen Halbwelle den Strom 
trotzdem begrenzen kann. Das müsste dann ja am Source des VAS Mosfet 
passieren. Habe ich so noch nie gesehen und kommt mir komisch vor.

von Arno R. (arnor)


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Martin schrieb:
> Wenn ich dich richtig verstanden habe fließt der Strom im Fall von
> leitendem Q20 eben nicht durch die beiden unteren Mosfets Q24,Q23
> sondern durch die VAS Mosfets Q16,Q17 die in dem Fall dann voll leitend
> sind.

Nein. Der Ausgangsstrom wird iW von Q23/Q24 geliefert, weil die wegen 
der Überlastung des Q20 (durch den Strom der Q16/Q17) nicht abgeregelt 
werden können.

Martin schrieb:
> Ich frage mich nun wie man in der negativen Halbwelle den Strom
> trotzdem begrenzen kann.

Man kann die VAS selbst abregeln, wird in OPV auch so gemacht.

von Martin (martin79)


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Martin schrieb:
> Ich frage mich nun wie man in der negativen Halbwelle den Strom
> trotzdem begrenzen kann. Das müsste dann ja am Source des VAS Mosfet
> passieren. Habe ich so noch nie gesehen und kommt mir komisch vor.

Wenn ich darüber nochmal nachdenke braucht man beides. Einmal Q20 und 
dann noch eine Begrenzung am Source der VAS.

von Martin (martin79)


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Arno R. schrieb:
> Man kann die VAS selbst abregeln, wird in OPV auch so gemacht.

Gibt es da irgendwo ein Besipiel zu?

von Arno R. (arnor)


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Martin schrieb:
> Gibt es da irgendwo ein Besipiel zu?

Z.B. NE5532/NE5534

von Martin (martin79)


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Arno R. schrieb:
> Martin schrieb:
>> Gibt es da irgendwo ein Besipiel zu?
>
> Z.B. NE5532/NE5534

Da muss ich erstmal ordentlich Schaltungsanalyse machen oder kann mir 
jemand kurz auf die Sprünge helfen wie das dort realisiert ist?

von Arno R. (arnor)


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Martin schrieb:
> Da muss ich erstmal ordentlich Schaltungsanalyse machen oder kann mir
> jemand kurz auf die Sprünge helfen wie das dort realisiert ist?

Der PNP-Stromüberwachungstransistor speist seinen Kollektorstrom in 
einen Stromspiegel ein (die beiden NPN unten rechts). Der Ausgangsstrom 
des Spiegels zieht die Basis des Steuertransistors der VAS (vierter NPN 
von rechts, Emitter an der Basis des dritten) herunter und regelt damit 
auch die VAS/NPN-Endstufe (unten rechts, dritter von rechts) ab.

Wobei man in dieser Schaltung Steuertransistor der VAS, VAS und 
NPN-Endstufe nicht im klassischen Sinne strickt trennen kann.

: Bearbeitet durch User
von Martin (martin79)


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ich habe dazu mal ein wenig herumprobiert aber bekomme das mit meiner 
konkreten Schaltung so nicht ans laufen. Es schwingt jetzt in der 
unteren Halbwelle.

von Arno R. (arnor)


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Martin schrieb:
> Es schwingt jetzt in der unteren Halbwelle.

Natürlich, du hast da eine gefährliche Regelschleife. Hohe 
Schleifenverstärkung, aber keine Kontrolle über den Frequenz- und 
Phasengang. So wird das nichts. Du brauchst einen anderen 
Schaltungsaufbau.

Und wenn ich mir in Zukunft deine Schaltungen noch ansehen soll, dann 
zeichne die deutlich kompakter und lesbarer; ich habe nur einen 
12,5"-Monitor.

von Martin (martin79)


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Arno R. schrieb:
> Und wenn ich mir in Zukunft deine Schaltungen noch ansehen soll, dann
> zeichne die deutlich kompakter und lesbarer; ich habe nur einen
> 12,5"-Monitor.

Ich habe es mal lesbarer auf A4 aber ohne die Strombegrenzung im 
negativen Zweig gemacht, da die Version vorher einfach nicht 
funktioniert.

Ich möchte mit der Anzahl an Bauteilen möglichst klein bleiben. Meine 
Idee wäre das vielleicht per Optokoppler zu machen. Bei der 
Strombegrenzung für zum Beispiel Audioverstärker muss es ja auch 
funktionieren.

von Udo K. (udok)


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Martin schrieb:
> Ich brauche im Extremfall 500mA in die Last und das
> schafft keines der bei APEX angebotenen Verstärker wenn man im SOA
> bleiben will.

Dann schalte einfach ein paar Apex Module parallel.

Deine Schaltung ist kompliziert, teuer und schwer zu durchschauen, die 
Ruhestromeinstellung ist völliger Mist. Die Slewrate wirst du mit der 
hochohmigen Ansteuerung der Leistungsmosfet nie auf was brauchbares 
bringen.

Das dauert noch ein paar Monate, bis die Grundlagen sitzen, und dann 
fehlt noch eine funktionierende Schutzschaltung.  Und wenn du es schon 
selber machen musst: Warum liest du nicht ein paar Grundlagenbücher, 
anstatt deine Zeit mit sinnlosen Simulationen zu verschwenden?

: Bearbeitet durch User
von Alfred B. (alfred_b979)


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Martin schrieb:
> Ich brauche im Extremfall 500mA in die Last und das
> schafft keines der bei APEX angebotenen Verstärker wenn man im SOA
> bleiben will.

Stimmt das denn...? Klar, bei den "High Voltage" Typen
ist bei zweistelligen mA oder was Schluß, ich erinnere
mich da grau. Aber der allgemeine Selector scheint mir
nach kurzem Blick passende Ergebnisse bereitzuhalten:

https://www.apexanalog.com/support/linear_search.html

Gib doch mal Deine genauen Wunschdaten ein.

15kHz oder sowas mit sauberem Sinus sollten die meisten
davon können, viele weit mehr. Und nur für den Fall daß
es "Deinen Wunsch-OPV" zwar für genug Strom, aber circa
nur halb genügend hohe V_pp gäbe: Verstärker könnte man
auch galvanisch getrennt versorgen und einen invertiert
ansteuern, Last "floatend" zw. die Ausgänge = "brücken".

(Ob letzteres in Frage käme, oder hier aus irgendwelchen
Gründen die Last einseitig an GND zu liegen hätte, weiß
man -wie vieles andere, übrigens- wg. fehlender präziser
Infos zur geplanten Anwendung ... nicht.)

: Bearbeitet durch User
von Martin (martin79)


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Udo K. schrieb:
> Dann schalte einfach ein paar Apex Module parallel.

Also der PA92 zum Beispiel würde das schaffen, ist aber wegen der 
Spannung am Limit. Der nächste größere wäre der PA94, der aber bei der 
Spannung nur ca 15 mA schafft. Beide kosten um die 150€ und das wird am 
Ende nicht billiger.

Udo K. schrieb:
> Deine Schaltung ist kompliziert

Finde ich bisher nicht. Das ist eine Differenzstufe mit 
Spannungsverstärkung und Ausgangsstufe. Nur sind Transistoren eben 
gestapelt. Das sind alles Grundlagenschaltungen.

Udo K. schrieb:
> teuer und schwer zu durchschauen

Die Mosfets kosten ein bisschen mehr aber die Bipolartransistoren sind 
unter 1€. Also nein das ist bisher nicht teuer.

Udo K. schrieb:
> Ruhestromeinstellung ist völliger Mist. Die Slewrate wirst du mit der
> hochohmigen Ansteuerung der Leistungsmosfet nie auf was brauchbares
> bringen.

Du darfst gerne einen Verbesserungsvorschlag machen.

Udo K. schrieb:
> Das dauert noch ein paar Monate, bis die Grundlagen sitzen, und dann
> fehlt noch eine funktionierende Schutzschaltung.  Und wenn du es schon
> selber machen musst: Warum liest du nicht ein paar Grundlagenbücher,
> anstatt deine Zeit mit sinnlosen Simulationen zu verschwenden?

Grundlagen habe ich und lerne immer dazu. Die Schutzschaltung will ich 
gerade machen daher frage ich hier.

von Alfred B. (alfred_b979)


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https://apexanalog.com/products/pa92.html
Bei 0,5A unter 7V Abstand zu den Rails (für ca. 150€).
https://apexanalog.com/products/pa93.html
Bei 0,5A unter 6V Abstand zu den Rails (für ca. 200€).

Wolltest Du nicht (zumindest laut Simus) so ca. 300Vpp?
Was genau bitte wäre denn da "spannungsmäßig am Limit"?

Schafft so ein Verstärker den gewünschten Spannungshub
(und sei's auch irgendwie "knapp" - was es jedoch nicht
ansatzweise zu sein scheint), und der Strom - und damit
die P_tot - ist weit unterhalb Maximum... gibt's keinen
Anlaß zu "Sorgen".

Martin schrieb:
> Beide kosten um die 150€ und das wird am
> Ende nicht billiger.

Deine Arbeitszeit (und die anderer) miteinkalkuliert?

von Martin (martin79)


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Alfred B. schrieb:
> Wolltest Du nicht (zumindest laut Simus) so ca. 300Vpp?
> Was genau bitte wäre denn da "spannungsmäßig am Limit"?

Mit der Option nach oben etwas offen zu sein.

Alfred B. schrieb:
> Deine Arbeitszeit (und die anderer) miteinkalkuliert?

Es ist F&E das ist hier gerade zweitrangig.

von Udo K. (udok)


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Martin schrieb:
> Udo K. schrieb:
>> Dann schalte einfach ein paar Apex Module parallel.
>
> Also der PA92 zum Beispiel würde das schaffen, ist aber wegen der
> Spannung am Limit. Der nächste größere wäre der PA94, der aber bei der
> Spannung nur ca 15 mA schafft. Beide kosten um die 150€ und das wird am
> Ende nicht billiger.

Alleine deine 4 Leistungsmosfets kosten ca. 130 Euro.  Und deine 
Schaltung funktioniert nicht.

> Udo K. schrieb:
>> Deine Schaltung ist kompliziert
>
> Finde ich bisher nicht. Das ist eine Differenzstufe mit
> Spannungsverstärkung und Ausgangsstufe. Nur sind Transistoren eben
> gestapelt. Das sind alles Grundlagenschaltungen.

Deine Schaltung ist viel zu komplizert, und du bist damit überfordert.
Wenn du an Grundschaltungen interessiert bist, dann lies doch ein 
Grundlagenbuch,
anstatt deine Zeit mit zusammenkopierten Bildern zu verschwenden.

> Udo K. schrieb:
>> teuer und schwer zu durchschauen
>
> Die Mosfets kosten ein bisschen mehr aber die Bipolartransistoren sind
> unter 1€. Also nein das ist bisher nicht teuer.

Alleine deine 4 Leistungsmosfets kosten ca. 130 Euro.

>
> Udo K. schrieb:
>> Ruhestromeinstellung ist völliger Mist. Die Slewrate wirst du mit der
>> hochohmigen Ansteuerung der Leistungsmosfet nie auf was brauchbares
>> bringen.
>
> Du darfst gerne einen Verbesserungsvorschlag machen.

Den Tipp habe ich dir schon gegeben. Du brauchst eine niederohmige 
Ansteuerung.
Und bipolare Transistoren haben einen ganz anderen Temperaturkoeffizient 
als Mosfets. Ich bin nicht dein ausgelagerter 0€ Entwicklungssklave.

>
> Grundlagen habe ich und lerne immer dazu. Die Schutzschaltung will ich
> gerade machen daher frage ich hier.

Wenn du Grundlagen hättest, dann würdest du ordentliche Infos liefern.

Was das ganze mit F&E zu tun hat - keine Ahnung.
Mit brauchbarer Info hältst du dich zurück.
Und was das ganze am Ende werden soll, weisst auch nur du.

von Martin (martin79)


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Alfred B. schrieb:
> https://apexanalog.com/products/pa92.html
> Bei 0,5A unter 7V Abstand zu den Rails (für ca. 150€).
> https://apexanalog.com/products/pa93.html
> Bei 0,5A unter 6V Abstand zu den Rails (für ca. 200€).

Mal ein weiterer Gedanke zum PA92. Wenn ich mir die Schaltung noch 
ansehe ich die vom Prinzip recht ähnlich zu meiner. Die Stromquellen 
scheinen mit Depletion Mode Mosfets gemacht zu werden. Q11, Q13 sind für 
die Strombegrenzung und da wundere ich mich, ob das so im positiven 
Zweig funktionieren würde. Dort wäre dann eben Q3 der VAS Transistor, 
der beliebig viel Strom liefern kann.

von Udo K. (udok)


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Martin schrieb:
> Mal ein weiterer Gedanke zum PA92. Wenn ich mir die Schaltung noch
> ansehe ich die vom Prinzip recht ähnlich zu meiner. Die Stromquellen
> scheinen mit Depletion Mode Mosfets gemacht zu werden. Q11, Q13 sind für
> die Strombegrenzung und da wundere ich mich, ob das so im positiven
> Zweig funktionieren würde. Dort wäre dann eben Q3 der VAS Transistor,
> der beliebig viel Strom liefern kann.

Die Schaltung ist ein Prinzipschaltbild, wo wichtige Dinge nicht 
eingezeichnet sind.  Kauf dir das Modul, und mache Reverse Engineering, 
eventuell tust du dir mit Nachbauen leichter.

: Bearbeitet durch User
von Martin (martin79)


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Udo K. schrieb:
> Und deine
> Schaltung funktioniert nicht.

Schaltung ohne Strombegrenzung funktioniert. Erkläre bitte genau warum 
nicht oder schreib hier einfach nicht. Wenn du die Schaltung nicht 
verstehst kann ich dir gerne etwas erklären.

Udo K. schrieb:
> Alleine deine 4 Leistungsmosfets kosten ca. 130 Euro.

Das sind die Modelle die benutzt werden es gibt günstigere Varianten.

von Udo K. (udok)


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Martin schrieb:
> Schaltung ohne Strombegrenzung funktioniert. Erkläre bitte genau warum
> nicht oder schreib hier einfach nicht. Wenn du die Schaltung nicht
> verstehst kann ich dir gerne etwas erklären.

Dann zeig her deinen Aufbau mit Bildern unter Volllast. Wie kühlst du 
die Mosfets, und welche Mosfets hast du jetzt verbaut?  Wie hoch ist der 
Ruhestrom, warum läuft der nicht davon?
Was soll das ganze überhaupt werden?  Bekomme ich Infos oder soll ich 
blöd sterben?

: Bearbeitet durch User
von Arno R. (arnor)


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Martin schrieb:
> Dort wäre dann eben Q3 der VAS Transistor,
> der beliebig viel Strom liefern kann.

Nein, die Kombination aus Q1, Q2, Q5 und Q6 klemmt die Spannung am Gate 
Q3 auf einige Volt unterhalb der positiven Rail und dadurch ist wegen R3 
der Strom  der VAS begrenzt.

Was Ähnliches schlage ich mal für die gestern diskutierte 
Strombegrenzung der VAS vor:

1. Du baust komplementär zu Q11 eine Stromquelle mit dem doppelten Strom 
in die Sourceleitung des Q17. Dann muss aber der Eingangsstrom der 
Anordnung begrenzt werden. R20 hat dann einen merklich großen Wert. 
Damit bekommst du einen weiteren Pol (Tiefpass) in die Schleife. Also 
Q10 raus und das Gate von Q17 an den Stromspiegel des Eingangsdiff.

2. (Das würde ich mir genauer ansehen) Q17 bekommt einen 
Sourcewiderstand (R41>=330R), an dem bei VAS-Ruhestrom (Q11) mindestens 
Ugs(Q17) abfällt (mehr wäre besser). Q4, Q6, Q10, R20 usw. raus und das 
Gate von Q17 an den passend dimensionierten R9. Damit hat man ohne 
weiteres eine Strombegrenzung in der VAS, weil der Diff nur die doppelte 
Spannung an R9 erzeugen kann und somit der VAS-Strom auf den 3-fachen 
Ruhestrom begrenzt ist.

von Thomas W. (goaty)


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Weiß nicht ob es hilft, aber für Keithley 236/237 SMU gibt es 
Schaltpläne für die Ausgangsstufe (150V/1200V).

von Martin (martin79)


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Arno R. schrieb:
> 2. (Das würde ich mir genauer ansehen) Q17 bekommt einen
> Sourcewiderstand (R41>=330R), an dem bei VAS-Ruhestrom (Q11) mindestens
> Ugs(Q17) abfällt (mehr wäre besser). Q4, Q6, Q10, R20 usw. raus und das
> Gate von Q17 an den passend dimensionierten R9. Damit hat man ohne
> weiteres eine Strombegrenzung in der VAS, weil der Diff nur die doppelte
> Spannung an R9 erzeugen kann und somit der VAS-Strom auf den 3-fachen
> Ruhestrom begrenzt ist.

Das habe ich eben mal ausprobiert. Dann funktioniert die Begrenzung 
tatsächlich (Ich hoffe es war so gemeint). Der ganze Verstärker hat dann 
aber logischerweise einen sehr hohen offset.

Die Ruhestromeinstellung ist tatsächlich nicht optimal. Sehr empfindlich 
gegen R29 und ziemlich Temperaturabhängig.

von Arno R. (arnor)


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Martin schrieb:
> Der ganze Verstärker hat dann
> aber logischerweise einen sehr hohen offset.

Der R9 muss natürlich so gewählt werden, daß durch Q1 und Q7 der gleiche 
Strom fließt, dann ist auch kein Offset da. 56K ist viel zu groß. 25mA 
je Transistor ist auch absurd viel. Ich verstehe deine ganze 
Dimensionierei nicht.

von Arno R. (arnor)


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Arno R. schrieb:
> Der R9 muss natürlich so gewählt werden, daß durch Q1 und Q7 der gleiche
> Strom fließt, dann ist auch kein Offset da.

Das gilt natürlich nur, wenn auch die DC-Widerstände an den Basen des 
Diff gleich groß sind, was bei dir auch nicht gegeben ist (3k3 <-> 5k).

von Martin (martin79)


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Arno R. schrieb:
> Der R9 muss natürlich so gewählt werden, daß durch Q1 und Q7 der gleiche
> Strom fließt, dann ist auch kein Offset da. 56K ist viel zu groß. 25mA
> je Transistor ist auch absurd viel. Ich verstehe deine ganze
> Dimensionierei nicht.

Da fließen keine 25mA schau mal die Dioden D2,D3 sind in Flussrichtung.

von Martin (martin79)


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Arno R. schrieb:
> Der R9 muss natürlich so gewählt werden, daß durch Q1 und Q7 der gleiche
> Strom fließt, dann ist auch kein Offset da. 56K ist viel zu groß. 25mA
> je Transistor ist auch absurd viel. Ich verstehe deine ganze
> Dimensionierei nicht.

Und warum dann nicht weiterhin wie angehängt mit einem Stromspiegel als 
Last? Dann sind die Ströme doch gleich.

von Arno R. (arnor)


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Martin schrieb:
> Da fließen keine 25mA schau mal die Dioden D2,D3 sind in Flussrichtung.

Ja, du hast recht, ich nehme alles zurück. Ich hatte nur 15V-ZDioden 
gesehen und nicht auf die Polung geachtet.

Martin schrieb:
> Und warum dann nicht weiterhin wie angehängt mit einem Stromspiegel als
> Last? Dann sind die Ströme doch gleich.

Weil am Stromspiegelausgang die Spannung fast beliebig hoch werden kann 
und somit die Strombegrenzung in der VAS nicht funktioniert.

Außerdem wolltest du möglichst wenig Aufwand und die Leerlaufverstärkung 
der Schaltung ist eh zu groß.

von Martin (martin79)


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Arno R. schrieb:
> Ja, du hast recht, ich nehme alles zurück. Ich hatte nur 15V-ZDioden
> gesehen und nicht auf die Polung geachtet.

Kein Problem da kommen auch keine Zener Dioden hin das ist einfach Copy 
Paste geschuldet. Spannung habe ich mal entfernt.

Arno R. schrieb:
> Weil am Stromspiegelausgang die Spannung fast beliebig hoch werden kann
> und somit die Strombegrenzung in der VAS nicht funktioniert.

Dann eine 15V Zener Diode am linken Zweig des Stromspiegels und VAS 
damit die Spannung begrenzt wird. Vorschlag im Anhang.

Ich hatte die Kapazität zur Kompensation vergessen das ist jetzt wieder 
C7.

von Arno R. (arnor)


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Martin schrieb:
> Dann eine 15V Zener Diode am linken Zweig des Stromspiegels und VAS
> damit die Spannung begrenzt wird.

Nun ja, wenn du das so willst.

> Ich hatte die Kapazität zur Kompensation vergessen das ist jetzt wieder
> C7.

Der Sinn der ganzen Übung ist doch, die SlewRate möglichst groß zu 
machen. Dazu muss die Schaltung so gebaut werden, daß man KEINEN 
zusätzlichen Kompensationskondensator benutzt und die Schaltung ganz 
allein durch die parasitären Elemente der Transistoren kompensiert ist. 
Das ist möglich und ich baue alle meine Schaltungen so.

Dazu muss man einen tiefliegenden dominierenden Pol erzeugen (das macht 
hier die VAS) und alle anderen müssen mindestens um das doppelte der 
Schleifenverstärkung höher liegen. Das kann man erreichen, indem man 
durch gezielte lokale Gegenkopplungen passende Verstärkungen einstellt 
und die Grenzfrequenzen der jeweiligen Stufen erhöht.

Die primitive Methode, einfach beliebig Stufen einzubauen, hohe langsame 
Verstärkung zu erzeugen und das dann mit einem Kompensationskondensator 
zu richten, führt jedenfalls nicht zum Ziel.

von Martin (martin79)


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Arno R. schrieb:
> Nun ja, wenn du das so willst.

Es erfüllt eben den Zweck also warum nicht.

Arno R. schrieb:
> Der Sinn der ganzen Übung ist doch, die SlewRate möglichst groß zu
> machen.

Die Slew Rate ist aber dennoch auch von parasitären Elementen der 
Halbleiter begrenzt.

Arno R. schrieb:
> Dazu muss die Schaltung so gebaut werden, daß man KEINEN
> zusätzlichen Kompensationskondensator benutzt und die Schaltung ganz
> allein durch die parasitären Elemente der Transistoren kompensiert ist.

Ich denke manchmal braucht man auch eine Kompensation um die Schaltung 
vom schwingen abzuhalten.

Arno R. schrieb:
> Die primitive Methode, einfach beliebig Stufen einzubauen, hohe langsame
> Verstärkung zu erzeugen und das dann mit einem Kompensationskondensator
> zu richten, führt jedenfalls nicht zum Ziel.

In "Amplifier Stages with Semiconductor Devices" gibt es doch eine 
Stelle, wo gesagt wird, dass man mit LEGO-tronics schon glücklich sein 
kann. Bin ich im Prinzip auch aber es ein bisschen besser machen ist nie 
verkehrt. Dein Input und das vieler anderer hier ist dabei jedenfalls 
sehr hilfreich.

von Arno R. (arnor)


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Ich fürchte, du hast nicht so ganz verstanden was ich sagen wollte. Aber 
wenn du mit deinem Weg und den Ergebnissen zufrieden bist, ist ja alles 
gut.

: Bearbeitet durch User
von Martin (martin79)


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Arno R. schrieb:
> Ich fürchte, du hast nicht so ganz verstanden was ich sagen wollte. Aber
> wenn du mit deinem Weg und den Ergebnissen zufrieden bist, ist ja alles
> gut.

Vielleicht nicht. Was konkret ist denn für dich an meinem Design absolut 
schlecht und wie würdest du es besser machen?

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